Klar,wenn schon,dann richtig!Jenny Doe hat geschrieben: Die Therapeutin erklärte uns, dass es Menschen gibt, die sensibel für normale Schwankungen sind, die man eigentlich nicht wahrnimmt. Klar, ich gehört natürlich dazu. Man nimmt doch, was man kriegen kann Aber man kann diese Wahrnehmung wohl auch wieder verlernen. Mal schauen, was ich damit anfangen kannin Bezug auf die HS.
Ist ein interessanter Aspekt und ja eigentlich auch logisch bzw. konsequent,daß es auch in dem Bereich deutlich mehr wahrnehmende Leute gibt.Und mir gefällt der Ansatz der Therapeutin,nicht gleich wieder was "Krankes" reinzuinterpretieren.
Mir hilft da Achtsamkeit.Ich hab da inzwischen einige Übung drin,mich auf den derzeitig stattfindenden Moment einzulassen und in dem präsent sein zu können.Und dann die Entscheidung treffen zu können : Wehre ich mich jetzt gegen diesen Moment,weil er unangenehm,belastend,schmerzhaft,quälend etc. ist - oder akzeptiere ich das,was nunmal grade ist?Jenny Doe hat geschrieben: Jetzt, wo ich das gelernt habe, suche ich im nächsten Schritt nach Methoden die es mir ermöglichen, trotz Reizüberflutung innere Entspannung und Ruhe zu erreichen. Denn nicht immer ist es möglich, sich zurückziehen. Und ich kann ja auch nicht in jeder Situation mit Kopfhörer auf dem Ohr rumlaufen.
Die Praktik aus der Meditation : nichts zu bewerten,sondern nur beobachten.Die hilft mir da auch sehr.
Das ist für mich auch das beste Mittel,mit meinen Schmerzen fertigzuwerden und mich trotzdem zu bewegen etc.,ohne "weggedröhnt" sein zu müssen mit Schmerzmitteln der stärkeren Art.
Von meiner Art her bin ich jemand,der gerne "vorausdenkt".Eigentlich leb ich sowas wie in der Zukunft,nach dem Motto : Das und jenes schnell erledigen/durchstehen/aushalten etc.,DANN kann ich leben und mich wohlfühlen,weil ich dann Ruhe,Rückzug,Entspannung oder sonstwas Schönes haben kann.
Irgendwann ist mir da mal klargeworden,daß Leben eigentlich immer und nur im jetzt grade passierenden Moment stattfindet.Und bei mir sein,in mir präsent sein auch.Und in der Welt um mich rum präsent sein eben auch.
Also dachte ich mir,ich möchte mich ja lebendig wissen und fühlen,da gehören dann eben nicht nur die schönen und angenehmen Momente dazu,sondern halt alle...
Und je mehr ich den Moment als solchen akzeptieren und drin präsent sein kann,desto mehr "Leben" hab ich von meinem Leben. Und es kummuliert sich nicht so zu ner "endlosen" Belastung,wenn ich mir bewußt mache,daß ich immer nur einen Moment nach dem anderen aushalten und gemanagt bekommen muß.
Reichlich kompliziert um 1000 Ecken gedacht alles ,aber für mich funktioniert es.Ich hab da zwar auch immer noch genug Belastungsgrenzen,aber wie ich oben schon mal geschrieben hab : Vor einem Jahr noch hätte ich das Leben,das ich jetzt wieder imstande bin zu führen,nie für möglich gehalten.Und ich bin ja auch nach wie vor dabei,da weiterzulernen.