Psychoanalyse und schwanger?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 25.06.2022, 14:21

lisbeth hat geschrieben: Sa., 25.06.2022, 10:55 Das finde ich einen guten und wichtigen Hinweis. Brauchst du immer wieder ein "Dagegenstemmen" um mit dir selbst in Kontakt zu kommen und dich zu spüren? weiterentwickelt seit Freud, aber das ist an manchen eben komplett vorbeigegangen.


Sie hat ja nur bei dieser bestimmten Therapeutin angefangen, weil sie sie empfohlen bekommen hat, weil sie einen Platz frei hatte und es derzeit extrem schwierig ist halbwegs zeitnah Therapieplätze zu bekommen.

Sie hatte sich diese Therapeutin also nicht ausgesucht. Und dann hat sie ihr gegen ihren Willen eine Psychoanalyse aufgedrückt, will die Stundenzahl gegen die Lebensplanung der Threadstarterin nach ihren Vorstellungen durchdrücken und pennt dann in den Therapiestunden.

Was soll das mit "dagegenstemmen um mit sich selbst in Kontakt zu tun haben" wenn man sich gegen so ein Verhalten abgrenzt.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 25.06.2022, 21:14

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 25.06.2022, 14:21 Was soll das mit "dagegenstemmen um mit sich selbst in Kontakt zu tun haben" wenn man sich gegen so ein Verhalten abgrenzt.
Das war ein Gedanke/Angebot für Hanna, von daher ist es mir grad echt egal, ob du das nachvollziehen kannst oder nicht.
Und: Hanna kann sicher selbst entscheiden, ob sie damit was anfangen kann oder nicht.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 25.06.2022, 21:42

Naja, es gibt da ja diese Tendenz in unserer Gesellschaft, dass es als nicht in Ordnung angesehen wird wenn sich Frauen und Mädchen abgrenzen und dazu stehen wenn sie irgendwas nicht wollen.... Immer schön duldsam, formbar und aufopferungsbereit. Da hat man quasi schon das Wort "Opfer" auf die Stirn tätowiert.

Dann dass einem an jeder blöd laufenden sozialen Beziehung sofort eine Mitschuld zugeschoben wird, nach dem Motto, "was ist denn dein Anteil an xyz". Weil kann ja nicht sein dass sich jemand einfach arschig verhält und man dazu ganz banal STOP sagen muss um das Problem zu händeln

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Hanna1010
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Beitrag So., 26.06.2022, 08:43

Huhu Forum! :-P

- Ja, KiWu besteht wie beschrieben schon recht lange und auch unabhängig von meinem jetzigen Partner und der Therapie. Mein Freund und ich haben schon recht früh darüber angefangen zu sprechen um einfach mal zu fühlen was es mit uns macht, aber eben jetzt nach 2.5 Jahren BEIDE gesagt: let's go! Dieses "Therapie und stärkerer Schwangerschaftswunsch" trifft auf mich meines Erachtens absolut nicht zu, wenngleich es sicherlich Gründe gibt, warum ich ohnehin schon immer ein Bewusstsein dafür hatte, Mutter werden zu wollen und man die (ohne direkt zu werten bzw. in eine Psychoschublade zu stecken) mal beleuchten könnte.
P s. Wir haben auch das Zusammenleben lange getestet und hatten für eine Weile meine Wohnung als Sicherheit falls wir merken, es passt nicht bzw. wir sind nicht bereit. Haben dann gemerkt es passt sehr gut 🥰 und haben die Wohnung aufgegeben. Ich habe nie meinem Job, meine Partnerschaft oder dergleichen unüberlegt gewechselt. Wie gesagt bin eher "overthinking" und hab nach 28 Lebensjahren auch ein halbwegs gesundes Bauchgefühl glaube ich 🙂. Deswegen ja auch die "Probethera" in Form einer Kurzzeittherapie. Hab leider in diesem Rahmen etwas spät eingestanden, dass es nicht passt aber besser jetzt als nie.

- Nein, ich habe absolut nicht vor, einfach abzubrechen und dann so zu tun, als gäbe es die Anlässe/Beweggründe für meine initiale Entscheidung für eine Therapie nicht mehr, obwohl ich mich in den letzten Tagen/Wochen ganz gut fühle, werde weiter machen.👌 Ich weiß, dass manche Themen nicht einfach durch 12 Therastunden so "schnipps" weg sind und ich habe den Anspruch, eine gute Mutter zu sein, die möglichst wenig Bullshit auf ihr Kind überträgt 🙏 wichtig ist glaube ich auch zu reflektieren: wo bleiben ich und meine Themen in einer potentiellen Schwangerschaft ohne Thera.
Ich finde aber auch, dass so eine Entscheidung für das "Wie weiter?" (wie ich jetzt ja erfahren durfte) Zeit und Ruhe braucht und nicht Eile. Sicher gibt es auch Dinge/Methoden/Menschen, die mich in den nächsten Monaten gut begleiten und dennoch wachsen lassen, ohne einer Schwangerschaft komplett entgegen zustehen.

- Ja, kann schon sein, dass ich mich jetzt gegen die Therapeutin stemme - ob aus Unterbewusstsein oder aus gesunder Abgrenzung? Ich denke eher zweiteres, aber wissen werden wir es vermutlich in ein paar Jahren 🙂 Fakt ist aber auch, dass alleine mein erster Post hier und auch die folgenden für mich irgendwie spiegeln, dass die Vertrauensbasis die Thera und ich brauchen um weiterzumachen nicht da ist und dass es nur irgendwie diesen Punkt brauchte um das alles nochmal mehr zu beleuchten.
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lisbeth
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Beitrag So., 26.06.2022, 08:45

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 25.06.2022, 21:42 ;-) ;-)
Dann dass einem an jeder blöd laufenden sozialen Beziehung sofort eine Mitschuld zugeschoben wird, nach dem Motto, "was ist denn dein Anteil an xyz". Weil kann ja nicht sein dass sich jemand einfach arschig verhält und man dazu ganz banal STOP sagen muss um das Problem zu händeln
Dass das von dir kommt, MK, die meiner Wahrnehmung nach auch hier im Forum erstmal grundsätzlich 'dagegen!' ruft und 'Einspruch!' egal ob es was mit der Sache zu tun hat oder nicht, finde ich jetzt....hm.... interessant :anonym:

Ich habe nicht gesagt, dass Hanna sich nicht abgrenzen soll oder darf. Und ich hätte genau dasselbe auch einem Mann geschrieben, der mit Hannas Problemlage hier aufgeschlagen wäre und wo sich im Verlaufe des Gesprächs ein ähnlicher Verlauf entwickelt hätte. Das hat Nullkommanull mit Erwartungen an Geschlechterrollen zu tun, dass Frauen unterwürfig sein sollten oder so... :kopfschuettel: Die eigenen Muster treten *überall* zutage, auch im Kontakt mit schlechten und unfähigen Therapeutinnen.

Ja, von Personen, die mir nicht gut tun, darf und soll man sich abgrenzen. Was ich hier bei Hannas SItuation wahrgenommen habe (und ja, das ist Spekulation, daher ging der Hinweis ganz persönlich an Hanna, die selbst entscheiden kann, ob das für sie hilfreich ist oder nicht), war starkes Schwanken und ein ziemliches Hin und Her (und das ist jetzt beobachtend, @Hanna, und nicht als Vorwurf gedacht...). Einerseits Anpassung an die rigiden Vorgaben der Therapeutin, bzw. die Bereitschaft dazu - weil man die eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht spürt. Andere hätten da der Therapeutin vielleicht schon früher eine Grenze gesetzt und vielleicht kämen diese Personen mit der Therapeutin sogar irgendwie klar (abgesehen von den Einschlafattacken... ;-) ) Und mir kommt es schon so vor, als ob Hanna erst durch die überzogenen Forderungen der Analytikerin und die Abgrenzung davon anfängt, sich selbst und ihre Bedürfnisse zu spüren und ernst zu nehmen. Und dann gerät das aber ganz schnell in eine Art Ringkampf: Die oder ich, was einerseits total anstrengend ist, und andererseits aber auch eine Art "Bindung" herstellt, und einen Kontakt, in dem man sich selbst besser wahrnehmen kann. Und was auch dazu führt, dass man vielleicht länger als nötig in einer Situation bleibt, die eigentlich nicht gut tut. Gesundes Abgrenzen heißt für mich, dass ich *meine* inneren Signale frühzeitig wahr- und ernstnehme und nicht erst, wenn ich gegen eine Wand laufe...

So, und jetzt hast du es auch wieder geschafft, dass ich entgegen meiner eigentlichen Absichten mich mit deinem "dagegen!" auseinander gesetzt habe - so funktioniert das nämlich, Kontakt über Abgrenzung herstellen - machst es ja selbst die ganze Zeit! :lol:

PS - letzten Post von Hanna noch nicht gelesen.
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Hanna1010
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Beitrag So., 26.06.2022, 08:52

lisbeth hat geschrieben: So., 26.06.2022, 08:45
münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 25.06.2022, 21:42 ;-) ;-)
Dann dass einem an jeder blöd laufenden sozialen Beziehung sofort eine Mitschuld zugeschoben wird, nach dem Motto, "was ist denn dein Anteil an xyz". Weil kann ja nicht sein dass sich jemand einfach arschig verhält und man dazu ganz banal STOP sagen muss um das Problem zu händeln
Dass das von dir kommt, MK, die meiner Wahrnehmung nach auch hier im Forum erstmal grundsätzlich 'dagegen!' ruft und 'Einspruch!' egal ob es was mit der Sache zu tun hat oder nicht, finde ich jetzt....hm.... interessant :anonym:

Ich habe nicht gesagt, dass Hanna sich nicht abgrenzen soll oder darf. Und ich hätte genau dasselbe auch einem Mann geschrieben, der mit Hannas Problemlage hier aufgeschlagen wäre und wo sich im Verlaufe des Gesprächs ein ähnlicher Verlauf entwickelt hätte. Das hat Nullkommanull mit Erwartungen an Geschlechterrollen zu tun, dass Frauen unterwürfig sein sollten oder so... :kopfschuettel: Die eigenen Muster treten *überall* zutage, auch im Kontakt mit schlechten und unfähigen Therapeutinnen.

Ja, von Personen, die mir nicht gut tun, darf und soll man sich abgrenzen. Was ich hier bei Hannas SItuation wahrgenommen habe (und ja, das ist Spekulation, daher ging der Hinweis ganz persönlich an Hanna, die selbst entscheiden kann, ob das für sie hilfreich ist oder nicht), war starkes Schwanken und ein ziemliches Hin und Her (und das ist jetzt beobachtend, @Hanna, und nicht als Vorwurf gedacht...). Einerseits Anpassung an die rigiden Vorgaben der Therapeutin, bzw. die Bereitschaft dazu - weil man die eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht spürt. Andere hätten da der Therapeutin vielleicht schon früher eine Grenze gesetzt und vielleicht kämen diese Personen mit der Therapeutin sogar irgendwie klar (abgesehen von den Einschlafattacken... ;-) ) Und mir kommt es schon so vor, als ob Hanna erst durch die überzogenen Forderungen der Analytikerin und die Abgrenzung davon anfängt, sich selbst und ihre Bedürfnisse zu spüren und ernst zu nehmen. Und dann gerät das aber ganz schnell in eine Art Ringkampf: Die oder ich, was einerseits total anstrengend ist, und andererseits aber auch eine Art "Bindung" herstellt, und einen Kontakt, in dem man sich selbst besser wahrnehmen kann. Und was auch dazu führt, dass man vielleicht länger als nötig in einer Situation bleibt, die eigentlich nicht gut tut. Gesundes Abgrenzen heißt für mich, dass ich *meine* inneren Signale frühzeitig wahr- und ernstnehme und nicht erst, wenn ich gegen eine Wand laufe...

So, und jetzt hast du es auch wieder geschafft, dass ich entgegen meiner eigentlichen Absichten mich mit deinem "dagegen!" auseinander gesetzt habe - so funktioniert das nämlich, Kontakt über Abgrenzung herstellen - machst es ja selbst die ganze Zeit! :lol:

PS - letzten Post von Hanna noch nicht gelesen.
Schön beobachtet und zusammengefasst!
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lisbeth
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Beitrag So., 26.06.2022, 09:03

Hanna1010 hat geschrieben: So., 26.06.2022, 08:52 Schön beobachtet und zusammengefasst!
Quelle: Eigene Erfahrungen bzw. Schule des Lebens... ;-)
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münchnerkindl
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Beitrag So., 26.06.2022, 10:42

lisbeth hat geschrieben: So., 26.06.2022, 08:45Andere hätten da der Therapeutin vielleicht schon früher eine Grenze gesetzt und vielleicht kämen diese Personen mit der Therapeutin sogar irgendwie klar (abgesehen von den Einschlafattacken... ;-) ) Und mir kommt es schon so vor, als ob Hanna erst durch die überzogenen Forderungen der Analytikerin und die Abgrenzung davon anfängt, sich selbst und ihre Bedürfnisse zu spüren und ernst zu nehmen. Und dann gerät das aber ganz schnell in eine Art Ringkampf: Die oder ich, was einerseits total anstrengend ist, und andererseits aber auch eine Art "Bindung" herstellt, und einen Kontakt, in dem man sich selbst besser wahrnehmen kann. Und was auch dazu führt, dass man vielleicht länger als nötig in einer Situation bleibt, die eigentlich nicht gut tut. Gesundes Abgrenzen heißt für mich, dass ich *meine* inneren Signale frühzeitig wahr- und ernstnehme und nicht erst, wenn ich gegen eine Wand laufe...


Menschen bei denen es nötig ist sich klar und deutlich abgrenzen zu können sollten schon mal nicht als Therapeuten arbeiten. :cool:

Und in einer Therapie geht es ja nicht um "die oder ich". Es geht darum, passt es von vorne herein, kann es mit Hilfe von Kommunikation passend gemacht werden oder passt es nicht.

Wenn es so weit geht dass man nur mit massiver Konfrontation hoffen kann eventuell eine Veränderung eines für die Therapie nicht tragbaren Verhaltens des Therapeuten zu erreichen kann man es gleich lassen.


Ich hatte mal so einen Fall bei probatorischen Sitzungen. Der Therapeut hatte auch eine körpertherapeutische Zusatzausbildung. Was aber dazu führte, dass er mich in der Sitzung alle paar Minuten unterbrochen hat um mich auf meine Körperhaltung aufmerksam zu machen, also mir mitzuteilen wie meine Körperhaltung gerade ist. Das hat mich jedes Mal komplett aus meinem mentalen Prozess gerissen und nach kurzer Zeit hatte ich nur noch den Wunsch nach einer Burka damit ich mich dem entziehen kann. Ich habe ihm das dann am Ende der Stunde höflich mitgeteilt, dass ich so nicht arbeiten kann weil mich das eben mental jedes Mal komplett aus dem Thema rausreisst.
Darauf meinte der Mann eher patzig, "Therapie geht eben auch am Widerstand entlang, und wenn ich das nicht tolerieren kann, dann muss ich mir schon überlegen ob ich generell überhaupt bereit bin Therapie zu machen.

An dem Punkt war das für mich beendet, weil so ein Verhalten völlig indiskutabel ist.

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Alani
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Beitrag So., 26.06.2022, 11:58

Hallo Hanna,

das klingt super, dass Du Dich durch die Auseinandersetzung mit dem ganzen Thema mit bestimmten Entscheidungen und Themen jetzt klarer fühlst und vor allem auch merkst, was Dir wichtig ist.
Z.B. auch dass eine lange und sehr zeitaufwendige Therapie jetzt wohl eher nicht so passend ist und die Therapeutin mit ihrer Art für Dich auf lange Sicht auch nicht so stimmig wäre.

Perfekte Mütter mit gar keinen Problemen gibt es ja quasi nicht so wirklich. Es obliegt nun Dir, wie Du das einschätzt, so ganz ehrlich mit den Themen weswegen Du Therapie machen möchtest, ob Du das Kinderwunsch-Thema jetzt schon quasi sofort umsetzen "musst", oder ob Du Dir/Euch da eben doch noch etwas Zeit gibst um das Fundament noch etwas stärker zu bauen und Dich emotional noch besser darauf vorbereitest. (so weit das eben überhaupt geht).

Der Raum und die Zeit die jetzt noch verfügbar sind (Dich mit Deinen Themen ganz intensiv auseinanderzusetzen) ist schon sehr wertvoll, denn das wird mit Kind dann ganz lange Zeit deutlich eingeschränkter sein, daher ist es schon sinnvoll, das gut zu überlegen.
Die Therapeutin will Dir ja vermutlich mit ihrer Warnung nicht schaden, sondern erkennt halt aufgrund ihrer Erfahrung und Ausbildung was da für psychische Prozesse dahinter so ablaufen (können). Daher würde ich das jetzt auch nicht komplett abwehren. Aber wie Du auch schon schreibst, gibt es da ja auch ganz viele Möglichkeiten "dazwischen", wo Du noch Sachen aufarbeiten kannst, aber eben jetzt nicht noch jahrelang damit warten müsstest, Deine Pläne umzusetzen.

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Montana
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Beitrag So., 26.06.2022, 18:54

Es ist überhaupt nicht gesagt, dass es schnell mit der Umsetzung des KiWu klappt. Darum finde ich es weder sinnvoll, ihn lange hinauszuschieben, noch, eine Therapie deswegen nicht zu machen. Wenn es wirklich so weit ist, dann kann man ja eine Pause machen.
Ich habe mit 31 angefangen, es zu versuchen, Jahre vor der ersten Therapie. Geklappt hat es mit 37, während einer laufenden analytischen Therapie. Hingegangen bin ich, so lange ich noch gut laufen konnte. Und nach der Geburt habe ich recht bald weitergemacht. Der Therapeut hatte vorher meinen Partner abgelehnt und mir außerdem gesagt, ich würde keine gute Mutter werden. Beides hat er später als Fehleinschätzung erkannt und revidiert. Er war durch Fehlannahmen dazu gekommen, diese Dinge zu sagen. Nachfragen seinerseits hätte geholfen.

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chrysokoll
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Beitrag So., 26.06.2022, 19:24

dem kann ich nur zustimmen!
Auch wenn ich es Hanna wünsche ist es ja keineswegs gesagt dass es mit dem Babys sofort klappt - und dann haben Babys ja auch noch ein wenig Vorlaufzeit :)
Wenn ein psychisches Problem vorhanden ist, das behandelt und bearbeitet werden soll dann würde ich das mit einer anderen Therapeutin und möglichst konkret jetzt angehen, also eher mit Verhaltenstherapie.
Dann kann man immer noch schauen

Es gibt keinen wirklich absolut idealen Zeitpunkt um ein Kind zu bekommen, finde ich.

Ich bin ja eher ungeplant und trotz Verhütung schwanger geworden, gepasst hat es nicht wirklich und ich war auch mitten in einer Therapie. Aber eines rechne ich der Analytikerin damals hoch an: Sie hat sich sofort für mich und mit mir gefreut, mich bestärkt und mir vermittelt dass ich eine ausreichend gute Mutter sein kann und sein werde!

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Hanna1010
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Beitrag Mi., 29.06.2022, 14:14

Liebe alle,

ich fühle mich gerade erleichtert und gestärkt. Nicht euphorisch, sondern einfach geerdet.

Ich war VOR dem Termin mit der Thera ( der war heute) zu dem festen Entschluss gelangt, dass ich die Thera MIT IHR beenden möchte.

Vor dem Termin war ich trotz meiner Vorbereitung sehr aufgeregt, aber das Gespräch mit der Thera lief meines Erachtens sehr gut.

Ich habe meinen Gedanken- und Gefühlsprozess zu unserer Beziehung aufgearbeitet und strukturiert und sicher "vorgetragen". Ich habe ihr direkt vermittelt, wohin dieser mich jetzt führen wird.

Zunächst zu einem Abbruch mit ihr (aus vielerlei Gründen, einige davon kennt ihr bereits).

Folgend zu einem Moment des Durchatmens und Sortierens und dann zum Neustart in Sachen Therapie mit jemand anderem und ggf. auch einem anderen Format und wer weiß, vlt. auch zu einer anderen Zeit.

Sie hat meine Entscheidung nicht angefochten und nur ein paar wenige Impulse, Fragen und Optionen dazu in den Raum geworfen.

Das Gespräch verlief sehr ruhig, respektvoll und sie hat auch die 50mins dazu genutzt, nochmal mit mir das Szenario zu besprechen: Was, wenn ich nicht das finde, was ich mir gerade bzw. bald vlt. ausmale? Wie gehe ich damit um?

Ich bin jetzt auf dem Heimweg und zuversichtlich, dass ich perspektivisch mit etwas mehr Ruhe, Geduld und Verstand etwas für mich Gutes/vertrauensvolles finden werde.

Inwiefern dies dann mit einer Schwangerschaft einhergeht/gehen muss, zeigen die nächsten Tage/Wochen in meinem Entscheidungsprozess.

Aber meiner Prioritäten (Nr. 1 Kind) sind klar und ich bin mir sicher, dass ich psychisch stark genug bin - sollte es sich so ergeben - auch erst nach einer Schwangerschaft weiter zu gehen, ohne damit mein oder das Wohlsein eines Kindes zu gefährden.

Die letzten 4 Monate waren trotz der Reibungen auf vielen Ebenen ein Lern- und Stärkungsprozess für mich.

Ich danke euch, dass ihr mich auf dem letzten Weg auf die ein oder andere Weise begleitet habt.

Liebe Grüße
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