Termin-Vorlieben
Ehrlich gesagt: ich bin ehrlich überrascht, wieviel in die Patienten, die vor/nach einem kommen und gehen hinein gelesen/gelegt wird.
Ich kenne das Gefühl, dass man manchmal niemandem über den Weg laufen möchte, wenn man aus der Stunde kommt, weil zu aufgewühlt usw. Da ist es für mich aber egal, ob das Nachbarn im Treppenhaus sind oder Mitpatienten. Ich will dann einfach niemandem begegnen. Punkt.
Ich finde es auch nervig, wenn die Person nach mir zu früh klingelt (dh deutlich vor :50). Vor allem wenn ich manchmal noch deutlich neben der Spur bin und ich mich dann entsprechend "gezwungen" sehe mich in Hektik wieder zu sortieren. Würde ohne Klingeln wahrscheinlich in der gleichen Zeit ablaufen, aber gefühlt weniger hektisch und gedrängelt.
Wenn ich meinen Mitpatienten begegne, was sich nicht immer vermeiden lässt, finde ich es eher spannend, ich bin ein wenig neugierig, ich finde die Situation interessant, wie ich, wie die andere Person damit umgeht, das schwankt bei mir und bei den anderen auch. Manchmal lächelt man sich offen-wissend an, manchmal eher schüchtern, manchmal weicht man aus. Tagesformabhängig eben. Manche finde ich sympathisch, andere nicht.
Ich war lange Jahre in einer Gemeinschaftspraxis, da war das gar kein Thema, weil man sich mit Türsummer selbst reingelassen hat (Haustür) und die 'Klingel' an der Praxistür die Tür geöffnet hat, lautlos, das war oberstes Stockwerk. Es gab ein Wartezimmer. Da konnte ich kommen wann ich wollte, in Ruhe auf Toilette gehen, meine Gedanken nochmal sammeln, einen Schluck Wasser trinken. Fand ich ehrlich gesagt angenehmer.
Meine jetzige Therapeutin hat die Praxisräume in ihrer Wohnung. Das war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Auch die Tatsache, dass es keinen Bereich gibt, wo ich im Warmen und Trockenen warten kann im Winter ist manchmal nicht so einfach. Anfahrt ist länger bei mir mit Fahrrad oder Öffis, es gibt kein Café in der Nähe, kein Geschäft in dem man sich ungezwungen aufhalten könnte und noch ein wenig Zeit vertrödeln könnte. Von daher kann es gut sein, dass ich bei schlechtem Wetter auch schon mal so halb im Hauseingang gewartet habe, weil geschützter. Und vielleicht auch schon um 10 vor der vollen Stunde... Das muss nicht zwangsläufig was mit den Mitpatienten etwas zu tun haben, sondern ist abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. Ich persönlich bin gerne ein paar Minuten früher vor Ort, weil ich es nicht mag, völlig abgehetzt in die Stunde zu plumpsen und da ich kein Auto hab in dem ich warten könnte, bleibt da bei schlechtem Wetter eigentlich nicht mehr viel anderes übrig.
Von daher finde ich es schon gewagt, der anderen Person in so einer Situation mangelnde Sensibilität oder gar Übergriffigkeit vorzuwerfen.
@isabe: Wenn dich das so stört - Müssten die anderen Mietparteien im Haus dann auch Rücksicht darauf nehmen, dass deine Therapeutin immer zur vollen Stunde ihre Patienten bestellt und ihr Kommen und Gehen danach richten? Könnte man ja theoretisch auch von ihnen dann erwarten. Wie reagierst du, wenn sich zwei Nachbarinnen im Treppenhaus oder vor der Haustür unterhalten wenn du gerade gehst? Für die dürfte es ja ebenfalls offensichtlich sein, dass du gerade aus der Therapie-Praxis kommst... Die sind vielleicht auch neugierig, wie so eine Psychotherapeutinnen-Patientin aussieht. Oder ist die Erwartung dann doch ganz spezifisch auf deine Mitpatientin gerichtet?
Ein anderer Gedanke, jetzt einfach mal so in den Raum geworfen: Kann es vielleicht auch sein, dass das etwas analyse-spezifisches ist, wenn die (nicht vermeidbare) Begegnung mit den Mitpatienten auf einmal so viel Gewicht bekommt?
Wobei isabe ja findet, dass es vermeidbar wäre, wenn ich sie richtig verstanden habe. Ich finde dagegen, dass es nicht immer unbedingt vermeidbar ist, und ich findeauch, das kann man erst dann wirklich beurteilen, wenn man die andere Person dazu mal gefragt hat. Alles andere sind Zuschreibungen in meinen Augen.
Ich kenne das Gefühl, dass man manchmal niemandem über den Weg laufen möchte, wenn man aus der Stunde kommt, weil zu aufgewühlt usw. Da ist es für mich aber egal, ob das Nachbarn im Treppenhaus sind oder Mitpatienten. Ich will dann einfach niemandem begegnen. Punkt.
Ich finde es auch nervig, wenn die Person nach mir zu früh klingelt (dh deutlich vor :50). Vor allem wenn ich manchmal noch deutlich neben der Spur bin und ich mich dann entsprechend "gezwungen" sehe mich in Hektik wieder zu sortieren. Würde ohne Klingeln wahrscheinlich in der gleichen Zeit ablaufen, aber gefühlt weniger hektisch und gedrängelt.
Wenn ich meinen Mitpatienten begegne, was sich nicht immer vermeiden lässt, finde ich es eher spannend, ich bin ein wenig neugierig, ich finde die Situation interessant, wie ich, wie die andere Person damit umgeht, das schwankt bei mir und bei den anderen auch. Manchmal lächelt man sich offen-wissend an, manchmal eher schüchtern, manchmal weicht man aus. Tagesformabhängig eben. Manche finde ich sympathisch, andere nicht.
Ich war lange Jahre in einer Gemeinschaftspraxis, da war das gar kein Thema, weil man sich mit Türsummer selbst reingelassen hat (Haustür) und die 'Klingel' an der Praxistür die Tür geöffnet hat, lautlos, das war oberstes Stockwerk. Es gab ein Wartezimmer. Da konnte ich kommen wann ich wollte, in Ruhe auf Toilette gehen, meine Gedanken nochmal sammeln, einen Schluck Wasser trinken. Fand ich ehrlich gesagt angenehmer.
Meine jetzige Therapeutin hat die Praxisräume in ihrer Wohnung. Das war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Auch die Tatsache, dass es keinen Bereich gibt, wo ich im Warmen und Trockenen warten kann im Winter ist manchmal nicht so einfach. Anfahrt ist länger bei mir mit Fahrrad oder Öffis, es gibt kein Café in der Nähe, kein Geschäft in dem man sich ungezwungen aufhalten könnte und noch ein wenig Zeit vertrödeln könnte. Von daher kann es gut sein, dass ich bei schlechtem Wetter auch schon mal so halb im Hauseingang gewartet habe, weil geschützter. Und vielleicht auch schon um 10 vor der vollen Stunde... Das muss nicht zwangsläufig was mit den Mitpatienten etwas zu tun haben, sondern ist abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. Ich persönlich bin gerne ein paar Minuten früher vor Ort, weil ich es nicht mag, völlig abgehetzt in die Stunde zu plumpsen und da ich kein Auto hab in dem ich warten könnte, bleibt da bei schlechtem Wetter eigentlich nicht mehr viel anderes übrig.
Von daher finde ich es schon gewagt, der anderen Person in so einer Situation mangelnde Sensibilität oder gar Übergriffigkeit vorzuwerfen.
@isabe: Wenn dich das so stört - Müssten die anderen Mietparteien im Haus dann auch Rücksicht darauf nehmen, dass deine Therapeutin immer zur vollen Stunde ihre Patienten bestellt und ihr Kommen und Gehen danach richten? Könnte man ja theoretisch auch von ihnen dann erwarten. Wie reagierst du, wenn sich zwei Nachbarinnen im Treppenhaus oder vor der Haustür unterhalten wenn du gerade gehst? Für die dürfte es ja ebenfalls offensichtlich sein, dass du gerade aus der Therapie-Praxis kommst... Die sind vielleicht auch neugierig, wie so eine Psychotherapeutinnen-Patientin aussieht. Oder ist die Erwartung dann doch ganz spezifisch auf deine Mitpatientin gerichtet?
Ein anderer Gedanke, jetzt einfach mal so in den Raum geworfen: Kann es vielleicht auch sein, dass das etwas analyse-spezifisches ist, wenn die (nicht vermeidbare) Begegnung mit den Mitpatienten auf einmal so viel Gewicht bekommt?
Wobei isabe ja findet, dass es vermeidbar wäre, wenn ich sie richtig verstanden habe. Ich finde dagegen, dass es nicht immer unbedingt vermeidbar ist, und ich findeauch, das kann man erst dann wirklich beurteilen, wenn man die andere Person dazu mal gefragt hat. Alles andere sind Zuschreibungen in meinen Augen.
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― Anne Lamott
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ich kenne viele leute die therapie, v.a. analyse gemacht haben, aus meiner klinikzeit, in meinem freundeskreis und und und. da ist eigentlich nur eine dabei, die gefühle von neid und rivalität gegenüber anderen patientInnen hat. ich weiß, das gehört zu einem bestimmten störungsbild und bei manchen vielleicht zu einer bestimmten phase in der therapie dazu. mir scheint es allerdings ein wenig voreilig, das für "normal" zu halten.
ich finde anderes normal. mit blick auf die tatsache, dass therapie und zumal analyse immer noch die sache einer verschwindenden minderheit ist, begegne ich anderen analysandInnen zunächst mit der annahme, dass mich mit ihnen etwas verbindet, eine erfahrung, eine haltung, die vielen anderen leuten abgeht. da fiinde ich gegenseitiges interesse normal - in dem wissen darum, dass "normal" immer eine konstruktion ist.
weiterhin glaube ich, dass mich und die junge frau, für die ich von anfang an ein sehr zärtliches gefühl hatte, noch viel mehr verbindet, weil wir nicht nur beide eine analyse gemacht haben, sondern uns in der begegnung, in der reibung und auseinandersetzung mit derselben analytikerin entfaltet und entwickelt haben.
ein großes aber: wir hatten beide schon den zenit unserer analysen überschritten, waren im letzten drittel, nicht mehr so verknotet in unsere geschichten und auch nicht mehr ganz so häufig so gründlich durchgeschleudert, dass wir gar nichts und niemanden sehen konnten nach den stunden. das gab es auch, bei uns beiden, über eine lange zeit.
ich finde anderes normal. mit blick auf die tatsache, dass therapie und zumal analyse immer noch die sache einer verschwindenden minderheit ist, begegne ich anderen analysandInnen zunächst mit der annahme, dass mich mit ihnen etwas verbindet, eine erfahrung, eine haltung, die vielen anderen leuten abgeht. da fiinde ich gegenseitiges interesse normal - in dem wissen darum, dass "normal" immer eine konstruktion ist.
weiterhin glaube ich, dass mich und die junge frau, für die ich von anfang an ein sehr zärtliches gefühl hatte, noch viel mehr verbindet, weil wir nicht nur beide eine analyse gemacht haben, sondern uns in der begegnung, in der reibung und auseinandersetzung mit derselben analytikerin entfaltet und entwickelt haben.
ein großes aber: wir hatten beide schon den zenit unserer analysen überschritten, waren im letzten drittel, nicht mehr so verknotet in unsere geschichten und auch nicht mehr ganz so häufig so gründlich durchgeschleudert, dass wir gar nichts und niemanden sehen konnten nach den stunden. das gab es auch, bei uns beiden, über eine lange zeit.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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@ Stern: Warum ich mich nicht bei der Thera beschwere? Weil ich sie mir ausgesucht habe und die Umstände kannte.
Somit habe ich auch die Folgen zu tragen. Ich bin dafür verantwortlich, pünktlich zu sein.
Die Therapeutin muss damit leben, dass ich ungut werde, wenn Patienten zu meiner Zeit klingeln. Wie sie das regelt ohne Wartebereich, ist nicht meine Sache. Ich jedenfalls kann damit leben, dass sie keinen Wartebereich hat. Nicht jeder wird das können.
Ich fahre öffentlich und auf diese ist meistens Verlass. Die paar Zwischenfälle könnte es auch mit dem Auto geben, wobei das Schlimmste natürlich Parkschweine sind und die Straßenbahn nicht weiterfahren kann. Hieße auch gleich Ärger mit ihnen, wenn man die Stunde bezahlen müsste.
Im Winter draußen stehen find ich absolut cool. Da bekommt man das Gefühl des freien Pennerlebens. Im Herbst begebe ich mich öfter in die Donau und Spiele Flüchtling auf offener See. Auch im Sommer lassen sich Abenteuer finden. Wie wär 's damit, bei 35 °C den ganzen Tag in der prallen Sonne zu stehen und sich empathisch in den vertrocknenden Baum einzufühlen?
Somit habe ich auch die Folgen zu tragen. Ich bin dafür verantwortlich, pünktlich zu sein.
Die Therapeutin muss damit leben, dass ich ungut werde, wenn Patienten zu meiner Zeit klingeln. Wie sie das regelt ohne Wartebereich, ist nicht meine Sache. Ich jedenfalls kann damit leben, dass sie keinen Wartebereich hat. Nicht jeder wird das können.
Ich fahre öffentlich und auf diese ist meistens Verlass. Die paar Zwischenfälle könnte es auch mit dem Auto geben, wobei das Schlimmste natürlich Parkschweine sind und die Straßenbahn nicht weiterfahren kann. Hieße auch gleich Ärger mit ihnen, wenn man die Stunde bezahlen müsste.
Im Winter draußen stehen find ich absolut cool. Da bekommt man das Gefühl des freien Pennerlebens. Im Herbst begebe ich mich öfter in die Donau und Spiele Flüchtling auf offener See. Auch im Sommer lassen sich Abenteuer finden. Wie wär 's damit, bei 35 °C den ganzen Tag in der prallen Sonne zu stehen und sich empathisch in den vertrocknenden Baum einzufühlen?
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Da solidarisiere ich mich lieber mit den ausgetrockneten Blumenbeeten, die romantisch nach Hundesch...ße duften...Broken Wing hat geschrieben: Auch im Sommer lassen sich Abenteuer finden. Wie wär 's damit, bei 35 °C den ganzen Tag in der prallen Sonne zu stehen und sich empathisch in den vertrocknenden Baum einzufühlen?
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Stern:
Ich habe weder etwas von "heftigen Wallungen" geschreiben, noch habe ich geschrieben, dass der Therapeut verlangen soll, dass 50 Meter Sicherheitsabstand gewahrt werden. Das beides entspringt deiner Phantasie.
Ich habe weder etwas von "heftigen Wallungen" geschreiben, noch habe ich geschrieben, dass der Therapeut verlangen soll, dass 50 Meter Sicherheitsabstand gewahrt werden. Das beides entspringt deiner Phantasie.
Lisbeth:
Wenn ich einen Therapeuten aussuche, der in einem "normalen" Mietshaus praktiziert, dann weiß ich, dass dort Menschen wohnen. Ebenso weiß der Vermieter, der dem Th. die Wohnung als Gewerbegebiet überlässt, was dort passiert. Wenn sich also Mieter daran stören, müssen die das mit dem Vermieter klären. Ein Mieter hat üblicherweise wenig Interesse an den Patienten seines Nachbarn, denn er hat mit diesem Nachbarn, der Therapeut ist, gar kein persönliches Verhältnis - anders als die Patienten.
Wenn ich einen Therapeuten aussuche, der in einem "normalen" Mietshaus praktiziert, dann weiß ich, dass dort Menschen wohnen. Ebenso weiß der Vermieter, der dem Th. die Wohnung als Gewerbegebiet überlässt, was dort passiert. Wenn sich also Mieter daran stören, müssen die das mit dem Vermieter klären. Ein Mieter hat üblicherweise wenig Interesse an den Patienten seines Nachbarn, denn er hat mit diesem Nachbarn, der Therapeut ist, gar kein persönliches Verhältnis - anders als die Patienten.
Achso... ist dann also gar nicht so schlimm wie hier geschildert:
na dann sollte es doch verkraftbar sein...Stern:
Du scheinst nicht zu verstehen, wie sich das anfühlt, und dazu kann ich nur sagen: Sei froh, dass du das nicht kennst! -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=37430&start=150
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Zum Wartebereich: Ich sehe gar keinen Vorteil in einem Wartezimmer, denn die Patienten können sich ja darauf einstellen, so zu erscheinen, dass sie nicht warten müssen. Das ist wirklich keine Kunst. Ein Wartezimmer suggeriert die typsische Arzt-Atmosphäre, womöglich liegen noch Zeitschriften vom Lesezirkel rum... Eine Praxis, die kein Wartezimmer hat, suggeriert Vertraulichkeit und eine persönliche Beziehung - wobei natürlich klar ist, dass die Beziehung selbst nicht anders sein muss, wenn der Th. ein Wartezimmer hat. Die Übertragung läuft aber davon unabhängig. Und ich würde mich bei einem Analytiker mit Wartezimmer vermutlich unwohl fühlen. Das Wartezimmer ist nur EIN Aspekt; die Einrichtung eine andere. Ein Therapeut, der hinter seinem Schreibtisch sitzt, käme ebenso nicht in Frage. Es gibt also bestimmte Dinge, die ich vorher schon ausschließen kann.
Ich war mal bei einem Mediziner, der sich die Praxis mit einm Therapeuten geteilt hat. Nie im Leben hätte ich bei so jemandem Therapie gemacht!
Ich war mal bei einem Mediziner, der sich die Praxis mit einm Therapeuten geteilt hat. Nie im Leben hätte ich bei so jemandem Therapie gemacht!
Abgehetzt zu erscheinen finde ich auch nicht so toll. Zeit sich noch etwas sammeln zu können, empfinde ich als Luxus. Ich habe den Vorzug, dass ich das im Auto tun kann (während der Fahrt bzw. wenn ich noch etwas im Auto warte). Ein Wartezimmer wäre natürlich noch schöner (vorausgesetzt es will sich dann niemand unterhalten). Nach Ende der Therapie habe ich dann noch den Fussweg zum Auto, den ich angenehm finde plus die Fahrt, um die Sitzung sacken zu lassen. Und wenn ich noch in Gedanken bin, kratzt mich die Umgebung umso weniger. Unangenehm ist mir, wenn ich noch (offensichtlich) zerstreut bin. Dann vermeide ich den Blickkontakt auch eher. Und dann denke ich sicherlich an alles andere als an andere Patienten oder Leute und deren mutmaßlichen Absichten. Wenn man sich dann auch noch damit beschäftigt, obwohl man seine Ruhe will, passt das nicht so ganz zusammen, finde ich.
Dass das analysespezifisch ist, glaube ich nicht. Hat mMn eher mit der eigenen Person zu tun, was stört und was nicht und evtl. auch damit, wie man es gewohnt ist. Bei manchen spielt evtl. auch die Störung rein, wie man auf etwas reagiert und auf was man reagiert (vgl. ziegenkind). Ein Störgefühl, das anzeigt, dass etwas nicht passt, empfinde ich noch nicht einmal als nur negativ. Ich halte es tatsächlich eher für die Ausnahme, wenn man alles danach auszurichten versucht, worauf Patienten empfindlich reagieren. Es ist ja so, dass Patienten nicht ohne Grund in Therapie sind... und bei manchen gibt es leider sogar viel, worauf empfindlich reagiert wird. Das geht nicht, dass der Therapeut das alles ausschalten will. Am Ende verliert der Therapeut vielleicht noch seinen Handlungsspielraum, weil alles mögliche triggert und der Patient dies oder jenes nicht verträgt... und dann ist die Therapie für die Tonne.
Zwingend auszuschalten wäre, wenn formale Pflichten vernachlässigt werden (Schweigepflicht) oder evtl. wenn jemand dauernd während laufender Sitzungen klingelt.
Notfalls ändert der Therapeut vielleicht auch mal die Organisation, wenn das möglich ist. Aber die Erwartung, wie man sich als taktvoller Patient zu verhalten hat, finde ich seltsam. Wie gesagt: Ich selbst laufe dann noch in einem anderen Eck etwas spazieren. Aber solange man nicht frühzeitig in Sitzungen stolpert, finde ich vieles auch o.k.
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Dass das analysespezifisch ist, glaube ich nicht. Hat mMn eher mit der eigenen Person zu tun, was stört und was nicht und evtl. auch damit, wie man es gewohnt ist. Bei manchen spielt evtl. auch die Störung rein, wie man auf etwas reagiert und auf was man reagiert (vgl. ziegenkind). Ein Störgefühl, das anzeigt, dass etwas nicht passt, empfinde ich noch nicht einmal als nur negativ. Ich halte es tatsächlich eher für die Ausnahme, wenn man alles danach auszurichten versucht, worauf Patienten empfindlich reagieren. Es ist ja so, dass Patienten nicht ohne Grund in Therapie sind... und bei manchen gibt es leider sogar viel, worauf empfindlich reagiert wird. Das geht nicht, dass der Therapeut das alles ausschalten will. Am Ende verliert der Therapeut vielleicht noch seinen Handlungsspielraum, weil alles mögliche triggert und der Patient dies oder jenes nicht verträgt... und dann ist die Therapie für die Tonne.
Zwingend auszuschalten wäre, wenn formale Pflichten vernachlässigt werden (Schweigepflicht) oder evtl. wenn jemand dauernd während laufender Sitzungen klingelt.
Notfalls ändert der Therapeut vielleicht auch mal die Organisation, wenn das möglich ist. Aber die Erwartung, wie man sich als taktvoller Patient zu verhalten hat, finde ich seltsam. Wie gesagt: Ich selbst laufe dann noch in einem anderen Eck etwas spazieren. Aber solange man nicht frühzeitig in Sitzungen stolpert, finde ich vieles auch o.k.
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jepp... aber ich finde tatsächlich, dass es außerhalb der Zeit etwas anderes ist - wissend dass das auch bei einer Überziehung störend sein kann.Die Therapeutin muss damit leben, dass ich ungut werde, wenn Patienten zu meiner Zeit klingeln. Wie sie das regelt ohne Wartebereich, ist nicht meine Sache. -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=37430&start=165
Zuletzt geändert von stern am Di., 16.08.2016, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Und stimmt, du richtest deine Erwartungen nicht an den Therapeuten, sondern urteilst darüber, was anderen Patienten zusteht und erwartest es von diesen?
Und da irrst du meiner Meinung nach, was anderen zusteht, soweit es den Bereich außerhalb der Praxis betrifft.
Oder hast du die Erwartung gar nicht, so dass sie deiner Meinung nach eh warten können, wo es ihnen beliebt (solange es außerhalb des Gebäudes ist)?
Dabei sprachst du von 50 m, die du als angemessen ansehen würdest.Es geht mir selbst nicht ums Klingeln: Dass das ggf. unterbunden wird, ist eine Selbstverständlichkeit. Aber ich kann keine Leute leiden, die immer so überpünktlich sind und dabei eben auch Raum einnehmen, der ihnen nicht zusteht. -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=37430&sk=a&start=30
Und da irrst du meiner Meinung nach, was anderen zusteht, soweit es den Bereich außerhalb der Praxis betrifft.
Oder hast du die Erwartung gar nicht, so dass sie deiner Meinung nach eh warten können, wo es ihnen beliebt (solange es außerhalb des Gebäudes ist)?
Liebe Grüße
stern
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Hm. Bei den Mietern im Haus weißt du also genauso, dass sie sich *nicht* für dich als Patientin interessieren wie du bei der Mitpatientin ebenso sicher davon ausgehst, dass das Interesse da ist? Warum sollten die Nachbarn nicht neugierig sein? Ist doch spannend mal zu schauen, wer so in einer Psychotherapie-Praxis ein und aus geht...isabe hat geschrieben:Lisbeth:
Wenn ich einen Therapeuten aussuche, der in einem "normalen" Mietshaus praktiziert, dann weiß ich, dass dort Menschen wohnen. Ebenso weiß der Vermieter, der dem Th. die Wohnung als Gewerbegebiet überlässt, was dort passiert. Wenn sich also Mieter daran stören, müssen die das mit dem Vermieter klären. Ein Mieter hat üblicherweise wenig Interesse an den Patienten seines Nachbarn, denn er hat mit diesem Nachbarn, der Therapeut ist, gar kein persönliches Verhältnis - anders als die Patienten.
Und bei meiner Therapeutin kann ich sehr wohl davon ausgehen, dass sie zu ihren Nachbarn auch irgendeine Form von persönlichem Verhältnis hat, da die Praxisräume in ihrer Wohnung sind (klar abgegrenzt vom Wohnbereich...).
Ist mir aber ziemlich egal, bis auf die Orga-Probleme mit der Warterei. Und dass ich es ziemlich blöd finde, dass ich mit meiner nervösen Reiz-Blase nicht in Ruhe vorher auf die Toilette gehen kann, sondern jetzt immer das Gefühl habe, dass das von meiner Stunde abgeht. Vorher nicht gehen ist aber auch nicht gut... da bin ich dann irgendwann wegen drängender Probleme von meinen eigentlichen Problemen viel zu abgelenkt.
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― Anne Lamott
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Stern:
Ich empfinde deine Argumentation als recht zwanghaft. Du sprichst davon, dass einem etwas nicht "zustünde" usw. Ich hingegen argumentiere mit Taktgefühl, und ja, mir ist schon häufiger aufgefallen, dass es gerade die Menschen sind, denen das Taktgefühl weitgehend abgeht, die darauf pochen, dass sie ein Recht haben, sich so zu verhalten, wie sie dies tun. Ich finde das unangenehm und unsympathisch. Und meine "Vorliebe" ist es, diesen Menschen nicht im Therapie-Kontext zu begegnen (ansonsten auch nicht, aber im Zusammenhang einer Therapiestunde bin ich verwundbarer als sonst).
Wenn du das Gefühl brauchst, theoretisch die Macht darüber zu haben, dich auch um .50 schon vor der Haustüre aufhalten zu können, dann wirst du wissen, warum das so ist. Wenn dich das eh nicht betrifft, weil du ganz woanders wartest, wundert mich allerdings die Zwanghaftigkeit deiner Argumentation.
Ich glaube übrigens, dass das sehr wohl analysetypisch ist, denn dort werden ja gerade entsprechende Übertragungen und Regressionen gefördert. Deshalb erscheint das vielen anderen Menschen auch so fremd. Was ich auch nachvollziehen kann - nur eben nicht im Rahmen einer Analyse.
Was die Fahrt betrifft: Nun ja, ich selbst habe den Luxus, mit dem Rad innerhalb weniger Minuten dort zu sein, sodass eine Behinderung eher unwahrscheinlich ist. Würde ich weiter weg wohnen oder von der Arbeit kommen, wüsste ich allerdings auch, welchen Bus / Zug usw. ich nehmen müsste oder wann ich losfahren müsste und wie dann der Verkehr ist. Das hat man nach ein paar Stunden allerdings raus. Dann kannst du noch fünf Minuten drauf packen, die du dann im Auto oder ein paar Meter weiter warten kannst und fertig. Wenn du dir vor jeder Autofahrt so einen Kopp machst, von wegen: "Was, wenn ich keinen Parkplatz kriege und im Stau stehe und es glatt wird und der Reifen platzt", dann ist klar, dass du Ewigkeiten einlanen musst. Nur ist eben auch das sehr zwanghaft. Und ja, man bemerkt das schon, wenn einem so jemand begegnet, und das kann als lästig empfunden werden. Weil die Anspannung ansteckend ist / sein kann.
Ich empfinde deine Argumentation als recht zwanghaft. Du sprichst davon, dass einem etwas nicht "zustünde" usw. Ich hingegen argumentiere mit Taktgefühl, und ja, mir ist schon häufiger aufgefallen, dass es gerade die Menschen sind, denen das Taktgefühl weitgehend abgeht, die darauf pochen, dass sie ein Recht haben, sich so zu verhalten, wie sie dies tun. Ich finde das unangenehm und unsympathisch. Und meine "Vorliebe" ist es, diesen Menschen nicht im Therapie-Kontext zu begegnen (ansonsten auch nicht, aber im Zusammenhang einer Therapiestunde bin ich verwundbarer als sonst).
Wenn du das Gefühl brauchst, theoretisch die Macht darüber zu haben, dich auch um .50 schon vor der Haustüre aufhalten zu können, dann wirst du wissen, warum das so ist. Wenn dich das eh nicht betrifft, weil du ganz woanders wartest, wundert mich allerdings die Zwanghaftigkeit deiner Argumentation.
Ich glaube übrigens, dass das sehr wohl analysetypisch ist, denn dort werden ja gerade entsprechende Übertragungen und Regressionen gefördert. Deshalb erscheint das vielen anderen Menschen auch so fremd. Was ich auch nachvollziehen kann - nur eben nicht im Rahmen einer Analyse.
Was die Fahrt betrifft: Nun ja, ich selbst habe den Luxus, mit dem Rad innerhalb weniger Minuten dort zu sein, sodass eine Behinderung eher unwahrscheinlich ist. Würde ich weiter weg wohnen oder von der Arbeit kommen, wüsste ich allerdings auch, welchen Bus / Zug usw. ich nehmen müsste oder wann ich losfahren müsste und wie dann der Verkehr ist. Das hat man nach ein paar Stunden allerdings raus. Dann kannst du noch fünf Minuten drauf packen, die du dann im Auto oder ein paar Meter weiter warten kannst und fertig. Wenn du dir vor jeder Autofahrt so einen Kopp machst, von wegen: "Was, wenn ich keinen Parkplatz kriege und im Stau stehe und es glatt wird und der Reifen platzt", dann ist klar, dass du Ewigkeiten einlanen musst. Nur ist eben auch das sehr zwanghaft. Und ja, man bemerkt das schon, wenn einem so jemand begegnet, und das kann als lästig empfunden werden. Weil die Anspannung ansteckend ist / sein kann.
Auch hier dürftest du irren... bei den Mietern sind die Patienten oft nicht gerade sehr beliebt. Was ich so gehört habe, zumindest...Ein Mieter hat üblicherweise wenig Interesse an den Patienten seines Nachbarn, denn er hat mit diesem Nachbarn, der Therapeut ist, gar kein persönliches Verhältnis - anders als die Patienten.
-- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=37430&start=165
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Jetzt rede keinen Käse... DU hast selbst von zustehen gesprochen...:
Nur weil ich anderer Meinung bin, ist meine Ansicht nicht zwanghaft.
Und daher reagierst du evtl. auch umso angefressener... weil du annimmst, andere tun etwas, was dir und nicht ihnen zusteht.Es geht mir selbst nicht ums Klingeln: Dass das ggf. unterbunden wird, ist eine Selbstverständlichkeit. Aber ich kann keine Leute leiden, die immer so überpünktlich sind und dabei eben auch Raum einnehmen, der ihnen nicht zusteht. -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=37430&p=882911&hilit=zusteht#p882911
Nur weil ich anderer Meinung bin, ist meine Ansicht nicht zwanghaft.
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Wenn man sich nicht daran stört, dass einen andere Mieter zur Kenntnis nehmen (und das tun sie genauso), so hat das mMn eher mit Patientenrivalität zu tun und weniger damit, dass es an sich als störend wahrgenommen wird, wenn man gesichtet wird,
Liebe Grüße
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