Mag euch euer/eure Thera? Und wie wichtig ist euch das?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tupsy71
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Beitrag Fr., 20.03.2015, 10:01

alvedere, toll dass du das geschafft hast. Also mit dem Ersatztermin. Hast du nicht auch oft Angst verstoßen oder so zu werden?
Darf ich fragen, inwiefern dir die Abgrenzungen schwer fallen? Kenne das auch und naja will eben niemanden verletzen oder so.

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alverde
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Beitrag Fr., 20.03.2015, 10:25

Ich habe keine Angst mehr, es hat aber auch schon andere Phasen gegeben.
Zum Glück habe ich keine Angst davor,
auch nicht, wenn es Zoff gibt und den hat es auch schon öfter gegeben, aber das Thema ist bearbeitet und da ist etwas Ruhe eingezogen.
Wie ich das mit der Abgrenzung erklären soll, weiß ich nicht. Die Anforderungen im Alltag sind oft zu hoch und sie nimmt mir dann die Schuld, dass ich nicht nur leisten muss und auch eigene Bedürfnisse haben kann. Es fühlt sich dann stimmig an,
wenn ich Grenzen stecke, ohne schlechtes Gewissen.
Ich muss jetzt mal los. Alles Gute für Dich!

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Tupsy71
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Beitrag Fr., 20.03.2015, 16:35

alvedere, hoffe du hattest einen guten NM. Das mit der Schuldfrage ist so ne Sache, die ich auch gut kenne. Da man sich für alte Dinge schuldig fühlt, obwohl man von den Worten her weiß, dass es falsch ist so zu denken, zieht sich das eben auch in den Alltag rein. Entschuldigst du dich auch ständig für alles? Voll doof

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 21.03.2015, 20:33

Also zwei Dinge sind mir immer sehr befremdlich wenn ich sie über Therapieberichte lese.

Zum einen, dass eine Therapeutin eine bestimmte Übertragung herausgefordert haben könnte. Denn es geht mMn nicht um das Herausfordern von bestimmten Gefühlen, Situationen, Themen etc… sondern um das Bearbeiten von Klientensituationen und - Themen. Und die sollten nur vom Klienten eingebracht werden.

Zum anderen wenn Klienten ihren Therapeuten "etwas beweisen wollen".

Beides ist für mich eindeutig Manipulation. Und gehört deshalb nicht in Therapie. Einer Therapeutin muss nichts bewiesen werden - sie sollte ihre Klienten so nehmen wie sie sind und gemeinsam mit ihnen ihre Probleme bearbeiten. Das heisst aber nicht, dass eine Therapeutin Abhängigkeiten forcieren soll/muss oder das die Klienten das Üben schwieriger Situationen vermeiden sollten. Für den Fall, dass es ihnen wichtig ist.

Für wichtig erachte ich beide Aspekte gemeinsam besprechen zu können.

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alverde
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Beitrag So., 22.03.2015, 10:56

@PP Das ist kein Therapeutenbericht.
Das ist meine Handhabung mit meiner Abhängigkeit.
Ich habe das auch gemacht,
damit sie erkennt, dass ich nicht nur abhängig von ihrer Person bin und auch ohne die Stunde auskommen kann.Sie hat mich nicht dazu gezwungen.Sie hat es mir angeboten und ich kann dann entscheiden.Das hat sie richtig gelöst und mir auch somit die Freiheit gelassen.
Die Bearbeitung der Themen können nicht so abgearbeitet werden, wie Steuererklärungen,die entstehen
ja in der Beziehung, die Schmerzen,sonst bräuchte ich ja keine Therapie.
Wie sollten wir es sonst bearbeiten,
wenn keine negativen Gefühle entstehen.
Es tut mir weh, dass ich meine Therapeutin scheinbar als unsensibles Ungeheuer beschrieben habe,zwischen den Zeilen habe ich gesagt, dass die Gefühle in mir selbst entstehen und es meine Interpretationen sind.
Was ich verstanden habe, ist:
Der Konflikt mit dem Urlaub schmerzt immer noch, aber die Medaille hat auch zwei Seiten. Es beruhigt mich auch, dass sie sich abgrenzen kann. Wie sie das nun tat, war nicht besonders feinfühlig, aber es war die richtige Antwort. Wir bearbeiten in den Sitzungen oft mein Schuldgefühl und das ich immer meine die Verantwortung für alles tragen zu müssen.
So ein Vermischen der Grenzen wäre für mich nicht gesund.Es war nur in der Situation so,dass ich Angst bekam.Gleichgültigkeit ist auch etwas,
was ich mit fehlender Sympathie gleichsetze und wenn sie keine Beziehung zu mir hat,dann könnte sie auch ihre Macht nutzen,und hätte nicht mal ein schlechtes Gewissen.
Das habe ich aus der Situation so verstanden und ich könnte langfristig mit einer Therapeutin nichts anfangen,die mich nur auf den Schoß nicht.
Es war ein Erklärungsversuch von mir,
dass sie sich nicht als ideal präsentiert,
weil draußen in der Welt, da gibt es auch keine Ideale und es geht schnell,
dass sie mein Idol wird und das Arbeiten wäre so kaum noch möglich.
Alles Gute, alverde

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peppermint patty
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Beitrag So., 22.03.2015, 20:46

alverde mit Therapeutenbericht meine ich (d)eine Schilderung eines Therapieverlaufs samt deren Einschätzung von Seiten des Klienten.

Ich sehe deine Therapeutin nicht als unsensibles Ungeheuer. Aber, als eine Person die durchaus unsensible Seiten hat (über die du hier schreibst) und auf die du überträgst (eine Übertragung herausgefordert zu haben). Zudem habe ich ganz bewusst deine Wörter benutzt um nicht falsch wiederzugeben.

Aber du schriebst "um ihr zu beweisen" und jetzt wieder "damit sie erkennt". Das ist die Manipulation, die ich meine. Sie muss kein bestimmtes Verhalten von dir erkennen. Du machst deine Sachen für DICH (sagst die Stunde nach deinem Bedürfnis zu oder ab). Weil sie für dich richtig sind. Nicht um ihr zu gefallen oder damit sie keine Sorge vor deiner Abhängigkeit haben muss.

Und du hast Recht, eine Therapie ist keine Steuererklärung. Aber eine Steuererklärung und eine Therapie sollten beide wenn möglich ehrlich sein. Nichts für ungut und ganz sicher nicht als Angriff gemeint.

Dir auch alles Gute!

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alverde
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Beitrag Di., 24.03.2015, 14:46

Wir haben alles gemeinsam klären können. Die Stunden, die ausfallen werden, bereiten mir immer noch Unruhe und ihr Urlaub auch, aber da muss ich durch.


Danke Euch nochmals!

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Miesel
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Beitrag Di., 24.03.2015, 15:53

Magst Du davon erzählen?
Es wurde hier ja viel spekuliert und ich finde es immer sehr interessant, wie die Auflösung dann aussieht.

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alverde
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Beitrag Do., 26.03.2015, 08:33

Sie hat die Stunde mit der Frage eingeleitet, ob das Ausfallen lassen des Termins für mich überhaupt stimmig ist. Es wäre ihr so durch den Kopf gegangen. Ich habe ihr dann geschildert, wie ich die Situation in dem Gespräch über den Urlaub wahrnahm und das, was ich hier auch beschrieben habe und das konnten wir gut klären. Sie wirkte sortierter und ich hatte das Gefühl, dass sie eine klare Sicht hat. Jedenfalls ist sie sehr verständnisvoll gewesen. Das wertschätze ich auch an ihr, denn sie stolpert mit mir öfter mal in Situationen, aber sie klärt die Konflikte auch für sich. Ich habe das Gefühl, dass sie schnell selbst bemerkt, wenn sie etwas tramplig war. Sich dann aber auch die Gründe ansieht und dann spüre ich auch, dass sie mehr "versteht" und wieder sortierter ist. Aber dazu kommt auch, dass ich mich schnell abgelehnt fühle, das liegt aber auch an der Beziehung zu meiner Mutter. Mein Grundgefühl, dass ich wertlos und nicht liebenswert bin. Meine Mutter, die kann mich nicht ertragen und ich nehme das mit in die Therapie. Ich hatte in den letzten Stunden nicht mehr das Gefühl, dass sie mich nicht annehmen kann.
Ich reagiere sehr feinfühlig auf sie und wenn sie krank, verstimmt oder nachdenklich ist, dann reagiere ich darauf und bin mitfühlend und auch verunsichert.
Vor kürzem träumte ich, dass sie einen schweren Schicksalschlag hatte und daraus ein Sohn enstanden ist. Im Traum wirkte sie sehr zerbrechlich, klein, aber menschlicher. Ihr Sohn beschütze sie. Ich war betroffen und fassungslos, dass sie alle meine Gefühle mitfühlen konnte. Sie sagte mir dann, dass sie mir das aber nicht sagen und zeigen dürfte. Dann war die Therapie vorbei, weil sich die Abstinenz somit auflöste. Und der Traum war auch vorbei.

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Miesel
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Beitrag Do., 26.03.2015, 09:53

Das klingt nach einer wirklich guten Zusammenarbeit.
Schön, dass ihr das so gut klären konntet.

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Montana
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Beitrag Di., 31.03.2015, 12:05

Ich habe das Gefühl, mein Therapeut kann mich nicht leiden. Ich werde ihn sicher demnächst mal danach fragen, aber eigentlich kann ich mich auf mein Gefühl ganz gut verlassen. Mir wäre lieber, es wäre anders und er würde anders mit mir umgehen. Ich hoffe, ich täusche mich, und er hat andere Gründe, warum er so hart ist.

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peppermint patty
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Beitrag Di., 31.03.2015, 20:11

Was meinst du mit hart?

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Montana
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Beitrag Mi., 01.04.2015, 11:59

Damit meine ich, wie er mich behandelt. Er sagt z.B. knallhart, dass ich keine Kinder bekommen sollte, weil ich zu krank sei, mich gut um sie zu kümmern. Er hat noch viele andere Dinge gesagt, die bei mir so richtig die Stellen getroffen haben, die sowieso schon wund sind. Und damit hat er mich dann heulend nach Hause entlassen.


ziegenkind
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Beitrag Mi., 01.04.2015, 12:15

der ratschlag, du solltest lieber keine kinder haben, der muss doch nichts damit zu tun haben, ob dich einer mag oder nicht. wie siehst du das denn? willst du kinder? glaubst du selber, dass du gut mit deinen kindern umgehen könntest?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Montana
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Beitrag Mi., 01.04.2015, 12:35

Mit meinem Ex wollte ich Kinder. Wir haben es eine ganze Weile versucht, aber wegen meiner Endometriose Grad IV und seinem schlechten Spermiogramm habe ich uns zur Beratung in einer Kinderwunschklinik angemeldet. Zu diesem Beratungstermin ist es nicht mehr gekommen; er hat vorher Schluss gemacht.
Alle in meinem Umfeld raten mir davon ab, in der jetzigen Situation Kinder zu bekommen. Weil ich psychisch nicht stabil genug bin. Ich sehe das auch irgendwo ein. Aber das gibt meinem Therapeuten noch nicht das Recht, es mir 20 mal pro Stunde unter zu Nase zu reiben. Ich weiß ja jetzt, wie er dazu steht. Und aktuell ist das eh kein Thema, weil mir der Mann weggelaufen ist.

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