Es geht ja um den ersten konkreten Schritt: D.h. das Ansprechen als solches, ohne das (zumindest bei einem klassischen Setting) keine Beziehungsanbahnung möglich ist.w_s_ hat geschrieben:Sorry, aber das Gegenteil ist richtig. Natürlich signalisiert er sein Interesse - aber ob er weitergehen darf signalisiert IMMER sie. Und wenns nur über ein einladendes Lächeln ist. Das ist doch normalerweise eine richtige Signalkette, und hier kann man nicht von einer einseitigen "Vorarbeit" reden. Wäre zumindest meine Wahrnehmung.**Mystery** hat geschrieben: Das sehe ich anders. Denn damit es überhaupt mal soweit kommt, dass sich eine Frau in einen Mann verliebt, muss der Mann vorher schon eine gewisse "Vorarbeit" geleistet haben, sprich, er muss auf die Frau aktiv zugegangen sein, mit ihr geflirtet haben, ihr signalisiert haben, dass er mehr will von ihr usw. Erst dann kann es eventuell sein, dass sich die Frau in diesen Mann verliebt. Denn ich glaube nicht, dass sich eine Frau in ein Mauerblümchen und schüchternen Mann verliebt, der nicht den ersten Schritt macht und auf die Frau zugeht.
Frauen senden schon Signale aus. Meistens durch anlächeln oder (seltener) durch räumliche Annäherung oder durch in Szene setzen bestimmter Körperteile. Aber: Den Mund aufmachen muß dann der Mann. Und das kostet viel mehr Überwindung als ein Lächeln zu schenken (das ja so oder so interpretiert werden kann). Und genau das macht mir als schüchterner Zeitgenosse so Probleme: Interpretiere ich ihr Lächeln richtig? Was ist, wenn sie es nicht so gemeint hat, bzw. sie sich nach meinen (im Erstkontakt meist unbeholfenen) Worten anders überlegt? Dann habe ich mich zum Horst gemacht - kriege unter Umständen noch einen dummen Spruch zu hören, oder Ärger mit ihrem Verlobten, der 10 Meter weiter steht...
An die Frauen: Wie oft wurdet Ihr in Eurem Leben schon angesprochen? Wie oft tummelt ihr Euch im Nachtleben (auf das ich mich jetzt hier der Einfachheit halber beziehe - ansonsten wird es schwierig, denn es ist unklar, ob man ein "Ist hier noch Platz?" im Zug schon als ansprechen im obigen Sinn werten kann)?
Ich selbst bin von fremden Frauen genau zwei Mal mit eindeutigen Absichten im Nachtleben angequatscht worden. Und dies ist schon 10 Jahre her; ich war damals noch recht schlank und trug Kontaktlinsen. Es kann nicht an der "Sichtbarkeit" liegen, ich war bis in die jüngste Vergangenheit durchschnittlich alle zwei Wochen kneipen- oder Discotechnisch unterwegs - allerdings entspreche ich äußerlich nicht mehr ganz dem Idealbild von Mann, das durch die Medien geistert, würde mich also als "durchschnittlich" einschätzen.
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Um den Bogen wieder zu den Partnerbörsen hin zu bekommen:
Genau das fällt bei den Partnerbörsen weg: Das - mündliche - Ansprechen. Schriftlich ist das nämlich auch für Schüchterne zu bewältigen. Und: falls es zu einem Date kommen sollte, kennt man sich schon ein wenig; man kann auf das Profil bezug nehmen oder auf die Mailwechsel. Man weiß auch, daß prinzipiell das Gegenüber an einem Interesse hat, ansonsten würde sie sich nicht mit einem treffen. Und das alles muß nicht "on the fly" erfolgen, sondern man setzt sich gemütlich in ein Café und hat alle Zeit der Welt...
Daß das Ansprechen schriftlich erfolgen kann, ist für mich der große Vorteil der Partnerbörsen. Wenn jetzt noch das Geschlechterverhältnis stimmen würde, wären diese durchaus ein passables Instrument für die Erstkontaktaufnahme.