Eskalation mit der Thera

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CrazyChild
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Beitrag Do., 19.01.2012, 14:47

münchnerkindl hat geschrieben:ch würde mir an deiner Stelle zu dem Zweck ein selbstgeschaffenes Fantasieszenario entwickeln das nicht auf Personen aus dem realen Leben basiert (weil da immer die Gefahr besteht daß dein Szenario flöten geht wenn sich die reale Person mal danebenbenimmt)
...auch das klingt logisch...vielleicht sollte ich es anfangs trotzdem so üben und mir den Raum mit meiner Thera vorstellen, einfach um mal zu lernen, dieses gute Gefühl in mir selbst zu erzeugen. Und wenn ich das dann kann, dann könnte ich versuchen auf ein anderes, personenunabhängiges Szenario zu wechseln.

CrazyChild
LG, CrazyChild

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 19.01.2012, 15:09

Hört sich nach einer guten Strategie an!!!!

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CrazyChild
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Beitrag Do., 19.01.2012, 22:21

...danke...!!! mal sehen ob ichs hinkriege...
LG, CrazyChild

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HeAndMe
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 15:30

Hallo CrazyChild,

wie geht es Dir jetzt inzwischen?
Wie`s der Teufel so will, hatte ich jetzt selber eine kleine Thera-Eskalation-mit etwas geänderten Vorzeichen aber ähnlichem Thema.
Musste sofort an Dich denken.
Weiß jetzt noch mehr, wie es Dir ergangen ist...

Beschreib doch mal, wie sich alles weiterhin entwickelt hat, ja?

Grüße
Heandme
man müßte mit allem rechnen- auch mit dem Guten

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CrazyChild
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 21:58

HeAndMe hat geschrieben:Wie`s der Teufel so will, hatte ich jetzt selber eine kleine Thera-Eskalation-mit etwas geänderten Vorzeichen aber ähnlichem Thema.
...was ist passiert ???? Magst Du erzählen ?? Es tut mir leid für Dich. Sowas ist echt ziemlich übel... Geht's Dir sehr schlecht ?? Hoffe es wird bald wieder besser...

Mir geht’s soweit einigermaßen…mal besser mal schlechter. Ich knabbere immer noch an der Tatsache, daß ich nur noch alle 14 Tage hingehe und so wenig als möglich e-mails schreibe. Kommt mir ein bißchen vor wie eine "Strafe", weil ich zuviel geklammert habe. Ist Blödsinn, fühlt sich aber manchmal so an.
Wenn ich mal was schreibe, antwortet meine Thera meist noch gleich am selben Tag ganz kurz, vielleicht auch um mir so zu zeigen, daß sie trotz aller selbstauferlegter Abstinenz für mich da ist. Das tut schon gut.

Ich muß ständig furchtbar aufpassen, daß ich nicht wieder in das alte Fahrwasser reinkomme und anfange meine Thera dauernd zu vermissen und ihr deswegen dann wieder eine e-mail nach der anderen zu schreiben.

Ich versuche mich dann auf meine „Stärken“ zu besinnen und dran zu denken, was ich schon alles geschafft habe, auch innerhalb der Therapie und daß sie trotzdem da ist, auch wenn ich nicht so viel von ihr höre. Gleichzeitig versuche ich dann dieses gute Gefühl in mir zu spüren, das ich immer habe wenn ich bei ihr bin. Funktioniert alles noch nicht so toll, wird hoffentlich irgendwann besser.

Versuche nicht ständig dran zu denken, daß Therapie bedeutet, sich irgendwann wieder zu lösen. Denn das macht es dann für mich immer noch relativ sinnlos…bis jetzt habe ich es emotional noch nicht auf die Reihe bekommen, zu verstehen und zu akzeptieren, daß man sich, warum auch immer, von einem Menschen, den man so gerne mag, der einem einfach so gut tut, wieder lösen muss. Das macht für mich immer noch keinen Sinn.

Ich halte mir vor Augen, daß die Probleme, weswegen ich eigentlich ursprünglich die Therapie begonnen hatte, teilweise schon ganz akzeptable Ergebnisse zeigen. Daß ich jetzt dieses Problem der Abhängigkeit habe, ist auch eine gewisse Symptomverlagerung. Das eine ist jetzt besser (die Trauer nach dem Tod meiner Mutter und die damit zusammenhängenden Herzbeschwerden und Angstzustände, die panische Angst vor Krankheit und Tod) – dafür hat sich jetzt alles auf meine Thera verlagert und die Ursache all meiner Ängste, Verlustangst, zeigt sich in voller Größe.

Daß ich das jetzt alles verstanden habe gibt mir vielleicht jetzt die Chance, es weiter zu bearbeiten.

Alles nicht wirklich ein Spaziergang…

Liebe Grüße
CrazyChild
LG, CrazyChild

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 22:42

Meinst du nicht, dass es eigentlich sinnvoller wäre, GAR KEINE Mails mehr an sie zu schreiben? Du quälst dich doch eher noch mehr als vorher, kann das sein? Vorher konntest du deinen Gefühlen freien Lauf lassen; jetzt musst du dich ständig beherrschen, ohne dich wirklich dabei lösen zu können, weil du ja sagst, dass du ständig daran denken musst, ob du schreiben darfst und sie dann natürlich - finde ich nicht so gut, ehrlich gesagt - sofort antwortet.

Das klingt für mich so ein bisschen so wie bei einem Essgestörten, der meint, seine Situation im Griff zu haben, wenn er Kalorien zählt. Was würde denn passieren mit dir, wenn du ihr gar nicht mehr schreibst? Könntest du das aushalten? Und was würde passieren, wenn du für dich selbst Briefe an sie schreibst, die du dann aber nicht abschickst? Du könntest sie wie ein Tagebuch schreiben und in Gedanken an sie adressieren. Tagebuch schreiben, kann auch sehr entlasten und ein schönes Gefühl sein. Und dadurch, dass du das an sie richtest (in Gedanken), fühlst du dich ihr nahe, hast aber gleichzeitig die Bestätigung, dass es auch ohne sie und ihre tatsächliche Präsenz geht. So müsstest du dich nicht zwingen, möglichst wenig zu schreiben. Du könntest einfach immer weiter schreiben, gerne auch einen ganzen Roman - und irgendwann hast du vielleicht etwas besseres zu tun und schreibst weniger, weil DU das für dich irgendwo so entschieden hast.

Im Moment verzichtest du ja auf das Schreiben, weil du dir dadurch letztendlich noch mehr Zuneigung von ihr erhoffst (dass sie dich vielleicht besonders lobt oder dass sie dich nicht wegschickt)!

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HeAndMe
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 22:47

Liebe CrazyChild,

ich finde das eigentlich ganz gut, die Dosis allmählich herunterzufahren.
Aber bestimmt ist da die Gefahr, wieder in alte Fahrwasser zu gelangen, wie du es beschriebst.
Daher versuch doch, evt zusammen mit der Thera, neue Wege zu finden, immer selbstständiger zu werden.
Oder ist das jetzt im Moment sowas wie ein Tabu für Dich?

Den Rest schreib ich Dir per PM


Heandme
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nonStop
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 23:07

[quote="CrazyChild"}
nonStop hat geschrieben: Versuche nicht ständig dran zu denken, daß Therapie bedeutet, sich irgendwann wieder zu lösen. Denn das macht es dann für mich immer noch relativ sinnlos…bis jetzt habe ich es emotional noch nicht auf die Reihe bekommen, zu verstehen und zu akzeptieren, daß man sich, warum auch immer, von einem Menschen, den man so gerne mag, der einem einfach so gut tut, wieder lösen muss. Das macht für mich immer noch keinen Sinn
Man sollte sich von einen therapeuten wieder trennen um die eigenständige entwicklung zu erleben.
wenn man am anfang beginnt ( die geburt ) dann ist es so, dass babys total abhängig von der zuwendung der ertern ( oder vormund ) sind. sie können noch nichts allein, sie müssen gefüttert, betreut, gewindelt etc werden.. nach und nach beginnt das baby älter und auch selbstständiger zu werden, die kleinkinderzeit, wo ein kind anfängt zu sprechen , zu laufen, zu essen, sich anzuziehen etc... alles selbstständig evtl noch mit unterstützung welche dann beim älter werden auch weniger wird. also das kind wird immer unabhängiger von der abhängikeit der eltern.. abhängig bedeutet ja ohne den anderen geht nichts allein, der der noch nichts allein kann braucht zwingend die unterstützung der anderen, sonst stirbt er ( das säugling zur mutter ) später wird die abhängikeit gelockert da das überleben des anderen nicht mehr gefährdet ist ohne permanente unterstützung. also, kleinkind entfernt sich ja schon von der abhängigkeit indem es selbstständiger wird, kind entfernt sich weiter, es entwickelt sich ja auch weiter, braucht zwar noch die eltern als vormund und andere dinge, kann aber schon vieles allein, zur schule gehen, sich freunde aussuchen, einkaufen, spielen, sich auch mal essen machen usw.. teenager wird noch unabhängiger wie das kind sein, dann der heranwachsene jugendliche der beginnt seine eigenen wege zu gehen, sein eigenen kopf durchzusetzen, somit dann auch bald erwachsen ist wo er beginnt seine eigene familie zu erstellen.. um so älter man in der kinderzeit wird um so mehr kann man ja selbstständig und entwickelt sich also somit zum eigenständigen menschen.. das erwachsene kind hat nun seine eigene kleine familie, seine eltern gehören ja auch weiterhin zur seiner familie als grosseltern und eltern.. doch die abhängikeit des kindes ist bei weiten nicht mehr so wie zu seiner geburt. das ist die entwicklung eines menschen.. wenn man das elternhaus verlässt geht man nur eigenständige wege doch kind seiner eltern bleibt man immer, nur nicht als kind wie zu zeiten von 0 - 18 jahren.. sondern anderes. eine trennung, loslassen, eigenständigkeit bedeutet ja nicht zwingend trennung für immer und ewig..
therapeuten dürfen nach dem ende eben aus diesen grund heraus, das der klient eigenständig sein eigens leben leben kann, nicht in kontakt mit den ex klienten kommen.. zwei jahre minimum.. damit eben eine abnablung stattfinden kann..

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nonStop
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Beitrag Sa., 21.01.2012, 23:54

Wenn du diese unabhängikeit erleben möchtes, musst du irgendwann von deiner therapeutin loslassen.. nicht jetzt sofort aber langsam in diese richtung gehen wäre ein richtiger schritt in deine freiheit.
weshalb bist du in therapie ?? es ist dein leben, deine freiheit, deine unabhängikeit.. die du fördern solltest, denke ich. du siehst den punkt, dein problem, du musst es nur verinnerlichen, umsetzen..
mir hat es auch sehr geholfen alles aufzuschreiben, nur für mich.. das schafft emotionen raus.. es ist nicht mehr nur alles immer wirr im kopf sondern wird durch die erfassung irgendwie auch gelebt..
ich denke gerade an einem zitat von mein abteilungsleiter " das muss auch so gelebt werden, was man will""
und so ist es tatsächlich, denke ich.. wenn man nur halbherzig, ohne überzeugung an etwas rangeht, dann wird es nicht.. du kannst dich auch fragen was du willst, ewig in der abhäingkeitsschleife drinn zu stecken, oder dich da raus zukämpfen.. dann leb es auch so .. das geht.. du musst es aber auch wirklich wollen und überzeugt von deiner stärke sein.. lass dir helfen von deiner therapeutin, doch beobachte dich selbst ganz genau.. wo und warum stolperst du evtl wieder rein. welche abhängikeit kannst du selbst lockern, weil du es auch selbst so leben möchtest um deine eigenständigkeit zu fördern.. zb, email an die thera senden.. es geht nicht darum was sie davon hält, sondern warum du nicht mehr schreiben willst, lebe es genaus..

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CrazyChild
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Beitrag So., 22.01.2012, 12:42

titus2 hat geschrieben:Meinst du nicht, dass es eigentlich sinnvoller wäre, GAR KEINE Mails mehr an sie zu schreiben? Du quälst dich doch eher noch mehr als vorher, kann das sein?
…nein, das quält mich nicht so sehr, denn…es hat sich seit dieser Eskalation natürlich schon auch was getan. Ich habe erkannt, daß ich meine Thera nicht für immer haben kann, und schon gar nicht so nahe wie es die letzten Monate war. Da hat sie mir die Grenze gezeigt.

Dann habe ich angefangen, trotz meiner Not, etwas loszulassen, weil mir gar nichts anderes übrig gebileben ist.

Vorher dachte ich immer, ich muß meine Thera ganz festhalten, damit sie mir nicht verloren geht. Nach der Eskalation habe ich gedacht…ok, es bringt nichts, durch das Klammern wird alles nur noch schlimmer. Hör jetzt auf damit…entweder sie ist dann ganz weg oder es normalisiert sich wieder. Und siehe da, es hat sich normalisiert.

Obwohl ich meine Thera jetzt nicht mehr fast täglich kontaktiere, obwohl ich nicht mehr ganz so zwanghaft 24h an sie denke, sie ist trotzdem da. Das allein ist für mich eine großartige Erfahrung.

Das bedeutet für mich, ich kann mich in aller Ruhe auf mich selbst konzentrieren, meine Thera ist trotzdem da und wird mir auf meinem Weg helfen. Daß ich natürlich immer noch in dieser Ahängigkeit feststecke, will ich nicht beschönigen. Aber…ich habe das alles besser im Griff. Es ist nicht mehr so chaotisch in meinem Kopf. Ich komme mit der jetzigen Situation eigentlich ganz gut zurecht.
Und es ist nicht so, daß ich jeden Tag mit mir kämpfe, damit ich ihr keine e-mail schreibe.
Oft bin ich „froh“ daß ich mir diesen Stress mit dem e-mail schreiben und dem Warten auf Antwort nicht mehr antue. Denn ich weiß, sie ist sowieso da. Das ist für mich ein wirklich großer Schritt.

Ich möchte in kleinen Schritten vorwärtskommen. Wie beim Abnehmen…ne Crash Diät hilft kurzzeitig, dann ist wieder alles wie vorher. Man muß seine Essgewohnheiten dauerhaft und in kleinen Schritten verändern, sich die Chance geben sich daran zu gewöhnen. Dann kann das langfristig auch klappen.
nonStop hat geschrieben:weshalb bist du in therapie ??
Ich war das erste Mal mit 5 Jahren beim Neurologen weil ich immer so hyperventiliert habe. Was da rausgekommen ist weiß ich nicht mehr…mit zehn oder zwölf hat das mit den Panikattacken und Angstzuständen angefangen. Mit fünfzehn war das so schlimm, daß ich wochenlang nicht mehr außer Haus gehen konnte und sogar zu Hause mehrmals täglich Panikattacken hatte. Meine Eltern haben das alles irgendwie nicht gecheckt…und ich auch nicht. Ich habe nur gedacht, ich muß verrückt sein und werde eh bald sterben. Irgendwann habe ich dann Neuroleptika, AD’s und Tranquillizer bekommen. Im ganzen hat sich das mit den Medikamenten über mehrere Jahre hingezogen. Darauf wurde ich abhängig von dem Zeug, sehr stark, habe mir das von allen möglichen Ärzten im Wechsel geholt. Spritzen, Tabletten etc…Und dann endlich…vor ca. 10 Jahren hat mir ein Neurologe gesagt, ich muß eine Therapie machen, sonst geht es nicht mehr weiter mit mir. Ich war da komplett am Ende.
Ich hatte mich da noch dagegen gesträubt weil ich keine Ahnung hatte. Und hab es dann doch gemacht.

Ich kann mich kaum an ein Leben ohne Angst erinnern, deswegen klammere ich wahrscheinlich auch so sehr,

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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.01.2012, 12:44

Bist du immer noch medikamentenabhängig?

Oh Mann, wenn du damals als Kind gleich eine adäquate Behandlung bekommen hättest wäre dir das ganze Drama vieleicht auch erspart geblieben.

Wenn ich das so lese wie deine Jungend verlaufen ist ist ja auch klar daß du nie die normale Entwicklung eines Teenagers durchgemacht hast und daher in deiner erwachsenen Identität und deinem Selbstbild massiv Probleme hast.

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CrazyChild
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Beitrag So., 22.01.2012, 13:32

münchnerkindl hat geschrieben:Bist du immer noch medikamentenabhängig?
...nein...Gott sei Dank nicht mehr...in meiner allerersten Therapie war das erste der Entzug dieser Medikamente. Ich weigere mich bis heute nochmal sowas zu nehmen...denn das war nicht lustig.

Trotzdem ist mein Hang zur Ahängigkeit geblieben...egal auf was, egal auf wen. Ich muß da aufpassen.
münchnerkindl hat geschrieben:Oh Mann, wenn du damals als Kind gleich eine adäquate Behandlung bekommen hättest wäre dir das ganze Drama vieleicht auch erspart geblieben.
…ja…so sehe ich das im Nachhinein auch. Ich war damals zu jung als zu verstehen, was eigentlich mit mir los ist. Ich habe obendrein versucht es zu verbergen, weil ich so einen Blödsinn noch nie gehört hatte. Ich dachte, ich bin der einzigste Mensch auf der Welt der „sowas“ hat. Und meine Eltern haben das alles nur so am Rande mitbekommen.
münchnerkindl hat geschrieben:Wenn ich das so lese wie deine Jungend verlaufen ist ist ja auch klar daß du nie die normale Entwicklung eines Teenagers durchgemacht hast und daher in deiner erwachsenen Identität und deinem Selbstbild massiv Probleme hast.
...genau das ist das Problem…da kam dann noch diese jahrelange Mißbrauchsgeschichte dazu und so bin ich einfach irgendwo in meiner Entwicklung steckengeblieben.

Ich will mit nicht selbst beweihräuchern, andere haben viel schlimmeres mitgemacht. Nur…bei mir ist das alles so lange gewesen, mit diesen Ängsten, den Medikamenten, dem Mißbrauch. Dadurch daß ich fast kein Leben ohne Angst kenne fällt es mir sehr schwer für ein Leben ohne Angst/Abhängigkeit zu kämpfen, da ich gar nicht wirklich weiß, wie sich das anfühlt, wofür ich eigentlich kämpfe.

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nonStop
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Beitrag So., 22.01.2012, 13:41

Du könntest für deine Freiheit, ein leben ohne Abhängigkeit kämpfen.frei sein fühlt sich gut an. Du brauchst dein leben, deine negativen Erfahrungen nicht runterspielen, jeder, der in Therapie ist hat sicher einiges negatives erlebt. Ein Missbrauch ist nichts das man mal eben so vergessen kann, deine Seele kann es nicht..das ist berechtigt ..versuche diese Dinge mit therapeutische Hilfe zu verarbeiten , versuche einen weg zu gehen, der dich nach vorne bringt.

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HeAndMe
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Beitrag So., 22.01.2012, 14:48

Liebe CrazyChild

wenn ich Deine Geschichte so lese, dann finde ich umso mehr, daß du eine ganz schön viel Stärke gezeigt hast...in deinem Leben und auch in der Situatuion mit der Thera.
Du hast wirklich eine harte Zeit hinter dir.
Wenn ich das alles so lese, dann finde ich, Du bist gerade dabei, konstant den Weg in die richtige Richtung zu gehen.
Und hast schon echt viel geschafft.
Darauf kannst Du stolz sein!!!

Heandme
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CrazyChild
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Beitrag So., 22.01.2012, 21:45

nonStop hat geschrieben:Du könntest für deine Freiheit, ein leben ohne Abhängigkeit kämpfen.frei sein fühlt sich gut an.
...so in der Art hat es mir meine Thera auch schon schmackhaft gemacht...ich kann es mir nur noch nicht vorstellen, da ich immer irgendwas oder irgendwen als Stütze brauche. Kenne es nicht anders. Aber...was bedeutet "frei sein" - für manche bedeutet es auf die Malediven auszuwandern und nie mehr arbeiten zu müssen, für mich wäre es schon ein ganz normales, geregeltes Leben ohne Angst. z.B. auch mal spontan von zu Hause wegfahren zu können, ohne Angst. Oder...vielleicht einfach auf sich selbst vertrauen können, von sich felsenfest überzeugt zu sein, an sich selbst zu glauben, in sich selbst zu ruhen, gelassen zu sein. Ja...das wäre für mich eine Form der Freiheit die zu erreichen sich bestimmt lohnen würde...ich glaube, die Erklärung muß jeder für sich selbst finden. So auch ich für mich. Ich weiß es noch nicht ganz genau. Ich muß mal sehen, was für mich an Freiheit erreichbar und aushaltbar ist.
HeAndMe hat geschrieben:Und hast schon echt viel geschafft.
Darauf kannst Du stolz sein!!!
...danke, HeAndMe...das tut gut...

CrazyChild
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