Soziale Kontakte knüpfen
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- neu an Bo(a)rd!
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Ich aus NRW. Ich bin offen dafür dich zu treffen, falls es hilfreich sein kann sich gegenseitig zu unterstützen. Allerdings löst es wohl nicht die Grundproblematik, denn zumindest ich hatte nie ein Problem damit jemanden kennenzulernen, wenn es einen "Kontext" dafür gab (also beispielsweise hatte ich Interesse daran Fremdsprachen zu lernen, habe Leute auf Sprachaustauschseiten angeschrieben, bin angeschrieben worden, und bin teilweise bis heute über viele Jahre intensiv in Kontakt geblieben, teilweise mit Treffen, teilweise ohne). Ohne "Kontext" habe ich die entsprechenden Hemmungen. Und der Kontext ist über die Jahre verloren gegangen, denn eigentlich beginnt man neue Dinge - wie Studium, neue Hobbys, Fremdsprachen, Auslandsreisen, neue Freunde - mit 20 und nicht mit Ü30. Eigentlich. Kann man aber natürlich später auch noch, und da sind wir schon beim nächsten Punkt, nämlich dem Abblocken und unterbewussten Suchen nach Ausreden.
Wie gesagt, gerade dieses Abblocken von allen Ideen finde ich auffällig. Diese Neigung habe ich auch sehr stark. Mir fallen dann für alles Erklärungen und Rechtfertigungen ein, wenn jemand mir Ratschläge geben möchte. Was auch daran liegt, dass die Ratschläge nicht neu sind, sondern andere sie mir schon gegeben haben - und ich auch selbst darauf kommen kann (jedenfalls bei trivialen Sachen...und die Ratschläge von anderen hier im Thread für dich fallen für mich in den trivialen Bereich). Bzw. weil ich mir das tatsächlich alles selbst schon zig mal überlegt habe. Was ich alles machen könnte. Ja, kann man machen. Ich fühle mich dazu aber nicht in der Lage (wenn ich ehrlich zu mir bin und die Ausreden beiseite lasse), weil ich Angst davor habe. Dann schiebe ich letztlich alles auf - aber natürlich geht es mir später/morgen/irgendwann auch nicht besser (es sei denn, ich traue mich doch einige kleine schwierige Schritte (im Idealfall auch große Schritte), fühle mich gut dabei, gewinnen an Selbstvertrauen (allgemeines Selbstvertrauen und Glaube an meine Fähigkeiten in den jeweiligen Kontexten) und mache Fortschritte).
Also, beispielsweise: Jemand hat dir geraten, dass du nach deinen Interessen suchen sollst. Also, ob du Sport, Kultur, Natur, Handarbeiten, Musik, Tiere etc magst. Ist ja relativ einfach. Du magst etwas (und wenn nicht, dann einfach etwas Neues ausprobieren), du gehst hin, du triffst auf Menschen, du bist offen, du unterhältst dich, du machst Erfahrungen, du lernst - oberflächlich, kurz, im Rahmen der Aktivität - jemanden kennen, und in ein paar Fällen unterhältst du dich etwas mehr mit den Personen, vereinbarst Treffen mit ihnen etc. So einfach ist das in der Theorie. Und andere Menschen machen das so.
Wenn du also nicht dazu in der Lage bist, hemmen dich Ängste daran. Und es klingt eben so, als ob die Ängste dich nicht nur an intensiveren sozialen Kontakten hemmen, sondern dass vor allem der Einstieg schwierig ist. Und dass du dich erst gar nicht zu einer Aktivität traust. Aufgrund von Ängsten im Unterbewusstsein. Und das Bewusstsein sorgt dann dafür, dass diese Ängste ausgeglichen werden, indem du dir selbst rationale Erklärungen gibst, warum du es nicht machen musst. So stelle ich mir das jedenfalls bei mir vor, und bei dir klingt das ähnlich.
Entschuldige bitte, dass ich einiges von mir in die Antwort einfließen lasse (mir hilft das gerade dabei mich selbst besser zu reflektieren...ich war in den letzten Monaten - vermutlich - wieder in einer depressiven Phase bzw. habe mich hängen lassen, war voller Ängste und voller Stress, mit viel Schlafmangel, und ich versuche mich jetzt besser zu reflektieren und der Problematik genauer auf den Grund zu gehen, um dann endlich einen neuen Einstieg zu beginnen und dann dran zu bleiben). Vielleicht hilft dir das ja, um dir zu überlegen, ob es bei dir ähnlich oder anders ist.
Ich habe mich in einer Gruppentherapie in einer Tagesklinik vor 3 Jahren untersuchen/behandeln lassen und dort wurde ansonsten außer der "Ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsakzentuierung" nichts festgestellt (ich war im Prinzip der einzige Patient/die einzige Patientin in der Tagesklinik, der keine Medikamente bekam und auch ohne Medikamente ziemlich gut gelaunt war), außer eben, dass ich aus Ängsten Dinge vermeide. Dann waren die Wochen in der Tagesklinik vorbei, ich fühlte mich durch die sozialen Kontakte in der Tagesklinik und durch die Gespräche besser (aber ängstlich in Bezug auf die Frage, wie es danach weitergeht). Mit dem Therapeuten habe ich besprochen, welche Dinge ich angehen sollte. Also, dass ich mir einen Therapeuten/eine Therapeutin für eine weitere Behandlung suchen sollte, und allgemein einfach, dass ich aktiv werden sollte. Aktiv werden. Habe ich natürlich nicht gemacht.
Wie gesagt, gerade dieses Abblocken von allen Ideen finde ich auffällig. Diese Neigung habe ich auch sehr stark. Mir fallen dann für alles Erklärungen und Rechtfertigungen ein, wenn jemand mir Ratschläge geben möchte. Was auch daran liegt, dass die Ratschläge nicht neu sind, sondern andere sie mir schon gegeben haben - und ich auch selbst darauf kommen kann (jedenfalls bei trivialen Sachen...und die Ratschläge von anderen hier im Thread für dich fallen für mich in den trivialen Bereich). Bzw. weil ich mir das tatsächlich alles selbst schon zig mal überlegt habe. Was ich alles machen könnte. Ja, kann man machen. Ich fühle mich dazu aber nicht in der Lage (wenn ich ehrlich zu mir bin und die Ausreden beiseite lasse), weil ich Angst davor habe. Dann schiebe ich letztlich alles auf - aber natürlich geht es mir später/morgen/irgendwann auch nicht besser (es sei denn, ich traue mich doch einige kleine schwierige Schritte (im Idealfall auch große Schritte), fühle mich gut dabei, gewinnen an Selbstvertrauen (allgemeines Selbstvertrauen und Glaube an meine Fähigkeiten in den jeweiligen Kontexten) und mache Fortschritte).
Also, beispielsweise: Jemand hat dir geraten, dass du nach deinen Interessen suchen sollst. Also, ob du Sport, Kultur, Natur, Handarbeiten, Musik, Tiere etc magst. Ist ja relativ einfach. Du magst etwas (und wenn nicht, dann einfach etwas Neues ausprobieren), du gehst hin, du triffst auf Menschen, du bist offen, du unterhältst dich, du machst Erfahrungen, du lernst - oberflächlich, kurz, im Rahmen der Aktivität - jemanden kennen, und in ein paar Fällen unterhältst du dich etwas mehr mit den Personen, vereinbarst Treffen mit ihnen etc. So einfach ist das in der Theorie. Und andere Menschen machen das so.
Wenn du also nicht dazu in der Lage bist, hemmen dich Ängste daran. Und es klingt eben so, als ob die Ängste dich nicht nur an intensiveren sozialen Kontakten hemmen, sondern dass vor allem der Einstieg schwierig ist. Und dass du dich erst gar nicht zu einer Aktivität traust. Aufgrund von Ängsten im Unterbewusstsein. Und das Bewusstsein sorgt dann dafür, dass diese Ängste ausgeglichen werden, indem du dir selbst rationale Erklärungen gibst, warum du es nicht machen musst. So stelle ich mir das jedenfalls bei mir vor, und bei dir klingt das ähnlich.
Entschuldige bitte, dass ich einiges von mir in die Antwort einfließen lasse (mir hilft das gerade dabei mich selbst besser zu reflektieren...ich war in den letzten Monaten - vermutlich - wieder in einer depressiven Phase bzw. habe mich hängen lassen, war voller Ängste und voller Stress, mit viel Schlafmangel, und ich versuche mich jetzt besser zu reflektieren und der Problematik genauer auf den Grund zu gehen, um dann endlich einen neuen Einstieg zu beginnen und dann dran zu bleiben). Vielleicht hilft dir das ja, um dir zu überlegen, ob es bei dir ähnlich oder anders ist.
Ich habe mich in einer Gruppentherapie in einer Tagesklinik vor 3 Jahren untersuchen/behandeln lassen und dort wurde ansonsten außer der "Ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsakzentuierung" nichts festgestellt (ich war im Prinzip der einzige Patient/die einzige Patientin in der Tagesklinik, der keine Medikamente bekam und auch ohne Medikamente ziemlich gut gelaunt war), außer eben, dass ich aus Ängsten Dinge vermeide. Dann waren die Wochen in der Tagesklinik vorbei, ich fühlte mich durch die sozialen Kontakte in der Tagesklinik und durch die Gespräche besser (aber ängstlich in Bezug auf die Frage, wie es danach weitergeht). Mit dem Therapeuten habe ich besprochen, welche Dinge ich angehen sollte. Also, dass ich mir einen Therapeuten/eine Therapeutin für eine weitere Behandlung suchen sollte, und allgemein einfach, dass ich aktiv werden sollte. Aktiv werden. Habe ich natürlich nicht gemacht.
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Die zentrale Frage ist erst einmal:
Möchtest du Kontakte haben? Hast du einen Leidensdruck? Fühlst du dich einsam? (Da du ja irgendwie die Zeit rum bekommst, wirst du wohl Dinge haben, um dich abzulenken, um dir kurzzeitig für den Moment Freude zu machen oder die Langeweile zu vertreiben, aber stelle dir mal vor, dass du diese Dinge nicht hast...fühlst du dich dann einsam?) Falls du dich einsam fühlst und eigentlich gerne Kontakte hättest, dann hilft das schon mal bei der Suche nach dem Problem.
Nächste Frage:
Wie ist das denn, wenn du dann in einer Kontaktsituation bist? (Mir fällt es beispielsweise extrem schwer mich zu überwinden, aber in Gesprächen läuft es dann gut, falls ich die Ängste losgeworden bin, etwas Sicherheit und Selbstvertrauen gewonnen habe (speziell wenn ich unterbewusste positive Rückmeldungen anderer Personen auf mich wahrnehme), und einfach ich selbst bin, ohne großartig nachzudenken...schlimm ist bei mir immer das Gedankenkino vorher...aber je nach dem, wie unsicher ich in der Phase gerade bin, können mich auch in einer Situation, in der eigentlich alles okay läuft, Kleinigkeiten wieder unsicher machen...ich stelle fest, dass ich einfach ein extrem fragiles Selbstbewusstsein habe)
Hast du dann in einer Kontaktsituation Angst? Fühlst du dich unwohl? Und ist das permanent so oder variiert das? (beispielsweise dann, wenn du gerade in dem Moment sicherer bist, zufriedener mit dir bist, dich wohler fühlst)
Dritte Frage:
Wichtig ist vermutlich dann auch noch zu wissen, wie das früher war bzw. wie es sich entwickelt hat.
Ich weiß ziemlich gut, dass ich schon als Kind - ohne jegliche relevanten Probleme im Leben, mit Freunden, mit sehr guten Noten in der Schule - ängstlich im sozialen Kontakt war. Ich kann es mir sehr gut anhand meiner Eltern (permanente Stressfaktoren, machen mir mein ganzes Leben lang Druck und Angst, weil sie vermutlich denken, dass es Kindern gut tut) und ihrer Art erklären, warum ich mich schon als Kind entsprechend entwickelt habe. Dann kamen die Anfänge der Pubertät mit Schwankungen zwischen Selbstsicherheit und Unsicherheit. Aber selbst in der guten Phase da, mit der ersten Freundin zu Beginn der Pubertät, mit vielen Freunden, als ich gefühlt und wohl auch tatsächlich zu den "Coolen" in meinem Umfeld gehörte, hatte ich das Problem der ängstlich-vermeidenden Neigung. Dann kam Unsicherheit, ich habe mich zurückgezogen, dann kam Mobbing in der Schule, und das hat dann für tatsächlich psychische Probleme gesorgt. Aber die Vermeidungsneigung hatte ich davor schon. Irgendwann hörte das Mobbing auf, ich habe mich selbst wieder vernünftig entwickelt, bin zufriedener mit mir geworden, und die Vermeidungsneigung war trotzdem noch da und hat immer wieder für Probleme gesorgt. Bis zum kompletten Rückzug, was deinen Beschreibungen ziemlich ähnlich klingt.
Psychotherapie habe ich all die Jahre nie in Anspruch genommen (außer vor 3 Jahren mit der Tagesklinik, vorher vor 8 Jahren einmal kurz ein paar Termine bei einer Neurologin, die nichts gefunden hat). Ich vermute, dass das auch mit der Problematik zu tun hat. In der Jugend während des Mobbings wäre ich nicht in der Lage gewesen mich gegenüber einem Therapeuten zu öffnen. Aber danach war es kein Problem mehr. Nur fällt es mir schwer überhaupt ein Problem an mir zu entdecken, was sich behandeln lässt. Ich bin eigentlich völlig normal bzw. empfinde mich so (bis auf die - fast - ständige Angst und das - fast - permanente Stressgefühl, plus Schlafstörungen). Nur dass ich dazu neige zu vermeiden (und aufzuschieben). Bislang fanden mich die Therapeuten/Therapeutinnen in den Gesprächen normal. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei dieser Persönlichkeitsstörung typisch ist. Dass man - abseits von zusätzlichen Problemen - ganz normal ist. Nur eben so ängstlich, dass man immer wieder in Situationen gerät, in denen man sich zurückzieht, und dann möglicherweise in problematischen Lebensphasen ganz (speziell, wenn man keine Verpflichtungen hat, sondern selbstverantwortlich entscheiden muss, was man machen möchte).
Vierte Frage:
Hast du das Gefühl, dass es für dich so etwas wie eine "Komfortzone" gibt? Wo du dich wohl fühlst? Im Kontrast zu Situationen, in denen du dich ängstlich fühlst? Bei mir reduziert sich die Angst, wenn ich die Komfortzone verlasse und meide. Das merke ich leider jetzt erst so richtig bewusst (in früheren Jahren in unterschiedlichen Phasen und Situationen immer wieder festgestellt, ohne es bewusst zu reflektieren, weil mir diese permanente Angst gar nicht bewusst war, weil ich die permanente Angst - bis auf seltene Momente/Phasen - immer hatte). Kurzfristig fühlt es sich immer wieder angenehmer an in die Komfortzone zu gehen, und dann fühle ich mich danach wieder umso schlechter und das Angstgefühl (+Stress/Nervosität/Ungeduld) wird umso stärker (ohne dass ich es richtig wahrnehme, wenn ich nicht bewusst darauf achte).
Möchtest du Kontakte haben? Hast du einen Leidensdruck? Fühlst du dich einsam? (Da du ja irgendwie die Zeit rum bekommst, wirst du wohl Dinge haben, um dich abzulenken, um dir kurzzeitig für den Moment Freude zu machen oder die Langeweile zu vertreiben, aber stelle dir mal vor, dass du diese Dinge nicht hast...fühlst du dich dann einsam?) Falls du dich einsam fühlst und eigentlich gerne Kontakte hättest, dann hilft das schon mal bei der Suche nach dem Problem.
Nächste Frage:
Wie ist das denn, wenn du dann in einer Kontaktsituation bist? (Mir fällt es beispielsweise extrem schwer mich zu überwinden, aber in Gesprächen läuft es dann gut, falls ich die Ängste losgeworden bin, etwas Sicherheit und Selbstvertrauen gewonnen habe (speziell wenn ich unterbewusste positive Rückmeldungen anderer Personen auf mich wahrnehme), und einfach ich selbst bin, ohne großartig nachzudenken...schlimm ist bei mir immer das Gedankenkino vorher...aber je nach dem, wie unsicher ich in der Phase gerade bin, können mich auch in einer Situation, in der eigentlich alles okay läuft, Kleinigkeiten wieder unsicher machen...ich stelle fest, dass ich einfach ein extrem fragiles Selbstbewusstsein habe)
Hast du dann in einer Kontaktsituation Angst? Fühlst du dich unwohl? Und ist das permanent so oder variiert das? (beispielsweise dann, wenn du gerade in dem Moment sicherer bist, zufriedener mit dir bist, dich wohler fühlst)
Dritte Frage:
Wichtig ist vermutlich dann auch noch zu wissen, wie das früher war bzw. wie es sich entwickelt hat.
Ich weiß ziemlich gut, dass ich schon als Kind - ohne jegliche relevanten Probleme im Leben, mit Freunden, mit sehr guten Noten in der Schule - ängstlich im sozialen Kontakt war. Ich kann es mir sehr gut anhand meiner Eltern (permanente Stressfaktoren, machen mir mein ganzes Leben lang Druck und Angst, weil sie vermutlich denken, dass es Kindern gut tut) und ihrer Art erklären, warum ich mich schon als Kind entsprechend entwickelt habe. Dann kamen die Anfänge der Pubertät mit Schwankungen zwischen Selbstsicherheit und Unsicherheit. Aber selbst in der guten Phase da, mit der ersten Freundin zu Beginn der Pubertät, mit vielen Freunden, als ich gefühlt und wohl auch tatsächlich zu den "Coolen" in meinem Umfeld gehörte, hatte ich das Problem der ängstlich-vermeidenden Neigung. Dann kam Unsicherheit, ich habe mich zurückgezogen, dann kam Mobbing in der Schule, und das hat dann für tatsächlich psychische Probleme gesorgt. Aber die Vermeidungsneigung hatte ich davor schon. Irgendwann hörte das Mobbing auf, ich habe mich selbst wieder vernünftig entwickelt, bin zufriedener mit mir geworden, und die Vermeidungsneigung war trotzdem noch da und hat immer wieder für Probleme gesorgt. Bis zum kompletten Rückzug, was deinen Beschreibungen ziemlich ähnlich klingt.
Psychotherapie habe ich all die Jahre nie in Anspruch genommen (außer vor 3 Jahren mit der Tagesklinik, vorher vor 8 Jahren einmal kurz ein paar Termine bei einer Neurologin, die nichts gefunden hat). Ich vermute, dass das auch mit der Problematik zu tun hat. In der Jugend während des Mobbings wäre ich nicht in der Lage gewesen mich gegenüber einem Therapeuten zu öffnen. Aber danach war es kein Problem mehr. Nur fällt es mir schwer überhaupt ein Problem an mir zu entdecken, was sich behandeln lässt. Ich bin eigentlich völlig normal bzw. empfinde mich so (bis auf die - fast - ständige Angst und das - fast - permanente Stressgefühl, plus Schlafstörungen). Nur dass ich dazu neige zu vermeiden (und aufzuschieben). Bislang fanden mich die Therapeuten/Therapeutinnen in den Gesprächen normal. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei dieser Persönlichkeitsstörung typisch ist. Dass man - abseits von zusätzlichen Problemen - ganz normal ist. Nur eben so ängstlich, dass man immer wieder in Situationen gerät, in denen man sich zurückzieht, und dann möglicherweise in problematischen Lebensphasen ganz (speziell, wenn man keine Verpflichtungen hat, sondern selbstverantwortlich entscheiden muss, was man machen möchte).
Vierte Frage:
Hast du das Gefühl, dass es für dich so etwas wie eine "Komfortzone" gibt? Wo du dich wohl fühlst? Im Kontrast zu Situationen, in denen du dich ängstlich fühlst? Bei mir reduziert sich die Angst, wenn ich die Komfortzone verlasse und meide. Das merke ich leider jetzt erst so richtig bewusst (in früheren Jahren in unterschiedlichen Phasen und Situationen immer wieder festgestellt, ohne es bewusst zu reflektieren, weil mir diese permanente Angst gar nicht bewusst war, weil ich die permanente Angst - bis auf seltene Momente/Phasen - immer hatte). Kurzfristig fühlt es sich immer wieder angenehmer an in die Komfortzone zu gehen, und dann fühle ich mich danach wieder umso schlechter und das Angstgefühl (+Stress/Nervosität/Ungeduld) wird umso stärker (ohne dass ich es richtig wahrnehme, wenn ich nicht bewusst darauf achte).
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- neu an Bo(a)rd!
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Inwieweit du mit Psychotherapie bei der Problematik weiterkommst, ist eine Frage, die ich mir stelle (auch für mich selbst). Ich denke, dass es sinnvoll wäre.
In jedem Fall musst du dann aber auch darauf achten, dass du dabei grundsätzliche Dinge lernst (wie das Überwinden von Ängsten), die du immer wieder neu anwenden kannst. Anstatt dich nur auf konkrete Situationen im Therapiekontext einzustellen, froh und stolz darüber zu sein, aber dann außerhalb der Therapie wieder "Erklärungsgedanken" hast, warum es dort nicht geht. (Skurriles Beispiel, bei dem mir gerade bewusst wird, dass es wohl dazu passt: Bei mir war es beispielsweise so, dass ich einige Jahre dachte, dass ich im Ausland zu sozialen Kontakten besser in der Lage wäre. Weil ich im Ausland (Sprachreise, Urlaube, internationale Freundinnen/Freunde besucht) eher gute Erfahrungen gemacht habe. Irgendwie hat sich dieser Gedanke festgesetzt, dass ich im Ausland alles kann, aber ins Ausland gezogen bin ich dann doch nicht, weil mir auch das dann wieder zu viel Angst gemacht hat. Irgendwann habe ich mich dann auch auf Reisen zu Freundinnen/Freunden im Ausland ängstlich-gehemmt gefühlt und der Gedanke, dass ich dort "ein anderer Mensch" sein könnte, war weg. Trotzdem konnte ich das teilweise sein. Wenn ich mich wohl gefühlt habe und nicht diese negativen Gedanken und Ängste hatte. Und wenn ich mich den Ängsten mit Erfolg gestellt habe, anstatt auszuweichen und mich schlechter zu fühlen.) Ich habe in der Therapie in der Tagesklinik tatsächlich einige Dinge dazugelernt und besser reflektiert (obwohl ich davor schon sehr reflektiert war). Insofern hilft das vermutlich schon.
Aber ich denke, dass man das Grundproblem von der Vermeidungsneigung bei Angst nicht lösen kann. Ich denke, dass man das dauerhaft hat. Aber es verblasst, wenn man mit sich und seinem Leben zufriedener ist, sodass die Ängste weniger werden, und wenn man immer mehr konkrete Ängste überwunden hat (anstatt immer mehr Ängste aufzubauen wie in den Jahren, in denen man das Ausweichverhalten praktiziert hat). Man hat wohl dauerhaft immer wieder das Risiko, dass man in die Vermeidung hineingerät, wenn man sich mit etwas überfordert fühlt und Angst aufkommt.
Kleine Schritte, die etwas Angst machen, aber beherrschbar sind, können vermutlich hilfreich sein. Ich weiß nicht, was das für dich persönlich ist, aber vielleicht kannst du dir da ein paar Dinge überlegen, um erste Schritte zu machen.
In jedem Fall musst du dann aber auch darauf achten, dass du dabei grundsätzliche Dinge lernst (wie das Überwinden von Ängsten), die du immer wieder neu anwenden kannst. Anstatt dich nur auf konkrete Situationen im Therapiekontext einzustellen, froh und stolz darüber zu sein, aber dann außerhalb der Therapie wieder "Erklärungsgedanken" hast, warum es dort nicht geht. (Skurriles Beispiel, bei dem mir gerade bewusst wird, dass es wohl dazu passt: Bei mir war es beispielsweise so, dass ich einige Jahre dachte, dass ich im Ausland zu sozialen Kontakten besser in der Lage wäre. Weil ich im Ausland (Sprachreise, Urlaube, internationale Freundinnen/Freunde besucht) eher gute Erfahrungen gemacht habe. Irgendwie hat sich dieser Gedanke festgesetzt, dass ich im Ausland alles kann, aber ins Ausland gezogen bin ich dann doch nicht, weil mir auch das dann wieder zu viel Angst gemacht hat. Irgendwann habe ich mich dann auch auf Reisen zu Freundinnen/Freunden im Ausland ängstlich-gehemmt gefühlt und der Gedanke, dass ich dort "ein anderer Mensch" sein könnte, war weg. Trotzdem konnte ich das teilweise sein. Wenn ich mich wohl gefühlt habe und nicht diese negativen Gedanken und Ängste hatte. Und wenn ich mich den Ängsten mit Erfolg gestellt habe, anstatt auszuweichen und mich schlechter zu fühlen.) Ich habe in der Therapie in der Tagesklinik tatsächlich einige Dinge dazugelernt und besser reflektiert (obwohl ich davor schon sehr reflektiert war). Insofern hilft das vermutlich schon.
Aber ich denke, dass man das Grundproblem von der Vermeidungsneigung bei Angst nicht lösen kann. Ich denke, dass man das dauerhaft hat. Aber es verblasst, wenn man mit sich und seinem Leben zufriedener ist, sodass die Ängste weniger werden, und wenn man immer mehr konkrete Ängste überwunden hat (anstatt immer mehr Ängste aufzubauen wie in den Jahren, in denen man das Ausweichverhalten praktiziert hat). Man hat wohl dauerhaft immer wieder das Risiko, dass man in die Vermeidung hineingerät, wenn man sich mit etwas überfordert fühlt und Angst aufkommt.
Kleine Schritte, die etwas Angst machen, aber beherrschbar sind, können vermutlich hilfreich sein. Ich weiß nicht, was das für dich persönlich ist, aber vielleicht kannst du dir da ein paar Dinge überlegen, um erste Schritte zu machen.
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- Helferlein
- , 25
- Beiträge: 104
Ich weiß nicht, ob es schon vorgeschlagen wurde, aber wäre ambulant betreutes Wohnen vielleicht was für dich? Da hättest du dann im Alltag neben der Therapie einen Sozialarbeiter an deiner Seite und könntest diese Probleme im sozialen Bereich etwas alltagspraktischer angehen vielleicht.
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Danke für die Antworten.
Ich versuche jetzt mal alles zusammen zu fassen ( hoffe das ich nichts vergesse).
Als Kind war ich tatsächlich offen und kontaktfreudig.
Hatte auch im Kindergarten und in der Grundschule immer Freunde.
Ich habe allerdings in der Kindheit ( und bis weit ins Erwachsenenalter) Probleme mit einer Winkelfehlsichtigkeit.
Dadurch war ich dann in manchen Bereichen z.B Basteln oder auch im Sport sehr eingeschränkt.
Auch äußerlich war es natürlich zu sehen und für viele Leute irritierend.
Ich wurde dann auch immer mehr von anderen Kindern gehänselt und ausgeschlossen.
Und auch bei Lehrern hatte ich den Status komisch und eingeschränkt zu sein.
Mir wurde auch nichts zugetraut und ich stand zumindest gefühlt unter besonderer Beobachtung.
Auch stand immer der Wechsel zur Förderschule im Raum.
Was mich zusätzlich unter Druck setzte.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich dann immer mehr zurückgezogen und abgekapselt.
Zwischendring ging es mir dann durch einen Schulwechsel etwas besser.
Allerdings gingen die Probleme im beruflichen Bereich weiter ( inklusive Mobbing).
Dort wurde auch wieder meine Winkelfehsichtigkeit als negativ gesehen.
Und ich war natürlich inzwischen auch total ängstlich und zurückgezogen.
Hatte Angst vor Menschen und fühlt mich im Beisein von Menschen sehr sehr unwohl und unsicher.
Die Folgen sind eben jetzt: - fehlendes Selbstbewusstsein
- fehlendes Selbstwertgefühl
- Minderwertigkeitsgefühle
- kenne mich selbst nicht richtig
- sehe mich sehr negativ
- habe Angst vor Menschen
- Vertraue Menschen nicht
- empfinde Kontakt zu Menschen als stressig
- bin absolut ungeübt im Umgang mit anderen Menschen ( vor allem im persönlichen
Bereich)
. etc.
Ich würde mir aber schon Kontakte wünschen. Allerdings sollte es schon passen und ich muss mich wohl fühlen.
Es gibt bei mir tatsächlich einen Unterschied zwischen persönlichen und unpersönlichen Kontakten.
Unpersönliche Kontakte sind Kontakte die eher kurz und unpersönlich sind ( oft auch anonym).
Heißt Kontakte zu: Verkäufern, Busfahrern und Mitarbeitern im Dienstleistungssektor.
Dort geht es meistens auch um konkrete Anliegen und es besteht ein Dienstleistungsverhältnis.
Problematisch sind persönliche und intensive/längere Kontakte.
Sprich die Bereiche: Freundschaft, Verein, Hobby, Arbeit.
Das sind die Problembereiche.
Ich versuche jetzt mal alles zusammen zu fassen ( hoffe das ich nichts vergesse).
Als Kind war ich tatsächlich offen und kontaktfreudig.
Hatte auch im Kindergarten und in der Grundschule immer Freunde.
Ich habe allerdings in der Kindheit ( und bis weit ins Erwachsenenalter) Probleme mit einer Winkelfehlsichtigkeit.
Dadurch war ich dann in manchen Bereichen z.B Basteln oder auch im Sport sehr eingeschränkt.
Auch äußerlich war es natürlich zu sehen und für viele Leute irritierend.
Ich wurde dann auch immer mehr von anderen Kindern gehänselt und ausgeschlossen.
Und auch bei Lehrern hatte ich den Status komisch und eingeschränkt zu sein.
Mir wurde auch nichts zugetraut und ich stand zumindest gefühlt unter besonderer Beobachtung.
Auch stand immer der Wechsel zur Förderschule im Raum.
Was mich zusätzlich unter Druck setzte.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich dann immer mehr zurückgezogen und abgekapselt.
Zwischendring ging es mir dann durch einen Schulwechsel etwas besser.
Allerdings gingen die Probleme im beruflichen Bereich weiter ( inklusive Mobbing).
Dort wurde auch wieder meine Winkelfehsichtigkeit als negativ gesehen.
Und ich war natürlich inzwischen auch total ängstlich und zurückgezogen.
Hatte Angst vor Menschen und fühlt mich im Beisein von Menschen sehr sehr unwohl und unsicher.
Die Folgen sind eben jetzt: - fehlendes Selbstbewusstsein
- fehlendes Selbstwertgefühl
- Minderwertigkeitsgefühle
- kenne mich selbst nicht richtig
- sehe mich sehr negativ
- habe Angst vor Menschen
- Vertraue Menschen nicht
- empfinde Kontakt zu Menschen als stressig
- bin absolut ungeübt im Umgang mit anderen Menschen ( vor allem im persönlichen
Bereich)
. etc.
Ich würde mir aber schon Kontakte wünschen. Allerdings sollte es schon passen und ich muss mich wohl fühlen.
Es gibt bei mir tatsächlich einen Unterschied zwischen persönlichen und unpersönlichen Kontakten.
Unpersönliche Kontakte sind Kontakte die eher kurz und unpersönlich sind ( oft auch anonym).
Heißt Kontakte zu: Verkäufern, Busfahrern und Mitarbeitern im Dienstleistungssektor.
Dort geht es meistens auch um konkrete Anliegen und es besteht ein Dienstleistungsverhältnis.
Problematisch sind persönliche und intensive/längere Kontakte.
Sprich die Bereiche: Freundschaft, Verein, Hobby, Arbeit.
Das sind die Problembereiche.
Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob sozial betreutes Wohnen hilfreich sein könnte.
Einsam fühle ich mich schon irgendwie.
Auch wenn ich jetzt keine klassische Langeweile habe.
Eher Unterforderung oder unausgefüllt.
Einsam fühle ich mich schon irgendwie.
Auch wenn ich jetzt keine klassische Langeweile habe.
Eher Unterforderung oder unausgefüllt.
Ich bin dann in sozialen Situationen auch total blockiert und spüre einen extremen Druck.
Weiß dann auch nicht was ich sagen soll.
Weiß dann auch nicht was ich sagen soll.
Wo siehst du dich denn in 5 oder 10 Jahren?
Du darfst halt nicht außer Acht lassen, dass deine Eltern immer älter werden und dich irgendwann nicht mehr unterstützen können.
Deshalb solltest du früh genug Vorsorge treffen um irgendwann fähig zu sein, alleine und selbstständig zu leben.
Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass betreutes Wohnen tatsächlich eine gute Alternative und Chance für dich wäre.
Da du in Therapie bist, wären dies sinnvolle Ziele für dich.
Arbeiten möchtest du ja auch gerne, dies wäre ein weiteres Ziel.
Sprich doch mal mit deinem Therapeuten darüber.
Ja daran denke ich auch schon.
Ich frage mich allerdings welche Vorteile mir ambulant betreutes Wohnen bringt?
Ich frage mich allerdings welche Vorteile mir ambulant betreutes Wohnen bringt?
Wenn du dir selbst schon diese Frage stellst, zu welchem Ergebnis kommst du dann?
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- Helferlein
- , 25
- Beiträge: 104
-
- Helferlein
- , 25
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Arbeit
Kontakte
Hobbys
Ängste
…
Fällt alles in deren Bereich. Du kannst dir aber auch online durchlesen, bei was die unterstützen können und abgleichen, ob du damit was anfangen kannst. Auf mich wirkt das, was du hier schreibst jedenfalls wie ein „größeres Projekt“, wo du alleine nicht gut rauskommst.
Kontakte
Hobbys
Ängste
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Fällt alles in deren Bereich. Du kannst dir aber auch online durchlesen, bei was die unterstützen können und abgleichen, ob du damit was anfangen kannst. Auf mich wirkt das, was du hier schreibst jedenfalls wie ein „größeres Projekt“, wo du alleine nicht gut rauskommst.
Ja das stimmt.
Ich tue mich auch extrem schwer alleine in irgendwelche Vereine zu gehen und dort Menschen anzusprechen
Beruflich ist sowieso noch mal ein viel schwierigeres Thema.
Ich tue mich auch extrem schwer alleine in irgendwelche Vereine zu gehen und dort Menschen anzusprechen
Beruflich ist sowieso noch mal ein viel schwierigeres Thema.
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