Grashalm,Grashalm hat geschrieben: Aber mich interessiert schon, was andere Personen darunter verstehen und warum sie daran glauben. Gleiches gilt für das vorliegende Thema. Warum entscheiden sich Menschen gegen eine Organentnahme oder sogar gegen eine Willensbekundung? Meine Einstellung wird sich dadurch vermutlich nicht ändern, aber vielleicht werden mir die Beweggründe klarer.
wie bei vielen anderen Themen auch, sie interessieren, beschäftigen mich durchaus. Manche bewegen mich auch.
Inhalte, Argumente, Meinungen, ich lese, sehe, höre sie, versuche damit auch mir selbst ein Bild zu machen, versuche rauszufinden, was ich für mich richtig finde. Ergebnis ?! Nicht selten richte ich mich nach etwas, für das ich nur unzureichend Worte habe. „Innere Stimme“? Mein „Gefühl von richtig“? „Bauchgefühl“? Trifft es alles nicht so ganz, aber ich hab da durchaus so was wie ein inneres System, das zwar nicht abgekoppelt von Rationalitäten, guten Gründen, das auch nicht abgekoppelt von allgemeinen Erwartungen, aktuellen Anschauungen ist, das mich aber ab und an dazu führt, durchaus bewusst, dem Bauchgefühl und nicht allem anderen zu folgen.
Ich glaub, ganz allein bin ich mit dieser „Art“ nicht.
Hab manchmal sogar den Eindruck, es wäre gut, wenn anerkannt (er) wäre, dass Mensch sich auch so verhalten darf, sich selbst folgen darf. Problem: Überzeugend vertreten lässt sich solch Entscheidung, Entscheidungsfindung nicht.
Noch schlechter sieht es aus, wenn dies „Bauchgefühl“ manch einen womöglich von Beginn an davon abhält, sich überhaupt mit einem Thema auseinander setzen zu wollen, zu können. Ist ein „Muss“ immer nötig, immer richtig, immer individuell gut? Ich zumindest zweifle. Wenn also viele die Finger ganz vom Thema „Organspende“ lassen? Klar, nicht gut für all die, deren Leben, Gesundheit eine Organspende benötigt, auch nicht gut, für Angehörige, die womöglich mal mangels bekundetem Willen eines potentiellen Organspenders rätseln, ob dieser Mensch es gewollt hätte oder eher nicht. Aber …. ?? Ich respektiere jedenfalls auch, wenn jemand für sich dies Thema gar nicht angeht. Ist dann halt so. Wäre schön, mit so jemandem mal drüber zu reden, Motive, Hintergründe zu erfahren. Aber wer nicht mag, begründen muss er so was mir gegenüber nicht.
LG hawi