Therapie endet nach Gefühlsgeständnis?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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metropolis
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Beitrag So., 19.09.2021, 22:04

Brienchen hat geschrieben: So., 19.09.2021, 19:27 Ich muss auch dazu sagen, dass er auch nicht mehr versucht hat, noch irgendwie die Therapeuten Rolle mit in die "Beziehung" zu nehmen. Ich habe ihn jetzt menschlich kennen gelernt und da ist er einfach ein unsicherer, ängstlicher Mensch. Kein Rückrad und heute hü, morgen hot.
Es spielt keine Rolle, ob du ihn jetzt von der privaten Seite kennst und es sich anfühlt, als ob ihr auf Augenhöhe seid. Es spielt keine Rolle, ob die Therapie vorbei ist. Er bleibt dein Therapeut, nicht aktiv, aber von der Verantwortung her, über das Therapie-Ende hinaus. Diese Beziehung schadet dir, weil du von ihm abhängig warst und bist.

Du hast was besseres verdient.

Heute ist mir ein Zitat über den Weg gelaufen und ich musste an deine Beiträge denken: "Hoffnung ist manchmal wie eine Droge."

Ich wünsche dir sehr, dass du es schaffst einen unabhängigen, ungebundenen Weg einzuschlagen, mit dem du dich glücklich fühlst. Ein Partner, der sich dann wirklich ganz und gar auf dich einlässt, wird dann kommen.

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Joa
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Beitrag So., 19.09.2021, 22:22

Brienchen hat geschrieben: So., 19.09.2021, 21:23
Ich kümmere mich um einen neuen Therapieplatz, aber da das bestimmt etwas dauern wird, werde ich mal nach einer umliegenden Beratungsstelle schauen.
Bezüglich Therapie würde ich dir diesmal dringend eine weibliche Therapeutin empfehlen.

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Brienchen
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Beitrag So., 19.09.2021, 22:37

Es spielt keine Rolle, ob du ihn jetzt von der privaten Seite kennst und es sich anfühlt, als ob ihr auf Augenhöhe seid. Es spielt keine Rolle, ob die Therapie vorbei ist. Er bleibt dein Therapeut, nicht aktiv, aber von der Verantwortung her, über das Therapie-Ende hinaus. Diese Beziehung schadet dir, weil du von ihm abhängig warst und bist.

Das sie in der Tat ungesund ist, da gebe ich Dir Recht.
Aber von diesem Therapeuten ist da gefühlt gar nichts mehr übrig. Im Gegenteil. Die Rollen haben sich vertauscht. Er meinte zu Anfang auch," vielleicht sollte ich mal bei Dir in Supervision gehen". Was ich zu Anfang als Spaß gesehen habe, wird immer mehr Realität. Immer wieder aufbauen, motivieren weiter zu machen ewige Gespräche wie wir was gestalten können. Ideen, die dann wieder über den Haufen geworfen werden und am Schluss haut er wieder die Sandburg kaputt und es geht von vorne los. Und wir hoffen und diskutieren von neuem.
Das ist alles andere als schön.
Er will, was ich auch noch nicht glaube, für sich einen Therapieplatz suchen, um diese Blockade, über die er nicht hinweg kommt anzuschauen.
Bin mal gespannt was daraus wird.

Aber ich sollte anfangen, für mich Schritte in Angriff zu nehmen. Das ist wohl so.

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Brienchen
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Beitrag So., 19.09.2021, 22:40

@ Metropolis, genau die Droge Hoffnung ist im Moment noch genießbar

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Brienchen
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Beitrag So., 19.09.2021, 22:44

@Joa
auf jeden Fall, nicht nochmal so eine Tortur.

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Hannahmarie45
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Beitrag So., 19.09.2021, 22:44

Huhu,

die Aussage dass dein Exfreund eher in die Therapie gehört anstelle von dir habe ich total anders aufgefasst. Ich habe es eher nach dem bekannten Motto ,People are in therapy because of people who should be in therapy‘ verstanden. Sprich, du musst in Therapie weil dein Ex-Partner soviele eigene Baustellen hat die er auf dich projiziert und selbst nicht durch Therapie löst. Verstehst du was ich meine?

LG

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Brienchen
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Beitrag So., 19.09.2021, 23:47

Hallo Hannahmarie45,

Ich denke schon. Und das sollte auch damals so gemeint gewesen sein. Ich hab das in dem Moment anders interpretiert. Mir kam es so vor, als wäre mein Ex damals interessanter in seiner Biographie, als ich mit meinem Anliegen. Das rührt natürlich auch auf Grund der Fragestellung her, die seinerseits kam.

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Shukria
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 06:23

Brienchen hat geschrieben: Zum Anfang muss ich sagen, es sollte nur bei einer Affäre bleiben. Aber wie es so kommen kann, ist das mittlerweile nicht mehr genug.
Brienchen hat geschrieben: ... wenn nur das Thema dritte Frau nicht wäre...
Ich find es sehr irritierend was einen dazu bringt sich in eine laufende Partnerschaft einzuklinken (egal ob diese funktioniert oder nicht).

Sowohl den Ansatz von, ist ja nur eine Affäre hin zu die dritte Frau stört... weil die ja genaugenomm aktuell du bist..

Verstehe gar nicht warum du ihn nicht gebeten hast vor einer Beziehungsaufnahme Fakten, also die Trennung, zu schaffen? Solange er Euch beide haben kann, warum soll er sich da überhaupt entscheiden?

Für mich klingt es seinerseits nach Torschusspanik und so agiert er auch.
Er ist nicht mit dir zusammen weil er dich so toll findet sondern aus Angst vor einer verpassten chance. Angst etwas zu verpassen als Motivation in einer Beziehung ist definitiv nicht förderlich.
Klar kann er sich nicht entscheiden, er hat bei beiden Partnerinnen Angst etwas zu verpassen, ist nur die Frage wo ist die Angst größer, zu dieser wird er sich eher hinwenden.

Trotzdem egal wie er sich entscheidet, als Therapeut hat er versagt und seine Macht und dein Vertrauen missbraucht indem er seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gerückt hat statt therapeutisch an Deinen Emotionen zu arbeiten.

Vielleicht wäre eine Therapeutin beim nächsten Mal besser für dich.

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Fairness
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 06:36

Shukria hat geschrieben: Mo., 20.09.2021, 06:23 Ich find es sehr irritierend was einen dazu bringt sich in eine laufende Partnerschaft einzuklinken (egal ob diese funktioniert oder nicht).

Sowohl den Ansatz von, ist ja nur eine Affäre hin zu die dritte Frau stört... weil die ja genaugenomm aktuell du bist..
Das sehe ich auch so... in solcher Konstellation fehlt es in meinen Augen beiderseits nicht nur an Moral, sondern auch an Mitgefühl. Kann da schwer Liebe erkennen...
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.

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Brienchen
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 07:47

Es ist kein Kavaliersdelikt, das stimmt schon. Ich glaube, das so etwas geschieht liegt dann an dem eigenen Egoismus.

Dass er sich nicht vorher getrennt hat, liegt wahrscheinlich an unserem Altersunterschied. Er hat schon ein paar Mal gesagt, wenn er zwanzig Jahre jünger wäre, würde er sofort alles hinwerfen. Er hat Angst, dass das mit uns dann doch nicht funktioniert und er dann im alter alleine ist.
Auch jetzt kommt von ihm immer wieder: "Wenn ich wirklich wüsste, dass das mit uns in 10 Jahren auch so ist, würde ich mich sofort trennen".

Aber vielleicht ist es auch wie ihr schreibt und so zwei Frauen sind ganz nett. Wobei ich das eigentlich eher nicht glaube.


Waldschratin
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 07:48

Brienchen hat geschrieben:genau die Droge Hoffnung ist im Moment noch genießbar
Ich glaub, liebe Brienchen, du hast den Ernst deiner Lage noch gar nicht wirklich erkannt und drehst dich noch völlig komplett um ihn, ihn, ihn.

Drogen "genießt" man nicht, Drogen haben einen bei den Eiern, wenn ich mal so lapidar schreiben darf.
Die haben einen in der Kralle und gängeln einen. Da ist kein Genuß mehr, nur sowas wie "Erleichterung", wenn man konsumiert hat und mal für kurze Zeit aus dem Entzug rauskommt.

Ich hab den Eindruck, du "wartest" erst noch drauf, dass er irgendwas einsieht oder macht, eben Entscheidungen trifft.
Hat er bisher nicht, wird er auch nicht, denn eure "Beziehung" hat er ja auch so gestaltet, dass du die "Mutti" für ihn machst.

Gegen all das spricht an sich nichts, "so" kann man auch leben, wenn man das will.
Die Entscheidung wirst also du treffen müssen, du alleine, für dich, aus dir raus, welches Leben DU führen willst.
Und wenn du weg willst von ihm, wirst du an einer Art Entzug nicht dran vorbeikommen.

Dazu muss man bereit sein, das durchzustehen.

Ich wünsch dir, dass du eine Therapeutin finden kannst, die dich durch diese Prozesse begleiten kann.
Aber machen, den Weg gehen, musst trotzdem du. Das kann dir keiner, auch kein Profi abnehmen, das wird Begleitung bleiben. Gehen, vorwärts, musst du.
Und ich wünsch dir, dass du, wenn du das tust, es dir zuliebe tust. Und nicht, weil "man" sowas so macht oder wer weiß wer alles irgendwas erwarten mag von dir.

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Brienchen
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 07:55

Was mich bei der ganzen Sache so fertig macht, ist dieses hin und her. Mal das Ziel schon vor Augen, dass er sich endlich für uns entscheidet, was dann ja an dem Donnerstag auch so war und nächsten Tag bricht er wieder zusammen und macht ne Rolle rückwärts.

Wäre er einfach konsequent in seiner Entscheidung und wir wären jetzt offiziell ein Paar, hätte ich wahrscheinlich keinen Grund, hier zu schreiben.

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candle.
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 07:59

Aus meiner Erfahrung wird er seine bequeme Beziehung nicht verlassen.

LG candle
Now I know how the bunny runs! Bild


Waldschratin
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 08:06

Brienchen hat geschrieben:Was mich bei der ganzen Sache so fertig macht, ist dieses hin und her. Mal das Ziel schon vor Augen, dass er sich endlich für uns entscheidet, was dann ja an dem Donnerstag auch so war und nächsten Tag bricht er wieder zusammen und macht ne Rolle rückwärts.
Genau das meine ich, liebe Brienchen : Er, er, er. Was ER tut, denkt, beabsichtigt, plant.

Was ist mit DIR?
Wo ist DEIN Teil bei eurem Miteinander?
Wo sind DEINE Entscheidungen, DEIN Gefühl für euch?

Ich denk, das würde sich mal lohnen für dich, da mal genauer hinzugucken, warum du das so machst und "was du davon hast", also damit regulierst bei dir, dich so rauszunehmen aus einem Miteinander.
Es nur festzustellen reicht halt nicht, damit sich was ändert.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 08:07

Brienchen, wenn du siehst, wie unaufrichtig und unehrlich er zu seiner Partnerin ist, was gibt dir Anlass zu hoffen, dass er mit dir ehrlich und aufrichtig umgeht? Warum sollte er sich dir gegenüber auf einmal komplett anders verhalten?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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