chrysokoll hat geschrieben: ↑So., 09.08.2020, 19:34
Wenn es dir aktuell so viel besser geht, du weder eine Therapie brauchst noch möchtest, verstehe ich deine permanente Beschäftigung mit der Diagnose nicht.
Das kann dir dann doch völlig egal sein.
Wieso solltest du denn da zehn Jahre warten müssen??
Dass deine erste Therapie ungut lief steht ausser Frage, aber was hat das jetzt mit der Diagnose zu tun?
Permanent beschäftige ich mich nicht damit, lediglich hier in diesem Thread oder wenn zwischendurch Wut und Hilflosigkeit gegenüber der Therapeutin in mir aufkommen. Man kann eben gute und auch schlechte Tage haben.
Vielleicht habe ich eine andere Definition von gut als du. Für mich bedeutet das, dass ich mich wieder wie ein Mensch fühle, keine unaushaltbaren Emotionen mehr habe, keine Stimmungswechsel und dass ich ein Ziel vor Augen habe. Dass ich nicht mehr von Tag zu Tag kämpfe. Dass ich jetzt endlich wieder die ursprünglichen Probleme sehen und auch angehen kann. Deshalb eben auch eingangs die Frage, wie man selbst zu noch mehr Erkenntnissen kommen kann.
Auf eine Therapie muss ich keine zehn Jahre warten, es ging mir nur um die Aufbewahrungsdauer der Diagnose in meiner Krankenakte.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich deine Frage verstehen bzw. beantworten soll. Ich möchte doch an mir arbeiten und mache das auch bereits, aber das, was die Therapeutin zu mir gesagt hat, das nagt tief an mir. Es ist wie mit den Menschen, die mich als dumm oder ähnliches bezeichnet haben.
Ich habe keine Gewissheit, ob ich denn nun BLer bin oder nicht. Mein Gefühl sagt mir, dass es Unsinn ist, in diese Ungewissheit so viel Energie zu investieren. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, warum mich solche "persönlichen Angriffe" so hart treffen. Aber ich fühle mich eben als grundauf falsch und böse abgewertet.