Liebe carö,carö hat geschrieben:yamaha1234 hat geschrieben:
also du willst - allein und ohne ihre hilfe - dahinkommen, sie zu fragen, ob sie mit dir befreundet sein will. hast aber große angst vor zurückweisung. sagt sie nein, wäre die therapie zu enden hast du geschrieben. warum eigentlich ?
warum willst du nicht ihre hilfe dabei annehmen, mal zu sehen, wie du mit ihrer zu- oder absage am besten umgehen könntest ?
LG
carö
darüber denke ich schon sehr lange nach. Ich weiß es nicht, es ist ein diffuses Gefühl, ich kann das gar nicht genau "fassen". Keine Ahnung warum dann die Therapie für mich zuende wäre, vielleicht weil ich mich dann irgendwie "entwertet" fühlen würde? Also, sicher wäre es auch "verletzte Eitelkeit" aber das ist sicher nur ein Aspekt, ich denke darüber hinaus gibt es noch andere Gründe, die ich gar nicht genau benennen kann.
Ein stückweit glaube ich tatsächlich, dass sich dahinter so etwas wie eine "Lebensaufgabe" verbirgt. In einem anderen Thread habe ich ja mal geschrieben, dass ich als ich 18, 19 Jahre alt war, das erste mal unsterblich in eine Frau verliebt war. Es war ein jahrelanges Drama zwischen uns, wir haben uns beide geliebt, hatten beide "männliche Alibi Freunde" und kamen eigentlich nie zusammen. Ich traute mich nie ihr zu sagen, dass ich sie so sehr liebe, mit ihr zusammen sein möchte, ständig an sie denke. Dabei war sie sehr offensiv, sie sagte mir einmal in einem sehr romantischen Kontext, dass sie mich liebt (also nicht dieses "ich hab dich lieb", sondern dieses "ich liebe dich"), doch ich ließ sie auflaufen, wiegelte ihr emotionales Bekenntnis ab. Ich konnte das irgendwie nicht ertragen, nicht erwidern und schämte mich für meine Gefühle in Grund und Boden, denn es waren ja lesbische Gefühle und ich hielt mich damals eben nicht für "normal". Letztendlich endete es damit, dass ich nach 2 Jahren Herzschmerz den Kontakt zu dieser Frau abbrach und 1000km weit weg zog. Das alles liegt nun 20 Jahre zurück, und ich bereue es sozusagen bis heute, dass ich nie den Mut hatte ihr von meinen Gefühlen zu erzählen. Es lässt mich innerlich nicht los, dass ich diesen Menschen so auflaufen ließ, dass ich jemanden verlassen habe, den ich eigentlich liebte. Sozusagen triggert mich die aktuelle Situation wohl auch.
Es ist nicht so, dass ich direkt verliebt in meine Thera bin, aber schon so, dass ich viel für sie empfinde (Liebe?) und ich weiß auch, dass es nur einen Weg gibt, nämlich den mich zu offenbaren, denn ich will in 20 weiteren Jahren nicht noch eine weitere Erinnerung an einen Menschen haben der mir wichtig war, den ich aber gehen ließ ohne etwas zu sagen.
Es ist vertrackt. Mir fehlt der Mut.
LG