Beschwerde Psychotherapeutenkammer

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Anna-Luisa
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2908

Beitrag Mi., 22.04.2020, 22:31

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 22.04.2020, 22:24 in einer anderen Therapie kann, darf und soll er ja auch drüber reden
(…)
Aber warum sollte er nur in einer Therapie sagen dürfen, was er sagen will? Ich finde es großartig, dass er sich nicht kaufen lässt. Auf mich macht er überhaupt nicht den Eindruck, dass er sich im Kreis dreht.

Über etwas nicht mehr reden zu dürfen, würde ich nicht als Chance sehen. Ob Seneca reden oder schweigen will, kann er selbst entscheiden. Ich glaube, dass es schadet, wenn man es schlicht nicht mehr darf.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

Werbung

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 22.04.2020, 22:34

klar, das muss er selber entscheiden.

Mein Eindruck ist aber er dreht sich lange, zu lange im Kreis.
Und irgendwann ist zumindest im Freundeskreis auch einfach alles gesagt.
Freunde sind keine Therapeuten.

Ich würde das Geld nehmen und - bei Bedarf - davon eine neue Therapie machen und das verarbeiten, aber nicht immer weiter gegen Windmühlen kämpfen

Benutzeravatar

Anna-Luisa
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2908

Beitrag Mi., 22.04.2020, 22:39

Ich würde mich schrecklich fühlen, wenn ich mich hier käuflich gezeigt hätte. Und auch ohne Therapeutin zu sein, dürften mir Freunde, wenn es ihnen gut tut, auch ruhig immer wieder etwas dazu sagen. So lange und so oft sie wollen. (Von einer derartigen Absicht Senecas habe ich allerdings nicht gelesen.)

Auf das Ansinnen mich mit Schweigegeld zu kaufen würde ich nicht einmal antworten. Unter einem Kampf gegen Windmühlen verstehe ich etwas anderes.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

Benutzeravatar

Noenergetik
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 38
Beiträge: 961

Beitrag Mi., 22.04.2020, 22:45

Das sehe ich genauso.

Werbung


GuterGeist2019
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 48
Beiträge: 332

Beitrag Do., 23.04.2020, 06:22

Ja, das Loslasse ist wichtig. Dennoch: Ich würde darauf bestehen, dass das angebotene Geld als Entschädigung bezeichnet wird - auch schriftlich. Alles andere wäre für mich auch ein "Kaufen" und ich würde mir an LSenecas Stelle als Patienti - und Geschädigter (!) - nicht vorschreiben lassen, worüber ich privat sprechen darf und was ich ausklammern muss.

Es geht nicht darum, festzuhalten und alles nochmal jahrelang umzuwälzen - aber wenn etwas hochkommt, dann möchte ich das auch besprechen können und nicht per Klausel zum Schweigen verpflichtet werden. Da ginge es mir persönlich überhaupt nicht um Rache - sondern darum, dass ich zu jeder Zeit das sagen und tun darf und möchte, was mir gut tut.

Die Kammern haben das Fehlverhalten ja anerkannt. Vielleicht würde es das Loslassen wirklich erleichtern, wenn die Therapeutin eine Entschädigung ohne irgendwelche Gegenleistungen oder Bedingungen zahlen müsste/würde. Aber dazu braucht es echte Einsicht und die ist ja leider bei vielen schädigenden Therapeuten nicht da.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag So., 26.04.2020, 16:03

Hallo chrysokoll,

das ist ja fein, dass du beurteilen kannst, ich würde mich im Kreis drehen.

Ich kann dir klar versichern, dass dies ein sehr anstrengender, nervenaufreibender Prozess ist- aber er ist keinesfalls umsonst! Ich bereue keinen einzigen Schritt, den ich bisher gegangen bin. Aus meiner Sicht war es richtig, Beschwerde bei der PTK einzureichen- das berufsaufsichtliche Verfahren ist für mich positiv ausgefallen. Genauso war es richtig, ein Behandlungsfehlergutachten der Krankenkasse in Auftrag zu geben. Auch dieses hat meine Wahrnehmung bestätigt und ermöglichte mir im Folgenden, juristische Schritte einzuleiten. Zudem schützt es mich vor Vorwürfen der unwahren Tatsachenbehauptung der Gegenseite.

Es war richtig, gegen das Psychoanalyse Institut vorzugehen, dem meine Therapeutin angehört, denn der E-Mailaustausch ist ein handfester Beweis für die Ignoranz hochrangiger, angesehener und mitverantwortlicher Psychoanalytiker. Das gleiche gilt für die Auseinandersetzung mit den einzelnen Berufsverbänden. Es geht hier nicht mehr nur um meine Therapeutin, sondern auch um die Ignoranz verantwortlicher Institutionen, die ich aufdecken möchte. Das wird allerdings kaum mehr möglich sein, wenn ich mich auf den Vergleich einlasse.

Sei bitte vorsichtig mit dem Be- oder Verurteilen von betroffenen Patienten. Es kostet viel Kraft, als Opfer von Missbrauch (in Psychotherapie) gegen die Täter-/Verantwortlichen vorzugehen. Wenn man sich dann auch noch permanent für sein Vorgehen und Kämpfen rechtfertigen muss, kann das sehr ermüdend sein und zusätzlich verunsichern, isolieren und die Wahrnehmung verdrehen.

Viele Grüße
LSeneca

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag So., 26.04.2020, 16:15

Herzlichen Dank an Anna-Luisa, Noenergetik und Guter-Geist. Eure Beiträge sprechen mir aus der Seele. Das Vergleichsangebot kann ein Abschluss sein, aber es widerspricht dem tiefsten Kern meiner Persönlichkeit, mich käuflich zu zeigen. Der Wunsch nach der Einsicht meiner Therapeutin ist groß, doch ich weiß auch, dass er vergeblich ist- gerade diese Vergeblichkeit bestätigt aber auch wieder die Unfähigkeit meiner Therapeutin. Sie sieht ihre Fehler nicht ein; das macht es sehr wahrscheinlich, dass sie ihr missbräuchliches Verhalten fortsetzen wird.

Ich sehe, dass es an der Zeit ist, einen Abschluss zu finden. Ich glaube, ich habe in dieser Angelegenheit fast alles getan, was man tun kann- das war und ist mir wichtig. Der formale Abschluss will nun gut überlegt sein, damit die emotionale Verarbeitung folgen kann.

Liebe Grüße
LSeneca

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3983

Beitrag So., 26.04.2020, 19:08

Seneca, ich kann natürlich nur beurteilen was du hier schreibst - und genau daraus gewann ich den Eindruck dass du dich im Kreis drehst. Das ist nur mein Eindruck!

Und mir musst du nicht erzählen was Missbrauch in der Therapie heisst, das habe ich leider auch erlebt.
Jeder geht anders damit um, ich (ich !!) denke es ist gut sich immer wieder zu überlegen was man warum tut, ob es nicht besser ist nach vorne zu blicken, Dinge hinter sich zu lassen.

Du bist ja nun auch dazu übergegangen gegen das ganze System vorzugehen. Auch das ist natürlich deine Entscheidung, ich kann dir nur nahelegen AUCH zu fragen ob du dir selber damit gut tust

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3693

Beitrag So., 26.04.2020, 22:54

chrysokoll hat geschrieben: So., 26.04.2020, 19:08 Du bist ja nun auch dazu übergegangen gegen das ganze System vorzugehen. Auch das ist natürlich deine Entscheidung, ich kann dir nur nahelegen AUCH zu fragen ob du dir selber damit gut tust
Das ist ja wirklich sehr individuell. Dem einen wird es nicht gut tun, dem anderen hilft es vielleicht.
Und wieder ein anderer findet darin seine neue Berufung. Gegen etwas vorzugehen, das nicht in Ordnung war.

Ich würde auch sagen, jedem das seine lassen.
Der eine geht wegen eigenen schlechten Erfahrungen gegen die Ignoranz möglicher Misstände in Therapien vor und ein anderer engagiert sich aus Tierliebe im Tierschutz. Ein anderer demonstiert oder tut sonstwas.
Jeder macht eben das, was einem selbst wichtig ist. Ich finde das total in Ordnung.

Geld bekommen und dafür den Mund halten, finde ich auch eine völlig abstruse Vorstellung. Ich würde wohl dankend ablehnen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag Mo., 18.05.2020, 18:19

Hallo zusammen,

ich wollte nur kurz den aktuellen Stand der Dinge schildern...

Das Vergleichsangebot habe ich bisher nicht angenommen. Unerwartet erhielt ich ein Schreiben der Krankenkasse, dass sie nun doch Ersatzansprüche angemeldet haben. Sie wollen wissen, wer mein Anwalt ist und sich mit diesem in Verbindung setzen. Soweit mir bekannt ist, erhöhen sich die Chancen im Falle einer Klage auf Schmerzensgeld, wenn man der Krankenkasse den Vortritt lässt und diese erfolgreich ist.

Kennt sich jemand genauer damit aus? Warum genau möchte die KK Kontakt zu meinem Anwalt aufnehmen?

LG LSeneca

Benutzeravatar

saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3633

Beitrag Mo., 18.05.2020, 18:24

Hallo LeSeneca,

das hört sich super an und es war ganz richtig, dass Du das merkwürdige Angebot Deiner Thera nicht angenommen hast. Ich denke die KK will sich mit dem Anwalt austauschen, aber das solltest Du in der Hand behalten, damit auch nur Daten ausgetauscht werden, die Du freigeben willst. Frage doch am besten bei der KK nach und informiere Deinen Anwalt. Ich bin sicher, es ist ein gutes Zeichen, wenn die KK aktiv wird.

Ich drücke weiterhin meine Daumen.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Mi., 20.05.2020, 20:41

Hallo LSeneca,

jetzt mal nur aus dem Gedächtnis, gibt eine Fundestelle dazu, die ich jetzt spontan nicht parat habe. Kann ich aber noch nachreichen.

Die Krankenkasse kann sich an Deinen Zivilprozess anhängen. Gewinnst Du den Prozess, dann kann die KK sich darauf berufen und z. B. die Kosten Deiner Folgetherapie, die wegen der fehlerhaften Behandlung Deiner Ex-Thera nötig war, sich von dieser zurückerstatten lassen.
Oder aber, die Krankenkasse kann sich ohne Dich zu informieren (hinter Deinem Rücken) mit der Haftpflichtversicherung Deiner Therapeutin darauf einigen sich ihre Auslagen zurückerstatten lassen. Dabei kann es sein, dass Du dann ins Leere guckst.

Ich würde der Krankenkasse nicht den Vortritt geben, sondern versuchen dass beide Parteien zu ihrem Recht kommen.

Viel Erfolg, Solage

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag Do., 21.05.2020, 17:28

Danke Saffia und Solage!

Ich warte noch auf eine Rückmeldung von meinem Anwalt. Das Schreiben der KK habe ich ihm weitergeleitet.

Wenn das Vergleichsangebot vom Tisch ist, ließe sich dem verantwortlichen Psychoanalyse Institut eine schöne Rezension schreiben... ein Vorstandsmitglied, das mir mehrfach mit Strafanzeigen gedroht hat und mir zuletzt mehrere Tausend Euro Schweigegeld zahlen wollte... ob sich der restliche Vorstand dann von ihr distanzieren würde?

LG LSeneca

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
LSeneca
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 21
Beiträge: 60

Beitrag Fr., 29.05.2020, 15:59

Es wird immer besser... meine Therapeutin behauptet nun, sie würde unter PTBS-Symptomen leiden... Es wird einfach alles exakt umgedreht, aber ich glaube, sie glaubt sich das wirklich. Bestimmt findet sie einen netten Kollegen, der ihr diese Diagnose schriftlich gibt.

LG LSeneca

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3693

Beitrag Fr., 29.05.2020, 16:44

LSeneca hat geschrieben: Fr., 29.05.2020, 15:59 Es wird immer besser... meine Therapeutin behauptet nun, sie würde unter PTBS-Symptomen leiden...

LG LSeneca
Was will sie denn damit bezwecken? Das erschließt sich mir nicht.
Nimmt sie es als Entschuldigung dafür, wie es in eurer Therapie lief? Die PTBS war Schuld an ihrem handeln?
Oder hat sie PTBS aufgrund der Belastung, der sie sich durch das Verfahren ausgesetzt sieht?

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag