Ja, das versteh ich, mir geht es auch so, darum hab ich wohl auch so Schwierigkeiten mit dem Ende
Übertragungsliebe/Abhängigkeit lösen
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Ja, das versteh ich, mir geht es auch so, darum hab ich wohl auch so Schwierigkeiten mit dem Ende
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Komisch, bei mir ist es genau andersrum: Die Person darf weg sein, aber sie muss so sein wie ich
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isabe: hm, dann musst du ja wissen, wer du bist, wenn du die andere person danach beurteilen willst, oder?
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Isabe: Na ja, wenn ich das zu meiner Thera gesagt habe in der letzten Zeit, hat sie geantwortet: Ich weiß gar nicht, ob das Symbiose ist ... Aber offenbar vermischen wir hier "Trennung" und "Unterschiedlichkeit". Unterschiedlichkeit ist ja nicht gleich Trennung. Mutter und Kind sind ja auch sehr unterschiedlich.
Philosophia: Du wirkst auf mich aber deutlich gefestigter und gefasster in Bezug auf das Ende. Vor allem bist du deutlich schneller als ich!
Philosophia: Du wirkst auf mich aber deutlich gefestigter und gefasster in Bezug auf das Ende. Vor allem bist du deutlich schneller als ich!
Zuletzt geändert von Tristezza am Di., 15.08.2017, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Isabe: Vielleicht ist das der Unterschied zwischen eher borderlinig und eher narzisstisch "gestört"?
Ich glaube da geht es um unterschiedliche "Verlusterfahrungen". Bei mir war es auch so, dass das nahende "erste Ende" (also das aufgebrauchte Kontingent an Stunden) ne massive Verschlechterung bewirkt hat, mit der ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte in der Form. Passt aber "logisch" in meine Geschichte.Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 15.08.2017, 19:53 Ja, das versteh ich, mir geht es auch so, darum hab ich wohl auch so Schwierigkeiten mit dem Ende
Mit Pausen, Urlauben etc. oder damit dass meine Thera "eine Andere" ist hatte ich nie ein Problem, mich würde es auch eher kirre machen täte sie so als wäre sie "ich". Aber die Vorstellung mit dem "Scheiß" allein dazustehen bevor ich mich soweit wieder "sicher" fühle in mir selbst, dass ich glaube damit auch allein klar zu kommen, die war gruselig und hat immens was "angetickt".
Tristezza:
Meine These ist eigentlich, dass Trennung und Unterschiedlichkeit dasselbe sind, insofern als beide Distanz herstellen. Ich hatte ja so eine Beziehung zur Mutter und zum ersten Therapeuten, wo wir beide jeweils wie "eins" waren und alles andere um uns herum war "böse". Wenn ich also zur Mutter oder zum Th. gesagt habe: "Ich sehe das so und so", dann war die Antwort meiner Mutter: "Wenn du es anders siehst, siehst du es falsch", und die Antwort des Therapeuten war: "Sie dürfen es ja anders sehen, aber dann müssen Sie sich nicht wundern". Es so zu sehen wie der Andere, garantierte Sicherheit (dachte ich).
Zu sagen: "Ich sehe es anders" bedeutete: "Dann sind wir beide verloren" oder: "Dann kann ich ja gehen". Zusammen zu sein mit der Mutter, bedeutete: "Wir machen dasselbe" (wir haben ja sogar bis weit in die Pubertät im gemeinsamen Bett geschlafen, bis mich dann ein Schornstein gerettet hat, der uns fast getötet hätte, als er direkt über uns durch das Dach sauste, sodass wir umziehen mussten und ich ein eigenes Zimmer bekam).
Ich hätte mich - eigentlich - so sehr danach gesehnt, dass der Andere sagt: "Mach mal, wie du denkst".
Das ist das, was ich mit Unterschiedlichkeit und Trennung verbinde.
Meine These ist eigentlich, dass Trennung und Unterschiedlichkeit dasselbe sind, insofern als beide Distanz herstellen. Ich hatte ja so eine Beziehung zur Mutter und zum ersten Therapeuten, wo wir beide jeweils wie "eins" waren und alles andere um uns herum war "böse". Wenn ich also zur Mutter oder zum Th. gesagt habe: "Ich sehe das so und so", dann war die Antwort meiner Mutter: "Wenn du es anders siehst, siehst du es falsch", und die Antwort des Therapeuten war: "Sie dürfen es ja anders sehen, aber dann müssen Sie sich nicht wundern". Es so zu sehen wie der Andere, garantierte Sicherheit (dachte ich).
Zu sagen: "Ich sehe es anders" bedeutete: "Dann sind wir beide verloren" oder: "Dann kann ich ja gehen". Zusammen zu sein mit der Mutter, bedeutete: "Wir machen dasselbe" (wir haben ja sogar bis weit in die Pubertät im gemeinsamen Bett geschlafen, bis mich dann ein Schornstein gerettet hat, der uns fast getötet hätte, als er direkt über uns durch das Dach sauste, sodass wir umziehen mussten und ich ein eigenes Zimmer bekam).
Ich hätte mich - eigentlich - so sehr danach gesehnt, dass der Andere sagt: "Mach mal, wie du denkst".
Das ist das, was ich mit Unterschiedlichkeit und Trennung verbinde.
Oops, und wer ist jetzt wer?Vielleicht ist das der Unterschied zwischen eher borderlinig und eher narzisstisch "gestört"?
Ach so, dann willst du also nicht, dass dein Therapeut ist wie du, weil du immer so wie deine Mutter sein musstest. Ich hatte das Gleich-Sein-Wollen auf deinen Therapeuten bezogen. Zu Borderline versus Narzissmus: Ich halte die "Zwillingsübertragung" für eher narzisstisch, die "Verschmelzungsübertragung" für eher borderlinig ...
Ich hatte dazu mehrere Vorstellungen:Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 15.08.2017, 19:56 isabe: hm, dann musst du ja wissen, wer du bist, wenn du die andere person danach beurteilen willst, oder?
1.) Zufällig haben der Italiener und ich einige gemeinsame Interessen (also nicht so was wie "Schwimmen und Lesen", sondern spezieller. Ich denke, das hat die Vorstellung gefördert, dass wir da etwas teilen. Manchmal nehmen wir darauf Bezug und tauschen uns darüber aus.
2.) Ich bin ja Hellseher und denke dann also: "Du bist so und so, also bin ich auch so" (vereinfacht gesagt).
3.) Ich habe mir phantasiert, dass ER so sein will wie ich, und dann erkenne ich mich darin (in der Realität weniger verrückt, natürlich). Und das, was ich an mir kenne, stelle ich mir bei ihm dann auch vor - wie gesagt, teilweise kenne ich die Überschneidungen.
Die Arbeit besteht nun also für mich darin, in der Aussage "ich bin anders als du" und in der Distanz keine Zurückweisung zu fühlen (wissen tue ich es eh), sondern dass ich trotzdem sein kann, auch wenn ich anders bin.
Doch, aber das ist ja gerade mein "Konflikt": dass ich bisher nie wusste, wie ich den Wunsch, mich zu trennen, mit dem Wunsch nach Geborgenheit zusammenbringen konnte. Es entstand dieses Schuldgefühl, wenn ich anders war als der Andere. Und wenn der Andere anders war, war er der Schuldige. Und gleichzeitig hat mich das krank gemacht.dann willst du also nicht, dass dein Therapeut ist wie du
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Ich will das Ende ja auch - aber ich glaube, es erschüttert mich, wie schwer es mir fällt - hier kann ich am wenigsten meine Bedürftigkeit mit mir ausmachen und es ist mir so wichtig, das nicht auf die Analytikerin abzuwälzen. Am liebsten würde ich einfach sagen: Danke, Sie haben mir genug gegeben, ich kann jetzt gehen - denn ein Teil von mir fühlt das so. Dann merke ich aber, wie gut das ist, dass sie noch da ist, wie gut wir beide miteinander umgehen (nicht immer freilich aber meistens) uuuuund dann denke ich, ich möchte noch nicht gehen. Aber im Grunde verspüre ich auch immer mehr den Wunsch, ihr was zurückzugeben - und das kann ich ja so auch nicht (nicht wie ich das zuweilen will) und auch da merke ich wieder den hübschen feinen Unterschied. Das Ding ist, ich rede eigentlich schon seit nem halben Jahr so gut wie gar nicht mehr mit ihr über irgendwelche Probleme - ich will nicht. Und ich habe eigentlich auch keine große Lust immer nur noch von mir zu reden - mir fehlt die Gegenseitigkeit - und genau deswegen wirds für mich Zeit zu gehen, denn ich tendiere immer mehr dazu, sie mit einzubeziehen, sie wirklich mehr kennenzulernen und das geht einfach nicht, macht den Abschied nur noch schwerer. Eine Beziehung in der mir immer nur gegeben wird, will ich nicht, ich fühle mich in meinen aktiven Fähigkeiten eingeschränkt. Aber ich habe auch Angst - Angst, wenns mir mal wieder so mies geht, allein sein zu müssen - ich mein, ein bissl allein bin ich ja immer, aushalten muss ich den Schmerz schon größtenteils allein - aber mit ihr gings halt auch leichter. Wie das gestalte, muss ich wohl mit ihr und mir noch aushandeln. Tristezza, willst du überhaupt ein Ende?
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Spannend, liebe Isabe, jetzt versteh ich meine Mutter besser - sie wollte mich auch immer so machen wie sie ist, ihr Lieblingssatz war 'Du bist genau wie ich' - war für mich schrecklich, aber sie wirkte damit immer sehr glücklich. Also, hab ich das richtig verstanden, gleich wie du sein bedeutet Nähe? Verschiedenheit Zurückweisung?isabe hat geschrieben: ↑Di., 15.08.2017, 20:12Ich hatte dazu mehrere Vorstellungen:Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 15.08.2017, 19:56 isabe: hm, dann musst du ja wissen, wer du bist, wenn du die andere person danach beurteilen willst, oder?
1.) Zufällig haben der Italiener und ich einige gemeinsame Interessen (also nicht so was wie "Schwimmen und Lesen", sondern spezieller. Ich denke, das hat die Vorstellung gefördert, dass wir da etwas teilen. Manchmal nehmen wir darauf Bezug und tauschen uns darüber aus.
2.) Ich bin ja Hellseher und denke dann also: "Du bist so und so, also bin ich auch so" (vereinfacht gesagt).
3.) Ich habe mir phantasiert, dass ER so sein will wie ich, und dann erkenne ich mich darin (in der Realität weniger verrückt, natürlich). Und das, was ich an mir kenne, stelle ich mir bei ihm dann auch vor - wie gesagt, teilweise kenne ich die Überschneidungen.
Die Arbeit besteht nun also für mich darin, in der Aussage "ich bin anders als du" und in der Distanz keine Zurückweisung zu fühlen (wissen tue ich es eh), sondern dass ich trotzdem sein kann, auch wenn ich anders bin.
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Bingo!Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 16.08.2017, 06:05 Also, hab ich das richtig verstanden, gleich wie du sein bedeutet Nähe? Verschiedenheit Zurückweisung?
Allerdings ist es so, dass ich weiß, dass es auch anders sein kann: dass also Verschiedenheit auch Freiraum sein kann und dass Gleichsein auch Verschlingen sein kann.
Es geht dann in der Therapie darum, und ich merke das auch körperlich, wie es in mir "rattert" und arbeitet und sich bewegt, das, was der Therapeut mir zeigt, was er sagt und ist, abzugleichen mit dem, was die Mutter mir gezeigt hat und immer wieder zu schauen: "Ist er hier wirklich zurückweisend, wenn er sagt, dass...?" Ich sehe ihn da auch tatsächlich als "Vorbild", weil ich ja spüre (der Rest ist Phantasie...), dass man auch zugewandt und, ja, liebevoll, sein kann, wenn man sagt: "Ich bin hier und ich bin ich, und du bist da und du bist du". Das ist ein Prozess, der sich auch so anfühlt.
Natürlich. Aus welcher guten, wohltuenden Beziehung möchte man sich freiwillig verabschieden?Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 16.08.2017, 05:59 Dann merke ich aber, wie gut das ist, dass sie noch da ist, wie gut wir beide miteinander umgehen (nicht immer freilich aber meistens) uuuuund dann denke ich, ich möchte noch nicht gehen.
Worüber sprecht ihr denn dann?Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 16.08.2017, 05:59 Das Ding ist, ich rede eigentlich schon seit nem halben Jahr so gut wie gar nicht mehr mit ihr über irgendwelche Probleme - ich will nicht.
Hm, ich finde, in einer Analyse ist man schon sehr aktiv. Du bist die ganze Zeit diejenige, die den Input gibt, diejenige, die vermutlich die meiste Zeit spricht, diejenige, die Vertrauen schenkt. Ich hab mit dem Nehmen in der Therapie wenig Probleme, bekommt meine Thera doch im Gegenzug mein Geld. Ich hatte mal Bedenken, dass sie keine Lust hat, so viel zu geben, darauf meinte sie, das Geben könne auch ein sehr befriedigender Modus sein. Im normalen Leben gebe ich, glaube ich, anderen recht viel, daher kann es in einer Beziehung ruhig mal andersrum sein.Philosophia hat geschrieben: ↑Mi., 16.08.2017, 05:59 Eine Beziehung in der mir immer nur gegeben wird, will ich nicht, ich fühle mich in meinen aktiven Fähigkeiten eingeschränkt.
Gerade überhaupt nicht. Warum sollte ich eine wohltuende Beziehung beenden? So viele davon habe ich nicht ...
tristezza, ist es doch der trennungsgedanke der angst macht und schmerzt. nur ihm auszuweichen vergrössert ihn vermutlich noch. redet ihr denn darüber oder ist das gar kein thema, das ende?
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.
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