Klagen/jammern

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

mio
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 11:35

saffiatou hat geschrieben:Nur frage ich mich nun warum immer noch darüber diskutiuert wird (was so schlecht am Jammern ist und denen ein schlechtes Gewissen zu machen) und auch warum die TE nur diese Frage gestellt hat sich dann aber nicht mehr äußert.
Nun, ich kann das auch nur aus meiner Perspektive heraus beantworten:

Leute die sich ewig über das Leben, das Verhalten anderer, ihr Unglück etc. be"schweren" be"schweren" auf Dauer auch mich, wenn ich nicht acht gebe. (Da meine ich jetzt wie zumeist hier meine Erfahrungen im RL.)

Wenn ich dann aber versuche diese Situation mit dem Betroffenen gemeinsam zu ent"lasten" und dann wird mit einem "geht nicht, kann ich nicht, alles sinnlos" reagiert wird, dann soll da wohl gar keine "Entlastung" stattfinden und die "Schwere" (des Betroffenen) scheint mich mehr zu belasten als den Betroffenen. Im RL gehe ich dann weg und vermeide den Kontakt zu solchen Menschen. Was aber dann eben auch wieder dazu führt, dass der Betroffene sich erst recht "bestätigt" fühlt in seiner verdrehten Weltsicht und nun auch noch über mich "jammert". Und so entsteht für die betroffene Person ein Teufelskreis in dem vor allem sie selbst gefangen ist. Umgekehrt würde aber auch ein Teufelskreis entstehen, so ich der Person zustimme. Das meinte ich weiter oben mit "Loose-Loose" Situation, sowohl für mich als auch für den Betroffenen. Im Besten Falle geht der betroffenen Person irgendwann auf, dass es vielleicht ja doch an der eigenen Herangehensweise liegt und nicht nur an der bösen Welt...dann, wenn sich keiner mehr findet der "liebevoll zuhört".

Für meine Begriffe ist ein Forum im Gegensatz zum RL auch ein Raum in dem über solche "Phänomene" gesprochen werden kann und sollte, denn im RL finden solche - klärenden - Gespräche dann im Zweifel irgendwann gar nicht mehr statt und somit fehlt dann auf Betroffenenseite das "Verständnis" dafür, wie er oder sie in diese Isolation gekommen ist unter Umständen vollkommen. Im besten Falle findet derjenige dann einen fähigen, geduldigen Therapeuten der hilft das Problem zu lösen.

Warum die TE diese Frage gestellt hat ist für mich unerheblich. Was soll ich mir den Kopf zerbrechen über deren Motivation?

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stern
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 11:47

SoundOfSilence hat geschrieben:Dauerjammern ist erlaubt, aber darauf hinzuweisen wie destruktiv das ist, muss doch auch erlaubt sein.
Es geht nicht um erlaubt oder nicht erlaubt (das Hausrecht obliegt dem Bloginhaber), sondern was dazu motiviert, andere zu der Arbeit anschubsen zu wollen, die man selbst ja schließlich auch leistet.

Es besteht noch nicht einmal eine Behandlungspflicht hierzulande. Sondern (außer z.B. im Fall von Zwangsbehandlungen) hat hier jeder das freie Recht auf sinnvolle bzw. nötige Behandlungen zu verzichten bzw. nichts zu ändern.

Was motiviert dazu, dieses Recht anderen nicht einfach zuzugestehen?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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SoundOfSilence
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 11:52

Die möglichen Gründe dürften vielfältig sein. Meine persönlichen habe ICH benannt, einige andere taten das auch. Aber DAS bleibt unkommentiert hier.

Was hier einige lesen wollen ist: weil es geil ist mich auf- und andere gleichzeitig abzuwerten.
Egal, ob es das Motiv ist oder nicht... Hauptsache das Vorurteil wird bestätigt, nicht wahr?
Hello darkness, my old friend...

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stern
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 11:59

Unkommentiert? Nicht darauf eingegangen? Nun, es wurde z.B. argumentiert, dass es auf den Sack geht, Energieraub ist. Und darauf wurde dann z.B. erwidert: Warum klickt man dann solche Blogs dauernd an, wenn man sich dauernd am Dauergejammer anderer aufgeilt.
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SoundOfSilence
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 12:01

...Und all die anderen genannten Gründe?
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stern
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 12:05

Ist doch alles nachzulesen, was wie kommentiert wurde.
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mio
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 12:08

stern hat geschrieben:Es besteht noch nicht einmal eine Behandlungspflicht hierzulande. Sondern (außer z.B. im Fall von Zwangsbehandlungen) hat hier jeder das freie Recht auf sinnvolle bzw. nötige Behandlungen zu verzichten bzw. nichts zu ändern.

Was motiviert dazu, dieses Recht anderen nicht einfach zuzugestehen?
Der Irrglaube sie wollten aus ihrer leidvollen Situation herauskommen bzw. was an ihr verändern. Tja, ist halt ein Irrglaube.

"Man" sollte eben nicht von sich auf andere schließen und auch nicht alles glauben was "man" hört.

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SoundOfSilence
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 12:10

Genau, Stern. Und dann kann man lesen, dass das "Aufgeilen" eine Unterstellung war, die von den Usern selbst benannten Gründe aber "überlesen" werden.

Das ist schade, aber typisch. Und nun bin ich hier wieder raus, Stern.
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Gelli
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 12:45

Widow,du meinst auch,es dreht sich hier immer nur um dich.Welcher Thread auch immer von wem eröffnet wird,du bist nicht weit.Du stellst dich gern hier dar,und für alle willst du hier Dr.allwissend sein.Es geht hier mal nicht um dich.
Und ich bleibe dabei,es gibt genug hier die nur jammern und klagen und sich ständig in der Opferrolle sehen,und sich
auch nur darin sehen wollen.
Was wäre die Welt und das Leben schwer auszuhalten,wenn man sich nicht in der Opferrolle sähe.
GUT DING WILL WEILE HABEN


Widow
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 12:56

Gelli, was ist denn in Dich gefahren?
Gelli hat geschrieben:Welcher Thread auch immer von wem eröffnet wird,du bist nicht weit.


Hast Angst vor mir? Bild

Und Obacht: Bloß nicht über mich jammern&klagen ...

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Candykills
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 13:02

Gelli hat geschrieben: Und ich bleibe dabei,es gibt genug hier die nur jammern und klagen und sich ständig in der Opferrolle sehen,und sich
auch nur darin sehen wollen.
Was wäre die Welt und das Leben schwer auszuhalten,wenn man sich nicht in der Opferrolle sähe.
Was ich nicht verstehe ist, dass du die Leute nicht persönlich ansprichst. Du haust so einen Thread heraus, wagst dich aber nicht den Leuten wirklich gegenüber zu treten. Das finde ich etwas falsch und feige.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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candle.
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 13:09

stern hat geschrieben: Nur kapiere ich nicht, was dazu animiert, jemandem unter die Nase zu reiben, dass sich bei jemandem angeblich nichts ändert, während man selbst ja so viel tut?
Das läßt sich eigentlich gar nicht beantworten. Wir wissen nicht was mio zum Beispiel tut, also ist sie auch nicht angreifbar.
Und wer definiert hier bitte was getan werden muß und kann das für einen fremden anonymen Menschen? Das geht doch wirklich nicht! Dann auch worum es inhaltlich gehen soll in der Veränderung. Was soll verändert werden? Außerdem ist jeder unterschiedlich angeschlagen. Vielleicht geht es auch wieder nur um die simple Neidfrage wer hier kränker als der andere ist?

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mio
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 13:24

candle. hat geschrieben:Wir wissen nicht was mio zum Beispiel tut, also ist sie auch nicht angreifbar.
Ich kann es Dir gerne beantworten, wenn Du Dich dann sicherer fühlst:

Ich mache seit ca. 6 Jahren Therapie. 92h bewilligte Therapie (die ich zB. auch klar erbitten musste nach Stunde 80h! Mehr als 92h wollte die KK allerdings nicht bewilligen), seit dem nutze ich die Quartalsstunden, weil es leider noch nicht so gut ging, wie erhofft. Zwischen den Stunden habe ich von Anfang an intensivst an meiner Problematik gearbeitet, da mir klar war, wenn ich will, dass sich da was verbessert, dann muss ich was tun. Und zwar ICH, nicht meine Thera, die kann mich nur begleiten und unterstützen, wenn ich grad mal wieder am durchdrehen bin innerlich oder keine Idee mehr habe, wie es (ich) weitergehen soll. Machen musste ich selbst. Und manchmal musste ich mir auch ganz klar Unterstützung dabei erbitten. Sei es von der Thera, von meiner Hausärztin, dem Körperthera oder meinem persönlichen Umfeld. Allein hätte ich das nicht geschafft. Entweder aktive oder auch "passive" in Form von Verständnis für bestimmte "Einschränkungen" gegen die ich (noch) nicht ankam.

Das war anstrengend und gefühlt habe ich die letzten 6 Jahre eigentlich kaum was anderes gemacht, als an mir selbst und einer Verbesserung meiner persönlichen Situation zu arbeiten und den Rest "einigermassen" am Laufen zu halten. Tag und Nacht. Mit Rückschlägen noch und nöcher. Aber es hat sich gelohnt und mein "Totalzusammenbruch" (so erschreckend, quälend und gefühlt "vernichtend" er erst mal war) war im Rückblick das "Beste" was mir passieren konnte.

Und nun kannst Du mich gerne "angreifen" so Du das Bedürfnis danach verspürst.
Zuletzt geändert von mio am Mo., 18.04.2016, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 13:24

mio hat geschrieben:Eine Tatsache zu benennen ist erst einmal keine Abwertung sondern die Benennung einer Tatsache.
Ach, hast du eine Ahnung, wie immer! Wen versuchst du eigentlich zu beeindrucken? Argumentieren und logisch denken lernt man übrigens nicht in der Klinik oder beim Therapeuten. Also falls du das daher hast...
Das hatten sich mal homophobe Kollegen auch gedacht, als sie ihrem Schwulen kollegen grinsend erklärten, dass man Schwule früher ins jenseits befördert hätte. War ja auch nur die Benennung von Tatsachen. Das Gericht sah es aber anders.

Natürlich nennst du hier auch nur eine Tatsache und willst auch sonst nichts damit sagen.

Und getrost könnte man fragen, ob es wirklich ein Jammern auf hohem Niveau ist oder ob wir nicht erst recht Gründe haben zu jammern. Die Diskussion um die Sterbehilfe gibt es auch nur in den wohlhabenden Ländern. Aber ganz sicher nicht, weil die Alten zu viel Zeit haben, sondern weil die armen Alten gar nicht in den Genuss des Zerfalls bei lebendigem Leibe kommen und das Pech haben, einerseits am Leben erhalten zu werden, andererseits sich keine guten Pfleger leisten zu können.

Jahrelange Depressionen, Essstörungen oder einfach verhungern. Ich will nicht vor die Wahl gestellt werden, bei so etwas gibt es kein Besseres.
mio hat geschrieben:Ebenso ist es eine Tatsache, dass exakt diese Menschen in anderen Ländern weit größere Probleme hätten als ihr "Leid" in einem Forum niederzuschreiben - allein das ist doch bereits eine privilegierte Situation im Vergleich zu zig anderen Menschen auf diesem Planeten.
Ach, dabei lese ich als Depressive so oft, dass arme Menschen glücklicher wären. Da frage ich mich schon.
Und wieder. Ein Hartzer verhungert vielleicht nicht, kann dafür aber beobachten, wie es sich andere gut gehen lassen. Das Geld ist so berechnet, dass man sich nicht gut gehen lassen soll, auch wenn klar ist, dass man nie einen Job bekommen wird. In anderen Ländern geht es allen gleich schlecht, sodass man sich weniger ausgegrenzt fühlt, was bekanntlich krank macht.
Es gibt einfach keine privilegiertere Situation.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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candle.
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Beitrag Mo., 18.04.2016, 13:36

mio hat geschrieben: Zwischen den Stunden habe ich von Anfang an intensivst an meiner Problematik gearbeitet, da mir klar war, wenn ich will, dass sich da was verbessert, dann muss ich was tun. Und zwar ICH, nicht meine Thera, die kann mich nur begleiten und unterstützen, wenn ich grad mal wieder am durchdrehen bin innerlich oder keine Idee mehr habe, wie es (ich) weitergehen soll. Machen musste ich selbst.
Ich wollte dich gar nicht ansprechen, weil wir irgendwie gesprächstechnisch nicht zusammenkommen für mein Gefühl. Ja, aber mio, das ist doch selbstverständlich oder nicht?
Und manchmal musste ich mir auch ganz klar Unterstützung dabei erbitten. Sei es von der Thera, von meiner Hausärztin, dem Körperthera oder meinem persönlichen Umfeld. Allein hätte ich das nicht geschafft. Entweder aktive oder auch "passive" in Form von Verständnis für bestimmte "Einschränkungen" gegen die ich (noch) nicht ankam.
So gesehen: Was ist allein? Hier haben ja ganz viele kein stabiles Umfeld und das kann man sich auch nicht basteln, wenn man in schlechter Verfassung ist. Das ist schon das Ideal, dass alle im Umfeld Verständnis zeigen. Ich kenne das zum Beispiel gar nicht. Und ein Therapeut reicht da auch nicht aus, es wird ja nicht umsonst auch gerne auf das soziale Umfeld gesetzt. Ich habe auch Unterstützung gesucht und erbeten. Und ich hatte auch 100 Stunden jedes Mal. Und nun? Die Verlängerungen habe ich auch nicht für nichts bekommen.

Du mußt eben auch mal bedenken unter welchen Voraussetzungen hier gehandelt wird. Manche, ich auch, sind noch dazu in ihrer Existenz bedroht. Das schwebt mir auch permanent im Kopfe herum, manche müssen das zum Glück nicht erleben. Will sagen, dass manche Menschen nochmal woanders stehen im Leben und müssen sich viel mehr nebenher erstreiten als nur die Therapie.
Aber es hat sich gelohnt und mein "Totalzusammenbruch" (so erschreckend, quälend und gefühlt "vernichtend" er erst mal war) war im Rückblick das "Beste" was mir passieren konnte.
Und bei mir ist es anders. Mein Zusammenbruch hat mich wohl auch traumatisiert, weil ich da von der Familie einfach fallen gelassen wurde samt Partner. Und mir ging es physisch so schlecht, dass es mir immer noch im Nacken hängt und ich immer noch Angst habe, dass es mir nochmal passiert.

candle
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