Oh nee, das finde ich ganz schrecklich - zumal es dafür sorgen kann, dass die eigene Wahrnehmung in Frage gestellt wird, wenn von "oben" (d.h. Therapeutenseite) so etwas geschieht...isabe hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 18:35 Mein persönliches Problem war eher, dass mein damaliger Therapeut sich nicht eingestehen konnte, dass er auch aggressiv war. [...]
Da wurde dann "Empathie" verwechselt mit "Rücksichtnahme" und hinzu kam das Selbstbild des Therapeuten, das nicht angeknackst werden durfte.
Heucheln Psychotherapeuten Sympathie?
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"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Selbst wenn man sich selbst empathisch wahrnehmen kann, können Beziehungen unzufriedenstellend sein, in denen das nicht oder unzureichend der Fall ist:
Und in einer Therapie kann das umso wichtiger sein, weil ein Therapeut ja auch nicht bei jedem Patienten voraussetzen kann, dass er sich selbst lesen kann... sondern evtl. unterstützend zur Seite stehen muss. Wenn der Therapeut für den Patienten und dessen Empfindungen, etc. dann genauso blind ist, dann gute Nacht.
Empathie (nach meinem Verständnis) hört auch nicht bei Aggressionen auf... sondern man kann ja sehr wohl empathisch wahrnehmen, dass jemand gerade mega ärgerlich ist (nur mitreißen lassen sollte sich ein Therapeut nicht unbedingt). Wie man darauf reagiert, ist Abwägungssache (das kann natürlich auch eine Abgrenzung sein). Auch oder besonders hier gilt: Wenn der Patient eigene Aggressionen gar nicht wahrnimmt, ist es ja umso wichtiger, dass der Therapeut das einigermaßen deuten kann (möglichst nah am Patienten)... was man dann für Rückmeldungen oder Rückfragen nutzen kann. Zum Beispiel. Oder man grenzt sich ab. Oder der Therapeut benennt eigenen Ärger. Je näher man am Patienten ist, desto leichter erschließt sich dann vllt. auch eine passende Reaktion.
Sehe ich jetzt nicht als das ultimative Verständnis von Empathie an, aber der Artikel listet noch weitere auf, die auch nicht so verkehrt sind.Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie wird gemeinhin auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen gezählt, zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Empathie
Und in einer Therapie kann das umso wichtiger sein, weil ein Therapeut ja auch nicht bei jedem Patienten voraussetzen kann, dass er sich selbst lesen kann... sondern evtl. unterstützend zur Seite stehen muss. Wenn der Therapeut für den Patienten und dessen Empfindungen, etc. dann genauso blind ist, dann gute Nacht.
Empathie (nach meinem Verständnis) hört auch nicht bei Aggressionen auf... sondern man kann ja sehr wohl empathisch wahrnehmen, dass jemand gerade mega ärgerlich ist (nur mitreißen lassen sollte sich ein Therapeut nicht unbedingt). Wie man darauf reagiert, ist Abwägungssache (das kann natürlich auch eine Abgrenzung sein). Auch oder besonders hier gilt: Wenn der Patient eigene Aggressionen gar nicht wahrnimmt, ist es ja umso wichtiger, dass der Therapeut das einigermaßen deuten kann (möglichst nah am Patienten)... was man dann für Rückmeldungen oder Rückfragen nutzen kann. Zum Beispiel. Oder man grenzt sich ab. Oder der Therapeut benennt eigenen Ärger. Je näher man am Patienten ist, desto leichter erschließt sich dann vllt. auch eine passende Reaktion.
Zuletzt geändert von stern am So., 25.06.2017, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Sehe ich auch so. Ich habe meiner Therapeutin ich weiss nicht wie oft gesagt, dass sie ja die "Alltagsperson" gar nicht wirklich kennt und auch nur einen "Ausschnitt" sieht. Ich nehme ihr das allerdings nicht übel, sie kann ja nur das sehen, was ich ihr auch "zeige" oder erzähle. Hellsehen kann auch ein Therapeut nicht.sandrin hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 18:11 Und weil eine Therapiebeziehung niemals einer Privatbeziehung gleichkommt, kann man auch nicht automatisch als Therapeut davon ausgehen, dass sich ein Patient automatisch auch in seinem normalen Leben so verhält wie in der Therapie. Es ist und bleibt eine konstruierte Situation, in der Dinge passieren können, die im realen Leben so nicht passieren und auch andersherum.
Ich finde das immens wichtig, das so zu benennen.
Philosophia:
Ja, das war ganz blöd, weil ich ja gespürt hab, dass da Aggressionen und Unklarheiten waren. Und immer wenn ich gefragt hab, hat er es geleugnet. Und dann am Ende hat er alles rausgehauen, so als hätte ich sonstwas angestellt, dabei waren es nur die "gesammelten Werke" aus 300h Therapie, also lauter Kleinigkeiten, die man in "normalen" Therapien eben - beiderseits! - zwischendurch ansprechen kann, so von wegen: "Ich finde nicht gut, dass Sie..." - und WENN es möglich ist, zwischendurch Konflikte auszutragen, dann braucht es auch keine Explosionen und auch keine krassen Lästereien.
Ja, das war ganz blöd, weil ich ja gespürt hab, dass da Aggressionen und Unklarheiten waren. Und immer wenn ich gefragt hab, hat er es geleugnet. Und dann am Ende hat er alles rausgehauen, so als hätte ich sonstwas angestellt, dabei waren es nur die "gesammelten Werke" aus 300h Therapie, also lauter Kleinigkeiten, die man in "normalen" Therapien eben - beiderseits! - zwischendurch ansprechen kann, so von wegen: "Ich finde nicht gut, dass Sie..." - und WENN es möglich ist, zwischendurch Konflikte auszutragen, dann braucht es auch keine Explosionen und auch keine krassen Lästereien.
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Ich fände das überhaupt nicht "ideal". Und mich würde es extrem befremden. Mir ist es sehr sehr wichtig, dass meine Thera nicht so "überempathisch" ist und meine Gefühle zu ihren macht, sozusagen. Ich käme mir da dann wohl ein Stück weit verarscht vor, wenn sie mir so begegnen würde. Und es würde mich wohl auch ein Stück weit hemmen ihr gegenüber ehrlich zu sein, weil ich das Gefühl hätte sie zu sehr zu belasten, so sie meine Gefühle quasi "übernehmen" würde.Philosophia hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 18:13 @mio: keine Frage, das ist wohl so. dennoch: wenns zu "nett" ist, kann es doch zuweilen auch so einen komischen Idealzustand herstellen, den es gar nicht gibt und der eben auch gar nicht so toll ist, rein objektiv betrachtet, oder?
Meine Thera bezeichnet sich selbst immer als eher "distanziert", was ich aber gar nicht so empfinde. Ich empfinde sie einfach als gut abgegrenzt und das ist was, was ich mag. Mich hat es nur immer gewundert, wenn sie meinte, ob es vielleicht daran liegen könnte, wenn irgendwas in mir blockt, weil ich das eben gar nicht so erlebe, also nicht als "unangenehm" oder zu distanziert. Mir ist das sehr lieb so und ich finde sie sehr zugewandt, verlässlich und auch emphatisch, nur eben nicht so "hochemotional" dabei. Würde mich aber wie gesagt eher abschrecken, weshalb ich auch die "Forderung" nicht so ganz nachvollziehen kann bzw. dass das mit Sympathie oder so gleichgesetzt wird. Aber muss ich ja auch nicht nachvollziehen können.
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Das finde ich feige, absolut unempathisch und einfach deplatziert. Ist schlimm, was der Therapeut da gemacht hat. Ich mag es auch nicht bei meinen Mitmenschen und ja, auch nicht bei mir, wenn ich Frust ansammle und dann geballt ablasse. Das muss ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, oder? Zumal du ja am Ende nicht mal was hättest sagen können...isabe hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 18:52 Ja, das war ganz blöd, weil ich ja gespürt hab, dass da Aggressionen und Unklarheiten waren. Und immer wenn ich gefragt hab, hat er es geleugnet. Und dann am Ende hat er alles rausgehauen, so als hätte ich sonstwas angestellt, dabei waren es nur die "gesammelten Werke" aus 300h Therapie, also lauter Kleinigkeiten, die man in "normalen" Therapien eben - beiderseits! - zwischendurch ansprechen kann, so von wegen: "Ich finde nicht gut, dass Sie..." - und WENN es möglich ist, zwischendurch Konflikte auszutragen, dann braucht es auch keine Explosionen und auch keine krassen Lästereien.
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Höööh? Hab ich doch auch garnicht gesagt, im Gegenteil. Darum gings mir auch nicht, hm...Was ich sagen will: Es ist, wie sandrin ja auch sagt, keinesfalls selbstverständlich, dass es immer nur der Patient ist, der so gestört ist, dass er etwas nicht kann.
Das einige, viele(?) Therapeuten lästern, glaube ich sofort, ich kriegs häufiger mit. Wie gesagt, ist da sicher abzustufen...
Hier wurde ja Lästern mit Sympathie heucheln gleichgesetzt. Oder.. jemand der sich als Privatperson unempathisch(er) und egoistisch(er) zeigt muss ja wohl heucheln...
Das sehe ich nicht so, sofern sich natürlich die Verhaltensweisen in Privaten im halbwegs normalen Rahmen halten.
Letztlich ist Therapie ja genau dazu da: Die Therapeutin bekommt Geld, soll dafür ihre Beziehungswünsche und Bedürfnisse in dieser Beziehung zurückstecken. Die Heilung und Entwicklung der Klientin soll ganz im Zentrum stehen. Das Geld hat, wie in vielen Beziehungen, in denen es eben Geld gegen profesionelle Beziehung gibt, Entlastungsfunktion.
Es wäre komisch, wenn sie als Privatmensch genau so wäre, wie als Therapeutin.
Gleichzeitig sehe ich da keinen Widerspruch dazu, dass man sich ja trotzdem von Mensch zu Mensch in der Therapie begegnet. Man begegnet sich in bestimmen Rollen, aber deshalb muss es nicht unauthentisch sein. Äh man ist ja trotzdem Mensch...
Das natürlich wenns gut läuft. dass es Therapeuten gibt, die große Fehler machen oder schlechte Arbeit, klar, gibts... wie in jedem Beruf.
amor fati
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Ja, mio, das meinte ich ja mit "komischer Idealzustand" ... ich fänds auch befremdlich. Aber ich kenne Leute, die wirklich fast ausschließlich nur Nettigkeiten ertragen können und somit auf "nette" Therapeuten anspringen und sie für Idealpartner(-freund, -mutter, -vater) halten und in krasse Abhängigkeiten geraten dadurch...
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Puh Harmonia, ich hoffe, dass du nun zufrieden bist mit dem Thread. Mir sind hier einige Leute mit ihren persönlichen- natürlich negativen- Geschichten zu dominant vertreten. (Ich weiß auch nicht, warum man das immer wieder durchkauen muß in fremden Freds?) Das ist also Empathie?
Hier wird ja auch gut und gerne geschrieben, dass man nicht in den gleichen Schuhen läuft und die Probleme ja so gar nicht verstehen kann. Das soll aber nun ein Therapeut können. Tja, bei mir hat das irgendwie nie funktioniert trotz Empathie mußte ich immer und in jeder Therapie erklären wie ich was meine, damit ein Therapeut versteht und fand das immer sehr anstrengend.
Ich habe es wohl schon mal gesagt: Entweder hat man Empathie oder hat sie nicht oder man hat sie ausgeprägter oder weniger ausgeprägter. Für einen Einzelhandelskaufmann reicht vermutlich weniger als für eine Krankenschwester oder eben Therapeuten, aber ohne geht es doch gar nicht im Leben, oder?
LG candle
Zumindest der Beitrag, der ja recht kurz ist, zur Empathie wirkt auf mich fast eine wenig als würde von einem Therapeuten telepathische Fähigkeiten erwartet, also für mich hat das eigentlich nicht wirklich viel mit Empathie zu tun.
Hier wird ja auch gut und gerne geschrieben, dass man nicht in den gleichen Schuhen läuft und die Probleme ja so gar nicht verstehen kann. Das soll aber nun ein Therapeut können. Tja, bei mir hat das irgendwie nie funktioniert trotz Empathie mußte ich immer und in jeder Therapie erklären wie ich was meine, damit ein Therapeut versteht und fand das immer sehr anstrengend.
Ich habe es wohl schon mal gesagt: Entweder hat man Empathie oder hat sie nicht oder man hat sie ausgeprägter oder weniger ausgeprägter. Für einen Einzelhandelskaufmann reicht vermutlich weniger als für eine Krankenschwester oder eben Therapeuten, aber ohne geht es doch gar nicht im Leben, oder?
LG candle
Now I know how the bunny runs!
Ja, da passiert dann leider das, was eigentlich in der Therapie bearbeitet gehört gerade in der Therapie. Und wenn das sichtbar wird, dann sollte ein Therapeut gegensteuern meiner Meinung nach und sei es mit einer Beendigung der Therapie, so nichts anderes greift.Philosophia hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 19:04 Aber ich kenne Leute, die wirklich fast ausschließlich nur Nettigkeiten ertragen können und somit auf "nette" Therapeuten anspringen und sie für Idealpartner(-freund, -mutter, -vater) halten und in krasse Abhängigkeiten geraten dadurch...
Eine ehemalige Freundin von mir hat zB. ihre Therapeutin überhaupt nie zu Wort kommen lassen in der Therapie, weil sie "sowieso schon alles wusste". Das fand ich im ersten Moment "cool", im zweiten habe ich mich gefragt, warum sie dann überhaupt Therapie macht und nicht einfach mit ihrer Küchenwand spricht, wenn sie eh schon alles so genau weiss?
Die einzige Frage die sie ihr regelmässig gestellt hat, war, wieviel Zeit sie noch hat. Und auch Feedback zu dem was sie gesagt hat, wollte sie nicht hören. Aber na ja, wer nichts fragt bzw. nicht zuhört, bekommt halt auch nix "unangenehmes" zu hören und kann sich dem schön weiter "entziehen", so der Therapeut da nicht "durchsetzungsstark" ist und auch mal "lenkend" eingreift.
Als besonders "zielführend" betrachte ich sowas nicht und bewusste Frau hielt sich dann auch nach 50h für "geheilt" obwohl sich eigentlich nix verändert hatte, außer dass sie ab dem Zeitpunkt zu ihren unsinnigen Erwartungen an ihre Umwelt noch vehementer stand als vorher, also eigentlich sozial unverträglicher geworden war durch die Therapie. Aber nun gut, jeder wie er meint.
Unauthentisch (bis heuchlerisch öder als Lästern) finde ich, wenn man bzgl. des gleichen Merkmals (z.B. Fettleibigkeit, Bodybuilding, eine bestimmte Person oder oder oder) je nach Kontext einmal ein solche Haltung hat und bei anderen Leuten eine andere... als z.B. wenn man Bodybuilding einmal als Sport für aufgepumpte Idioten bezeichnet und empfindet... und bei anderer Gelegenheit sagt: oh, das ist ja ein toller Sport, den sie betreiben. Behalten sie das am besten bei. Dann besser gar nichts sagen als etwas zu sagen, was eigentlich anders empfunden wird. Oder wenn man über eine Kollegin lästert (negativ redet), sich ihr gegenüber aber anders äußert. Das ist ja gerade typisch.
Zuletzt geändert von stern am So., 25.06.2017, 19:33, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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montagne hat geschrieben:Höööh? Hab ich doch auch garnicht gesagt, im Gegenteil. Darum gings mir auch nicht, hm
Ich fand das schon irgendwie ziemlich abwertend, gerade wegen der "Verstärker" (von mir markiert).Was ja hier nicht zur Sprache kommt, was für ein Bullshit sich Therapeuten tagtäglich geben müssen. Die meisten Klienten und auch hier, sehen sich ja erstmal als arme, bedürftige, liebenswerte Opfer
Natürlich sind Therapiegespräche nicht immer geprägt von positiven Gefühlen füreinander (wie das hier im Forum oft dargestellt wird), sondern eben AUCH von Feindseligkeiten (durchaus auch in beide Richtungen), von Unsicherheit und Misstrauen sowie von Genervtsein und Gelangweiltsein. IST halt so. Aber eben nicht "meistens".
Bin mir auch nicht sicher, ob die meisten sich als liebenswerte Opfer sehen? Meist ist es doch die narzisstische Kombi aus "ich hasse mich" und "ich will aber die Tollste sein". Es sind also oft (denke ich) beide Seiten vorhanden. Ich glaube also nicht, dass ein Therapeut sich so viel "Bullshit" anhören muss (was soll damit überhaupt gemeint sein?), sondern dass er Zeuge ist - und halt auch sehr häufig einbezogen werden soll (und will) - der inneren Welt des Patienten. Als "Bullshit" würde ich das nun wirklich nicht bezeichnen, sondern eher als "manchmal nervig" - und natürlich ist es schwierig, da mal was Kritisches zu sagen, weil - da gebe ich dir Recht - bei vielen Menschen das Selbstbild vorherrscht des Traumatisierten, dem man irgendwie ausschließlich behutsam begegnen darf - und das kann natürlich aggressiv machen.
Aber ich denke, es hilft nichts, wenn man die Spaltung nun umdreht und aus den Patienten Leute macht, die meistens "Bullshit" erzählen. Glaube auch nicht, dass mal ein Therapeut diese Vokabel für mein Verhalten verwendet hat. Und ich bin nicht unanstrengend.
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Oh Gott ja... das waren sicher tolle Gespräche . Ich hoffe, diese Freundin war im Umgang mit dir nicht genauso...mio hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 19:15 Eine ehemalige Freundin von mir hat zB. ihre Therapeutin überhaupt nie zu Wort kommen lassen in der Therapie, weil sie "sowieso schon alles wusste". Das fand ich im ersten Moment "cool", im zweiten habe ich mich gefragt, warum sie dann überhaupt Therapie macht und nicht einfach mit ihrer Küchenwand spricht, wenn sie eh schon alles so genau weiss?
Die einzige Frage die sie ihr regelmässig gestellt hat, war, wieviel Zeit sie noch hat. Und auch Feedback zu dem was sie gesagt hat, wollte sie nicht hören. Aber na ja, wer nichts fragt bzw. nicht zuhört, bekommt halt auch nix "unangenehmes" zu hören und kann sich dem schön weiter "entziehen", so der Therapeut da nicht "durchsetzungsstark" ist und auch mal "lenkend" eingreift.
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Tja, es waren wohl eher Monologe als Gespräche...Philosophia hat geschrieben: ↑So., 25.06.2017, 19:23 Oh Gott ja... das waren sicher tolle Gespräche . Ich hoffe, diese Freundin war im Umgang mit dir nicht genauso...
Im Umgang mit mir war es sehr davon abhängig, wie "belastet" die Situation bzw. sie war. Aber im Konfliktfall war es da auch so (was dann letzten Endes auch irgendwann zum endgültigen Aus der Freundschaft geführt hat) und ich habe mir auch des öfteren mal Monologe angehört. Durfte solange es nix zu "kritisches" war, aber schon auch was sagen. Es musste halt immer ein "Schleifchen" drum gebunden sein, wenn es in Richtung Kritik ging, damit es verträglich genug war. Dummerweise mache ich sowas mittlerweile allerdings nicht mehr "automatisch" wenn es jemand braucht, weshalb das Fortführen der Freundschaft wohl auch nur zu einem Dauerkonflikt geführt hätte und sowas brauche ich dann auch nicht.
Für meine Begriffe ist das in einer Therapie dann auch echt eine Gratwanderung, so jemand so tickt. "Zuviel" Deutlichkeit und Ehrlichkeit würde die Beziehung extrem belasten, zuwenig erhält das Problem...keine leichte Aufgabe meiner Meinung nach.
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Mag sein, aber im Ernst, es kann nicht sein, dass in einem Dialog der Gesprächspartner ausgeblendet wird, ohne dass das mal thematisiert wird. Vor allem... es muss doch Einsamkeit auf beiden Seiten entstehen. Im Endeffekt ist doch da nichts...kein intersubjektives Feld. Traurig. Und ich finde, das muss spätestens in der Therapie angesprochen werden, durchaus auch deutlich (was nicht heißt 'beleidigend').
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