Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Zerrissene
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 19:09

neko hat geschrieben:ich bin wütendund ich bin enttäuscht und ich bin traurig. ich mags nicht, wenn man andere leute abwertet.
neko, ich verstehe dich nicht. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du dich selber abwertest?

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candle
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 19:10

Vielleicht, neko, solltest Du mal die Revoluzzerdamen hier fragen, was bei ihnen komplex ist?

candle
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neko
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 19:23

ob ich mich ausgegrenzt fühl? ich bin mir nicht sicher. ich hab meinen kram selber jahre bagatellisiert. das wll ich nicht mehr. aber ich will auch nicht "beweisen" müssen,dass meine erlebnisse schlimm oder traumatisch waren. was hab ich davon, frage ich mich. aber in die ecke derjenigen gestellt zu werden, die wehleidig sind, tut auch weh. ja es stimmt, das hat viel mit widersprüchen und unterschiedlichen stimmen zu tun, mit denen ich mich lange unterhalten hab. aber ich glaub, es ist nicht nur meine geschiche, die bei mir so sachen auslöst. ich denk, dieser unterton läuft hier schon etwas länger ein bisschen mit. und den mag ich nicht, weil ich weiß, dass er mich - und villeicht auch andere - wieder in so innere auseinandersetzungen von schuld und scham und sich selber der wehleidigeit bezichtigen stürzt. ich weiß, dass ist alles mein eigenes ding. aber kann man nicht ein bisschen vorsichtiger miteinander umgehen?

nein, zerissene, ich denke ich werte mich nicht ab. ich spreche hier von inneren auseinandersetzungen, die manche üblen kommentare hier in mir auslösen und von denen ich weiß, dass sie viele haben und dass sie auch ein klassisches merkmal meiner macke ist. dass ich das sagen kann, ist für mich ein wichtiger fortschritt.

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stern
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 19:43

Puh... der Thread hat für mich gerade die Frage aufgeworfen, WO ich meine Kopien der klinischen Arztbriefe (kurzform) aufbewahrt habe ... zum Glück fündig geworden, zumindest was den letzten angeht. Der erste dürfte irgendwo in dessen Dunstkreis zu finden sein. Aber mit diagnostischen Diagnosen gehe ich ansonsten nicht hausieren... vielleicht aus Schutz und teils Erfahrung, dass ich in Gefahr laufen könnte, voreingenommen und/oder einseitig aus einer Schublade mit Defizitbeschreibungen heraus betrachtet zu werden (von außen und mind. genauso ungünstig für mich: von mir selbst), die mir als mensch nicht gerecht wird . Was ich dazu für mich und abgestimmt auf mich wissen muss, wurde mir (teils sogar sehr umfangreich) erklärt. Weiß nicht, ob das bei anderen in der Therapie anders gehandhabt wird, aber mir haben in der Therapie mitunter auch entsprechende Aufklärungen/Erklärungen geholfen. Die eine oder andere Verwunderung beim Threadlesen verspürte ich zwar auch, aber grund zum Aufregen gibbet/gab es für mich no way. Wüsste gar nicht, woran ich mich reiben sollte. Aber nochmals dazu:
... um mal zum eigentlichen Betreff dieses threads: "Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?" zurückzukehren.
Es dürfte schwer sein, andere seriöse Ansichten zu finden sein, als die, die sagen: Bei Komplextraumata insbes. kognitiv-behavoriale Verfahren, psychodynamische Verfahren, ggf. auch EMDR (was aber evtl. zu modifizieren ist) Jeweils traumaadaptiert. Bei Ptbs (monot.) siehe auch oben. Und worauf ich immer herumreite: Entscheidender als das Verfahren selbst kann sein, dass eine individuelle Anpassung an den Patienten erfolgt (frei nach stern also: eine Patientenadaptierung also )... vielleicht umso mehr/wichtiger bei einem bunten Strauß Folgewirkungen (der nicht für alle Patienten einheitlich) sein muss.... jedenfalls kam/kommt bei mir verschiedenes zum Zug, darunter auch übergreifendes. Auch ist meine Erfahrung, dass ein gute Therapeut darüber aufklärt, wenn zum Bleistift was imaginatives, etc. zum Einsatz kommt, was auch die Möglichkeit lässt, nochmals nachzufragen, falls noch was offen ist.

Ansonsten: Weil's auch über den Traumabegriff diskutiert wurde (wobei ich dazu für mich nicht wirklich eine überschneidungsfreie, theoretische Definition brauche) nur eine allgemeine Bemerkung von mir: Wo sich bei mir manchmal leicht die Haare sträuben, ist, wenn manche (Modebegriff) recht inflationär gebraucht werden, wie zum Bleistift gerne bei Mobbing, BL, Trauma, burnout oder oder oder.
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Zerrissene
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 20:01

neko, finde ich sehr gut, dass du dich nicht abwertest.

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candle
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 20:19

Hallo nochmal!

Ich habe hier einen Link gefunden: http://books.google.de/books?id=CVLMpRC ... ta&f=false

Wenn man "komplexe Traumata" googlet, dann findet man darunter "komplex" immer mit den verschiedensten Diagnosen wie Borderline, Dissoziation, PTBS und so fort, einfach weil jeder Mensch unterschiedlich reagiert.

Auch die Traumen sind sehr unterschiedlich von emotionalen
Mißbrauch bis sexuellen Mißbrauch und generell Gewalt. Vernachlässigung gehört auch dazu sowie Trennung z. B.. Das kann man unendlich weiterführen..

Ich denke, dass fast jeder das in mehr oder weniger drastischen Formen erlebt hat und aus der Verarbeitung und Heilung ergeben sich dann die vielen Diagnosen, die alle komplex sind.

Nun steht "komplex" auch in Klammern in der Überschrift, ergo darf sich so ziemlich jeder zu dem Thema angesprochen fühlen.

Da ich mich selber mal um eine Analyse gekümmert habe, kann ich mir auch vorstellen, dass ein Borderliner das gar nicht zuende führen kann, WEIL wie ich informiert wurde, eine Bereitschaft zur Heilung vorhanden sein muß UND man muß drogenfrei leben. Ich denke aber, dass viele mit diesen Diagnosen als Erste Hilfe Paket Drogen und Alkohol nutzen. So wird man leicht aus dieser Therapieform rausgekegelt, also mag ich mal sagen, dass die Analysanden einfach stärker sind in ihrer Persönlichkeit.

Die Wertung von ausgefuchst, dass ihr Therapie gut für sie sei, mag auch so stimmen, aber keiner weiß, ob sie ihr hilft, denn noch hat sie sie ja nicht zuende geführt. Was, wenn sie wieder abbricht?

@neko, vor ausgefuchst Sätzen lese ich immer ein "ich", d. h. für mich, dass sie sich selber in allen Dingen meint. Vielleicht hilft dir die Umkehrung der Sache. Bei mir löst es dann Mitleid aus.

Auch ich hatte letztes Jahr ein PTBS und bin ganz ohne Therapie symptomfrei geworden. Ob es mich wieder ereilt, weiß ich nicht, aber dann würde ich auch eine Traumatherapie machen wie man mir nahegelegt hat.

Hier geht es niemals um ein Wettbewerb wer mehr Traumen erlitten hat und auch nicht wer besser geheilt wurde, DENN letztlich steht jeder für sich damit allein da.

Und es ist immer ein harter Weg. Ich kann auch nur hoffen, dass es jeder schafft. Und erstmal sollte man sich immer selber retten, bevor man anderen Opfern hilft, weil man sonst auf der Strecke bleibt und das kann nicht Sinn sein einer Therapie, die vielleicht weniger kostet, aber dennoch vielleicht EIN MENSCHENLEBEN rettet.

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nichtmehrda
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 21:08

hallo,

tschuldigung, wenn ich mich hier so ungefragt und ungebeten einmische

aber ich möchte nur nochmal ganz kurz auf die eingangs gestellte frage eingehen "welche therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?
Ich hab so ziemlich das "ganze programm" einer traumatherapie hinter mich gebracht und es war zum teil auch hilfreich. längerfristig hat es sich aber herausgestellt, dass sich zwar vieles gebessert hatte, aber bei einer erneuten extrembelastung waren alle erfolge ziemlich futsch... und es half auch ein "neuaufnahme" der therapie in dieser form nicht weiter... die fb's, dissoziationen usw. wurden ärger denn je.
mir (und bitte tut mich jetzt nicht steinigen) hilft und half ein personenzentrierter ansatz bei einer anderen thera aber sehr. wenn jemand darüber mehr wissen will - siehe zB http://www.schotterblume.de/index.php?navid=28
wobei ich anmerken möchte, dass es natürlich sehr hilfreich war, dass ich die übungen von früher wie zB innere kind-arbeit, baumübung, tresorübung usw. kenne und ohne große erklärungen einfach anwenden kann / konnte. aber auch ganz "stinknormales" skills-training erlebte und erlebe ich immer noch als sehr hilfreich.

ich will nicht absolut nicht behaupten, dass heute alles super und problemlos ist und mein leben ohne probleme, ängste, fb's, dissoziationen und rückfälle abläuft. im gegenteil - es gibt jüngst ganz heftige fb's, ganz detaillierte erinnerungen, die nicht gerade spaßig sind. aber trotz allem beginne ich ganz allmählich, mich nicht mehr als opfer des traumas sondern als überlebende zu definieren... und das ist tatsächlich ganz allein der "erfolg" des personenzentrierten ansatzes. und ich hab erstmals in meinem leben das gefühl, dass das leben doch irgendwie lebenswert ist.

das war's schon und ich will mich nicht weiter einmischen. wollte nur einen leider im forum hier absolut unterbelichteten ansatz aufzeigen und anmerken, dass meiner meinung nach nicht nur eine therapieform allein ihre berechtigung hat oder der weisheit letzter schluss ist (ohne eure erfahrungen in frage stellen zu wollen oder auch die kompetenz hochqualifizierter und sicher ganz toller therapeuten!) aber es gibt auch andere ansätze und erfahrungen, die durchaus zum erfolg führen können - vielleicht nicht immer und nicht bei jedem/r betroffenen, aber zumindest bei mir. und ich bin überzeugt davon, dass ich nicht die erste traumatisierte klientin meiner thera bin... (ohne sie jemals darüber befragt zu haben)

grüße euch ganz lieb
momo
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stern
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 22:37

Ich emfinde das, was du, momo, schreibst, als durchaus wichtigen Punkt... zumindest aus meiner Sicht. Jedenfalls wenn ich benennen müsste, was DAS ist, was mir hilft, wo ich Veränderungen erlebe, was wirkt, etc., so kann ich das weiß Gott nicht lediglich auf einen Ansatz xy reduzieren à la: Der Ansatz und damit wirste xy los (wobei "loswerden" streng genommen nicht unbedingt so treffend formuliert ist, aber sei's drum),

Sondern wie soll ich sagen: Es sind verschiedene Bausteine, die helfen, auf die ich lerne zurückzugreifen. Z.B. mal eine Distanzierung//mal ein näher rangehen... eine Erklärung... eine Besinnung auf Ressourcen... das inneres Kind/Selbstberuhigungsmöglichkeiten.... imaginatives und so weiter und so fort. Und ja, da gibt es a) eeeiniges und b) müsste ich teils detaillierter meine Schwierigkeiten/Therapie(n) beschreiben als mir hier lieb ist, um dann die Dinge zu beschreiben, auf die ich manche postive Wirkung zurückführe. jedenfalls würde die alleinige Nennung eines Verfahrens dem Pott an Puzzlesteinen, die ich für mich als wirksam erlebe, nicht gerecht werden (und klar, gibt es auch noch so einige Dinger, wo ich noch auf der Suche bzw. auf dem Weg bin bzw. bei Zwischenschritten). Und selbst wenn ich wollte könnte ich nicht die non-plus-ultra-therapie benennen. Weil ich realtitär auch sehr von übergreifenden Methoden profitiert habe (die aus verschiedenen Verfahren gespeist werden). Und hinzu kommen Dinge, die jenseits von bestimmten Verfahren liegen, wie zum Bleistift ein "gute" Beziehung, anhand derer sich manches korrigieren lässt.

Ok, ist mal wieder ein Meisterwerk an Abstraktion, was ich oben geschrieben habe, was aber schlichtweg daran liegt, dass ich meine Grenze beachten möchte und manches nicht detaillierter/erfahrungsnäher beschreiben möchte, weil sowas bei mir erfahrungsgem. auch zum Aufwühlen der besonderen Art führen kann. Dem möchte ich in diesem Rahmen schon im Keim vorbeugen, so dass ich in einschlägigen Threads teils auch nur selektiv lese (hier allerdings nicht).
candle hat geschrieben:einfach weil jeder Mensch unterschiedlich reagiert.
... ja, und auch dahingend, das manche ein Trauma nicht als traumatisch verarbeiten, sondern es (mit der Zeit) ohne Folgen verarbeiten. Ich lege dafür meine Hand nicht 100% ins Feuer, aber ich meine auch dazu habe ich manches in meiner Geschichte. was meine Thera zu der Aussage brachte, dass das für eine starke Persönlichkeit spricht, manche andere bräuchten dafür eine Therapie. War schlimm, hatte auch eine Weile Flashbacks/Panikanfälle, etc., erlebte diese "Vorfälle" selbst in einer mega-Zeitlupe, was ich so vorher noch nie erlebte (wobei ich zu der Zeit gar nicht wusste, was meine heftigen Reaktionen sollen, die damals dann als aus heiterem Himmel ohne Grund wahrnahm). Aber es nahm ab, und ich seh nicht, dass mich das heute noch nennenswert beeinträchtigt (kann schon noch passieren (wie mal wieder (da allerdings abgeschwächter) vor ein paar Monaten.), aber aber ich kann dann so halbwegs mit umgehen bzw. mit dem Rest dennoch gut leben.

Aber darum geht es mir gerade nicht so sehr, sondern eher darum: Ich war noch nie in der Verlegenheit mir meinen Therapieplan zu erstellen (womit ich auch überfordert wäre). aber ich gehe schon davon aus, dass je nachdem, was ein Patient mitbringt bzw. was sich evtl. erst auch im Laufe der Therapie zeigt ein anderes Vorgehen angezeigt sein kann. Z.B. ob ein traumapatient mehr oder weniger akut suizidal ist und in einer Sinnkrise steckt. Anders die Therapieschritte vermutlich bei dem, der sein leben (und auch seine Arbeit) grundsätzlich als sinn-voll/erfüllend erlebt, aber auf der Arbeit der Chef regelmäßig FBs oder was auch immer auslöst. Beim nächsten hapert vielleicht das Umfeld, und der Patient schafft es nicht sich aus einer destruktiven Beziehung zu lösen (, obwohl man von außen betrachtet nur denken kann: also wenn du da drin bleibst, dann gehst du drauf... wie hältst du das nur aus. spontan fällt mir da auch eine Klinikpatientin ein). Und der nächste will vielleicht mit brennenden inneren Konflikten aufräumen... und sucht sich dann eher etwas, das genau dazu passt. Einfach als mehr oder weniger fiktive Bsp. um zu verdeutlichen, dass ja auch jeden Patient bestimmte Schwierigkeiten, die nicht alleine bewältigt werden können, in die Therapie bringen. Weiß nicht, ob es da DIE Einheits-Therapie gibt, die für alle Deckel passt. Eher nicht. Und je nach Fort-Schritt, können dann im Therapieprozess mit der Zeit andere Fragen in den Vordergrund rücken.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 10.04.2010, 05:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Stöpsel
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 00:30

Hallo,

ich schreib jetzt mal von vorne her weg (auch wenn sich die Verwendung des BEgriffs Trauma in der Diskussion änderte, wodurch sich einige Bemerkungen vielleicht schon erledigt haben...).

@ ausgefuchst:

hatte auf Deinen letzten Beitrag von neulich schon angefangen, eine Antwort zu schreiben, aber aufgrund ZEitmangel hab ich es nicht fertig geschafft. Na ja, mal sehr verkürzt gesagt, kann ich Deine Bedenken ja schon verstehen (und hab zu einigem auch was geschrieben, was Du heute geschrieben hast, z.B. dem Problem der Abhängigkeit und die Sache mit den unterschiedlichen Traumata). Und ich finde es auch wichtig, daß man genau hinschaut. Ich denke nur, wenn man eine Diskussion so führt, wie vorher, ist es nicht sehr konstruktiv.
candle hat geschrieben:Man bedenke, dass in der Mehrzahl doch Therapien erfolgreich sind, nicht umgekeht.
Ja, nur dennoch, wenn man selbst derjenige ist, den es trifft, hilft einem das auch nicht weiter. Und sooo groß ist die Zahl der erfolgreichen Therapien nun auch wieder nicht, Meine frühere Therapeutin sprach von 70-80%. UNd mit so einer Erfahrung wieder neu woanders anzufangen, IST schwerer, weil man sich selbst schwerer tut und weil die Therapeuten anders mit einem umgehen.
neko hat geschrieben:extrem dämlichen wessen-trauma-ist groß-genug wettberwerb ein
Hm, als Wettbewerb seh ich es nicht. Denn ich denke schon, wenn manche schreiben, sie haben auch ein Trauma, aber kommen in der Therapie anders zurecht, kann es ja schon daran liegen, daß das Trauma anders ist (ob "anders" jetzt automatisch "schwerer" bedeutet, wäre auch die Frage)
ausgefuchst hat geschrieben:Außerdem bin ich nich sicher, ob jeder/jede, der/die sich als Traumapatient/in bezeichnet, tatsächlich einer/eine ist.
stern hat geschrieben: Wunderst du dich da wirklich, wenn da nicht jeder User sagt, ja, ausgefuchst, stimmt, dem schließe ich mich in vollem Umfang an?
Hm, na ja, da ist die Frage, was man aus ausgefuchst's Aussage rauslesen will. Ich hätte da nicht rausgelesen, daß sie da anderen die Gelaubwürdigkeit absprechen will, sondern daß es ihr um die UNterschiedlichkeit der Traumata geht und deswegen eben auch die Konsequenzen unterschiedliche sind (nun ja, daß es aufgrund der aufgeheizten Atmosphäre anders verstanden wird, finde ich dagegen auch verständlich). Überhaupt kann ich mir vorstellen, daß man vielleicht als Überschrift an den Thread eine Defintion von Traumata, die in diesem Thread gilt, dranhängt, und dann hätten sich ne Menge Probleme erledigt.
candle hat geschrieben:Also ich denke, OHNE Trauma geht wirklich kaum einer zur Therapie, oder?
Doch, klar... (na gut, je nachdem, was man als Trauma auffaßt. Aber wenn man es so weit faßt, ist irgendwann die Frage, ob nicht jeder ein Trauma hat)
ausgefuchst hat geschrieben:Und Trauma ist ein feststehender medizinischer Fachbegriff. Es heißt, dass sich das Gehirn und/oder die Verarbeitungsprozesse im Gehirn geändert haben. Diese sind in CTs nachweisbar.
Das ist doch mal ne Definition und Diskussionsgrundlage. Praktikabel aber eher nicht, denn welcher Patient läßt schon vor ner Therapie ein CT machen, um daraus abzuleiten, wie es mit Therapie weitergeht?
ausgefuchst hat geschrieben:Was der Thera um die Ecke oder man selber glaubt, ist die eine Sache, eine gescheite Diagnostik von erfahrenen Traumatherapeuten ist was ganz anderes.
Guter Einwand. Aber dann ist Deine anfängliche Einteilung in komplexe oder nicht-komplexe Traumata doch auch hinfällig, oder? Denn das kann individuell ja auch unterschiedlich verarbeitet werden.
neko hat geschrieben:das musste ja früher oder später passieren - ausgrenzen von denen, die nicht dazu passen, unterstellungen
Wieso ausgrenzen? Es hilft doch dabei zu differenzieren, auf wen ausgefuchst's Aussagen bzgl. Traumatherapie zutreffen. Ich finde es hilfreich. Und eine Abwertung sehe ich darin nicht. Meinst Du nicht, das kann nicht auch auf die entstandene Atmosphäre zurückzuführen sein (was ich auch verstehe?)?
stern hat geschrieben:Wo sich bei mir manchmal leicht die Haare sträuben, ist, wenn manche (Modebegriff) recht inflationär gebraucht werden, wie zum Bleistift gerne bei Mobbing, BL, Trauma, burnout oder oder oder.
Ja, mir auch. Aber dann ist es doch gut, es an definierten Kriterien festzumachen, wie ausgefuchst es tat, oder?

Viele Grüße

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stern
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 07:52

Kleine Klarstellung vorab:
stern hat geschrieben: Wunderst du dich da wirklich, wenn da nicht jeder User sagt, ja, ausgefuchst, stimmt, dem schließe ich mich in vollem Umfang an?
Stöpsel hat geschrieben:Hm, na ja, da ist die Frage, was man aus ausgefuchst's Aussage rauslesen will.
Hm, mit der Aussage bezog ich mich eigentlich eher auf div. Seitenhiebe, etc (und somit nicht nur auf das vorangegangene Zitat) Also dass zwischen Seitenhieben, etc. wertvolle Sachinformation untergehen kann... und dass es dann nicht verwunderlich ist, dass Reaktion darauf erfolgen, die eben nicht nur Zustimmung sind. Aber ich räume mich ein, durch das eine Zitat ist vielleicht der Gesamtzusammenhang dieser Aussage ebenfalls etwas untergegangen , sry.

Ansonsten:
Stöpsel hat geschrieben:Überhaupt kann ich mir vorstellen, daß man vielleicht als Überschrift an den Thread eine Defintion von Traumata, die in diesem Thread gilt, dranhängt, und dann hätten sich ne Menge Probleme erledigt.
Oder sie entstehen dann erst - Stichwort sich ausgegrenzt fühlen , weswegen ich pers. darauf nicht einsteigen möchte... sondern wer sich als traumatisiert sieht, dem möchte ich das nicht absprechen, ... und schon gar nicht Unmut auf mich ziehen, dass Definition xy nicht passt und ausgrenzend ist.
Guter Einwand. Aber dann ist Deine anfängliche Einteilung in komplexe oder nicht-komplexe Traumata doch auch hinfällig, oder? Denn das kann individuell ja auch unterschiedlich verarbeitet werden.
... wobei es, glaube ich so ist (müsste ich genauer nachsehen... mache ich aber nicht, da ich in manches schlichtweg auch nicht tiefer einsteigen möchte. da ich de facto einen gewisse Distanz wahren muss, damit ich mich weiterhin gut fühle), dass man ja gerade genau deswegen versucht (ergänzende) kriterien zu entwickeln, weil die Auswirkungen so gestreut und heterogen sein können... die nicht so lupenrein unter die PTBS oder anderes Diagnosezeugs passen. Diagnostisch gesehen zumindest. ob man sich selbst in manches stecken möchte, ist ein andere Frage. Alternative ist die Diagnose x einzelner Dinger (in denen der Gesamtzusammenhang untergehen kann). Als laie gerate ich aber mit so diagnostischem Zeugs sehr schnell an meine Grenzen (logisch)... so dass ich nicht weiß wieviel Sinn hier eine Diskussion machen würde. Aber ein gute Therapeut weiß hoffentlich, wie er damit (auch diagnostisch) umgeht. Aber entscheidend ist doch: Dass etwas anders/verschieden bzw. heterogen sagt doch nix über die Tragweite/Dimension/Qualität aus... und wie solche Interpretationen zusammenkommen, frage ich mich schon (ich lese sowas zumindest nicht raus):
neko hat geschrieben:aber manchmal klingt es so, als wie wenn ein trauma so was wie die beste rechtfertigung für eine t. ist, die damit dann denen ohne trauma tendenziell abgesprochen wird. hat keiner so gesagt. aber manchmal liegt das vielleicht ein bisschen in der luft. das finde ich verkehrt. mal ist der trauma-patient der schwierige, mal der mit der größeren berechtigung. muss eides nicht sein - finde ich.
Ob das mit der größeren Therapieberechtigung realitär so ist, bzw. besser gesagt: Ob Therapeuten zwingend sagen, ja, weil ich bei ihnen xy sehe, haben sie mehr Therapieberechtigung als andere und/oder nehme ich sie mit Kusshand, dazu könnte ich auch manches dazu schreiben. Vielleicht stecken in obigen Bewertungen vielmehr eher ein paar eigene Konflikte drin? Aber ich beschränke mich mal darauf: Wie gesagt: Ein guter Therapeut kann IMO auch Erklärungen liefern (unaufgefordert oder notfalls nachfragen). Für mich erlebe ich auch das als mitunter sehr hilfreich... und solche Erklärungen sind dann auch regelmäßig sehr gut auf meinen background zugeschnitten. Viel zugeschnitterer als irgendein Kriterienkatalog oder eine Definition das könnte. Weiß nicht, wenn man sich selbst besser zu verstehen lernt, anzuerkennen mag, dass xy schlimm war, etc. dann wird vielleicht manch anderes überflüssig?
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montagne
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 08:44

Ich kann nekos Frust verstehen. So eine unterschwellige Leidenskonkurrenz schwebt schon eine Weile in diesem Thread und ist nun aufgebrochen. Und das ist eine ganz blöde Sache für beide Seiten.
Die, die gesagt bekommen, du kannst nicht mitreden du gehörst nicht zur Kategorie X, hier genauer, du hast so schlimme Sachen nicht erlebt, denen wird ja ihr Leid abgesprochen. "Bei dir kanns ja nicht so schlimm gewesen sein." Damit kriegen diese Menschen genau das zu hören, was sie als Kinder und vielleicht auch als Erwachsene so oft gehört haben. Und was ein wesentlicher Aspekt des Traumas ist. Das Geschehen selbst ist schon schlimm, aber hinzu kommt ja noch, das man sich nicht traut sich zu äußern oder das einem nicht geglaubt wird, das es abgetan wird. Diese doppelte Hilflosigkeit ist doch das schlimme. Und das daraus resultierende Mistrauen gegen die eigenen gefühle und Wahrnehmungen.
Und diejenigen die sagen oder unterschwellig implizieren: Bei dir wars ja nicht so schlimm, du kannst ja nicht mitreden, die können die eigene Anerkennung ihres Leids nur aufrecht erhalten, indem sie das Leid anderer abwerten. Und ich denke das ist deshalb so, weil sie ihr eigenes Leid nicht wirklich anerkennen können. Tut bestimmt weh. Diejenigen tun sich das selbst an, was ihnen früher angetan wurde.
Das alles finde ich traurig und es macht mich auch zornig. Warum? Warum ist das so?

Mir fällt es noch nicht einfach, aber es geht immer besserer und sicherer....
Wissen was mit mir los ist. Meiner wahrnehmung vertrauen, dazu brauche ich keine Diagnosen und keine offiziellen Berichten denen ich entnehme was mit mir los ist. Ich weiß es selbst und zwar am besten. Weil mich niemand so gut kennt wie ich. War aber auch ein weg bis dahin.

Und ich denke dieses Selbstvertrauen, kombiniert mit einer Ehrlichkeit zu sich selbst, ist der beste Schutz gegen schadhafte Therapieprozesse. Das ist etwas was mir auch hilft. Früher war ich unsicherer, habe öfters gehadert, ist die Therapie so gut für mich oder nicht. da besteht ja auch die Gefahr, dass man etwas abbricht, was einem eigentlich helfen kann. (Wie natürlich auch die Gefahr besteht, das man etwas schadhaftes Fortsetzt und da nicht raus kommt.) Inszwischen habe ich ziemliche Sicherheit.

Was Momo schreibt will ich heraus stellen. es lag mir auf der Zunge, aber jetzt wird es mir klar: Es ist eben nicht nur die eine Therapie, der eine Ansatz, der helfen kann. nicht nur kognitiv-behavioral, nicht nur psychodynamisch. manchen mag das sehr gut helfen, bei anderen sind es eher körperorientierte Verfahren, Analyse, systemische Therapie, Gestalttherapie, was auch immer.
Umso mehr bin ich dafür, das jeder einfach von sich berichtet (oder es sein lässt), aber eben bei sich bleibt und das was ihm geholfen hat, nicht zur Allgemeingültigkeit erklärt.
amor fati

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neko
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 08:52

erst mal vorweg: ich hab mich wieder abgeregt.
und ja stern, du hast recht: hinter meinen kommentaren stehen eigene knflikte. als ich mit t. anfing, ha ich mir aus meiner herkunftsfamilie heftig abwertende, wütende kommentare zugezogen (die berühmten kinder aus afrika, du bis wehleidig, du bläst dich auf etc) vom kopf her wusste ich, dass das nicht in ordnng ist und da viel angst hintersteckte. hat mich trotzdem ganz schön viel zeit gekostet, das nicht in mir wirken zu lassen. ich reagier deshalb immer noch manchmal etwas empfindlich, weiß ich. hab ich aber - glaube ich - immer auch betont. außerdem weiß ich aus meinen kinik-aufenthalten, dass das ganz vielen so geht.

noch mal zu dem stichwort abgrenzung und ausgrenzung: ich kann mir nicht helfen, aber ich finde formulierungen wie t. um die ecke nicht fair. sicher, da kann man immer sagen, dass hat einen ganz sachlichen kern und bezieht sich auf den professionellen hintegrund in der traumatherapie. aber es kommt halt schon darauf an, wie man eine aussage sprachlich realisiert - finde ich. ich kann mir nicht helfen, aber für mich steckte dahinter, wenn du keinen "top" therapeuten hast, wenn du nicht all die ausbildungszertifikate deines t. gesehen hast, und seiner diagnose trauma glaubst, dann kann das leicht eine amaßung sein. wieder stimmt es, hat viel mit mir selber zu tun - ich hatte lange an meiner diagnose zu knabbern - mit ganz viel widerspüchlichen gefühlen ( jetzt hast du endlich eine erklärung für all deine "zustände" bis hin zu "ist doch alles lächerlich. war nicht so schlimm. du stellst dich nur an"). lange rede kurzer sinn - es ist doch eh schon schwer genug, seinen eigenen gefühlen zu trauen, geade weil man - sorry ich - sie so lange abgeschnitten hat, da muss man sie sich doch nichtgegenseitig in zweifel ziehen.

ich sag es mal positiv - ich geh daon aus, dass jeder sich was dabei gedacht hat, sich an diesem thread zu beteiligen. und da wir hier alle nur virtuell kommunizieren, alle laien sind, sollten wir unvielleicht nicht gegenseitig die berechtigung dazu in abrede stellen.

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Beitrag Sa., 10.04.2010, 09:25

oih valle, wie machst du das nur, immer beide seiten so gut sehen und auf den punkt bringen zu können? find ich sehr hilfreich.

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stern
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 09:47

Kurz dazu:
hier genauer, du hast so schlimme Sachen nicht erlebt, denen wird ja ihr Leid abgesprochen.
Das lese ich nicht so direkt raus... aber sei's drum. Und damit auch nicht die Folgerung "Aufrechterhalten des eigenen Leids durch Abwertung des Leidens anderer. Zumal ja eine diagnostische Einteilung (egal welche auch immer. und um diese Einteilungen ging es ja bzw. an der Frage nach der Diagnose entzündete es sich hier im Thread) aus meiner Sicht nichts über den Leidensdruck aussagt. Oder wer würde schon die Ansicht vertreten das ein Zwangspatient mehr leidet als zum Bleistift ein depressiver? Das wäre ja dasselbe in grün, und ebenfalls nicht haltbar. Vielleicht entstehen solche Reibungspunkte erst deswegen, weil vielleicht solche Wertungen zur Dimension des Leidesdruck unterschwellig herausgelesen/hineininterpretiert wird?

Ansonsten
Bei mir ist es auch nicht nur ein Ansatz, sondern ein Mix von verschiedenem, habe ich auch grob beschrieben (soweit ich es mit meinen Grenzen, die ich mir setzte, vereinbaren kann). Und so Verfahren wie Gestalttherapie oder Körpertherapie, wie du sie weiter auflistest, können ergänzend auch hilfreich oder stabilisierend, etc. sein. Nichtsdestotrotz ändert das nichts an der Tatsache, dass seriöse Ratgeber/Fachleute (und ich kann auch meine Erfahrung erwähnen, dass ich ähnliches auch von Probetherapeuten hörte) recht einhellig traumadaptierte Verfahren empfehlen, wie sie hier auch aufgelistet wurden. Und diese Sachinfo hat IMO hier auch ihre Berechtigung... weil man sich als Betroffener ja schlau machen kann, ob von diesen Nennungen (von grundsätzliche Möglichkeiten, die sich als für viele bewährt erwiesen haben) persönlich ansprechende empfunden werden. Ein Allgemeingültigskeitsanspruch dieser Empfehlungen muss man ja nicht zwingend ableiten... sondern man kann es ja als sich bisher bewährte Möglichkeiten verstehen. Ach, was solls, als Patient war ich jedenfalls für meinen Teil auch für entsprechende Empfehlungen dankbar, was für genau mich, geeigenter erscheint und was weniger und warum. Und am Rande bemerkt: ich formuliere das noch "weicher" als z.B. Reddemann das macht (und nicht nur sie), indem sie einen Abriss gibt, "was man nicht mit sich machen lassen sollte" und was sich hingegen bei vielen als empirisch bewährt erwies (wurde ja schon hinreichend oft erwähnt, so dass ich nicht erneut aufliste. Wer's anders sehen mag, dem steht das zu... aber für meinen Teil muss ich manches nicht streitbarer machen als es mir erscheint.) Konkret sind dass bei dem einen dann vielleicht eher kognitive Dinge (ergänzt durch anderes), beim anderen hingegen vielleicht eher div. Stabilisierungsdinger mit anschließender EMDR... logisch da tickt jeder anders. Ob jetzt allein ne Körper- oder Gestaltherapie ausreicht (z.B. wenn bei jemanden Persönlichkeitsveränderungen eingetreten sind oder dissoziert oder oder oder), wage ich subjektiv zu bezweifeln... nichts desto trotz kann es ergänzend hilfreich sein (und so erlebte ich die körperbezogenen Verfahren in der Klinik oder auch gestalttherapeutische Aufgaben, etc.) für mich auch... aber nicht als alleinges Dingens, sondern als ergänzend für Schwierigkeit xyz. Oder wie heißt das immer so schön: "Einbettung in einen Gesamtbehandlungsplan" iss wichtig.

Fazit: Vielleicht kann man die vorgeschlagenen Möglichkeiten "einfach" als Versuch eines Sammelsuriums von bisher bewährten Möglichkeiten sehen.... nicht mehr und nicht weniger... einfach als grobe Orientierung, die auch nicht mehr sein soll als ganz grobe Orientierung an welchen Therapeuten man sich wenden KÖNNTE (aber ja nicht muss, wenn es nicht passend erscheint. Zwingt einen ja niemand dazu auschließlich nur das zu machen... insofern braucht man das ja auch nicht mit einem Ausschließlichkeitsanspruch zu verknüpfen).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Stöpsel
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Beitrag Sa., 10.04.2010, 10:28

Hallo,
stern hat geschrieben:Hm, mit der Aussage bezog ich mich eigentlich eher auf div. Seitenhiebe, etc (und somit nicht nur auf das vorangegangene Zitat)
Ja klar, es hat mir der Atmosphäre in diesem Thread zu tun, was nun auch immer wieder Mißverständnisse produziert. Und leider schade, daß ausgefuchst offenbar nicht versteht, daß ihre Postings halt auch emotional wirken, und das nicht, weil die anderen so blöd sind.
Stöpsel hat geschrieben:Überhaupt kann ich mir vorstellen, daß man vielleicht als Überschrift an den Thread eine Defintion von Traumata, die in diesem Thread gilt, dranhängt, und dann hätten sich ne Menge Probleme erledigt.
stern hat geschrieben: Oder sie entstehen dann erst - Stichwort sich ausgegrenzt fühlen
Hm, jetzt bin ich unsicher, weil ich gerne noch was dazu sagen möchte, aber niemandem eine Diskussion aufzwängen möchte, die derjenige nicht will. Ich schreibs einfach mal allgemein, es muß ja niemand antworten (vielleicht findet ihr das eh Quatsch)
Wenn ich sage, Aussage xy im Thread gilt aber nur, wenn Voraussetzung A erfüllt ist, Threadthema hat Voraussetzung B. Wenn ich jetzt jemand bin, bei dem A nicht gilt, aber B, dann sagt das doch nur, daß die Aussage xy nicht gilt, aber nicht, daß mir B abgesprochen wird und ich in dem Thread nicht mitreden dürfte. Eigentlich wäre ja schon viel damit geholfen, wenn diese Zusammenhänge klar wären (an wen richtet sich welche Aussage, so wie ich es vorher schon mal schrieb). Ein Schwarz-Weiß-Denken, so wie es von ausgefuchst oft rüberkommt und Gedankengänge à la "wer mich nicht versteht, ist selber schuld" sind da leider kontraproduktiv.
Hilfreicher wäre, wenn die Aussage rübergekommen wäre à la "Ach so, wahrscheinlich müssen die meisten sich gar nicht angesprochen fühlen, weil meine Aussage, daß allgemeine Therapien bei Traumata kontraproduktiv sind, sich auf Menschen bezogen, deren Trauma folgenden Kriterien entspricht...".
Na ja, erstens sagte sie es so nicht, zweitens weiß ich ja auch nicht, ob meine Formulierung da so anders ankäme. Nun ja, ich hoffe mal, daß ausgefuchst sich die Sache mit dem ausgegrenzt-sein zu Herzen nimmt, aber da sie solche Erfahrungen sicher auch gemacht hat, ist die Chance ja nicht so gering, daß sie es versteht.
vallée hat geschrieben:Ich kann nekos Frust verstehen. So eine unterschwellige Leidenskonkurrenz schwebt schon eine Weile in diesem Thread und ist nun aufgebrochen. Und das ist eine ganz blöde Sache für beide Seiten.
ich kann es schon auch verstehen und wollte es ihr (und anderen) auch nicht absprechen, ich hoffe, das ist nicht so rübergekommen. Daß da unterschwellig was im Raum schwebt, das sehe ich auch, aber ich kann mich davon distanzieren, weil ich glaube, daß es ausgefuchst eigentlich gar nicht darum geht. Ich glaube, ich kann mich aber auch nur deswegen davon distanzieren, weil ich mich nicht betroffen fühle. Man kann es im Thread aber auch nicht voraussetzen, daß Leute sich davon distanzieren können.
vallée hat geschrieben:Und ich denke dieses Selbstvertrauen, kombiniert mit einer Ehrlichkeit zu sich selbst, ist der beste Schutz gegen schadhafte Therapieprozesse.
Ja, nur was, wenn man eben nicht soviel Selbstvertrauen hat? Ist halt nun mal in der Therapie eher die Regel als die Ausnahme...
vallée hat geschrieben:Früher war ich unsicherer, habe öfters gehadert, ist die Therapie so gut für mich oder nicht. da besteht ja auch die Gefahr, dass man etwas abbricht, was einem eigentlich helfen kann. (Wie natürlich auch die Gefahr besteht, das man etwas schadhaftes Fortsetzt und da nicht raus kommt.)
Aber das IST ja genau das Dilemma. Und im Grunde ging es ausgefuchst wohl darum, als sie eben schrieb, daß man der eigenen Wahrnehmung nicht mehr so trauen kann, v.a. wenn man ein Trauma erlitten hat (wie gesagt, ich bin der Meinung, so ein Problem kann auch ohne Trauma bestehen)
Und ich denke, ihre Aussage (bzw. von Traumaexperten) bzgl. traumaadaptierter Therapie ist eben ein Versuch, eine Regel aufzustellen, die Leuten hilft, wenn sie sonst keine Orientierung haben.
Ich selbst kann aber auch nicht mehr als eine Orientierung darin sehen, denn es ist immer noch jeder individuell und man kann keinen davor schützen, schlechte Erfahrungen zu machen, so weh das tun mag. DAS finde ich ist das Problem. Und meiner Meinung nach ein unlösbares Problem.

Na ja, ich finde es schon ganz gut, diese Dinge zu diskutieren und ohne ausgefuchst's Hartnäckigkeit würde das wohl nicht so passieren, aber die Art der Diskussion ist halt dem ganzen abträglich.

Viele Grüße

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