Supervision für Klienten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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tipsy
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Beitrag So., 22.12.2019, 13:41

spirit-cologne hat geschrieben: So., 22.12.2019, 13:19 Ich habe eher den Eindruck, da nutzt du gerade diesen Thread, um persönlichen Frust abzulassen und Therapeutenbashing zu betreiben.
Ehrlich nein. Aber ich hab so meine Erfahrungen gemacht. Und ich finde, es leiden beide Seiten darunter, wenn es in der Supervision einseitig zugeht und der Patient selbst außen vorbleibt. WIe viele Missverständnisse sich vielleicht erst durch (schlechte) Supervision ergeben?

Kennt ihr die Flüsterpost? Geschichten verfälschen sich. Das passiert in jeder mündlichen Kommunikation. Deshalb sind bei einem Gerichtsverfahren auch alle anwesend und alle werden gehört.

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 22.12.2019, 13:55

tipsy hat geschrieben: So., 22.12.2019, 13:41 Kennt ihr die Flüsterpost? Geschichten verfälschen sich. Das passiert in jeder mündlichen Kommunikation. Deshalb sind bei einem Gerichtsverfahren auch alle anwesend und alle werden gehört.
Ich wurde auch gehört - und mein Erscheinen bei der Gerichtsverhandlung war nicht erforderlich.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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tipsy
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Beitrag So., 22.12.2019, 13:58

Anna-Luisa hat geschrieben: So., 22.12.2019, 13:55 Ich wurde auch gehört - und mein Erscheinen bei der Gerichtsverhandlung war nicht erforderlich.
Was willst du damit ausdrücken?

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:01

tipsy hat geschrieben: So., 22.12.2019, 13:58 Was willst du damit ausdrücken?
Dass, entgegen deiner Behauptung, nicht das Erscheinen aller bei einer Gerichtsverhandlung unbedingt erforderlich ist.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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GuterGeist2019
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:05

Nach meiner Erfahrung müssen diejenigen, die am Ende wirklich zur Entscheidungs- und Urteilsfindung relevant sind, auf jeden Fall nochmal vor Gericht erscheinen und auch dort aussagen. Wurde mir auch von Seiten der Behörden und von Anwaltsseite so erklärt.

Aber: Was hat diese Diskussion in den letzten Beiträgen noch mit dem Titel des Threads zu tun??

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tipsy
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:06

Anna-Luisa hat geschrieben: So., 22.12.2019, 14:01 Dass, entgegen deiner Behauptung, nicht das Erscheinen aller bei einer Gerichtsverhandlung unbedingt erforderlich ist.
Das habe ich nicht behauptet. Mein Vergleich sagt, dass in einem Gerichtsverfahren der Kläger und der Angeklagte gehört werden MÜSSEN.

Ergo sollte auch der Patient bei der Supervision dabei sein. Weil er da aber immer der Verlierer sein wird, sollte es eine unabhängige Mediation sein, finde ich zumindest. Zum Vorteil aller "Parteien". Dann noch mit Schweigepflicht des Mediators und es wäre viel mehr gewonnen als in einer Supervision-Flüsterpost.

Ich fand manchmal Psychotherapie ist ein (moralisches, soziales, gesellschaftliches) Verfahren ohne Anwalt.

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:08

tipsy hat geschrieben: So., 22.12.2019, 14:06 Das habe ich nicht behauptet. Mein Vergleich sagt, dass in einem Gerichtsverfahren der Kläger und der Angeklagte gehört werden MÜSSEN.
Danke für deine nachträgliche Präzisierung.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:12

tipsy hat geschrieben: So., 22.12.2019, 14:06 Ergo sollte auch der Patient bei der Supervision dabei sein. Weil er da aber immer der Verlierer sein wird, sollte es eine unabhängige Mediation sein, finde ich zumindest. Zum Vorteil aller "Parteien". Dann noch mit Schweigepflicht des Mediators und es wäre viel mehr gewonnen als in einer Supervision-Flüsterpost.
Ich möchte bei keiner Supervision dabei sein. Und bei einer Mediation auch nicht. Auch nicht, wenn es nett gemeint ist, damit ich keinen "Nachteil" erleide. Mich interessiert nicht, was die Therapeutin mit dem Supervisoren bespricht.
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GuterGeist2019
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:18

Ich finde nicht, dass der Patient bei der Supervision dabei sein sollte. Der Supervisor ist der Ansprechpartner für den Therapeuten. Wo er den Fall oder Schwierigkeiten aus seiner Sicht darlegen kann. Das halte ich für ganz wichtig in diesem Beruf! Ohne gleich "Auskotzen" dahinter zu vermuten.

Immer vorausgesetzt, dass der Therapeut seine Arbeit gut machen möchte, gibt es hier meines Erachtens auch Grenzen für den Patienten. Nur als Beispiel: Wäre der Patient dabei und der Therapeut würde dem Supervisor gegenüber z.B. Zweifel äußern, ob er dem Patienten helfen kann - das wäre alles andere als hilfreich für den Therapieprozess. Das würde den Patienten nur verunsichern und den Therapeuten auch nicht sicherer machen. Und solche Beispiele gibt es viele.

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spirit-cologne
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:31

Tipsy, die Prüfungsverordnungen weichen von Bundesland zu Bundesland etwas ab, ich habe nicht den Überblick über alle Bundesländer, aber zumindest in NRW müssen auch Verhaltenstherapeuten mindestens 50 Stunden der Selbsterfahrung als Einzelselbsterfahrung machen - das entspricht in etwas dem Umfang einer Langzeittherapie. Auch müssen die in der Ausbildung absolvierten Therapien im Verhältnis 1: 4 supervidiert werden, wovon wiederum ein Drittel in Einzelsupervision erfolgen muss. Und da bekommt man von den Selbsterfahrungsleitern und Supervisoren bei weitem nicht nur den Bauch gepinselt. Darüber haben auch noch viele der im Rahmen der Ausbildung absolvierten Seminare einen Selbsterfahrungsanteil.

Supervisionen bei fertigen Therapeuten werden hauptsächlich als Einzelsupervisionen durchgeführt. Daneben gibt es Gruppen gleichgestellter Therapeuten, die sich austauschen, das nennt man dann aber Intervision. Beides wird von Therapeuten in erster Linie dann genutzt, wenn sie einen Patienten oder den Therapieverlauf nicht verstehen oder neue Ideen brauchen. Natürlich kann es blinde Flecken beim Therapeuten geben, die auch in der Supervision nicht aufgedeckt werden, weil der Therapeut schlicht und ergreifend nur bestimmte Sequenzen aus der Therapie erzählt, die ihm selbst bedeutsam erscheinen, aber das Risiko kann trotzdem durch die Supervision gemindert werden. Ein guter Supervisor kann auch zwischen den Zeilen lesen und wenn der Verdacht da ist, da könnten blinde Flecke des Therapeuten sein, wird der Supervisor das auch thematisieren.

Nein, ich war nicht selbst bei einer rein therapeutischen Supervision dabei, wohl aber bei gemischten Gruppensupervisionen verschiedener helfender Berufsgruppen. Durch meine Arbeit habe ich beruflich häufig mit Psychotherapeuten zu tun und habe auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis mehrere Therapeuten, von denen ich schon einiges zu hören bekommen habe. U.a. musste ich auch schon Tränen trösten, nachdem eine Therapeutin von Ihrem Supervisor "hart rangenommen" wurde. Das ist wirklich nicht nur "piep,piep,piep, wir haben uns alle lieb".

Ich habe übrigens nicht behauptet, dass es bei Lehrern und Ärzten (ebenso wenig bei Sozialarbeitern, Pflegern usw.) keine Supervision oder Selbsterfahrung gäbe, sondern nur, dass sie dort nicht verpflichtender Bestandteil der beruflichen Ausbildung sind.
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Coriolan
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:35

@ spirit-cologne und GuterGeist2019

Ihr habt das sehr gut auf den Punkt gebracht.

Warum sollte sich ein Therapeut eine teure Supervision freiwillig antun, wenn er dort nicht über Schwierigkeiten reden wollte, die sich in Bezug auf seinen Beruf ergeben? Macht ja jetzt nicht soooo viel Sinn.

Tipsy:

Aber den Vergleich einer Psychotherapie mit einem Gerichtsverfahren finde ich schon bemerkenswert. Wie kommst du darauf, dass du durch die Supervision (d)eines Therapeuten Nachteile erfahren hast?
Zuletzt geändert von Coriolan am So., 22.12.2019, 14:42, insgesamt 2-mal geändert.
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stern
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:38

Eine Supervison i.e.S. gibt es nur für Therapeuten... dann, wenn ein Patient zusammen mit dem eigenen Therapeuten und einem Supervisor die Therapie supervidieren würden, wären die Rollen gehörig verlassen. Hoffentlich macht das dann keine Supervision der Supervison erforderlich. :lol:

Wenn man als Patient Zweifel hat, kann man sich gleichwohl unabhängig informieren (je nach Fragestellung sind evtl. andere Anlaufstellen sinnvoll). Und der Therapeut muss dafür sorgen, seine therapeutische Funktion professionell auszufüllen. Wie er das anstellt, ist seine Sache.

(nicht alle Vorbeiträge gelesen)
Liebe Grüße
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candle.
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:42

Coriolan hat geschrieben: So., 22.12.2019, 14:35 Warum sollte sich ein Therapeut eine teure Supervision freiwillig antun, wenn er dort nicht über Schwierigkeiten reden wollte, die sich in Bezug auf seinen Beruf ergeben? Macht ja jetzt nicht soooo viel Sinn.
Naja, um es auch nochmal auf den Punkt zu bringen: Hier ging es eigentlich mal um Supervision für Klienten, die es so nicht gibt. Und das wurde schon direkt auf Seite 1 "abgehandelt".

candle
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Coriolan
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:47

Richtig - der Thread ruhte aber 3 Jahre und es kamen neue Fragen/Beiträge, auf die ich (du, und auch andere) eingingen.
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candle.
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Beitrag So., 22.12.2019, 14:55

Ich glaube nicht, dass ich da auf einen Beitrag einging. Und selbst wenn, dann war die neue Frage die wie vor einigen Jahren. Und die Antwort war auch die selbe. :anonym:

Ich finde es nur wieder nicht schön, wenn es hier hochkocht auf falscher Linie. Das macht den Thread nur kaputt.

LG candle
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