Meine Freundin ist weg

[debussy]

das ziel für morgen: ich möchte mit meinen worten darstellen, dass ich verstanden habe, worum es ihr geht. und dass ich ihr auch sage, dass es mir bewusst geworden ist, welche anteile ich an der ganzen geschichte zu tragen habe.
mein ziel für morgen ist es, dass vertrauen wieder herzustellen. denn das hat sie verloren.
mein ziel ist es, ganz klar aufzuzeigen, allerdings ganz ohne drohenden finger, was passieren muss, damit wir wieder zueinander finden.

lg
deb

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[ikum]

huhu!

ja, vielleicht doch kontonummer. wenn man wird einem oft leichter bewusst, wo man eigentlich steht... .

zu den entwicklungen: es freut mich dass scheinbar doch noch eine basis da ist. das freut mich für den debussy, dem ich alles gute wünsche in seiner beziehung...zum andererseits:
erstens: deine schilderung vom missglückten auszug ist nicht lustig oder komisch. höchstens tragigkomisch. wenn menschen nicht bleiben und nicht gehen können...du weisst, woher ich zu dem forum gekommen bin. ja, anderere bezüge bei dir. und bestimmt bin ich ein wenig geneigt, immer in viele geschichten hineinzuinterpretieren, was mir widerfahren ist...ich geb mir mühe das auszurechnen. ich weiss, sie ist nicht abhängig. aber mir fällt auf, dass ihr verstrickt seid. ähnlich wie in einer co-abhängigkeitsgeprägten beziehung. ich sage ähnlich, um jetzt hier nicht die debatte um coabhängigkeiten loszutreten. aber verstrickt ist es. deine freundin lässt die puppen tanzen. und alle tanzen mit. deswegen tragikkomisch. nicht lustig.

zu deinem letzten post: du möchtest ihr vermitteln, dass du verstanden hast, worum es ihr geht und dass dir bewusst geworden ist, welche anteile du an der ganzen geschichte zu tragen hast. ohweh. bei allem mitgefühl für störung und krankheit: worum ging es eigentlich? dass deine freundin unter dem deckmantel ihrer krankheit, bewust oder unbewusste eine schneide verwüstung zieht, obwohl die es vermeiden könnte...und dass sie damit dich, deine kraft, dein lebensglück aufs spiel setzt, tenor, so weit ich dich gelesen ahbe, war, dass sie versteht, worum es geht. und losgeht, um dich und sich selbst zu schützen, und sich helfen lässt...DAS war der tenor, eigentlich, oder? deinen eben zitierten satz diesbezüglich...klar, man macht immer kompromisse...aber ich würde das fast als verwässerung von allem bezeichnen.
dann dein nächster satz: dein ziel ist es, das vertrauen wieder herzustellen, denn das hat sie verloren...
ähmen: wer soll da welches vertrauen wieder herstellen??? du willst ein vertrauen wieder herstellen, dass sie nicht verloren, sondern verspielt hat- wie geht das?

das wort co- abhängigkeit passt nicht, weil die zugrunde liegenden strukturen anders sind. ansonsten seeeeeehr ähnlich, jedenfalls in den auswirkungen bei den betroffenen partnern, die von hochanipulativen, eigentlich hilfsbedürftigen durch so eine krankheitsphase gezerrt werden. weiss du, wie das die juristen nennen- analoge anwendung. also: coabhängig verstricktes verhalten. mangels abhägigkeit deiner freundin analog!

[kamikatze]

Hallo deb!
hat dein plan in der umsetzung geklappt?

liebe grüsse, k.

[debussy]

hallo!

das weiß ich leider nicht.
der psychiater hat ein bett reserviert für nächste woche (der gestern ebenfalls ihren zustand als sehr kritisch bewertet hat. er meinte sie wäre kurz vor dem kippen in die psychose)

ich aber bin jetzt auf einmal für alles der sündenbock.

ich werde mit vorwürfen überhäuft, die alle samt nicht stimmen.

mal sehen.

lg
deb

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[kamikatze]

Hallo!
sündenbock von ihrer seite aus?
als akut "kranke" kannst du ja von ihr nicht erwarten, sich in deine position versetzen zu können... leider.

bist du zufrieden mit der entwicklung insgesamt?

grüsse, k.

P.s. mich dünkte die frage hier: hat sie es geschafft, in dir schuldgefühle zu wecken? falls ja: was damit tuhen??

[debussy]

hallo,

nein, schuldgefühle habe ich keine. das wäre ja noch schöner.

bist du zufrieden mit der entwicklung insgesamt?

nicht wirklich. aber es spielen zwei dinge zusammen. meine verlustängste und meine ungeduld.

lg
deb

[kamikatze]

hi!

meine verlustängste und meine ungeduld

siehst du sie mehr als attraktive frau oder mehr als hilfloses "kind"?

gruss, k.

[debussy]

mehr als hilfloses kind. (wenn ich an unsere zeiten zurückdenke)

wenn ich sie mir jetzt ansehe, sehe ich einen menschen, der mir vollkommen fremd ist, eher auf die nerven geht.

puh, diese antwort war nicht ganz "schmerzfrei".

[Amelia]

Hallo Debussy,

Wie geht es Dir? Ich hatte nicht mitgekriegt, dass du ein Problem hast.

Nach dem ich alles gelesen habe denke ich, dass dir schon vieles hier gesagt wurde was ich dir auch sagen würde.

Nur eins noch: Du kannst im Moment gar nicht alle Gründe überblicken und deine so wie ihre Anteile auseinanderklamüsern. Dazu hast du gar nicht genug Abstand. Es ist zur Zeit dein Herz, der deinen Verstand vernebelt. Ich würde völlig auf Abstand gehen und nichts mehr tun, um die Trennung zu verhindern oder zu verzögern. Verstehen was passiert ist wirst du eh erst in ein paar Monaten oder später.
Jetzt bist du in der Krise und die Gedanken und Gefühle überschlagen sich. Kein geeigneter Moment, lenkend oder initiativ das Blatt wenden zu wollen.

Ich habe einen Bruder, der manchmal psychotisch ist. Aber trotzdem kann ich nicht all sein Verhalten damit entschuldigen. Er ist oft beleidigend und verletzend mit der Familie und ich suchte tatsächlich immer die Ursachen bei ihm. Aber mir wurde klar, dass dies zu einfach ist. Ich hatte ihn auch schon in eine Schublade gesteckt. Er muss hart kämpfen um überhaupt ernst genommen zu werden. Wenn man jemanden (unbewusst oder bewusst) als für unzurechnungsfähig erklärt hat, dann hat der andere nur noch die Chance ganz dicht zu machen.

Wenn du in deinem Privatleben ähnlich wie hier rüber kommst, dann hat sie es bei dir sicher nicht leicht gehabt sich durchzusetzen. Vergiss nicht den großen Altersunterschied zwischen euch. Auch der spielt eine große Rolle, auch ohne krank zu sein.

Du hast immer zu viel Verantwortung übernommen bis an deine Grenzen und noch darüber. Früher und auch jetzt. Deshalb glaubst du wahrscheinlich, den Überblick über allem zu haben. Aber glaub mir, den hast du zur Zeit nicht. Du bist für ihr Leben nicht verantwortlich. Du brauchst sie wahrscheinlich mehr als sie dich. Und darauf solltest du gucken. Auch in der Therapie.

Liebe Grüße
Amelia

[debussy]

hallo amelia,
danke!

Du brauchst sie wahrscheinlich mehr als sie dich.

aua!!

tja, ich glaub nicht, dass ich hier im forum so bin, wie in real life.
also "schwer" hat sie es mit mir nicht gehabt.
wir haben nie gestritten, oder uns geärgert.

ABER:

dann fing ihre manische phase an. und da krachte es öfters.
und mir ist jetzt erst klar geworden, was mir so auf die nerven gegangen ist, als ich sie angesehen habe:
natürlich: sie hat mir einen spiegel vorgehalten. alle meine schatten in der seele hab ich auf einemal in EINEM menschen entdeckt: aufgedrehtheit, komische ideen, selbstherrlichkeit, akohol, zigaretten, unkontrolliertheit, impulsiv, chaotisch, unordentlich, vergesslich, etc.

zu deiner anmerkung mit "abstand".
ich weiß nicht einmal wo sie ist. das letzte telefonat, nahm ich als anlass ihr zu sagen, dass ich derzeit kein treffen möchte, da es mich zu sehr aufwühlen würde.

lg
deb

[Eve...]

Persönlich glaube ich nicht, dass man im "real life" ein vollständig anderes Bild abgibt, als im INet. Im Gegenteil, das Medium Internet kann recht gut aufzeigen, mit wem "man es zu tun hat" - meiner Ansicht nach u. U. sogar deutlicher als im persönlichen Kontakt, da man hier eher einmal innerste Gedankengänge erfährt.

Wer also hier "schwierig" oder "bissig" oder "knallhart analytisch" auftritt, dürfte diese Züge auch im direkten Kontakt vis a vis besitzen. Nur gehört es eventuell zur (verzeihlichen) Eigenblindheit, dies nicht zu realisieren.

Es kann aber sicherlich sehr hilfreich sein, dort mal unvoreingenommen hinzuschauen, auch und besonders bei persönlichen Problemen.

Gruß, Eve

[pilates]

Da Du ja Treffen mit dem Ex für Gift hältst, wär es doch sinnvoll, wenn Du Dich mal aktiv dafür einsetzt, dass ihr Kram aus der Wohnung kommt. Sowas ist nämlich ein guter Kitt zum Festkleben und Du wolltest doch loslassen.
Und dann würd ich mich mal der Trauer widmen. Vielleicht auch länger als anderthalb Wochen. Falls sie Dir das wert ist. 95% der Beiträge zu Trennungen im Forum passen ja in die Rubrik "ich will den Schmerz nicht". Da wird ja klar, dass es nur um den Poster geht, dass es dem gut gehen soll. Nicht um das Liebesobjekt.
Pilates

[debussy]

liebe pilates,

ich bin ein fan der trauer und der trauerarbeit.
sinnlose selbstzerfleischung allerdings brauch ich keine.

95% der Beiträge zu Trennungen im Forum passen ja in die Rubrik "ich will den Schmerz nicht".

warum schreibst du das hier?
deb

[(V)]

also "schwer" hat sie es mit mir nicht gehabt.
wir haben nie gestritten, oder uns geärgert.

ABER:

dann fing ihre manische phase an. und da krachte es öfters.

Aber, aber, aber...

Also, eigentlich ist mein Partner voll der A****, aber nur wenn wir uns streiten, ansonsten führen wir eine perfekte Beziehung.

Also, wir haben das und das Problem, da kracht es ständig, ABER ansonsten führen wir eine harmonische Beziehung.

Also, eigentlich schlägt mich mein Partner, aber nur, wenn er ALK getrunken hat. Wenn er nüchtern ist, ist er der liebste Mensch auf Erden.

Und so weiter und sofort.

Es fällt auf, dass Liebe fast immer mit solchen ABER's verknüpft ist. Es ist immer eine Ambivalenz. Nüchtern betrachtet ist Liebe irrational, unlogisch, sinnlos usw. Aber deswegen ist es ja ein Gefühl. Mit dem reinen Verstand betrachtet, würde man immer jede Menge ABER's finden. Worauf ich aber ganz speziell hinaus möchte:

Irgendwo muss es auch eine Grenze geben. Man kann nicht alles entschuldigen. Der Mensch, den wir im Guten lieben ist der selbe, mit dem wir im Schlechten streiten. Wieso immer das schwarz-weiß-Denken, als hätte man es mit zwei Personen zu tun? Der resp. die liebe Ex, mit der alles super läuft... ABER... ES SEI DENN... als ob der andere Teil ein völlig anderer Mensch wäre?

Gerade wenn der Partner psychisch krank ist, macht man es sich gerne leicht (trifft auch auf mich zu, sogar mehr als ein Jahrzehnt), in dem "der andere unliebsame Teil" eben mit der Krankheit erklärt wird. Also, EIGENTLICH ist er/sie ja IN WAHRHEIT gar nicht so, aber nur wenn ein psychotischer Schub, manschische Phase etc. kommt, DANN...

Und wenn ich mittlerweile eines gelernt habe: Es ist ein und derselbe Mensch. Mit seiner Krankheit. Auch in den guten, stabilen Zeiten. Man kann es gar nicht so getrennt sehen. Vielleicht sind die guten Zeiten ja auch nur auf Basis der Krankheit entstanden? In der einen Phase versucht sich der Partner durchzusetzen, dass nennt der Angehörige dann so und so. Als Ausgleich, in den nicht psychotischen Zeichen, ordnet er sich dann ZU VIEL unter, und das wird dann als "extrem harmonisch" bezeichnet. Dabei gehört beides zusammen.

Mein Ex z.B. ist in "guten Zeiten" harmoniesüchtig, sprich, er ordnet sich zu sehr unter, keine eigene Bedürfisnisse. Super. So einen superlieben Traummann. Dann kommt die nächste andere Phase... und er ist der absolute gefühlskalte Egoist.. Offenbar gibt es das eine ohne das andere nicht.

Doch noch mal konkret zu Dir: Du tust es immer noch. Du schiebst die Beziehungprobleme der Krankheit zu, und alles Positive was war der "wahren Person dahinter". Das Gute ins Töpfchen, das Schlechte ins Kröpfchen. Versuch endlich zu begreifen, dass sie "beides" ist und es das eine ohne das andere nicht gibt. Ganz egal wie hoch die Medikamentendosis geschraubt wird.

Natürlich streitet ist in einer eher depresiven Phase nicht, weil sie dann dazu vermutlich gar keine Kraft hat. Dann ist deine kritisierden Art vermutlich sogar als masochistisches Mittel zur Selbstkasteiung gerade recht. Das schimpft sich dann "harmonisch" oder ähnlich...

[debussy]

gothica,

irgendwie merke ich, dass du dir scheinbar wirklich nicht vorstellen kannst, wie so eine erkrankung aussieht.
wenn du es nicht zu persönlich nimmst, werde ich auf dein post nicht weiter eingehen.

lg
deb

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