Wer heilt hat Recht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:56

Stern, was frustriert Dich eigentlich so in Bezug auf das Thema? Dass nicht alle Deine Sicht teilen? Dass Du sowas selbst noch nie erfahren hast? Dass Du selbst Probleme hättest solche Angebote annehmen zu können?

Lass doch einfach anderen das, was ihnen hilft. Ohne Dein Misstrauen auf ihre Situation drauf zu packen, ohne Wertungen, ohne Vorschriften zu machen.

Es dürfte mittlerweile jedem klar geworden sein, dass Du jede Abweichung von der "Norm" so sie ein von Dir definiertes Maß überschreitet für gefährlich hälst. Das ist Dein gutes Recht, das darfst Du so sehen. Und ich denke das hat auch jeder verstanden. Du darfst auch gerne lieber in die Akutpsychatrie gehen so es Dir sehr schlecht geht als ambulante Hilfe in Anspruch zu nehmen, die vielleicht etwas "ungewöhnlicher" ist. Das ist Deine freie Entscheidung. Nur bitte lass auch anderen diese Entscheidung und ihre Haltung dazu.

Ich bin auf alle Fälle sehr froh um jeden Therapeuten der da am Patienten orientiert arbeitet und gemeinsam mit dem Patienten schaut, was helfen könnte.

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Mitzi
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:58

stern hat geschrieben: Regelmäßiges und deutliches Abweichen von üblichen Vorgehensweisen (wie Einhaltung der Sitzungsdauer von 50 Min.) ist also Zeichen der Gestörtheit des Patienten und kann nie und nimmer auf eine unprofessionelle Arbeitsweise schließen lassen. Aha.
Ich frag mich auch, ob ich das alles gerade richtig verstehe.
Wenn ich wüßt, wo das ist, ging ich in die Welt hinein ...
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candle.
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 11:59

Mitzi hat geschrieben: Was hat das damit zu tun, dass ich Neuling bin? Im Eingangspost ist die Rede von "Geschenke nehmen, und geben"..... Und unentgeltlicher Zeitaufwand vom Therapeuten sind für mich auch Geschenke.
Weil ich vielleicht den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, deswegen dachte ich, dass es dir aufgefallen wäre.

Naja, ob Zeitaufwand wirklich unentgeltlich ist? Es gibt ja noch diverse Abrechnungspositionen wie ich mit dunkel erinnere. Gut, du hast es hier also nicht gelesen außer der Fragestellung hier im Thread.

Danke dir!
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:09

@ Peppermint Patty: Ideal ist niemand. Das Problem ist nur, dass demjenigen Erbsenzählerei, Korinthenkackerei und was weiß ich noch unterstellt wird, der bezweifelt, dass es hier mit rechten Dingen zugeht. Und zum Diskutieren und in Fragestellen sind wir ja da. Andernfalls könnte man alles für sich behalten und müsste sich nicht mit Widerspruch plagen.

Ja stell dir vor. Ein Autofahrer muss immer bei Rot stehen bleiben. Bei einer Kontrolle oder einem Unfall kann er auch nicht rufen, kein Mensch sei perfekt. Und dann erwartet man auch noch, dass er Straßenschilder beachtet, auf Fußgänger Rücksicht nimmt usw. Wenige erfüllen alles immer, und trotzdem wird es erwartet.
Ich gehöre übrigens nicht zu denen, die ein gelegentliches Fahren bei Rot gutheißt, nichts gegen ein paar Schlückchen bier einzuwenden hat, bin also auch hier voll der Erbsenzähler.

Solange alles gut geht, sind die Leute glücklich. Aber wenn was schiefgeht, ist es der pöse Therapeut. Ist er ja auch, weil er die grenzen einzuhalten hat.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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stern
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:10

mio hat geschrieben:Stern, was frustriert Dich eigentlich so in Bezug auf das Thema? Dass nicht alle Deine Sicht teilen? Dass Du sowas selbst noch nie erfahren hast? Dass Du selbst Probleme hättest solche Angebote annehmen zu können?
Wie ich schon mehrmals schrieb: Du brauchst mich nicht im Forum analysieren... dafür habe ich eine Therapie. Ich bin auch nicht gefrustet *ich schwöre*. Aber interessant, was alles in mich hineininterpretiert wird... ohne das geht es wohl für manche nicht. Ich habe lediglich eine differenzierte Meinung, die vertrete...

Und
Geschenke annehmen oder geben
das ist nicht per se professionell, sondern hier kann man diverse Einschränkungen treffen... und man höre und staune: Selbst wenn es der Patient sagt, dies oder jenes tat mir gut.

Und mein deutlicher Eindruck ist: Diese Sichtweise kann nicht zugelassen werden, dass das auch Risiken bergen kann. Das Forum ist voll damit... aber nein, hier wird gebetsmühlenartig formuliert, dass das z.B. keine Abhängigkeit erzeugt und der Therapeut das selbstverständlich erläutert. Und dazu äußere ich dann auch meine Meinung. Dann sind es dann halt zwei verschiedene nacheinander, so what.

Ich mache auch keine Vorschriften.... wie auch. Ich sage lediglich, dass regelmäßiges und deutlichen Abweichen von üblichen Rahmenbedingungen ein Zeichen sein kann, dass nicht professionell gearbeitet wird. Warum so hoher Widerstand dagegen? Nimmt doch niemanden etwas. Ich fände es auch fragwürdig, wenn in einem Forum nur eine Meinung zugelassen wird.
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candle.
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:17

stern hat geschrieben: Das Forum ist voll damit... aber nein, hier wird gebetsmühlenartig formuliert, dass das z.B. keine Abhängigkeit erzeugt und der Therapeut das selbstverständlich erläutert. Und dazu äußere ich dann auch meine Meinung. Dann sind es dann halt zwei verschiedene nacheinander, so what.
Naja, sooooo voll ist das Forum nicht, wie gesagt, suche ich da definitiv deine zitierten Geschenkarien. Geht es hier um Abhängigkeit? Um wessen denn? Vielleicht solltest du das hier auch individueller gestalten als so allgemein, weil ich denke, dass das so nicht stimmt.

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mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:17

Broken Wing hat geschrieben: Solange alles gut geht, sind die Leute glücklich. Aber wenn was schiefgeht, ist es der pöse Therapeut. Ist er ja auch, weil er die grenzen einzuhalten hat.
Vollkommen richtig - aber diese Grenzen sind nicht in Zement gegossen, glücklicherweise. Ich denke je mehr Grenzen ein Patient hat (und damit meine ich vor allem ein Bewusstsein dafür, dass der Patient es ist, der langfristig sein Problem in den Griff zu bekommen hat und dass das nicht an den Therapeuten abgegeben werden kann) desto eher ist ein solches, flexibleres Arbeiten möglich. Besteht die Gefahr, dass ein Patient abhängig wird vom Therapeuten dürfte eher "abstinenter" gearbeitet werden, denn alles andere wäre fatal. Aber nicht jeder Patient hat eine gleich starke "Abhängigkeitstendenz", ebensowenig wie jeder Patient die selben Probleme und Bedürfnisse hat. Es sind Einzelfallentscheidungen und Einzelfallsituationen.

Wieso also etwas prophylaktisch kategorisch verbieten, was eventuell eine große Chance birgt? Wieso "Missbrauch" schreien, wenn es gar keine Unzufriedenheit gibt und alles gut zu laufen scheint? Wieso so wenig Mut?


mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:22

stern hat geschrieben: Ich bin auch nicht gefrustet *ich schwöre*.
Und wieso wiederholst Du hier dann seit Seiten das immer Gleiche? Hast Du das Gefühl, es wurde nicht gelesen?

Gut, ich habe es gelesen. Mehrfach.

Aber wiederhole es ruhig noch ein paar Mal, so Du möchtest. Ich muss Dich weder analysieren noch verstehen, glücklicherweise, das stimmt. Und ich muss das auch nicht lesen. Es kommt eh nix Neues.

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stern
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:29

Wieso also etwas prophylaktisch kategorisch verbieten, was eventuell eine große Chance birgt? Wieso "Missbrauch" schreien, wenn es gar keine Unzufriedenheit gibt und alles gut zu laufen scheint? Wieso so wenig Mut?
Von prophylaktisch kategorisch verbieten schrieb niemand etwas... aber ein Therapeut muss jederzeit rechtfertigen können, dass sein Verhalten therapeutisch ist und es muss im Auge behalten werden, dass nicht durch das Verwässern von Rahmenbedingungen nicht die Grenze überschritten wird, wo untherapeutische-nichthilfreiche Vorgehensweisen oder Unprofessionalität anfangen.
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:31

candle. hat geschrieben: Weil ich vielleicht den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, deswegen dachte ich, dass es dir aufgefallen wäre.

Naja, ob Zeitaufwand wirklich unentgeltlich ist? Es gibt ja noch diverse Abrechnungspositionen wie ich mit dunkel erinnere. Gut, du hast es hier also nicht gelesen außer der Fragestellung hier im Thread.

Danke dir!
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Ist es jetzt ein Fehler wenn ich auf den Eingangspost eingehe? Und ja, ich bin einfach davon ausgegangen, dass E-Mails und Telefonate zwischen den Terminen nicht verrechnet werden. Das meinte ich mit unentgeltlicher Zeitaufwand, den der Therapeut da investiert.
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:36

stern hat geschrieben:aber ein Therapeut muss jederzeit rechtfertigen können, dass sein Verhalten therapeutisch ist und es muss im Auge behalten werden, dass nicht durch das Verwässern von Rahmenbedingungen nicht die Grenze überschritten wird, wo untherapeutische-nichthilfreiche Vorgehensweisen oder Unprofessionalität anfangen.
Dann bitte doch um die Telefonnummer von dem bewussten Therapeuten und frag ihn nach seiner Begründung, wenn es Dich so beunruhigt. Ist zwar nicht Deine Baustelle, aber vielleicht antwortet er Dir ja trotzdem. Versuch macht kluch.

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:41

stern hat geschrieben:
, dass nicht durch das Verwässern von Rahmenbedingungen nicht die Grenze überschritten wird, wo untherapeutische-nichthilfreiche Vorgehensweisen oder Unprofessionalität anfangen.

Noch mal stern, mir ging es um Therapien, die therapeutisch hilfreich verlaufen.

Das es Therapien gibt die nicht hilfreich verlaufen bestreite ich gar nicht. Aber das ist hier OT weil an meinem Thema vorbei.

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stern
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:47

??? Ich bin auch nicht beunruhigt. Was soll das? Ich habe lediglich festgestellt, dass bei regelmäßigem und deutlichen Abweichen von Rahmenbedingungen dergestalt:
- Stundenüberziehung
- Geschenke annehmen oder geben
- e-mails oder Telefonate zwischen den Stunden
- was konkret gesagt werden muss oder wo eine Grenzziehung zu erfolgen HAT
- Verleihen von Übergangsobjekten
- oder schreiben von Karten im Urlaub
nicht immer therapeutische Gründe vorliegen müssen, sondern das auch Anzeichen sein kann, dass evtl. unprofessionell gearbeitet wird. Wenn das in Frage zu stellen ist, dann weiß ich ja auch nicht... hmmm.

Etwas kann kann selbst dann als unprofessionell zu werten sein, selbst wenn es als hilfreich empfunden wurde...
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peppermint patty
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:53

stern hat geschrieben:?
Etwas kann auch als unprofessionell zu werten sein, selbst wenn es als hilfreich empfunden wird...
Das heisst Heilung ist nicht Ziel einer Therapie? Sondern Methode oder strikte für den Klienten nicht hilfreiche Grenzsetzungen?

Das hieße dann Therapie um der Therapie willen?

Interessant.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 12:58

Etwas kann auch als unprofessionell zu werten sein, selbst wenn es als hilfreich empfunden wird..
Nein, also, stern, das kann ich mir ja nun wirklich nicht vorstellen. Wenn du das so siehst, bist du eindeutig gestört. Wenn es als hilfreich empfunden wird, dann ist es auch hilfreich. Das wissen immerhin schon die Kleinkinder, die an der Supermarktkasse genau wissen, dass sie die Bonbons unbedingt brauchen. Wenn die Mutter dem da nachgibt, dann nur deshalb, weil sie genau weiß, dass Zucker immer unheimlich hilfreich für nörgelnde Kleinkinder ist. Und so macht das auch ausnahmslos jeder Therapeut. Auch Sex ist unheimlich hilfreich, wenn der Patient es doch unbedingt will. Und der Patient muss es ja schließlich wissen, denn er kann sein Seelenleben ja wohl am besten beurteilen. Und wenn der Patient sagt, er will Sex, dann will er auch Sex, und dann soll er auch Sex bekommen. Und jeder, der was anderes sagt, ist nur neidisch, weil mit ihm selbst keiner schlafen will.

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