Liebe Caro!
Dein Beitrag berührt mich sehr. Was du schreibst, klingt so wahr und stimmig!
Ich möchte dir gerne darauf antworten!
dass ich derartige gespräche/geständnisse immer auch mit großen erwartungen verknüpft habe... erwartungen, dass jetzt alles wieder gut ist, dass es weg ist, dass er - der thera - es wegmacht..
Ja, genau!
Auch meine Erwartungen sind extrem hoch. Ich habe die Vorstellung, wie ungefähr seine Reaktion darauf sein muss, Worte,die ich hören möchte, ein verständnisvoller Blick etc. Irgendetwas, das mir Halt und Orientierung gibt. Worte für meinen Schmerz,für das Erlebte!
es dauerte lange bis ich spüren konnte, dass in seinem schweigen bzw. in der vermeintlichen nicht-reaktion was ganz anderes liegen könnte: nämlich das geduldige auf mich warten, das dasein, das zuhören, mir ganz und gar zuhören ... und schweigen, wenn es keine worte gibt für den schmerz.
So habe ich es bisher noch nicht gesehen und deine Worte wirken auf mich gerade wie eine Erkenntnis!
In seinem Schweigen könnte ja auch etwas liegen wie:"Ich halte aus, was Sie sagen!"
Vielleicht kann ich beginnen, es so zu sehen!?
Jedenfalls möchte ich das mit ihm besprechen. Ich hoffe, dass er mir sagen kann, warum er nichts gesagt hat. Im besten Fall kann ich etwas Wichtiges verstehen. Ich möchte es wirklich. Ansonsten bleibt bei mir nur das Gefühl zurück, dass man mir nicht antworten kann, dass man einfach nicht auf mich reagieren möchte oder kann.
Wenn ich etwas so Intimes preisgebe(und das tat ich beim letzten Mal), dann schäme ich mich unglaublich. Ich kann meinem Gegenüber dann nicht mehr in die Augen sehen. Dann bräuchte ich wenigstens etwas wie:"Sie müssen sich nicht schämen, aber ich verstehe ihre Scham. Es ist sehr mutig, dass Sie mir das mitteilen konnten!"
Verstehst du meinen Wunsch?
Ist er lächerlich? Wünsche oder verlange ich zu viel?
auch die angst, dass mein thera das, was ich da erzählt habe, nicht hören möchte oder dass es ihn überfordert
Diese Angst habe ich auch sehr oft.
Vorallem denke ich auch, dass ich ihn schonen muss, dass ich nicht reden darf, worüber ich gerne reden möchte. Ich glaube, das ist ein Gefühl aus dem Damals. Da musste ich mich zurücknehmen, durfte nicht sprechen,konnte es nicht, weil man es nicht hören wollte bzw. mich dann entwertet oder über mich gespottet hat. Ich habe große Angst, dass ich mich wieder nicht verlassen darf und Vertrauen fassen kann.
Caro!!
Danke für deinen wertvollen Beitrag!!
Er bringt mich ein großes Stück weiter!!
Liebe Grüße
Pippi