Verwirrend - Therapeutin ist 'offen für alles'

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Alles_Klaro
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Beitrag Di., 28.04.2009, 16:48

Hehe liebes Herzl,

es tut mir momentan gut, so recht warmherzige und aufmerksame Zeilen zu lesen - vor allem, daß es Menschen gibt, die sich Sorgen machen, wenn es schon eine Therapeutin nicht tut (ich weiß: hier spricht die Kränkung).

Bevor ich ausführlicher antworte, noch etwas zum besseren Verständnis an dich bzw. das, was du geschrieben: wie kommst du auf eine solche Frage (freundlich gefragt), bei allem, was am Telefon (und nicht nur da) vorgefallen ist?
(...) wie geht es dir mit deinem bedürfnis, mit deiner thera etwas klären zu wollen, zu einem "ergebnis" zu kommen, eine klare aussage von ihr zu erhalten usw
Was soll ich da noch klären wollen?

Leicht irritiert,
Klaro.

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Alles_Klaro
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Beitrag Di., 28.04.2009, 16:50

Hehe liebes Herzl,

es tut mir momentan gut, so recht warmherzige und aufmerksame Zeilen zu lesen - vor allem, daß es Menschen gibt, die sich Sorgen machen, wenn es schon eine Therapeutin nicht tut (ich weiß: hier spricht die Kränkung).

Bevor ich ausführlicher antworte, noch etwas zum besseren Verständnis an dich bzw. das, was du geschrieben: wie kommst du auf eine solche Frage (freundlich gefragt), bei allem, was am Telefon (und nicht nur da) vorgefallen ist?
(...) wie geht es dir mit deinem bedürfnis, mit deiner thera etwas klären zu wollen, zu einem "ergebnis" zu kommen, eine klare aussage von ihr zu erhalten usw
Was soll ich da noch klären wollen?

Leicht irritiert,
Klaro.

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hungryheart
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 08:48

hallo klärchen,
wie geht es dir heute?
Alles_Klaro hat geschrieben: Was soll ich da noch klären wollen?.
ich hatte das gefühl, dass dich über weite strecken der wunsch von deiner thera klarheit, erklärungen und antworten und vielleicht sogar eine entschuldigung oder ein schuldeingeständnis zu bekommen umgetrieben hat.
daher die frage, ob dieses "etwas von ihr wollen" noch da ist .

so wie das alles klingt, hat dich deine thera wohl sehr, vielleicht auch besonders und mehr als andere patienten gemocht, ist deswegen zu wenig eindeutig und klar gewesen und hat hat die grenzen zwischen privat und professionell zunächst zu sehr verschwimmen lassen.....

um dann von den gefühlen, die das bei dir ausgelöst hat überrascht und überfordert zu sein. (so á la: "die geister die ich rief")
und dann ist sie halt rumgeeiert. oh man. naja.

lieber gruß und viel kraft
hh
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Alles_Klaro
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Beitrag Do., 30.04.2009, 22:24

So,
nun endlich ein Reee-Hallo an dich Herzchen und @All,

ich konte gestern leider nur häpchenweise hier posten, da mein WLan-Netz wieder einmal spann *nerv*,
als ich einen längeren Beitrag hier fertig hatte brach es zusammen ...

Erst einmal danke der Nachfrage: es geht mir etwas besser (also nicht schlechter) und ich halte mich einigermaßen aufrecht und betrauere Schritt für Schritt das, was es zu verabschieden gilt.
Es tut eben noch gleichmäßig weh...

Sicher hat mich 'das' eine Zeit lang "umgetrieben", so wie du schreibst - natürlich hätte es der Respekt vor mir als Mensch mit meinen Gefühlen geboten, wenn sie ihren Fehler eingesehen hätte.
In gewisser Weise hatte sie es im letzten Gespräch kurz mit "es tut mir leid" (was auch immer sie konkret meinte: das "alles-offen" gesagt zu haben oder keine Feundschaft mir anzubieten *schulterzuck*) das formal eingeräumt. Formal deshalb, weil ich ihr selbst das nicht mehr glaube - nach dem, was vor 2 Wochen am Telefon gelaufen ist.

Hast du das noch präsent (bzw. bedacht), liebe hungry? - bei dem was du schreibst:
... hat dich deine thera wohl sehr, vielleicht auch besonders und mehr als andere patienten gemocht,
Das wundert mich schon, daß du diese Hypothese oder Vermutung selbst jetzt noch aufrecht erhälst (was du ja im Verlauf dieses Threads meist kontinuierlich-tröstend geschrieben hast).

Nein, ich für mein Teil bzw. Empfinden glaube das nicht (mehr) - auch nicht, daß da jemals von ihrer Seite echte Gefühle gab ... Laß mich das begründen.
Wenn da tatsächlich etwas dran gewesen wäre, dann ... (menno, jetzt kommen mir schon wieder die Tränen) - lies doch noch einmal, was ich vor zwei Wochen schrieb, nach dem Telefonat.

Nein, dieses "etwas von ihr wollen" ist sowas von nicht mehr da!
Es hat ganz klar einen Bruch gegeben, bei mir oder in mir: emotional.
Ich will nichts mehr mit ihr klären oder dergleichen.

Besonders schwer hat mich getroffen - das kristallisiert sich nach ein wenig Abstand deutlich heraus - das ich auf ihre Worte/Angebote wiederholt reingefallen bin: diesmal im Zusammenhang mit weiterer therapeutischer Arbeit. Sagte sie nicht noch im Februar ganz vollmundig, daß ich mir bis zum nächsten Gespräch überlegen soll, ob und in welcher Frequenz ich weiter kommen möchte (ich hatte von Verstrickung in "Mutter"-Übertragung und der Notwenigkeit von Auflösung gesprochen, als Bitte/Wunsch):
"das ist dann alles kein Problem, machen sich keine Sorgen wegen Verlängerungsantrag und Stunden usw. ... ich bin da und wirklich offen für alles"
<-- so hörte ich "alles-offen" zum zweiten Mal, neben dem ähnlichen Angebot bzgl. der möglichen Kontakte nach der Therapie, was auch der Auslöser für den Thread hier war:
in gewisser Weise schließt sich so der Kreis ...

Es ist für mich ganz schwer zu ertragen und die massive Enttäuschung auszuhalten, vor dem Hintergrund meiner eingeschränkten psychischen Gesundheit und dem Leiden darunter (endogen depressiv leben zu müssen), mich SO hintergangen und ver****** von einer Therapeutin zu fühlen, die ich letztens vehement um Hilfe bat.

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hungryheart
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 14:07

Alles_Klaro hat geschrieben: Hast du das noch präsent (bzw. bedacht), liebe hungry? - bei dem was du schreibst:
... hat dich deine thera wohl sehr, vielleicht auch besonders und mehr als andere patienten gemocht,
Das wundert mich schon, daß du diese Hypothese oder Vermutung selbst jetzt noch aufrecht erhälst (was du ja im Verlauf dieses Threads meist kontinuierlich-tröstend geschrieben hast).
hm, ich erkläre mir so einfach ihr komisches herumeiern in der beziehung zu dir, das nicht in das sonst professionelle bild passt.
was du über sie schreibst ansonsten klingt sehr professionell. (schon älter, fachärztin, keine anfängerin mehr ist, gemeinsam gute erfolge erzielt und zunächst gute therapeutische zusammenarbeit). - bis zu diesem beziehungsding eben.

Alles_Klaro hat geschrieben:Besonders schwer hat mich getroffen - das kristallisiert sich nach ein wenig Abstand deutlich heraus - das ich auf ihre Worte/Angebote wiederholt reingefallen bin: diesmal im Zusammenhang mit weiterer therapeutischer Arbeit. Sagte sie nicht noch im Februar ganz vollmundig, daß ich mir bis zum nächsten Gespräch überlegen soll, ob und in welcher Frequenz ich weiter kommen möchte (ich hatte von Verstrickung in "Mutter"-Übertragung und der Notwenigkeit von Auflösung gesprochen, als Bitte/Wunsch):
"das ist dann alles kein Problem, machen sich keine Sorgen wegen Verlängerungsantrag und Stunden usw. ... ich bin da und wirklich offen für alles"
<-- so hörte ich "alles-offen" zum zweiten Mal
ja das ist wirklich fies!!!
vor allem weil das ja auch genau dein thema ist.

ach man, dazu kann ich leider nichts andere sagen, als dass ich mitfühle.
mich hätte so ein beziehungsabbruch in einer konflitsituation sehr zurückgeworfen. und ich finde, du macht das ziemlich prima alles. (ich glaub ich wäre bei beziehungsabbruch in so einer sensiblen situation viel mehr eingebrochen, als du jetzt. bist echt ne starke frau )


noch OT eine antwort auf deine frage im anderen thread, damit es da nicht zu OT wird...
ja, also du vergisst die hornhäute an den finderspitzen weil ich tagein tagaus klein gelb und ohne füße tippselnd vor dem pc sitze.


äh, und klärchen....DU solltest wirklich mal über eine vorteilhaftere brille nachdenken
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Alles_Klaro
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Beitrag Di., 05.05.2009, 17:35

Hey @hh,

danke noch für deine Antwort, jetzt habe ich deine Gedanken von letzens besser verstanden:
... hm, ich erkläre mir so einfach ihr komisches herumeiern in der beziehung zu dir, das nicht in das sonst professionelle bild passt.
Laß mich jedoch noch eines von deinen Aufzählungen präzisieren: sie ist eben nicht älter als ich (höchstens paar Monate) und das war ja das Interessante/Spannende in der Arbeit - sie teilweise als übermächtige Mutterfigur zu erleben usw., eben mit allen Vor- und Nachteilen, wie hier bereits beschrieben.

Und auch danke für das liebe Kompliment von dir.
Gut, daß du das herauslesen konntest.
Obwohl, letztens schrieb ich doch davon, daß es großen Schaden angerichtet hat und mich in Tendenzen zurückgeworfen, auch wenn ich es hier nicht mehr (nach dem Super-Telefon-Gau) ausführlich emotional schreiben konnte.

Eine gewisse Stärke ziehe ich aus meinen z.T. sehr harten Lebenserfahrungen: ich bin es mittlerweile "gewöhnt" oder abgehärtet (?), daß meine Wünsche und Hoffnungen nach verlässlicher menschlicher Wärme (in unterschiedlicher BeziehungsForm) meist so unerfüllt blieben, weil ich das 'Talent' habe: beim Gegenüber bis an die Grenzen (positiv wie negativ) zu gehen oder letztlich bitter enttäuscht wurden - hier habe ich mittlerweile ein typisches Muster ausmachen können.

Würdest du meine Lebensgeschichte (ohne Eltern, im Kinderheim aufgewachsen ...) etwas genauer kennen, dann wäre es sicher nachvollziehbarer, weshalb es für mich essentiell war, mit der Therapeutin eine positive Beziehungserfahrung zu machen bzw. nachzuholen.
Eben nicht, mit der durch Therapie erst labilisierten Psyche und dann neu aufgerissenen Wunde(n) allein gelassen zu werden. Zu oft schon habe ich das in der Weise durch, also letzteres im richtigen Leben: falsche Hoffnungen verkauft zu bekommen und denen blöderweise 'aufzusitzen'.

Und jetzt kann 'das' so nicht mehr, sehe es momentan eher fatalistisch (das Therapeutendisaster) und beginne innerlich zu resignieren.

Es geht mir gar nicht gut.


Seid gegrüßt,
von Klaro.



@hungry OT - PS:
achso, ich dachte, meine Brille macht mich attraktiv und verschafft mir den 'absoluten Duchblick' ?
Nö, du kleine-gelbe-runde-Tippse die Fingerspitzen habe ich nicht übersehen, weil ich auf der Suche nach den Beinen war ...
Zuletzt geändert von Alles_Klaro am Mi., 06.05.2009, 14:38, insgesamt 3-mal geändert.

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lamedia
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Beitrag Di., 05.05.2009, 19:15

Hi Klari,
meine Lebensgeschichte (ohne Eltern, im Kinderheim aufgewachsen ...)
Das ist ja schrecklich.
dann wäre es sicher nachvollziehbarer, weshalb es für mich essentiell war mit der Therapeutin eine positive Beziehungserfahrung zu machen bzw. nachzuholen.
Gerade hier ist von Profi-Seite aller-allerhöchste professionelle Wachsamkeit und Sorgfalt nötig. Aber auch Menschlichkeit und Wärme.
Eben nicht, mit durch Therapie erst labilisierten und dann neu aufgerissenen Wunde(n) allein gelassen zu werden. Zu oft schon habe ich das in der Weise durch ...
Mist. Wäre da nicht gerade eine bindungs-orientierte, verläßliche Therapie nötig???
Offenbar hat "die Frau" versagt, nachdem sie Dir erst Hoffnungen gemacht hat, dass sie diesmal nicht versagen würde. Ich weiß ja nicht, aber ich würde es bei einer älteren, psychoanalytischen Dame oder bei einem absolut integren Herrn noch mal versuchen.
Gibt es in Deiner Stadt psychoanalytische oder überhaupt psychotherapeutische Ausbildungsinstitute? Wenn man solche Therapeuten aus Netzwerken bekommt, ist die Wahrscheinlichkeit vielleicht höher, dass der Professionalitätsanspruch vorhanden und kontrolliert ist.

Lieben Gruß!

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Alles_Klaro
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Beitrag Di., 05.05.2009, 23:56

Ach laMedi,

dich hier wieder zu lesen, welch' Ehre *schmunzel*.

Also, zum Aspekt "schrecklich" noch etwas klarer beschrieben, zum besseren Verständnis:
meine leibliche Mutter starb leider früh ... - ich war 6,5 Jahre alt und mein Vater heiratete bald eine wesentlich jüngere Frau (als er), die sich dann als die klassische Stiefmutter (echt, wie es im Märchen steht) entpuppte und mich derart haßte (wie sie der Jugendhilfe freiweg sagte), als 'Begründung' für ihre teilweise brutal-körperlichen Gewaltexzesse.
Und die Ost-Pädagogik war damals so 'gestrickt', daß eben das Kind als Symptomträger aus der Familie raus in ein Normal(!)-Kinderheim gesteckt wird ... Mal davon abgesehen, daß mein Vater dies zuließ und lieber 'unter dem Pantoffel' dieser Frau stand.

Will sagen: bitte, kein Mitleid schlechterhin, ok.
Ich war zunächst "froh", daß ich von 'zu Hause' wegkam, sonst wäre noch eine schlimmere Katastrophe passiert ... vermutlich hätte sie mich ganz tot geschlagen (mal drastisch formuliert).

Die Zeit im Heim war für mich sehr prägend ...

Da war mal ein Ehepaar (Lehrer), die mich fast adoptiert hätten - ich habe sie mir als DIE Ersatzeltern so gewünscht - und dann plötzlich (vermutlich) überfordert aufgaben.
Dies als ein Beispiel für eine Vielzahl von abrupten Beziehungsabbrüchen in meinem Leben (in dem ich, trotz meiner Vergangenheit gut Fuß gefaßt hatte, bis zum beruflichen Burn-Out vor paar Jahren).
... aber ich würde es bei einer älteren, psychoanalytischen Dame oder bei einem absolut integren Herrn noch mal versuchen.
Ich weiß nicht ... im Moment bin ich sowas von abgeschreckt von meiner wohlgemerkt ersten Langzeittherapie, daß ich keine Kraft (woher?) mehr habe, mich nun erneut zu kümmern usw. - braucht wohl noch Abstand zu den Geschehnissen mit der Frau Therapeutin.

Die Idee mit den Instituten etc. finde ich gut - danke, denn die gibt es hier (- hätte ich das mal eher gewußt ...)

Ich denke,
bin eine "Grübelschleifentante".

Ihr kommt bitte: gut durch die Nacht,
Klaro.
Zuletzt geändert von Alles_Klaro am Mi., 06.05.2009, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.

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hungryheart
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 08:30

ach mensch klärchen.....

das ist ja furchtbar traurig alles

deine thera hat ja deine geschichte sicher gekannt.
und auch das muster, das da zu sein scheint: suche nach liebe und geborgenheit, jemanden finden, der dir hoffnung macht, deine große erwartungen, die den anderen vielleicht überfordern, beziehungsabbruch.

und dann veranstaltet sie so einen unprofessionellen, wenig durchdachten müll.

ey, klärchen, ich sags mal ganz ungefiltert, wie ich es empfinde:
deine thera ist eine blöde, unfähige kuh , die es nicht wert ist, dass du dein wertvolles herz an sie gehangen hast.

mir fällt ein zitat ein, dass ich mal selbst von einer freundin an den kopf geschleudert bekommen habe (hintergrund: die hatte sich in mich verliebt und meine herzlichkeit und zugewandte art ihr gegenüber als verliebtheit auch von meiner seite fehlgedeutet . )
"berühre nie ein herz, wenn du es nicht lieben und schützen kannst. es könnte sonst so verletzt werden, dass es nie mehr lieben kann" (berührt mich noch heute total, weil ich meine freundin, die ich wirklich sehr - aber eben nur rein freundschaftlich- geliebt habe, nicht verletzen wollte. )

naja.

einerseits kann eine gelingende therapeutische beziehung sicher zur heilung beitragen. andererseits ist aber in dir , verständlicherweise, wahrscheinlich eine unendlich große sehnsucht, die wahrscheinlich viele überfordern würde.

vielleicht ist dein weg ja ein ganz anderer: nämlich zu lernen, selbst für dein verletztes, ausgehungertes inneres kind zu sorgen.
buchtipp (hab ich irgendwo schon mal empfohlen, weil mich das buch um lichtjahre weitergebracht hat)
"Mit der kindeheit frieden schließen- wie alte wunden heilen" von ulrike dahm


aber ein buch kann natürlich eine therapie eher schlecht ersetzen.
ich wünsche dir, dass du bald wieder an deine innere kraft (die hast du sicher, sonst wärst du ja nie so weit gekommen) herankommst, um dich nochmal auf eine thera einlasse zu können.

lieben gruß
hh
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Stöpsel
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 13:22

Hallo Klaro,

das tut mir leid, wie es bei Dir so gekommen ist. Kann ich verstehen, daß Du gerade vor dem Hintergrund daran so zu knabbern hast, wie sich das mit der Therapeutin entwickelt hat.
Vielleicht hilft es Dir, wenn ich ein bißchen meine Erfahrungen aufschreibe. Denn ich schrieb ja schon, daß ich auch schlechte Therapieerfahrungen gemacht habe. Bei meiner ersten richtigen Therapie lief es ab einem bestimmten Punkt auch ganz schlecht (davon hatte ich schon beschrieben). Die Monate danach war ich völlig durch den Wind und hab mich ganz schwer getan, wieder weiterzusuchen und mich auf eine erneute Therapie einzulassen. Also das nicht zu wissen, woher man die Kraft nehmen soll, das ging mir da auch so.
Zu den Ausbildungsinstituten: NAch dieser Erfahrung hab ich auch Therapie bei einer Therapeutin gemacht, die in Ausbildung war. Sie war sehr herzlich und bemüht, aber ihr fehlte eben auch die Erfahrung, was sich für mich dann irgendwann auch als Problem darstellte. Sie war auch sehr selbstkritisch, das hat es etwas kompensiert, aber nun möchte ich nicht mehr gerne zu jemanden, der noch in Ausbildung ist. Wobei mein Eindruck von allen in Ausbildung, mit denen ich gesprochen habe, ist, daß sie sehr herzlich und bemüht sind. Aber damit alleine kann man halt auch keine Therapie machen. Eine Therapeutin, die mich parallel immer bei der Suche begleitet hat, meinte, es wäre wichtig, auf sein Gefühl zu hören, wo man sich wohlfühlt, dann ergibt sich der Rest von selbst (außerdem haben sie und eine andere Therapeutin mir eher dazu geraten, zu jemandem zu gehen, der schon ein bißchen Erfahrung hat). Tja, das mit dem Gefühl ist nicht so einfach, aber ich glaub, das ist der beste Gradmesser. Und ein bißchen was sieht man ja daran, wie andere Therapeuten drauf reagieren, wenn man von der alten Therapiegeschichte erzählt, da kann man deren Grundeinstellung ja schon ein bißchen mitbekommen.
Ach so, ja, und ich habe nach der ersten Therapie immer gefragt, ob die THerapeuten Supervision machen (das hatte mein erster Therapeut nämlich nicht gemacht).

Na ja, ich wünsch Dir auch, daß Du mehr Abstand zu der Sache bekommst und Deine Kraft bald wiederfindest.

Viele Grüße

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Flugente
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 20:50

Hallo Alles Klaro!

Das traurige an der Geschichte finde ich, dass du jetzt so gar kein Vertrauen zu einer (neuen) Therapeutin aufbringen kannst/willst. Obwohl ich das natürlich mehr als verstehe.

Ich seh das so: du wirst natürlich in einer Therapie keine Freundin/Mutter/Beziehung finden aber was du in einer Therapie finden solltest ist eine zuverlässige, treue, vertrauenswürdige Bezugsperson für die Dauer einer Therapie und mindestens so lange, bis du in der Lage bist, auch für dich persönlich so jemanden zu finden. Bis dahin ist es natürlich harte Arbeit. Harte Arbeit für dich aber auch für die Theras.

Und gesunde, professionelle Theras wissen normalerweise was ihre Aufgabe ist. Ich wünsche dir so sehr, dass du die Hilfe bekommst, die dir zusteht.

Und weißt du, was ich dieser Frau wünsche? Dass sie nie nie nie nie nie mehr auch nur irgendetwas von dir oder über dich erfährt. Solltest du ihr jemals wieder begegnen (beim Hundespaziergang oder sonst wo) dann hoffe ich, dass du hocherhobenen Hauptes an ihr vorbeigehen kannst ohne sie eines Blicken zu würdigen. Dass diese Frau vermutlich selbst nicht ganz in ihrer Mitte ist, hab ich ja schon mal erwähnt aber das hätte dich niemals etwas angehen dürfen.

Lass dich drücken

Alles Gute
Flugente

PS: in dieser Serie "Charmed" war mal eine Szene, in der Prue sich mit dem Tod unterhält. Sie fragt den Tod, wie man damit umgehen soll, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Der Tod sagt: du trauerst eine Zeit lang....und dann blickst du nach vorn.

Dieser Satz hat mich unheimlich beeindruckt und ich finde, man kann diese Aussage auch auf andere Dinge übertragen, also nicht nur auf den Verlust durch den Tod.
Zuletzt geändert von Flugente am Mi., 06.05.2009, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
Eisberg voraus!

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Hamna
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Beitrag Mi., 06.05.2009, 21:24

Liebe Klaro,

ich äußere mich hier zum ersten Mal, habe aber alles gelesen. Geäußert habe ich mich bisher nicht, weil ich einfach sprachlos war, ganz ehrlich!

Was mir gerade total unter die Haut ging, war deine Aussage
weshalb es für mich essentiell war, mit der Therapeutin eine positive Beziehungserfahrung zu machen bzw. nachzuholen.
Eben nicht, mit der durch Therapie erst labilisierten Psyche und dann neu aufgerissenen Wunde(n) allein gelassen zu werden
Ich fasse es nicht, wie verantwortungslos und fahrlässig diese Person mit dir umgegangen ist! Aber das und was ich noch gern schreiben würde, hilft dir nicht weiter. Darum möchte ich mich nur Flugente anschließen:
du trauerst eine Zeit lang....und dann blickst du nach vorn
Dass du ganz ganz bald nach vorn blicken kannst, wünsche ich dir wirklich von Herzen!

Alles Liebe
Rilke

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lamedia
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Beitrag Sa., 09.05.2009, 16:03

Hallo, melde mich auch mal wieder... Mich beschäftigt das eine Zitat
"berühre nie ein herz, wenn du es nicht lieben und schützen kannst. es könnte sonst so verletzt werden, dass es nie mehr lieben kann"
Das halte ich nämlich für falsch. Und sogar lebensfeindlich. Denn: Es ist für niemanden zumutbar, sich für die Liebesgefühle und Hingezogenheiten der anderen derart verantwortlich zu fühlen, dass man Momente von Intimität, Herzlichkeit, Berührt- und Verbundensein nur dann herstellen darf, wenn man das auf Dauer wiederholen können sollte.

Im Gegenteil besteht das Leben doch sehr oft aus kurzen intimen Momenten, Begegnungen und Abschieden. Flirts. Reisebekanntschaften.... Wenn das Herz nur dann berührt werden dürfte, wenn es sich um den Vorgang der Herstellung einer verbindlichen, sicheren Beziehung handelt, dann wäre das Leben doch sehr steril. Vielleicht gäbe es dann gar keine Spontanität mehr...

Ich glaube sogar, dass es gesund oder Teil des Gesundungsprozesses sein könnte, Enttäuschungen im Herzbereich nicht als lebensbedrohlich wahrzunehmen, auch wenn es frühkindliche Vorgeschichten geben mag, die das enorm erschweren.

Oder, um einen anderen Aspekt der Betrachtung ins Gespräch zu bringen, (auch wenn es die hier festgestellte emotionale Inkompetenz der Therapeutin nicht berührt):

Man könnte auch auf das achten, was in der Therapie eventuell geklappt hat. Vielleicht hat es ja Momente des Berührtwerdens, des Verstandenwerdens gegeben, die durch den mißlungenen Abschied nicht in Frage gestellt werden müssen....?? Das weiß ich natürlich nicht, aber vielleicht ist das Entsetzen ja gerade deswegen so groß, weil es eben diese Nähe auch gab?

Vielleicht könnte es gelingen, diese "guten Momente" mitzunehmen in die Erinnerung und sie von den "schlechten Momenten" zu entkoppeln.

So dass es nicht mehr darum ginge, in den Kopf der Therapeutin zu steigen und zu hadern, dass der so wirr und ungeklärt ist, sondern darum, welche Erfahrungen in der Beziehung trotz allem hilfreich, wenn auch schmerzhaft, gewesen sein mögen. Und der Therapeutin zuzugestehen, (auch wenn es professionell bedenklich war), dass sie eben so war wie sie war und wahrscheinlich auch noch ist, denn Hauptsache ist doch, was man selbst erfährt und integrieren kann.

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hungryheart
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Beitrag Sa., 09.05.2009, 16:51

hach lamedia,

kurzes halb OT- :
danke!!!

du hast so recht. so habe ich das zitat noch gar nicht gesehen. nur immer mit diesem furchtbar schlechten gewissen, das es mir macht, seit meine freundin
es damals so auf mich gemünzt hat.

(seufz, eines meiner themen: das schlechte gewissen, weil ein geliebter/gemochter mensch "wegen mir" traurig ist......dabei hatte ich meiner freundin in keinster weise jemals absichtlich hoffnung gemacht, dass da mehr sein könnte, als freundschaft. ich war einfach, wie mit allen engen freundinnen- super-herzlich mit ihr )

an dich klärchen hatte ich bei dem zitat gedacht, weil ja deine thera durch ihre mangelnde klarheit (d.h. dir in deinen nähewünschen jede menge hoffnung machend ) dein herz berührt hatte.
ich wollte genau genommen eigentlich nur sagen, dass dein herz wertvoll ist und bleibt und der fehler bei der thera liegt.

natürlich nicht, dass du über die enttäuschung nicht mehr hinwegkommen kannst (im gegenteil, da hast du sicher schon ganz andere sachen geschafft)



wie geht es dir denn jetzt?
ich wünsche dir von herzen, dass es jeden tag ein stück besser wird und du grad dein inneres kind gemütlich schukkelst
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Alles_Klaro
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Beitrag Sa., 09.05.2009, 17:43

'n Abend,
kurze Verständnisfrage habe, bevor ich mich abschließend noch einmal ausführlich äußern werde.

DANKE, an die letzten lieben Schreiberinnen für die Begleitung und Anteilnahme an 'all dem': ich habe alles aufmerksam gelesen, gefühlt und lasse es in aller Ruhe auf mich wirken ... - d.h. deshalb dauert meine Antwort bissl Zeit, ok.

An dich lamedia,
an WEN genau richtet sich dein letzter Beitrag? (von den Gedanken zu dem Zitat mal abgesehen)
Bitte, wer hat 'dies' (folgendes Zitat) im Verlauf des Threads getan?
... Enttäuschungen im Herzbereich nicht als lebensbedrohlich wahrzunehmen
Ich finde es ein ziemlich zu starkes Wort (angstbesetzt bei mir ...vorsicht bitte.) und trifft es so nicht, daß was ich zu meinen Emotionen hier in der letzten Zeit beschrieb. Wie kommst du nur auf so etwas, in diesem Zusammenhang? Und ebenso: wessen "Entsetzen" ist bei deiner Aussage gemeint?

Und das hier:
... in den Kopf der Therapeutin zu steigen und zu hadern
Noch einmal betont (hier auch geschrieben): DAS habe ich spätestens seit der "Klärung" mit ihr, daß es keine Freundschaft aus "alles-offen" (wie konnte ich nur so blöd sein!) werden kann, nicht mehr getan - außerdem wäre das doch bestimmt gruselig, mal sarkastisch formuliert.
Ich war/bin recht gut - so schmerzhaft es auch ist - bei mir gelandet, seit Wochen schon.
Was ich dieser Frau noch "zugestehen" kann, werde ich erst mit mehr Abstand in der Betrachtung zulassen wollen.

Ach hungry-Maus (sorry, für Verniedlichung),
du bist so süß-charming manchmal ...
...da hast du sicher schon ganz andere sachen geschafft
Jupp, ich verrat dir was: zum Beispiel habe ich als ehemaliges 'Heimkind' (DDR-Begriff) sogar ein Hochschulstudium abgeschlossen (ok, ist wohl mehr die 'Leistungsebene', doch immerhin).

Bis später,
Klaro.

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