Kann ein Thread über 'Erfolgsberichte' funktionieren?

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Widow
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 20:58

Bin ich hier bei der "versteckten Kamera", und man will meine Geduld und Resilienz testen?
Das würde einiges der Absurditäten erklären ...
- wo bleibt mein Blumenstrauß?!

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mio
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 21:02

Widow hat geschrieben:Bin ich hier bei der versteckten Kamera und man will meine Geduld und Resilienz testen?
Ne, Du bist bei: Ich bin misstrauisch und damit Basta.



Thread-EröffnerIn
Widow
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 21:05

Und Du, bist Du bei: "Ich brauche immer das letzte Wort"? (So war es bisher jedenfalls, und das würde ja auch zu Deinem MIssionierungsfuror passen; gibt's da wenigstens eine gute Gage?)


mio
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 21:08

Widow hat geschrieben:gibt's da wenigstens eine gute Gage?)
Na ja, so 350 Eurönchen in der Stunde sind schon mal drin.

Die Mission ist da großzügig.


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Eremit
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 21:22

Um Deine Frage zu beantworten, Widow:

Ja.

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Solage
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 22:18

Dieser Thread hat funktioniert. Da war viel Bewegung drin.

Wie Erfolgsberichte eines Senders beim Empfänger ankommen, hängt wohl auch immer mit der Individualität des Empfängers zusammen....für mich immer wieder auch störungsanfällig...weil der eigenen Wahrnehmung geschuldet, die nicht immer stimmig sein sein muss. Zumal man sich hier im Forum in der Regel nicht persönlich/körperlich kennt.


Jenny Doe
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Beitrag So., 17.05.2015, 06:12

@ Widow
Es ist fast so, als würden alle, die mit mir irgendwann einmal eine Auseinandersetzung hatten (und ein paar Neuzugänge, die sich aufs Trittbrett stellen - warum auch immer), diesen seit langem schon themenlosen Thread nutzen, um mich mal so richtig fertig zu machen.
Ich kann in diesem Thread nicht sehen, dass jemand versucht dich fertig zu machen. Jeder hat seine Meinung geäußert, und da kann es schon mal passieren, dass diese Deiner widerspricht. So ist nun mal das Leben

Was die "alten Auseinandersetzungen" angeht, nun, wenn man anderen etwas vorwirft, was man selber tut, dann kann es passieren, dass man daran erinnert wird, dass man sich selbst doch genauso verhält.
Ich habe das nicht böse gemeint, als ich Dich darauf hinwies. Ich habe auch nicht die Absicht Dich fertig zu machen, weil ich denke, dass alles seinen Grund hat, auch Verhaltensweisen wie Selbsttäuschung und Überbetonung. Ich habe Dich vielmehr deshalb darauf hingewiesen, weil ich denke, dass man sich manche Antworten auch selber geben kann, wenn man sich selbst mal fragt, warum man selber das tut, was man anderen vorwirft. Wenn man versteht, warum man selber etwas tut, dann kann man auch anderen Menschen mit mehr Verständnis begegnen

Allen einen schönen Sonntag.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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hawi
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Beitrag So., 17.05.2015, 09:35

Hallo Widow,
lese deine Frage, den Thread, heute zum ersten Mal.
Las die erste Seite. Statt hier alles zu lesen, hinterher zu denken, denk ich lieber (vor allem) selbst.

Ich glaube, den Grund der Frage zu verstehen, den Hintergrund. Doch schon zu Beginn kommen mir eigene Widerworte, jedenfalls, solange ich allein auf deine Frage versuche, zu antworten.

Erfolgsberichte sind ja nur eine Teilmenge aller Berichte. Gegen Berichte, Erfahrungsberichte hat, denke ich, niemand etwas. Es wird nicht bezweifelt, dass Berichte sinnvoll sind, funktionieren.
Warum sollte es also anders sein, wenn über „Erfolg“ berichtet wird?

Natürlich lässt sich immer fragen, wem da grad was „dient“. Berichte, grad die eigenen über eine eigene Psychotherapie, sind eher etwas, das kaum allgemein gemessen werden kann. Es sind hier geschriebene eigene Erfahrungen, Einschätzungen. Wem dabei was nützt, für wen so ein Bericht „funktioniert“. Ein sehr weites Feld. Ich finde, es lässt sich jedenfalls nicht behaupten, dass diese Berichte, oder ein Teil davon, gar nicht funktionieren. Was aber grad wem dienen könnte, kann, auch das wohl eher nicht allgemein bestimmbar.

Nur so: Bereits das eigene Schreiben kann ja manch Schreiber helfen, kann ihm selbst nutzen.
Im Falle eines Erfolgsberichtes wäre für mich u.a. denkbar, dass der, der schreibt, sicherer wird, sich selbst auch sicherer in seiner positiven Sicht wird. Neben einer guten Therapie würde so jemandem die positive eigene Einstellung, ihre Festigung durchs Schreiben, helfen.
Natürlich ist auch denkbar, dass der Schreiber selbst eher vom „Erfolg“ wegschreibt, sich schreibend nicht von der Therapie löst o.ä. Dann würde so ein Bericht halt eher für die funktionieren, die dies für sich so sehen, so reflektieren. Womöglich dann etwas, das sie selbst so vorher gar nicht sahen, das sie auch selbst „achtsamer“ sein lässt. Würde so eine Sicht in einem Thread erwidert, bekäme auch der TE ein feed back, eine Reaktion, die ihn womöglich erreicht, ihn selbst dazu bringt, seine eigene positive Sicht noch mal kritisch zu hinterfragen (oder auch nicht).

Gäbe, ganz allgemein sicher noch so einiges, das sich zu Berichten, wie sie für wen funktionieren, sagen ließe.
Ich schließe mal mit was ganz banalem, selbstverständlichen. Psychotherapieerfolgsberichte funktionieren sicherlich auch als Werbung für Psychotherapie. Was sicher aus den verschiedensten Motiven heraus durchaus von nicht wenigen als gutes funktionieren solcher Berichte gesehen wird.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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abendrot79
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Beitrag So., 17.05.2015, 20:34

Hallo Widow,
ich möchte auf deine ursprüngliche Frage antworten und habe nur die erste Seite gelesen, die übrigen 11 Seiten habe ich mir einfach mal gespart.
Andersherum denke ich ..., dass, wem das nicht so geht, wer also im Gegenteil das Bedürfnis hat, von seinen Therapieerfolgen zu "berichten" ..., - dass da trotz Therapie vielleicht doch noch ein paar persönlichkeitsstrukturelle und/oder lebensweltliche Defizite* vorhanden sind.
Dazu fällt mir ein "ganz besonderer" Erfolgsbericht ein. Ein Erfolgsbericht in dessen Überschrift ich mich ein bischen "verliebt" habe, denn sie spricht mich nicht nur an, sondern sie spricht mir aus der Seele .... "Erfolg beginnt nicht erst bei 100%".
Der guten Ordnung halber verlinkte ich diesen Erfolgsbericht hier mal: viewtopic.php?f=73&t=23273

In dieser Überschrift finde ich mich zu 100% wieder, denn ich werde diesen Sommer meine TfP beenden - aber nicht als neuer Mensch. Nicht als Mensch der frei von Störungen, Macken, Defiziten, Diagnosen etc. ist. Stattdessen werde ich diese Therapie beenden als ein Mensch, mit einem erweiterten Sichtfeld. Das ist vielleicht ein bischen arg knapp und den Erfolgen der Therapie wenig wertschätzend formuliert, aber was ich damit sagen möchte: Therapie kann den Menschen nicht perfektionieren! Es bleiben immer "Dinge" übrig und das ist auch "gut so", denn wie habe ich mal irgendwo gelesen: "Ich bin nicht gestört, ich bin nur verhaltensorginell!" .... niemand ist perfekt, niemand ist frei von Macken, niemand reagiert immer wohlüberlegt (anstatt sich von alten Erfahrungen leiten zu lassen) ... wieso sollte dann jemand der eine Therapie beendet hat "so sein"? Du nennst es "persönlichkeitsstrukturelle und/oder lebensweltliche Defizite" .... ich denke jeder "gesunde Mensch ohne Therapie" hat diese Defizite - nur eben nicht so ausgeprägt dass eine Therapie nötig ist. Dass jemand der eine Therapie gemacht hat diese "Merkmale" ebenfalls aufweist, ist für mich selbstverständlich. Meine Thera hat mal gesagt, man müssen nicht alles pathologisieren. Jeder Mensch würde Dinge tun / Gedanken haben, die in den Augen Anderer "krank sind". Sind sie aber nicht.

Im besten Fall sind die Defizite nach einer Therapie nicht mehr "lebensbedrohlich", aber da sind sie dennoch. Und aus diesem Grund gibt es für mich keinen Grund aus dem Berichten von Therapieerfolgen eine Diagnose zu machen (übertrieben formuliert). Die Frage ist, was aus diesen Berichten gemacht wird. Ich bin der Meinung dass sie nicht umsonst Berichte heissen, anstatt Diskussion, denn sie wollen gelesen und nicht zerfleddert werden. Jeder der solch einen Bericht liest bzw. sich zutraut solch einen Bericht zu lesen, sollte dem Verfasser mit Respekt entgegnen, denn immerhin werden da "intime und sicher auch schmerzhafte Details" der eigenen Lebensgeschichte preisgegeben.

Und, man darf nie vergessen dass auch ein Erfolgsbericht nur eine Momentaufnahme ist. Ich würde wahrscheinlich (auch) nur die Dinge schreiben, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind - aber dadurch entsteht zu 100% ein falsches Bild meiner Therapie. Wie will man auch 100 Std. Therapie in 5000 Zeichen wiedergeben? Alleine aus diesem Grund sollte sich jeder überlegen, ob er solch einen Bericht lesen möchte oder nicht. Bzw. ob er sich dazu in der Lage fühlt einzelne Formulierungen auch einfach mal so stehen lassen zu können, selbst wenn man selber dort "schlimme Dinge" rausliest.

... geht gleich weiter ....
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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abendrot79
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Beitrag So., 17.05.2015, 20:37

Ich ganz persönlich frage mich, warum jemand, der eine wie auch immer 'erfolgreiche' Psychotherapie abgeschlossen hat, noch das Bedürfnis verspürt, (hier oder auch andernorts) darüber zu "berichten".
Ich denke der Mensch ist einfach so gebaut, dass er Erfolge mit anderen Menschen teilen möchte. Wenn ich etwas geleistet habe auf dass ich stolz bin, möchte ich "die Welt daran teilhaben lassen" (mal ganz plump formuliert). Wenn meine Tochter mit einer guten Note aus der Schule kommt, reibt sie dies auch erstmal jedem unter die Nase. Ich finde das ganz natürlich und wieso sollte dass bei einer Therapie anders sein? Ein Erfolgsbericht wird nur dann "fällig", wenn die Therapie ein (Teil-)Erfolg war. Also gibt es da etwas, was sich für den Patienten verbessert hat. Es gibt also Grund genug auf etwas stolz zu sein, sich zu freuen, etwas Schweres hinter sich zu lassen. Das muss einfach raus!!!

Wahrscheinlich ist es auch so, dass viele Patienten niemanden haben mit dem sie über ihre THerapie sprechen können. Das Umfeld vieler Patienten weiss wahrscheinlich gar nicht, dass xy eine Therapie macht, d.h. in den meisten Fällen ist am Ende der Therapie auch niemand da, der sich mitfreuen kann. Also kann hier ein guter Ort sein, die Freude zu teilen.

Und, ich glaube wenn man selber eine Therapie hinter sich hat die das Prädikat "erfolgreich" verdient hat, dann möchte man mit der eigenen Geschicte vielleicht auch Mut machen. Von missglückten Therapien kann man hier genug lesen, wieso dann nicht auchmal zeigen, dass es auch "anders" geht???

Ich antworte auf deine Ursprungsfrage mit einem JEIN! Ja, solch ein Thread kann funktionieren, aber nur, wenn die die ihn lesen, sich bewusst sind, was sie da lesen und den nötigen Respekt mitbringen.

LG, abendrot
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Beitrag So., 17.05.2015, 20:41

Abendrot,

Respekt vor diesen Worten, diesen klaren Blick.

Danke sagt dir ADW
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abendrot79
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Beitrag So., 17.05.2015, 20:49

DANKE, das tut gut zu lesen .... dieser klare Blick ist bestimmt ein Erfolg meiner Therapie (meine Antwort also bereits ein Erfolgsbericht????)
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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Beitrag So., 17.05.2015, 20:56

Abendrot, ja im Grunde sind deine Worte wirklich genau das.

LG und gute Nacht
ADW
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Widow
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Beitrag So., 17.05.2015, 23:00

Zu den Regeln dieses Forums gehört eine positive Einstellung dem Leben und den Menschen gegenüber. Ich danke dafür, dass mein Negativismus hier bislang weitgehend ertragen wurde.
Ich habe vor, keine neuen Threads mehr zu eröffnen und in bestehenden keine negativen Fragen mehr zu stellen (nur meinen Blog möchte ich davon ausnehmen, aber vielleicht finde ich für ihn auch bald einen geeigneteren Ort).

Widow


LynnCard
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Beitrag So., 17.05.2015, 23:14

abendrot79 hat geschrieben:dieser klare Blick ist bestimmt ein Erfolg meiner Therapie (meine Antwort also bereits ein Erfolgsbericht????)
Toller Beitrag mit viel Herz!
LG Lynn

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