Quelle: http://www.sgipt.org/gipt/kfehl.htm
(1) Potentielle Kunst-/ Fehler zu Beginn einer Behandlung
1.1 Wenn keine Aufklärung über Dauer, Erfolgsaussichten und Risiken erfolgt.
1.2 Wenn eine PatientIn angenommen wird, ohne sich dem Fall ausreichend gewachsen zu fühlen.
1.3 Wenn eine PatientIn angenommen wird, und bezüglich der Problematik keinerlei Erfahrungen vorliegen, ohne dies in den probatorischen Sitzungen anzusprechen und abzuklären.
(2) Potentielle Kunst-/ Fehler mangelhafter Diagnostik, Therapieplanung und therapiebegleitender Evaluation
2.1 Wenn der Realitätsrahmen des Einzelfalles nicht angemessen berücksichtigt wird (Zeit, Geld, Randbedingungen).
2.2 Wenn angebotene Symptome und SymptomträgerInnen nicht kritisch hinterfragt oder permanent kritisch überfragt werden (Relativität der Bedeutung von Symptom und SymptomträgerInnen).
2.3 Wenn versäumt wird, ein evaluierbares Behandlungskonzept zu entwickeln (hypothesengeleitetes Vorgehen), wie die Störungen beeinflusst werden sollen.
2.4 Fehlende therapiebegleitende Evaluation, damit rechtzeitig erkannt werden kann, wie die Erfolgs- und Misserfolgsaussichten sind.
2.5 Wenn Entwicklung, Bereitschaft, Fähigkeit und Einsicht der PatientInnen nicht angemessen berücksichtigt werden (Überforderung, Widerstand, Abneigung).
2.6 Wenn nicht wenigstens stichprobenhaft (z. B. 10 : 1) Katamnesen zur Evaluierung von Behandlungserfolgen durchgeführt werden.
(3) Potentielle Kunst-/ Fehler mangelnder Abklärung oder Kooperation
3.1 Wenn mit anderen beteiligten TherapeutInnen (z. B. ÄrztInnen, SozialpädagogInnen, PädagogInnen, HeilpraktikerInnen, SeelsorgerInnen, PflegerInnen) nicht angemessen zusammengearbeitet wird, wenn erforderlich.
3.2 Besonders mangelnde medizinische Abklärung im Bereich Psychosomatik und Psychopathologie.
(4) Potentielle Kunst-/ Fehler gegen die therapeutische Beziehung
4.1 Mangelnder Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung.
4.2 Wenn Kritik, negative Rückmeldungen oder verstärktes negatives Befinden von PatientInnen nicht zu verstärkter Reflexion und Supervision führen und nicht erwogen wird, ob eine Veränderung der Therapierahmenmethode oder ein TherapeutInnenwechsel der PatientIn besser dient.
4.3 Unnötig starke Bindung aufbauen (abhängig machen), dadurch unnötige Ablösungsschwierigkeiten und Therapieverlängerung.
(5) Potentielle Kunst-/ Fehler mangelnder Reflexion, Supervision und Fortbildung
5.1 Wenn besonders in problematischen und unklaren Therapiesituationen keine entsprechende Reflexion, Auto-Supervision oder Supervision erfolgt.
5.2 Wenn keine ständige, auch schulenübergreifende Fortbildung erfolgt.
(6) Potentielle Kunst-/ Fehler gegen Ergebnisse allgemeiner Psychotherapieforschung
6.1 Wenn nicht alle therapierelevanten Dimensionen (Beziehung, Klärung, Ressourcenaktivierung, Bewältigung) angemessen berücksichtigt werden.
6.2 Wenn dem individuellen und spezifischen Einzelfall nicht angemessen Rechnung getragen wird.
6.3 Wenn das soziale Umfeld und die konkrete Lebenssituation der einzelnen PatientIn nicht angemessen einbezogen und berücksichtigt wird.
6.4 Wenn bewährte Standardmethoden ("kriterienvalide Heilmittel") nicht zur Lösung der ihnen zugeordneten Störungen angewendet werden (z. B. Stellen bzw. Konfrontieren in der Behandlung der Phobien).
(7) Potentielle Kunst-/ Fehler gegen das Persönlichkeitsrecht (Abstinenzgebot)
7.1 Wenn Behandlungsziele gegen den Willen von PatientInnen verfolgt werden. PatientIn hat ein Grundrecht auf persönliche Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung.
7.2 Wenn zu sehr in die Persönlichkeit der PatientIn eingedrungen wird, ohne daß dies nach den Therapiezielen erforderlich wäre.
7.3 Wenn das Abwehrsystem der PatientIn mit Brachialmethoden zum Wanken gebracht wird.
7.4 Besondere Merkmale, Fähigkeiten oder Dienste einer PatientIn für sich auszunutzen, etwa der narzißtische Missbrauch und ganz extrem der sexuelle Missbrauch von PatientInnen.
(8) Potentielle Kunst-/ Fehler gegen Effizienz und Wirtschaftlichkeit
8.1 Wenn nicht versucht wird, so kurz bzw. schnell und so schonend im Sinne der Lebenswerte der PatientIn wie sicher (bewährte Methoden) und ökonomisch wie möglich zu behandeln.
8.2 Wenn Therapiemethoden angewendet werden, von denen bekannt ist, dass sie für ein gegebenes Problem nicht so gut geeignet sind wie andere.
8.3 Wenn Therapiemethoden oder Techniken nicht angewendet werden, obwohl allgemein bekannt ist, dass sie für ein umschriebenes Problem sehr wirkungsvoll sind.
Hierbei muss aber berücksichtigt werden, dass nicht jede PsychotherapeutIn alles können kann und dass jede TherapeutIn im Einklang mit ihrer Persönlichkeit, Erfahrung und Kompetenz handeln muss.
(9) Sonstige potentielle Kunst-/ Fehler: Rest- und Auffangkategorie
Vorsicht der Stuhl
Potentielle Kunst-Fehler
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ich denke zwar immer noch, dass sich zu Wünschen, dass Therapeuten allgemein mehr Verantwortung übernehmen, in etwa so ist, wie sich zu Wünschen, dass das Wetter besser wird. Kann man, ja wäre wünschenswert, aber die Realität sieht anders aus. Daher hab ich lieber eine Regenjacke im Schrank und wenn ich den Verdacht habe, das es regnen könnte, ziehe ich sie an oder nehme sie mit. Es gibt wunderbare sonnige Tage und es gibt stürmische Regentage. Es gibt Therapeuten, die ihre Aufgabe umfänglich verantwortungsvoll wahrnehmen und es gibt solche, die es teilweise oder nie können oder wollen. Es gibt alles dazwischen auch. Und es gibt schlicht auch mal ne Passung, die eben nicht passt. Wäre ich Landwirtin, wäre meine Bewertung von Regen im Frühling anders, als wenn ich gestresste Städterin wäre, die am Wochenende nun endlich mal "raus ins Grüne" will.
Zum Thema Supervision oder Beratung für Klienten nochmal.
Ich denke auch dies ändert im Grunde nichts am Problem, dass es passieren kann, dass Therapeuten auch mal was falsch einschätzen und daher Fehler begehen oder schlicht Mist machen oder Klienten missbrauchen.
Ich hatte ja eine Beratung bei einer Therapeutin, einer Analytikrin aufgesucht. In den zwei Stunden habe ich im Grunde mehr Fehler und Dreistigkeiten erlebt, als in meiner ganzen eigentlichen Therapie. Bzw. solch ein Verhalten kenne ich aus meiner Therapie nicht. Nun sicher nichts schlimmes, eher so die Grauzone eben. Aber für mich doch eindeutig. U.a. lästerte die Analytikerin über einen konkreten Klienten und erzählte mir auch das Leid, dass Therapeuten allgemein mit bestimmten Kliententypen (wie mir, das sagte sie nicht direkt, aber war schon so gemeint) haben. Es war relativ deutlich, bezüglich des konkreten Klienten, dass da mehr ihre gekränkte Eitelkeit sprach, als dass das Motiv war, mir etwas zu verdeutlichen.
Auch nahm sie sich heraus Urteile über mich und meine Entwicklung zu treffen, die in nur 2 Stunden, meiner Meinung nach nicht zu treffen sind, was ich eben anmaßend und schlicht fachlich und methodisch falsch fand. Gleichzeitig ließ sie aber gut raushängen, dass sie die Deutunghoheit hat (über mich, ha!), weil sie die Analytikerin ist und ich die gestörte Klienten und meine Therapeutin ja keine so hochwertige Ausbildung habe wie sie. Die Frau war Lehranalytikerin und Supervisorin.
Ich denke, es war schon okay, eine Beratung versucht zu haben und es kam ja durchaus auch irgendwo Input. Aber auch jetzt denke ich nochmal mehr, es befreit mich nicht davon, selbst zu Entscheiden, selbst die Verantwortung für meine Entscheidungen zu tragen. Die Beratung war für mich ein Anlass, ein Input nochmal anders über meine Therape nachzudenken, mehr aber auch nicht.
Also nach meinem Empfinden hätte auch eine besser verlaufende Beratung, mir kein Stück von meiner Verantwortung nehmen können. Zumal eben Grenzüberschreitungen, wenn auch sicher kleine, in einer Beratung ebenso vorkommen können und schlicht auch fachliche Fehler, bzw. Fehlurteile, würde ich mir das selbst auch nicht erlauben wollen, da Verantwortung abzugeben.
Weil letzlich ist es eh mein Leben und ich muss mit meinen Entscheidungen klarkommen.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn offensichtliche Kunstfehler in der eigenen Therapie passieren und es eher um eine Bestätigung und Sicherheit dessen geht, weil es ja in der Natur der Sache liegt, dass man im Falle von Übergriffen sehr verunsichert wird.
Zum Thema Supervision oder Beratung für Klienten nochmal.
Ich denke auch dies ändert im Grunde nichts am Problem, dass es passieren kann, dass Therapeuten auch mal was falsch einschätzen und daher Fehler begehen oder schlicht Mist machen oder Klienten missbrauchen.
Ich hatte ja eine Beratung bei einer Therapeutin, einer Analytikrin aufgesucht. In den zwei Stunden habe ich im Grunde mehr Fehler und Dreistigkeiten erlebt, als in meiner ganzen eigentlichen Therapie. Bzw. solch ein Verhalten kenne ich aus meiner Therapie nicht. Nun sicher nichts schlimmes, eher so die Grauzone eben. Aber für mich doch eindeutig. U.a. lästerte die Analytikerin über einen konkreten Klienten und erzählte mir auch das Leid, dass Therapeuten allgemein mit bestimmten Kliententypen (wie mir, das sagte sie nicht direkt, aber war schon so gemeint) haben. Es war relativ deutlich, bezüglich des konkreten Klienten, dass da mehr ihre gekränkte Eitelkeit sprach, als dass das Motiv war, mir etwas zu verdeutlichen.
Auch nahm sie sich heraus Urteile über mich und meine Entwicklung zu treffen, die in nur 2 Stunden, meiner Meinung nach nicht zu treffen sind, was ich eben anmaßend und schlicht fachlich und methodisch falsch fand. Gleichzeitig ließ sie aber gut raushängen, dass sie die Deutunghoheit hat (über mich, ha!), weil sie die Analytikerin ist und ich die gestörte Klienten und meine Therapeutin ja keine so hochwertige Ausbildung habe wie sie. Die Frau war Lehranalytikerin und Supervisorin.
Ich denke, es war schon okay, eine Beratung versucht zu haben und es kam ja durchaus auch irgendwo Input. Aber auch jetzt denke ich nochmal mehr, es befreit mich nicht davon, selbst zu Entscheiden, selbst die Verantwortung für meine Entscheidungen zu tragen. Die Beratung war für mich ein Anlass, ein Input nochmal anders über meine Therape nachzudenken, mehr aber auch nicht.
Also nach meinem Empfinden hätte auch eine besser verlaufende Beratung, mir kein Stück von meiner Verantwortung nehmen können. Zumal eben Grenzüberschreitungen, wenn auch sicher kleine, in einer Beratung ebenso vorkommen können und schlicht auch fachliche Fehler, bzw. Fehlurteile, würde ich mir das selbst auch nicht erlauben wollen, da Verantwortung abzugeben.
Weil letzlich ist es eh mein Leben und ich muss mit meinen Entscheidungen klarkommen.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn offensichtliche Kunstfehler in der eigenen Therapie passieren und es eher um eine Bestätigung und Sicherheit dessen geht, weil es ja in der Natur der Sache liegt, dass man im Falle von Übergriffen sehr verunsichert wird.
amor fati
@ montagne
Als ich noch ein kleines Kind war, da erklärte mir meine Mutter, dass man mit Feuer nicht spielt. Ich hörte auf sie und ließ es.
Irgendwann lernte ich wohl, dass Regen nass ist und wie man sich vor Nässe schützen kann. Wann ich dies gelernt habe, weiß ich nicht. Aber ich bin sicher, dass ich irgendwann mal die Erfahrung gemacht habe, dass Regen nass ist oder mir meine Eltern erklärt haben, dass Regen nass ist. Irgendwann habe ich das dann wohl gelernt, denn heute packe ich eine Regenjacke ein, wenn der Himmer verdächtig aussieht oder mich die Wettervorhersage vor Regen gewarnt hat.
Man kann selbst die Erfahrung machen, dass man nicht schutzlos in Therapie gehen sollte. Oder man wird von jemanden gewarnt, dass Therapie Risiken und Nebenwirkungen haben können.
Und deshalb braucht man einen Beipackezettel für Psychotherapie.
Ich kann mich nicht vor Regen schützen, wenn ich Regen nicht kenne und mir niemand erklärt, dass Regen nass macht, man sich aber durch eine Regenjacke vor Nässe schützen kann.
Ich kann mich nicht vor Psychotherapie schützen, wenn ich nicht weiß, was genau daran "heiß" ist und "nass macht".
Jetzt, wo ich all das weiß, kann ich mich selber schützen, vor einem heißen Herd, vor Feuer, vor Regen, vor schädigenden Psychotherapien.
Als ich noch ein kleines Kind war, da habe ich mir die Hand am heißen Herd verbrannt. Heute weiß ich, dass ein Herd heiß sein kann und fasse ihn nicht mehr an.Daher hab ich lieber eine Regenjacke im Schrank und wenn ich den Verdacht habe, das es regnen könnte, ziehe ich sie an oder nehme sie mit. Es gibt wunderbare sonnige Tage und es gibt stürmische Regentage.
Als ich noch ein kleines Kind war, da erklärte mir meine Mutter, dass man mit Feuer nicht spielt. Ich hörte auf sie und ließ es.
Irgendwann lernte ich wohl, dass Regen nass ist und wie man sich vor Nässe schützen kann. Wann ich dies gelernt habe, weiß ich nicht. Aber ich bin sicher, dass ich irgendwann mal die Erfahrung gemacht habe, dass Regen nass ist oder mir meine Eltern erklärt haben, dass Regen nass ist. Irgendwann habe ich das dann wohl gelernt, denn heute packe ich eine Regenjacke ein, wenn der Himmer verdächtig aussieht oder mich die Wettervorhersage vor Regen gewarnt hat.
Man kann selbst die Erfahrung machen, dass man nicht schutzlos in Therapie gehen sollte. Oder man wird von jemanden gewarnt, dass Therapie Risiken und Nebenwirkungen haben können.
Und deshalb braucht man einen Beipackezettel für Psychotherapie.
Ich kann mich nicht vor Regen schützen, wenn ich Regen nicht kenne und mir niemand erklärt, dass Regen nass macht, man sich aber durch eine Regenjacke vor Nässe schützen kann.
Ich kann mich nicht vor Psychotherapie schützen, wenn ich nicht weiß, was genau daran "heiß" ist und "nass macht".
Jetzt, wo ich all das weiß, kann ich mich selber schützen, vor einem heißen Herd, vor Feuer, vor Regen, vor schädigenden Psychotherapien.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Klar sandrin.
Ich schrieb doch, dass sowohl ein "Beipackzettel", als auch Beratung sinnvoll sind.
Dennoch... sie bieten einem keine Garantie und nehmen einem eben auch nicht ab, selbst die Verantwortung zu tragen. Und natürlich ist das nicht einfach. Denn selbst wenn man die Kriterien vorliegen hat, bleibt nach noch jede Menge Interpretationsspielraum. Und eine Beratung kann eben auch, wie eine Therapie selbst, zu mehr UNklarheit als Klarheit führen. Weil ja auch in der Beratung jemand sein kann, der Fehler macht oder einfach einen richtig schlechten Job oder einen auch missbrauchen will, um sich zu entlasten und sich aufzuwerten, so wie ich es erlebt habe. Und da kann eben auch die Beratung eine Nebenwirkung haben oder zu schäden führen, indem z.Bsp. der Klient eine Therapie abbricht oder sich dort verschließt, die bisher hilfreich war und von der noch mehr Hilfreiches zu erwarten gewesen wäre. Und dann liegt eben eine empfundene negative Beziehungserfahrung vor, die einen zurückwirft, obwohl es eigentlich nicht so war.
Das wollte ich eigentlich nur sagen.
Weiter vorne im Thread hatten wir es ja, dass es wohl hilfreicher ist, zwischen Nebenwirkungen und Schäden durch Missbrauch/fachliche Fehler zu unterscheiden.
Ich schrieb doch, dass sowohl ein "Beipackzettel", als auch Beratung sinnvoll sind.
Dennoch... sie bieten einem keine Garantie und nehmen einem eben auch nicht ab, selbst die Verantwortung zu tragen. Und natürlich ist das nicht einfach. Denn selbst wenn man die Kriterien vorliegen hat, bleibt nach noch jede Menge Interpretationsspielraum. Und eine Beratung kann eben auch, wie eine Therapie selbst, zu mehr UNklarheit als Klarheit führen. Weil ja auch in der Beratung jemand sein kann, der Fehler macht oder einfach einen richtig schlechten Job oder einen auch missbrauchen will, um sich zu entlasten und sich aufzuwerten, so wie ich es erlebt habe. Und da kann eben auch die Beratung eine Nebenwirkung haben oder zu schäden führen, indem z.Bsp. der Klient eine Therapie abbricht oder sich dort verschließt, die bisher hilfreich war und von der noch mehr Hilfreiches zu erwarten gewesen wäre. Und dann liegt eben eine empfundene negative Beziehungserfahrung vor, die einen zurückwirft, obwohl es eigentlich nicht so war.
Das wollte ich eigentlich nur sagen.
Weiter vorne im Thread hatten wir es ja, dass es wohl hilfreicher ist, zwischen Nebenwirkungen und Schäden durch Missbrauch/fachliche Fehler zu unterscheiden.
amor fati
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Es gibt im Grunde nur zwei Dinge, die der Mensch tatsächlich nicht ändern kann:
*Naturgewalt - sprich auch das Wetter
*eines Tages sterben müssen
alles andere liegt im Bemühen des Menschen im Einezlnen FÜR SICH, und in Folge auch im bestmöglichen Beitrag für ein gutes Miteinander -
von daher, kann ich mir schon "wünschen" und ERWARTEN dass auch ein Therapeut sich ANGEMESSEN verhält bzw.Patient und Therapeut IN GEMEINSAMEN GESPRÄCHEN DIE FÜR BEIDE ZUFRIEDENSTELLEND SIND zusammen bewirken dass Forschritt für den Patienten entsteht; und wenn das eben nicht so ist, muss ich eigenverantwortlich gehen.
P.S. habe vor wenigen Tagen von einem Psychotherapeuten gehört:
"...schließlich ist ja das oberste Ziel einer Psychotherapie, den Patienten eines Tages wieder los zu werden!"
Und ich denke, GENAU DIES sollte schon von Anfang an einem Patienten klar gemacht werden...
damit dieser sich von vornherein TATSÄCHLICH FREIWILLIG entscheiden kann,
ober er diese Energie so aufwenden will, und das Prinzip von Psychotherapie auch wirklich versteht...
meines Erachtens passieren soviele "Kunstfehler" daher,
da der Patient einfach oft mit anderen "Träumen" in Therapie kommt,
und manch ein Therapeut damit tatsächlich nicht gwinnbringend umgehen kann.
für mich ist die einzig wahre Lösung in allem
EINE VOM THERAPEUTEN VON ANFANG AN ANGESTREBTE
OFFENHEIT UND EHRLICHKEIT
auch wenn noch viele Theras nach dem Motto arbeiten,
"keine persönliche Beziehung anbieten",
ist dies genau der Schlüssel zur fruchtbaren Therapie -
die Voraussetzung für so eine ehrliche Beziehung,
ist die gute Erdung, Selbstreflexion, und Ehrlichkeit des Theras zu sich selbst...
wenn einem Patienten - auch wenn dieser schwierig ist,
von Anfgang an in menschlicher Offenheit klar gemacht wird was Sache ist,
dann kann meines Erachtens eine Therapie fast nicht schiefgehen...
es sei denn,
der Thera arbeitet bewusst mit der Abhängigkeitsschiene...die macht nur noch mehr krank...
und das muss in die Köpfe der Theras, nicht in die der Patienten!!!!!!!
*Naturgewalt - sprich auch das Wetter
*eines Tages sterben müssen
alles andere liegt im Bemühen des Menschen im Einezlnen FÜR SICH, und in Folge auch im bestmöglichen Beitrag für ein gutes Miteinander -
von daher, kann ich mir schon "wünschen" und ERWARTEN dass auch ein Therapeut sich ANGEMESSEN verhält bzw.Patient und Therapeut IN GEMEINSAMEN GESPRÄCHEN DIE FÜR BEIDE ZUFRIEDENSTELLEND SIND zusammen bewirken dass Forschritt für den Patienten entsteht; und wenn das eben nicht so ist, muss ich eigenverantwortlich gehen.
P.S. habe vor wenigen Tagen von einem Psychotherapeuten gehört:
"...schließlich ist ja das oberste Ziel einer Psychotherapie, den Patienten eines Tages wieder los zu werden!"
Und ich denke, GENAU DIES sollte schon von Anfang an einem Patienten klar gemacht werden...
damit dieser sich von vornherein TATSÄCHLICH FREIWILLIG entscheiden kann,
ober er diese Energie so aufwenden will, und das Prinzip von Psychotherapie auch wirklich versteht...
meines Erachtens passieren soviele "Kunstfehler" daher,
da der Patient einfach oft mit anderen "Träumen" in Therapie kommt,
und manch ein Therapeut damit tatsächlich nicht gwinnbringend umgehen kann.
für mich ist die einzig wahre Lösung in allem
EINE VOM THERAPEUTEN VON ANFANG AN ANGESTREBTE
OFFENHEIT UND EHRLICHKEIT
auch wenn noch viele Theras nach dem Motto arbeiten,
"keine persönliche Beziehung anbieten",
ist dies genau der Schlüssel zur fruchtbaren Therapie -
die Voraussetzung für so eine ehrliche Beziehung,
ist die gute Erdung, Selbstreflexion, und Ehrlichkeit des Theras zu sich selbst...
wenn einem Patienten - auch wenn dieser schwierig ist,
von Anfgang an in menschlicher Offenheit klar gemacht wird was Sache ist,
dann kann meines Erachtens eine Therapie fast nicht schiefgehen...
es sei denn,
der Thera arbeitet bewusst mit der Abhängigkeitsschiene...die macht nur noch mehr krank...
und das muss in die Köpfe der Theras, nicht in die der Patienten!!!!!!!
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
Weil hier schon mehrmals der Vergleich zum Medikamenten-Beipackzettel gezogen wurde: Die dienen in erster Linie der rechtlichen Absicherung der Hersteller. Ob man das, was da drin steht, auch gelesen und verstanden hat, interessiert im Streitfall wahrscheinlich niemanden.
Für ein gründliches Abwägen des Für und Wider einer bestimmten Behandlung ist man eben doch auf den Arzt angewiesen. Auch dieser wird im Zweifelsfall entscheiden, wie bei einer Nebenwirkung oder einer unerwünschten Wirkung eines Medikamentes zu verfahren ist.
Genauso kann man aber auch in der Psychotherapie verfahren. Es steht ja jedem frei sich einen Psychiater zu suchen (was ja früher auch Pflicht war), der dann einmal im Quartal den Fortgang der Therapie abfragt.
Für ein gründliches Abwägen des Für und Wider einer bestimmten Behandlung ist man eben doch auf den Arzt angewiesen. Auch dieser wird im Zweifelsfall entscheiden, wie bei einer Nebenwirkung oder einer unerwünschten Wirkung eines Medikamentes zu verfahren ist.
Genauso kann man aber auch in der Psychotherapie verfahren. Es steht ja jedem frei sich einen Psychiater zu suchen (was ja früher auch Pflicht war), der dann einmal im Quartal den Fortgang der Therapie abfragt.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Ich bezweifle dass in besagten Problemen ein Psychiater für den Patienten hilfreich ist.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
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Jenny, nach diesem link kann der Therapeut eigentlich gar nichts richtig machen...
Ich schreibe das, weil mir da irgendwie der Aspekt fehlt, dass alles relativ zu betrachten ist und dass manche Forderungen aus dem link mir zu brutal erscheinen (Familie einbeziehen, mit Medizinern zusammenarbeiten) und dass eigentlich pausenlos reflektiert werden muss - was m.E. in der Praxis schwierig ist, denn es entstehen ja gemeinsame Prozesse, bei denen es sein kann, dass sich über Monate kaum was verändert. Wenn man da gleich panisch wird und denkt, man müsse handeln und die Liste 'abarbeiten', dann kann das kontraproduktiv sein. Und am Ende gibt man einen Patienten womöglich viel zu früh und viel zu leichtfertig ab, weil man sich ja quasi pausenlos fragen muss, ob man auch kompetent genug ist.
Ansonsten finde ich den Aspekt von chaosfee wichtig: Eigentlich sagt einem JEDER Arzt, dass man bloß nicht den Beipackzettel lesen soll. Weil dann eben genau das passiert, was ich gemeint habe: Man klopft pausenlos das 'Geschehen' auf irgendwelche Nebenwirkungen ab und verliert u.U. das Vertrauen in den Prozess. Evalution ist eigentlich eine gute Sache, aber nur wenn man es nicht übertreibt und sich nicht ständig selbst infrage stellen muss oder sich infrage stellen lassen muss.
Ich schreibe das, weil mir da irgendwie der Aspekt fehlt, dass alles relativ zu betrachten ist und dass manche Forderungen aus dem link mir zu brutal erscheinen (Familie einbeziehen, mit Medizinern zusammenarbeiten) und dass eigentlich pausenlos reflektiert werden muss - was m.E. in der Praxis schwierig ist, denn es entstehen ja gemeinsame Prozesse, bei denen es sein kann, dass sich über Monate kaum was verändert. Wenn man da gleich panisch wird und denkt, man müsse handeln und die Liste 'abarbeiten', dann kann das kontraproduktiv sein. Und am Ende gibt man einen Patienten womöglich viel zu früh und viel zu leichtfertig ab, weil man sich ja quasi pausenlos fragen muss, ob man auch kompetent genug ist.
Ansonsten finde ich den Aspekt von chaosfee wichtig: Eigentlich sagt einem JEDER Arzt, dass man bloß nicht den Beipackzettel lesen soll. Weil dann eben genau das passiert, was ich gemeint habe: Man klopft pausenlos das 'Geschehen' auf irgendwelche Nebenwirkungen ab und verliert u.U. das Vertrauen in den Prozess. Evalution ist eigentlich eine gute Sache, aber nur wenn man es nicht übertreibt und sich nicht ständig selbst infrage stellen muss oder sich infrage stellen lassen muss.
Es geht doch um ganz was Anderes, nämlich zuzugeben, dass die für die meisten Therapeuten so hochheilige Therapie (und ihre eigene Person) eben auch ein Schuss in den Ofen werden kann. DAS zuzugeben, das fällt vielen schwer, für mich ziemlich narzisstisch.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Vertrauen ist gut, manchmal kann aber auch Kontrolle nicht schaden; ich denke dass einen Therapieschaden nur Jemand nachvollziehen kann der das selbst erlebt hat, sowie es mit vielen Erfahrungen im Leben ist; z.b. jemanden seinen erlebten MB auszureden in der Kindheit ist schon Wahnsinn aber dann jemanden auch nicht zu glauben wenn es in Richtung Therapieschaden geht, kann nochmal was anrichten; von daher einfach am besten so gut es geht auf sich selbst achten wenn Therapie sich irgendwann komisch anfühlen beginnt.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
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Diesen Satz habe ich auch mal gelesen, und es war einer der ersten Sätze, die mir mein neuer Therapeut gesagt hat. Er hat AUCH eine positive Wirkung, aber eben nicht nur. Es ist letztlich nur ein Satz, der im Grunde genommen nicht besonders viel aussagt. Theoretisch stimmen wir alle zu, aber wie das praktisch aussieht, wenn er mit jemandem zusammenarbeitet, der an einer Bindungsstörung leidet, das steht in dem Satz nicht."...schließlich ist ja das oberste Ziel einer Psychotherapie, den Patienten eines Tages wieder los zu werden!"
Auch wenn jemand eine Bindungsstörung hat, so kann man nicht unverantwortlich handeln. Einem Patienten vorzumachen, eine Abhängigkeit von ihm wäre normal und wünschenswert, ist unverantwortlich. Egal unter welcher Störung man leidet.
Ich hätte diesen Satz zum Beginn meiner Therapie, ehrlich gesagt, als Ausladung verstanden. Man kann eben nicht verallgemeiern. Nach mehreren "Rausschmissen" hat so ein Satz eben eine ganz andere Bedeutung. Ich war sehr froh, dass mein letzter Therapeut mir zum Beginn meiner Therapie vermittelt hat: ich bin für Sie da, solange Sie das brauchen. Ob es letztendlich dabei bleibt oder der Therapeut irgendwann, zu einem passenden Zeitpunkt, das Ende der Therapie anspricht, ist dann wieder eine andere Frage. Was dem einen nützt, kann anderen schaden.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Klar, in den ersten Stunden ist das nicht gerade einladend. Zudem muss man das ja auch nicht unbedingt explizit sagen. Es sind doch vielmehr die vielen kleinen Gesten und Aussagen, die dem Patienten Autonomie vermitteln.
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Chaosfee, genau das meine ich. Und deshalb 'liege' ich da jetzt sozusagen auf gepackten Koffern. Damit ich jederzeit aufhören kann, ohne zusammenzubrechen. Ich bin sicher, dass das nicht wirklich günstig ist - aber ihm erschien das damals die passende Antwort auf mein Nähebedürfnis. Scheint ja auch logisch. Hat halt nur die Konsequenz, dass an der Bindung selbst nicht besonders dicht gearbeitet werden kann.
Trotzdem würde niemand diesem Satz widersprechen, weil er irgendwie fortschrittlich und betriebswirtschaftlich klingt - und letztlich will ja niemand endlose Analysen. Aber was das im Inneren des Patienten auslöst, das wird ignoriert. Hauptsache, es klingt effizient.
Trotzdem würde niemand diesem Satz widersprechen, weil er irgendwie fortschrittlich und betriebswirtschaftlich klingt - und letztlich will ja niemand endlose Analysen. Aber was das im Inneren des Patienten auslöst, das wird ignoriert. Hauptsache, es klingt effizient.
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