Erstgespräch / attraktiver Therapeut

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag So., 17.06.2018, 12:40

MariJane hat geschrieben: So., 17.06.2018, 12:25 ich frage mich schlicht, ob das wirklich soviel mit mir zu tun hat. Ich empfinde mich nicht so.
Das ist ja auch Sinn und Zweck der Übung, dass Du da ins Nachdenken kommst. Nur hilft es Dir eben wenig, wenn die Konsequenz ist dass Du es unhinterfragt und unüberprüft von Dir weisst, WEIL DU WEISST dass Du es nicht so empfindest. Das ist ja die "Krux" an "blinden Flecken" dass man selbst sie gar nicht sieht/sehen kann. Diese Option scheint es für Dich aber eher nicht zu geben, was eben auffällig ist. Vor allem da die "Erfahrung" ja was anderes "demonstriert".

Es ist wie gesagt nicht "in Stein gemeißelt" dass die Wahrnehmung Deines Therapeuten diesbezüglich korrekt ist, auch er kann sich täuschen. Aber Du vergibst eine Chance wenn Du das nicht zumindest ernsthaft in Betracht ziehst und aufgrund dessen mal überprüfst. Am Besten tust Du das im Kontakt mit ihm, aber Du kannst auch Menschen in Deinem Umfeld (denen Du vertraust und glaubst, die Dir gegenüber ehrlich sind und die Dich gut genug kennen) fragen, wie die Dich da so wahrnehmen, dann hast Du ja auch "weitere Meinungen" und "weitere Fremdwahrnehmungen" was Dir ja vielleicht auch schon ein wenig weiterhilft da klarer zu sehen.

Menschen haben immer ein "Selbstbild" und ein "Idealbild" und ein vermutetes "Fremdbild". Im besten Falle weichen diese nicht allzusehr voneinander ab, werden klar "reflektiert" und das angenommene Fremdbild deckt sich mit dem Bild was andere tatsächlich von einem haben. Das ist aber der "beste Fall" und nicht der "automatische" oder "selbstverständliche". Und wenn Du wissen möchtest, ob Dein angenommenes Fremdbild auch tatsächlich mit dem Bild übereinstimmt was andere von Dir haben dann ist es notwendig mit anderen darüber zu sprechen, weil ein sauberer Abgleich anders gar nicht möglich ist.

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candle.
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Beitrag So., 17.06.2018, 12:44

MariJane hat geschrieben: So., 17.06.2018, 10:26 Candle; jeder Jeck ist halt anders und ich finde es schwierig, wenn ich überhaupt mit 0815-Frau konfrontiert werde. Der gute Mann sollte doch selbst wissen, dass wirklich jeder Mensch speziell ist. Aber egal.
Och nö, es gibt da schon auch so "Durchschnittstypen".
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dir so wenig bewußt ist WIE du bist?!
Ich spiele eigentlich nicht mit meiner Sexualität, allerdings sieht er das anders, wie mir scheint.
::? Naja, da würde ein spezielles Styling jetzt schon auffallen in der Therapie. Und dann gibt es ja von der Stimme bis hin zu diesen psychologisch unbewußten Handlungen noch eine Menge, die eben eine gewisse Bereitschaft signalisieren- ach ja, deine Offenheit zählt sicher auch dazu. Hast du denn das Bedürfnis über Sex zu reden?
ob ich da nicht besser mit einer Frau arbeite,
Dann tue es doch endlich! :)

LG candle
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MariJane
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Beitrag So., 17.06.2018, 13:10

Candle, spezielles Styling? Immer, aber nicht ausschließlich für die Therapie. Und ich verbiege mich doch nicht; anders gesagt, ich hab in meiner ersten Therapie absichtlich eher Kartoffelsäcke getragen und wenn es soweit kommen sollte, ich mir über sowas Gedanken mache, bin ich weg.

So einfach ist das nicht mit der Frau. Irgendwie ist der Typ einfach "mein" Therapeut, der dauernd kommuniziert, wir haben uns ganz schön was vorgenommen, der anfing, dass er vielleicht langfristig mehr als unseren einen Termin die Woche möglich machen kann und dann wieder rumeierte, dass es echt eine Aufgabe ist und das Setting nicht stimmt. Und wenn ich wechsle, dann nur zu einer Frau. Aber irgendwie will ich nicht wechseln, hab nur das unbestimmte Gefühl, ihm wäre diese Entscheidung von mir lieber. Ich denke, ich bin anstrengend... warum auch immer.

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candle.
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Beitrag So., 17.06.2018, 13:18

MariJane hat geschrieben: So., 17.06.2018, 13:10 Candle, spezielles Styling? Immer, aber nicht ausschließlich für die Therapie. Und ich verbiege mich doch nicht; anders gesagt, ich hab in meiner ersten Therapie absichtlich eher Kartoffelsäcke getragen und wenn es soweit kommen sollte, ich mir über sowas Gedanken mache, bin ich weg.
Ich ging immer gleich: Jeans und T- Shirt. Kartoffelsäcke sind das auch nicht. :lol:
So einfach ist das nicht mit der Frau.
Verstehe ich jetzt nicht?
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MariJane
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Beitrag So., 17.06.2018, 13:39

Siehst du, ich geh immer- außer ich vollkommen im Eimer, dann Schlabberlock ohne gleichen- in Kleid und Leggins. Aber ohne tiefe Ausschnitte oder so. Und ich sehe immer so aus. Nicht extra für die Therapie. Wobei es mir da wichtig ist, nicht besonders kränkelnd zu erscheinen...

Schwierig ist für mich zu wechseln, weil er der erste Therapeut ist, dem ich nicht vollkommen durchgedreht bin. Ich hab grundsätzlich vertrauen und das hat sich in Monaten aufgebaut; fünf probatorische Sitzungen reichen mir nicht, um feststellen zu können, ob ich zu der Therapeutin wirklich eine Beziehung aufbauen kann. Und ich finde eben, ich hab zu diesem Menschen eine Beziehung; ich mag ihn wirklich, warum auch immer, er ist mir ans Herz gewachsen und das eben in der Zusammenarbeit über Monate. Und ich hatte zu meinem Verhaltenstherapeuten eine vernünftige Beziehung, aber die war ganz anders; viel distanzierter, auch von meiner Seite. Den hier lass ich quasi wirklich an mich ran, auch emotional gesehen. Und ich weiß nicht, wie man jemanden findet, heraussucht, mit dem das möglich ist. Das hier hat sich entwickelt und eben sogar aus einer Situation, wo ich auf Anhieb dachte, mir geht hier das Messer in der Tasche auf. Unser Erstkontakt war: Toll, aber den musst du jetzt ertragen. Und daraus ist echt Zuneigung meinerseits geworden. Und das geht nicht von heute auf morgen und das möchte ich nicht einfach wegwerfen. Weil mir das helfen kann, gesund zu werden. Letztlich soll das Verfahren ja egal sein; es soll wohl mehr um die Beziehung gehen- und die empfinde ich bisher als vollkommen gesund. Auf der Ebene Gefühle;das ich mich geärgert habe, ist eine andere Geschichte- aber niemand ist perfekt und das kommt in Beziehungen vor. Und mit ihm kann und will ich Konflikte aushalten, weil der irgendwie "mein" Therapeut ist. Und ich bin da, glaube ich, wirklich richtig schwierig und finde nicht so leicht jemand anderen, einen Ersatz bzw. eine Ersatz.

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candle.
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Beitrag So., 17.06.2018, 13:49

Naja, warum bringst du das dann an mit einer Therapeutin, wenn du klar bist, dass du das nicht willst?

Eine Leggins unter einem Kleid? Furchtbare Mode gerade und bei der Wärme echt unpraktisch. :lol:
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MariJane
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:07

Naja, warum bringst du das dann an mit einer Therapeutin, wenn du klar bist, dass du das nicht willst?
Weil er es mehrfach empfohlen hat, dass ich mit einer Frau arbeite. Aber ich will ja nicht wirklich hören, weil ich ihn einfach mag und mir schlecht jemand anderen vorstellen kann, mich nochmal derart zu öffnen etc. Und diese Art von Beziehung kann ich nicht zu jedem aufbauen. Einfach irgendwie mein Typ Mensch, ohne das ich ihn jetzt kenne- der hält sich gut bedeckt und dafür bin ich dankbar; aber du hast halt entweder ein Sympathiegefühl oder nicht. Und er kennt das Drama ja im Prinzip; er weiß, dass er einfach "mein" Therapeut ist. Das Problem was ich habe, ist dass ich wirklich offen und wenig reserviert bin und ein bisschen befürchte, dass ich Löcher stopfe mit meiner Art und da Grenzen verwischen könnten. Aber letztlich muss er das im Blick haben. Das ist halt einfach wohl meine Befürchtung.
Eine Leggins unter einem Kleid? Furchtbare Mode gerade und bei der Wärme echt unpraktisch. :lol:
Geschmackssache, wie alles im Leben. Ich mags und ich finds auch nicht unangenehm bei dem Wetter. Ich könnte niemals Bein zeigen, das wäre massiv gegen mein Empfinden.

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Philosophia
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:19

So na wenns so optimal mit der Sympathie ist, warum arbeitet ihr dann nicht einfach gut miteinander? Du schreibst zwar bewusst bei 'mein Therapeut' das 'mein' in einfache Anführungszeichen, aber es wirkt auf mich dennoch vereinnehmend. Ich versteh irgendwie das ganze Problem nicht, welches von ihm ausgehen soll
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


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MariJane
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:27

Ich hab Angst um mich. Ich hab Angst, dass meine Zuneigung mich in Probleme stürzt. Ich hab wirklich recht großes Vertrauen, aber weiß ich, mit wem ich da arbeite, was der für Themen hat und warum fängt der von "verführerisch" an? Das ist mein Problem. Es grummelt und es darf auch grummeln. Ich will nicht wieder auf die Fresse fliegen.

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Philosophia
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:31

Das kann ich nachvollziehen, wirklich. Ich frag vielleicht, weil ich von der Analytikerin auch schon als sexy bezeichnet wurde, aber sie hat das so gesagt, dass das nicht anrüchig oder sonst was war (und ich bin lesbisch). Aber dich bringt das so durcheinander. Hat er das irgendwie komisch zu dir gesagt?
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spirit-cologne
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:46

MariJane hat geschrieben: So., 17.06.2018, 14:07 weil ich ihn einfach mag und mir schlecht jemand anderen vorstellen kann, mich nochmal derart zu öffnen etc. Und diese Art von Beziehung kann ich nicht zu jedem aufbauen.
Kann es sein, dass du - gerade in der Beziehung zu männlichen Therapeuten - zur Abhängigkeit neigst? (Und dein Therapeut dir vielleicht deshalb geraten hat, zu einer Frau zu wechseln?) Natürlich stimmt nicht mit jeder Therapeutin die Chemie - aber dafür ist ja die Probatorik da. Und das mit der Selbstöffnung funktioniert nach meiner Erfahrung jedesmal einfacher - Übungseffekt, der an sich schon positiv ist... :)
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


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MariJane
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:54

@Philosophia
Nein, ich habe mich nie belästigt gefühlt von ihm. Es ist nur der Kontext, der mir Sorgen bereitet; ich will quasi einfach Unterstützung und er schiebt mir Verantwortung für etwas zu, was niemals in meiner Verantwortung liegen kann- jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich; besonders grabschende Typen. Und da frag ich mich, warum ich mich mal in die Situation des Typen hineinversetzen soll: Ala, Sie hatten ja vorher ein Date, sahen bestimmt entsprechend aus; der Typ ist lange mit seiner Partnerin zusammen. Und täglich lockt das Weib... Alles klar. Schön, aber doch alles wirklich nicht mein Problem und ich frag mich ernsthaft, was daran aufdeckend ist, wenn ich mir vorstelle, dass der arme Mann kaum anders konnte? Das grummelt enorm in mir. Also ich finde einfach, dass mir sein womöglich armseelig langweiliges Leben vollkommen egal sein kann, weil da eine Grenze überschritten worden ist und mein analytisch arbeitender Therapeut findet für das Würstchen Ausreden. Das finde ich quasi bedrohlich... schwer zu erklären. Auf der anderen Seite kennt er die vorherige Therapieerfahrung und will womöglich einfach einen Spannungsbogen inszenieren. Man ey, bevor ich mich auf Therapie einlassen kann, muss ich vermutlich viele Lehrbücher dazu lesen, damit ich zumindest im Ansatz ein Gefühl von Situationskontrolle habe. Ich weiß einfach gerade nicht richtig, was zwischen uns passiert, was er da veranstaltet. Das ich auf die Idee komme, den lieber in Ruhe zu lassen, hat schon sehr viel damit zu tun, dass ich irgendwie das Gefühl habe, er droht mir quasi, dass es schief gehen kann mit uns.


mio
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:57

Warum triffst Du Dich denn überhaupt mit einem Typen der bereits seit Jahren in einer Beziehung lebt? Was wolltest Du denn von dem?


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MariJane
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Beitrag So., 17.06.2018, 14:59

spirit-cologne hat geschrieben: So., 17.06.2018, 14:46
MariJane hat geschrieben: So., 17.06.2018, 14:07 weil ich ihn einfach mag und mir schlecht jemand anderen vorstellen kann, mich nochmal derart zu öffnen etc. Und diese Art von Beziehung kann ich nicht zu jedem aufbauen.
Kann es sein, dass du - gerade in der Beziehung zu männlichen Therapeuten - zur Abhängigkeit neigst? (Und dein Therapeut dir vielleicht deshalb geraten hat, zu einer Frau zu wechseln?) Natürlich stimmt nicht mit jeder Therapeutin die Chemie - aber dafür ist ja die Probatorik da. Und das mit der Selbstöffnung funktioniert nach meiner Erfahrung jedesmal einfacher - Übungseffekt, der an sich schon positiv ist... :)
Nein, tue ich nicht. Zuneigung und Abhängigkeit kann ich unterscheiden. in diesem Fall ist es wirklich einfach Zuneigung; ein gewisses Vertrauen. Und wie ich schrieb, ich kann nicht in fünf probatorischen Sitzungen wissen... Den Therapeuten hab ich im Oktober kennengelernt und er hat mir quasi bewiesen, dass er da ist. Wir haben schon eine Paranoia zusammen durch, die nicht richtig eskaliert ist. Und er war da einfach total spürbar an meiner Seite. Und somit ist er so, wie ich ihn brauche. Bisher... Gerade hab ich das Gefühl, er fängt an die Beziehung zu gestalten und ich weiß nicht genau, ob das nicht eigentlich mein Job wäre?


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MariJane
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Beitrag So., 17.06.2018, 15:02

mio hat geschrieben: So., 17.06.2018, 14:57 Warum triffst Du Dich denn überhaupt mit einem Typen der bereits seit Jahren in einer Beziehung lebt? Was wolltest Du denn von dem?
Mio, ich hab mich nicht mit dem Mann getroffen, sondern hatte vorher ein Date mit einem anderen Mann. Ich hab den Abend ganz einfach mit Freunden und Bekannten verbracht. Und damit ist das Thema durch und ich diskutiere hier nicht meine Verantwortlichkeit für eine Situation, die nicht in meinen Bereich fällt. Ich neige nicht dazu, noch Schuldgefühle zu haben, wenn jemand sich "unangebracht" verhält und finde das sehr gesund.

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