Aktuellen Therapeuten zufällig getroffen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sandrin
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Beitrag So., 28.05.2017, 10:09

Ja, aber ist das nicht genau DAS Problem? Am Anfang der Therapie wird der tollkühne Plan festgelegt: Lieber Patient, du musst jetzt eine Übertragung eingehen, ich bin für die nun in einer Art Elternrolle usw. Am Ende lösen wir das halt wieder auf. So mir nichts, dir nichts.

Aber genau das funktioniert halt in den seltensten Fällen. Wie auch? Wo soll das dann aber enden? Wenn du jetzt nochmal hingehen würdest? Was könnte er dann sagen oder tun, dass du dieses Begehren nicht mehr hättest? Da hilft meiner Meinung nach leider nur Entwöhnung.

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Krümmelmonster
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Beitrag So., 28.05.2017, 10:43

Hallo Sandrin,
am Anfang der Therapie wird der tollkühne Plan festgelegt: Lieber Patient, du musst jetzt eine Übertragung eingehen, ich bin für die nun in einer Art Elternrolle usw.
Ist es wirklich so? wird es besprochen?
Bestimmt nicht bei jeden, weil das manchmal gar nicht funktioniert. weil der Patient gar nicht weis was da abgeht.

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sandrin
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Beitrag So., 28.05.2017, 10:46

Das ist ja noch schlimmer! Dann läuft man ja direkt ins offene Messer

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Klein-Ida
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Beitrag So., 28.05.2017, 11:41

Geklaute Lebenszeit und keine Problemlösung, nur anschweigen.
Das ist mehr als ärgerlich.
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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Krümmelmonster
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Beitrag So., 28.05.2017, 11:58

klein Ida
na ja wenn ihr nicht erzählst und nur schweigt,was hat das für einen sinn. dann würde ich auch gehen. dann ist es mir ja zu langweilig!

sandrin na ja wenn ich aber mir keine vorstellung von eltern machen kann. offene messer rein laufe meinst du das der Therapeut mich dann killen will.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.05.2017, 12:25

sandrin hat geschrieben: So., 28.05.2017, 10:09 Ja, aber ist das nicht genau DAS Problem? Am Anfang der Therapie wird der tollkühne Plan festgelegt: Lieber Patient, du musst jetzt eine Übertragung eingehen, ich bin für die nun in einer Art Elternrolle usw. Am Ende lösen wir das halt wieder auf. So mir nichts, dir nichts.
Nein, das wird nicht als Plan festgelegt, schon gar nicht durch den Therapeuten und erst recht nicht, weil es dem Therapeuten Spaß macht, oder er Dich ärgern will.

Es ist ein beobachtbares Phänomen, das unweigerlich in jeglicher Beziehung (auch in der therapeutischen) geschieht und das, manchen therapeutischen Schulen zufolge, oft genutzt werden kann, um Heilung zu erzielen.

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Broken Wing
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Beitrag So., 28.05.2017, 12:40

Natürlich ist das geplant, gerade bei den analytisch orientierten Therapien. Dieses Phänomen ist bekannt, wird aber bei vielen Methoden nicht gefördert oder sogar wird dem entgegengewirkt.

Die analytischen Verfahren geben einerseits den Bedürfnissen zeitlich und thematisch viel Raum, frustrieren sie aber andererseits rigeros durch strenge Abstinenz und Neutralität. Daran muss der Patient leiden. Solange er das nicht tut, gilt er nicht als gesund. Ist ja auch logisch, dass man leidet, wenn man so permanent und nachhaltig frustriert wird. Und es ist auch logisch, dass nicht gesund ist, wer das nicht tut.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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sandrin
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Beitrag So., 28.05.2017, 12:55

Wäre mir persönlich zu machosistisch. Außerdem verstehe ich den Sinn nicht darin, mich in einen leidvollen Zustand zu versetzen, um mir zu beweisen, dass ich gesund bin.
Das wäre ja so, als würde ich jemanden bitten, mir eins überzubraten, um zu sehen, dass man Kopf an und für sich gesund ist ????

Und ehrlich gesagt glaube ich , dass ALLE Patienten unter einem solchen Verhalten leiden, die zum Fühlen in der Lage sind.


mio
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Beitrag So., 28.05.2017, 12:58

Mia Wallace hat geschrieben: So., 28.05.2017, 12:25 Es ist ein beobachtbares Phänomen, das unweigerlich in jeglicher Beziehung (auch in der therapeutischen) geschieht und das, manchen therapeutischen Schulen zufolge, oft genutzt werden kann, um Heilung zu erzielen.
Das aber gerade in der klassischen Analyse gefördert und begrüßt wird. Die hohe Frequenz der Stunden, der "unsichtbare" Analytiker ohne "eignes Gesicht", das Gefälle aus liegend und sitzend, die Tatsache, dass der Analytiker ganz klar die Regeln bestimmt, all das dient dazu die Regression zu fördern.

Der Patient soll so Zugang zu seinen verdrängten Gefühlen und Konflikten bekommen und diese mittels der Analyse der (Gegen)Übertragung in seine Lebensgeschichte und auch in sich selbst integrieren lernen, damit zukünftig ein reflektierter und anderer Umgang damit möglich ist.

Schwierig wird es halt, wenn das nicht gelingt und es mehr um die Person des Analytikers (=er ist der vermeintliche Verursacher) geht als um das Übertragungsgeschehen für das der Patient ursächlich verantwortlich ist.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.05.2017, 12:59

Broken Wing hat geschrieben: So., 28.05.2017, 12:40 Natürlich ist das geplant, gerade bei den analytisch orientierten Therapien.
Emotionen kann man nicht planen. Die geschehen.
Es stimmt, es gibt Verfahren, die dieses Phänomen der Übertragung, das einfach immer und in allen Beziehungen auftritt, unterbinden und die keine Werkzeuge haben, das ganze aufzulösen.

Das macht es aber nicht besser und ist m.E. das Problem bei reinen VTs....
Auch in der VT geschieht selbstverständlich Übertragung, aber VTler lernen nicht das Rüstzeug und die Techniken, um die Übertragung wieder aufzulösen.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.05.2017, 13:01

mio hat geschrieben: So., 28.05.2017, 12:58
Schwierig wird es halt, wenn das nicht gelingt und es mehr um die Person des Analytikers (=er ist der vermeintliche Verursacher) geht als um das Übertragungsgeschehen für das der Patient ursächlich verantwortlich ist.
ja da hast Du sicher recht. Sehe ich genau so.
und ich zweifle auch nicht daran, dass das aus unterschiedlichen Gründen, die sowohl beim Analytiker als auch beim Patienten selbst , oder bei beiden liegen können, immer wieder zum Problem werden kann.

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Klein-Ida
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Beitrag So., 28.05.2017, 13:02

:stupid: :stupid: :stupid: :stupid: :stupid: :stupid: :stupid: :stupid: :stupid:

Der Therapeut wird reich daran an den jahrelangen Therapien.
Zuletzt geändert von Klein-Ida am So., 28.05.2017, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain


mio
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Beitrag So., 28.05.2017, 13:02

sandrin hat geschrieben: So., 28.05.2017, 12:55 um zu sehen, dass man Kopf an und für sich gesund ist ????
Der Patient ist ja nicht gesund sondern hat einen hohen Leidensdruck. Sonst würde er sich das ja gar nicht antun und sich jemandem derart "ausliefern".

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Broken Wing
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Beitrag So., 28.05.2017, 13:04

Ist aber so. Warum sollte sonst der ganze Aufwand betrieben werden? Für einen netten Tratsch auf hohem Niveau wäre das nicht nötig. Die pa kommt noch aus der Zeit, aus der auch die Homöopathie kommt.

Da psychische Krankheiten nicht behandelt werden, muss man in der Therapie an solchen Dingen erkranken, die sie behandeln kann. Naja. Da gehts einen erst mal richtig besch**en. Nach ein bisschen Behandlung ist hoffentlich die induzierte Störung weg und man fühlt sich wie neugeboren.
Diesen Effekt kennt man ja auch von Antidepressiva. In den ersten Wochen haben alle Körperöffnungen viel zu tun und müssen Schichtdienste einschieben. Danach gewöhnt sich der Körper an die Substanz und man freut sich, dass es einen wirklich besser geht. Die Grunderkrankung ist noch immer da, aber man hat gesehen, dass die Hölle mehrere Tore hat.
Nach ein paar Monaten allerdings hat man sich wieder gewöhnt, die Depression holt einen ein und man muss wieder "einstellen", also das Spiel von vorne beginnen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Klein-Ida
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Beitrag So., 28.05.2017, 13:10

Das kann aber auch schiefgehen und zum Suizid führen, kam sowas schon vor?
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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