Kann man bisexuell werden?

[pandas]

Es ist günstig, wenn die Beteiligten eine gewisse menschliche Reife mit sich bringen. Auch wenn diese Beziehungsform seit den 60er Jahren immer wieder von jungen Leuten propagiert wird, so hat es mich doch sehr erstaunt zu sehen, daß Polyamorie außer bei unabhängigen Geistern vor allem bei Menschen fortgeschrittenen Alters vorkommt.

Es ist für mich allerdings sehr, sehr sicher, daß Polyamorie nicht für jeden Menschen geeignet ist – dafür sind die Bedürfnisse, Vorraussetzungen und Eigenheiten der Menschen doch zu verschieden. Sie kann also nur ein Modell unter vielen sein. Es mag ein Zeichen von Unreife sein, intolerant auf das polyamore Beziehungsmodell zu reagieren – aber es ist definitiv kein Zeichen von Unreife, wenn man sich ehrlich eingesteht: Für mich ist das nichts.

Quelle: http://liebesfibel.de/ist-polyamorie-eh ... erer-zeit/

[Sai]

Meinungen (Sprüche) einiger bekannten Persönlichkeiten zur Liebe:

Du und ich wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. (Mahatma Gandhi 1869 – 1948)
Amor ist der größte Spitzbube unter den Göttern, der Widerspruch scheint sein Element zu sein. (Giacomo Casanova 1725-1798)
Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse. (Friedrich Nietzsche 1844-1900)
Eine schöne Frau gefällt den Augen, eine gute dem Herzen. Die eine ist ein Kleinod, die andere ein Schatz. (Napoleon Bonaparte 1769-1821)

Meine Meinung ist:
Das Aneignen von Wissen über die Liebe führt zur Zerstörung falscher Illusionen und in der Folge zum Aufbau dienlicher Werte welche die ursprünglichen falschen Illusionen übertreffen.

Gelebte Bisexualität ist eine Form von Polyamorie, daher finde ich, dass diese zum Thema gehört (auf polyamorie. de gibt es einiges an Wissen dazu)

Z. B. WER LEBT POLYAMOR?
- eher Akademiker
- Freiberufler, im Gesundheitsbereich Arbeitende, Therapeuten, Lehrer/ Trainer, Künstler
- am ehesten die 30-50-jährigen (mittlerweile wächst der Anteil der 20-30 Jährigen und auch der älteren Menschen rasant!)
- Poly hat eine weite Bandbreite von sexuellen Orientierungen: Heteros, Lesben, Schwule und Bisexuelle, ich denke aber, im schwulen und bisexuellen Spektrum ist es häufiger anzutreffen
- weites Spektrum an religiösen Überzeugungen: Neuheiden, Tantriker, Atheisten und Agnostiker, in den USA besonders stark Unitarier (!)
- einige interessieren sich für das Studium von spiritueller Sexualität wie z.B. Tantra oder Tao…
http://www.polyamorie.de/wer-lebt-polya ... ne-59.html

Was einige nicht wissen: Es gibt sehr viele Arten von Polyamorie:
http://www.polyamorie.de/verschiedene-a ... -poly.html

Kritiker von Polyamorie sollten sich diese Argumente ansehen:
http://www.polyamorie.de/umgang-mit-nicht-polys.html

[candle.]

Liebe Sai!

Z. B. WER LEBT POLYAMOR?

Ich glaube, DAS Thema wurde hier im Forum auch schon durchgekaut.

So, letzt habe ich mal wieder eine Doku gesehen in der leisen Hoffnung mal ein Happy End für diese Form der Liebe zu entdecken, ABER es geht NICHT! Und das Warum ist ganz einfach: Der Faktor Zeit läßt es nicht zu, außer du lebst wirklich in einer Kommune, WG oder ähnliches und trägst für beide Liebespartner die gleiche Verantwortung, verteilst die Liebe gleichmäßig und was sonst alles so anfällt in Zweierbeziehungen. Es geht nicht. Oder hast du für beide Partner eine Lebensversicherung abgeschlossen? Das mal so als überzogenes Beispiel.

candle

[Sai]

Hier auch noch zwei video

[video][/video]

[video][/video]

...und ein Zeitungsartikel: http://diestandard.at/1308679568319/Pol ... das-normal

[stern]

Gelebte Bisexualität ist eine Form von Polyamorie, daher finde ich, dass diese zum Thema gehört (auf polyamorie. de gibt es einiges an Wissen dazu)

Nee, sehe ich definitiv nicht so, dass Bisexualität eine Form der Polyamorie ist - jedenfalls dann nicht, wenn man nicht zwei PartnerInnen gleichzeitig hat. Auch die Bisexualität kann man monogam leben.

[leberblümchen]

...und nicht zu vergessen die Leute, die homosexuell sind und keinen Partner haben - Die sexuelle Orientierung sagt gar nichts aus über die tatsächlich gelebten Beziehungen.

[Sai]

Liebe candle,

Es gibt so viele Arten von Polyamorie ...auch bisexuelle Arten. Es ist sicher anders wenn zwei Paare für eine Zeit eine Beziehung eingehen als wenn z. B. drei oder vier zusammenleben. Immer entscheidet der Wunsch und die Fähigkeit Liebe Erhalten über die Dauer. Ich glaube wenn bei einem Paar nur Sexualität im Vordergrund steht dauert so was nicht lang und nichts anderes als ein regelmäßiger (beidseitig) erlaubter Seitensprung. Wenn sich drei zusammen finden, dann vier werden, über viele Jahre gut miteinander auskommen, entwickelt sich sowas wieder ganz anders. Mein LG wollte z. B. mit einer Frau leben, diese wäre ohne Frau nicht so glücklich. Also hat er ihren Wunsch geteilt...

[candle.]

Mein LG wollte z. B. mit einer Frau leben, diese wäre ohne Frau nicht so glücklich. Also hat er ihren Wunsch geteilt...

Und wo teilst du jetzt deine Liebe, wenn du das Forum vollschreibst?

candle

[Solage]

Naja, der Rainer Langhans lebt mit 4 Frauen und bezeichnete dies als "seinen Harem"
Scheint doch zu gehen, wenn alle mitmachen. Das scheint bei dem schon lange zu funktionieren.
Ob da jetzt Bisexualität auch eine Rolle spielt, weiß ich nicht.

http://www.bild.de/unterhaltung/leute/k ... .bild.html

Jeder, wie er will...und wenn alle damit zufrieden und glücklich sind.

Denke auch, dass da noch andere Faktoren als nur die Sexualität eine Rolle spielen.

Mein Ding wäre es allerdings nicht. Aber das heißt ja nichts.

[stern]

Polyamorie hat mit Bisexualität nichts zu tun. Es mag polyamore Bisexuelle geben... aber genauso Monogame... und vgl. Leberblümchen. Aber deswegen ist Bisexualität noch lang keine Form der Polyamorie. Kann man nicht gleichsetzen, wie Sai das getan hat.

[stern]

Eine gängige Definition ist folgende:

Sexuelle Orientierung (auch Sexualorientierung oder Geschlechtspartner-Orientierung) erfasst die nachhaltigen Interessen einer Person bezüglich des Geschlechts eines potentiellen Partners auf der Basis von Emotion, romantischer Liebe, Sexualität und Zuneigung. Gegenüber sexuellem Verhalten unterscheidet sie sich durch den Bezug auf Gefühle und Selbstkonzept. Darauf basierendes sexuelles Verhalten kann stattfinden, muss aber nicht. Zwischen zwei Extremen herrscht eine stufenlose Vielfalt.[1] Die sexuelle Orientierung wird meist als einer von mehreren Teilen der sexuellen Identität angesehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Orientierung

Präferenz würde ich anders definieren... wird auch teilweise gemacht:

Sexualpräferenz oder sexuelle Präferenz (auch: sexuelle Neigung) ist ein Oberbegriff für sexuelle Vorlieben, Neigungen, Wünsche und Phantasien, die sich in entsprechenden sexuellen Verhaltensweisen äußern können. Die Vorlieben können sich auf bestimmte sexuelle Praktiken (z. B. Exhibitionismus) oder auf bestimmte Sexualobjekte (z. B. Fetischismus) beziehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sexualpr%C3%A4ferenz

[stern]

Und der Vollständigkeit halber:

Polyamory (englisches Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“, eingedeutscht auch Polyamorie) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben.[1] Dies geschieht mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller beteiligten Partner.[2]
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory

Ergo: hat mit Bisexualität nichts zu tun, sondern besagt: mehrere gleichzeitig.

[Tröte]

hat hier teilweise ein wenig von "bisexuelle-polyamouröse"-werbeveranstaltung...

ich war bislang mit meinem monogamen lesbischen leben jedoch sehr zufrieden

[montagne]

Zur Kommune I:
Ich habe mal mit jemandem gesprochen (einem Analytiker), der seinerzeit in der Kommune als Gast ein- und ausging. Wir sprachen auch über das Thema Eifersucht, Neid, Aggressionen. Er erzählte, dass er in der Kommune die gleichen Dinge beobachtet hatte, wie er es jetzt von seinen jungen, studentischen Klienten hört, die in WGs leben und wie es einfach ganz menschlich ist: Es gab auch dort Eifersucht, Neid, banale Zankereien um die Frage, wer macht den Abwasch usw. (Kann man aber auch alles nachlesen, wenn man ein bisschen googelt.)
Wir sprachen auch über anderes und unterm Strich blieb das Fazit, dass man natürlich sowohl in einer Zweierbeziehung oder in einer Beziehung mit mehreren leben KANN. Man KANN monogam leben und Glücklich sein, man kann in einer offenen Beziehung leben und weitere Sexpartner haben.
Aber es wird immer die gesammte Gefühlspalette vorhanden sein, sofern man sie sich erlauben kann. (Auch bei jemandem der es wegdrückt oder externalisiert, ist es ja vorhanden, auch wenn er es nicht merkt.) Es wird Liebe da sein und Freundschaft und Zuneigung, aber auch Eifersucht, Neid, Wut, Ärger usw. Die Gefühle sind immer da. Es ist nur eine Frage, was man damit macht.


Und nochwas als persönliche Anmerkung, schrieb ich auch schon zu Beginn des Threads:
Bisexuell zu sein heißt doch nur, sich in beide Geschlechter verlieben zu können, beide Geschlechter erotisch anziehen finden zu KÖNNEN. Es heißt weder beides haben zu müssen, noch beides zur gleichen Zeit haben zu müssen. Insofern sehe ich es wie stern: Polyamorie und Bisexualität haben genau so viel miteinander zu tun, wie Monogamie und Bisexualität oder Hetero-/Homosexualität und Polyamorie.

Ich denke es sind andere Faktoren, die dazu beitragen, dass jemand in einer bestehenden Partnerschaft andere Partner in sein Herz und sein Bett lassen möchte, als die Frage ob jemand bi, homo oder hetero ist.
Letzlich ist es doch nichts ungewöhnliches, dass man auch andere Menschen emotional oder körperlich anziehend findet. Ich wüsste nicht, wie ein Ehering vor sowas schützen könnte. Denke wenn man von Beziehungsdimensionen von 20, 30 Jahren ausgeht, wird einen sowas mal treffen. Vielleicht umso mehr, wenn es die erste und damit einzige feste Partnerschaft ist, die man führt. Da ist auch wieder die Frage, wie man als Individuum und als Paar damit umgeht.
Hat für mich auch nichts damit zu tun, dass etwas in der Partnerschafts nicht stimmt. hat eher damit etwas zu tun, dass es eben noch andere Menschen auf dieser Erde gibt, als den eigenen Partner/die eigene Partnerin.

[Sai]

Ich denke es sind andere Faktoren, die dazu beitragen, dass jemand in einer bestehenden Partnerschaft andere Partner in sein Herz und sein Bett lassen möchte, als die Frage ob jemand bi, homo oder hetero ist.

Ja ich kann Dir die schon sagen: Stell Dir einmal vor Du wärst statt Single oder Duett ein Orchester. Du reibst den Aladin an Deiner Wunderlampe und hast einen Wunsch frei …du wünscht dir: Wenn ich von meinem Partner 3x so viel Liebe Verständnis, Achtung, und Aufmerksamkeit bekommen könnt …das wär schon ein Hit. Du änderst Dein Denken, es macht SIMSALABIM und Deinen geliebten Partner gibt es plötzlich 3x mit all seiner Liebe, mit all seiner Zuneigung zu Dir und vor allem mit 100% Ehrlichkeit. Eifersucht war dir eh schon immer Dorn im Auge, die wandelst Du in Mitgefühl (mitfühlen) und Freude um.

Was könnte dann passieren?
- Z. B. einer Deiner Partner umarmt Dich, der andere geht einkaufen ab und der dritte lernt gerade mit die Kinder.
- Oder alle machen dasselbe, dann wird halt nicht zu zweit sondern zu viert Getanzt, Schwimmen, Wandern oder ins Kino gegangen.
- Oder du entwickelst Dich statt dual orchestral weiter, z. B. Hobbys. Deine Erfolge werden nicht von einen belohnt und gefeiert …sondern von Drei.
- Oder Emotionen, wo Du früher nur gelacht hast beginnst Du vor Freude zu weinen.

Warum sind die erotischen Möglichkeiten gefährlich?
Wer da ohne Umdenken dran geht hat verloren. Andernfalls sind die erotischen Möglichkeiten auch nicht ganz ohne. Es macht einen Unterschied ob Du von einem oder von Drei gleichzeitig geküsst wirst. Z. B. der eine küsst Dich am Mund, der andere am Hals und der dritte sonst wo. Statt zwei Hände streicheln dich sechs. Du merkst, dass Du in Deinen Gefühlen schneller von Null auf Hundert bist. Dass 3x so viel Hautkontakt dasselbe oder mehr bewirkt als wenn dich nur einer genital berührt. Das kann zum Umdenken führen, Deine frühere genitale Art zu fühlen an Bedeutung verlieren. Dafür Herz und Seele an Bedeutung gewinnen.