Tja, als ich dann meine Brieftasche zugemacht habe, betrachteten das meine Freunde als Vor-den-Kopf-stoßen. Genau deshalb habe ich dann auch meine Freundin verloren (das diskutiere ich in einem eigenen Thema).Miesel hat geschrieben: ↑Fr., 12.06.2015, 05:36Zu unterscheiden zwischen gesundem Egoismus (dann kann schon jemand beleidigt sein, wenn man sich bisher mehr um ihn gekümmert hat, als ihm zusteht und dir gut tut) und schlechtem (ich stoße alle Menschen vor den Kopf, weil ich ohne Rücksicht auf Verluste NUR noch an mich denke), das gehört doch grad in die Therapie.
Ich würde eher meinen, daß mein damaliger Therapeut andere Vorstellungen hatte als meine Freunde. Ob man das als Kunstfehler werten kann?Miesel hat geschrieben: ↑Fr., 12.06.2015, 05:36Wenn irgendwann danach festgestellt wird, dass aus dem Patienten nun ein egoistisches *** geworden ist, dann ist der Patient kopflos in eine Richtung gerannt und der Therapeut hat es nicht gesehen.
Das halte ich für einen Kunstfehler und nicht für eine Nebenwirkung.
In anderen Foren, wo ich über meinen ersten Therapeuten erzählt habe, meinten die Leute, daß zumindest mein erster Therapeut schlecht gewesen sein muß. Es kam dort auch die Frage auf, ob der überhaupt ein Therapeut war, also eine diesbezügliche Ausbildung hatte. Die Leute dort wiesen auch darauf hin, daß es das Psychotherapiegesetz damals noch gar nicht gegeben hat und es vorher einen ziemlichen Wildwuchs auf diesem Gebiet gegeben hatte. (Ich habe meine Therapeuten eigentlich nie nach ihrer Ausbildung gefragt.)Miesel hat geschrieben: ↑Fr., 12.06.2015, 05:36Wie schon Nachtflamingo schrieb:
Manchmal ist es gut, sich aus krank machenden ,oder krankhaltenden Beziehungen zu trennen.
Das kann auch mal schmerzhaft sein.
Wenn das aber generell schief läuft und man gar nicht mehr mit anderen Menschen umgehen kann, dann hast du einen verdammt schlechten Therapeuten erwischt.
Das ist so eine Sache. Ich grüble zwar oft darüber nach, komme dabei aber auf keine Lösung.
Mein Schwager sagte mir einmal: "Es genügt nicht, 'nein' zu sagen. Man muß sich auch der Konsequenzen seines 'Nein' bewußt sein, und das fehlt dir. Es ist ganz klar, daß du aus der Theatergruppe oder aus den Produktionen entfernt wirst, wenn du deine Brieftasche zumachst." Er weist ja immer wieder darauf hin, daß ich da viel Geld hineinstecke, aber keines herauskommt und meint, ich sollte aus diesem Grunde mit meinen ganzen künstlerischen Aktivitäten aufhören.
Er vergißt dabei aber, daß ich gerne auf der Bühne stehe. Das war der Grund, warum ich Theater gespielt habe und ist der Grund, warum ich Musik mache (dies lieber als Theaterspielen). Da ich ihm nicht sagen kann, daß das für mich ein Hobby ist (das versteht er nicht und sagt dazu, daß es also mein Hobby ist, Geld zu verlieren), sage ich ihm halt, daß das Ganze Investitionen in meine musikalische Zukunft sind. Aber da will er eben, daß ich mit meiner Musik auch das bisher hineingesteckte Geld wieder hereinbringe.
Wurstel