Umgang mit Beleidigungen

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stern
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:06

Er es jedoch mit einem Grinsen quittiert.

Ging mir manchmal auch schon so, dass ich merkte, dass ich jemanden (unbeabsichtigt) verletzte, woraufhin ich dann Aussagen die ähnlich wie meine waren, zurückbekam. Hat mich zunächst iriritiert bis ich eine Idee hatte, worum es gerade gehen könnte. Hat mich auch nicht verletzt. Habe dann vielmehr angesprochen, wie ich das gerade wahrnehme und den Verdacht geäußert, ob ich etwas verletzendes äußerte. So war es auch wohl. Ist manchmal relativ leicht durchschaubar derartige Ping-Pongs... und tangiert dann idR umso weniger.

Nicht dass ich das nicht kenne: Aber die Strategie "ich will dass du dich jetzt genauso sch* fühlst, wie du es mir angetan hast. Und deswegen verletze ich dich jetzt auch mal" halte ich auch nicht für sonderlich reif, wenn ich das sagen darf.

Wie gesagt: Wenn man sagt: Genau so will ich reagieren (und mache das bewusst-reflektiert so), dass ich jemanden meine Verletzung so mitteile, so ist das etwas anders. Ich bin nicht sonderlich glücklich, wenn es mir passiert, dass ich so agiere.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 29.07.2013, 22:12, insgesamt 2-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:09

titus2 hat geschrieben:stern, ich kenne das so nicht, den Wunsch, körperliche Schmerzen zuzufügen.
Da habe ich mich auch eher auf das Eingangsposting bezogen:
Wut habe ich nun ziemlich im Bauch und manchmal bedauere ich es nicht mehr in der Steinzeit zu leben, denn am Liebsten hätte ich ihn zusammen geschlagen (das ist das Gefühl, auf einer Handlungsebene mache ich das nicht).
Wenn da etwas angestossen wird, so kann das auch das Forum kaum sagen, was das genau ist (so ohne yamahas Biografie zu kennen und ohne Therapeut zu sein)
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:15

ballpoint hat geschrieben:
Ich fürchte dass er damit seine Absicht für besonders gelungen hält. Sein einziges Ziel war dich zu kränken.
Aber der Opa kennt mich doch gar nicht, warum wollte er mich kränken?

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stern
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:21

Titus hat geschrieben:Daher würde ich auch nicht - auch wenn das immer wieder so gesagt wird - annehmen, dass Gefühle immer richtig seien. Für mich sind sie das nicht: Eine Übertragung ist zwar an sich ein 'richtiges Gefühl', weil es nun mal da ist. Aber es bezieht sich sozusagen auf den falschen Anlass, und indem man diese Gefühle auf diese Übertragung richtet und meint, wenn man den, auf den man überträgt, 'auslöscht', dann seien auch die früheren Verletzungen ausgelöscht, dann ist das vermutlich nicht richtig, weil das Alte immer noch weiter verletzt.
In dem Punkt kommen wir wieder zusammen. Weil das sehe ich ähnlich.

Und persönlich (das muss jedoch niemand machen ) versuche (!) ich nicht nur zu "bewerten", ob ich dem Gefühl wirklich nachgebe (bei manchen handlungsimpulsen könnte das mMn nach wirklich fatal bis selbstschädigend sein. Oder warum an jemanden etwas ablasse, wenn ich für mich offensichtlich etwas übertrage oder reinszeniere). Sondern auch ein Stück weit, ob ich der Intensität eines Gefühls folge (also Überreaktionen halte ich für mich auch nicht so erstrebenswert).

Ist halt die Frage, was man für sich selbst will.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 29.07.2013, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:22

Dann wäre interessant, wie häufig so was auftritt; es ist ja auch - Kindergarten hin oder her... - nicht angenehm, mit solchen Aggressionen rumzulaufen. Darunter leidet sie ja sicher mehr, als der Doofie, der das ausgelöst hat, unter einer Attacke leiden würde.

Und das wiederum führt mich zur Frage zurück, inwieweit die (christliche) Moral einem dabei helfen kann, mit den Gefühlen umzugehen. Und ich fürchte, die Antwort lautet: gar nicht. Moral ist immer gut, wenn man sowieso mit sich selbst im Reinen ist. Ich möchte hier niemanden anklagen, aber aus der Kirche ist mir bekannt, dass viele Menschen dort voll sind von Neid und Missgunst und Aggressionen, dass sie aber meinen, bessere Menschen zu sein, einfach dadurch, dass sie zum Gottesdienst gehen. Die schlagen dann zwar nicht um sich und drücken sich auch gewählt aus, aber die Frage: wohin mit der Wut?, die kann nicht jeder für sich beantworten; ich glaube, hinter der christlichen Moral kann man sich gut verstecken und von den eigenen tiefen Gefühlen ablenken.

Daher würde ich - ist ja auch kein strafrechtl. Forum - in solch einem Fall die moralischen Vorstelleungen am liebsten draußen haben, da sie ja etwas fremdbestimmen wollen - und das führt weg vom eigenen Gefühl. Ich glaub, dass es 'besser' wäre, sich moralisch einwandfrei zu verhalten, bestreitet hier niemand. Aber ich glaub eben auch, dass das alleine als Lösung nicht taugt. Taugen würde eine Lösung, die einem selbst ein gutes Gefühl gibt bei dem, was man tut - oder nicht tut. Und dann wäre die nächste Frage, was ein gutes Gefühl wäre: ob es ein 'gutes' Gefühl ist, jemandem Schmerzen zuzufügen, und warum sich das gut anfühlt.
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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:23

stern hat geschrieben:
Nicht dass ich das nicht kenne: Aber die Strategie "ich will dass du dich jetzt genauso sch* fühlst, wie du es mir angetan hast. Und deswegen verletze ich dich jetzt auch mal" halte ich auch nicht für sonderlich reif, wenn ich das sagen darf.

.
Ist ehrlich gesagt auch nicht mein Anspruch, Ist mir egal ob das reif ist, es ist verletzend und ich will dass diese Verletzung gesehen wird..
Hm, ich konnte schon immer auf einer emotionalen ebene Amokläufer so etwas wie verstehen, wenngleich ich die Tat als solche aufs tiefste verachte....ist wohl ein Wunder Punkt und da muss ich mal nachfühlen woher das kommt....Titus hat Da schon recht, liegt sicher nicht nur an dem futzel, sondern auch n etwas tiefer liegendem


leberblümchen
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:25

Warum er dich kränken wollte? Vielleicht kriegt er keinen mehr hoch? Oder seine Frau hat ihm das Haushaltsgeld gekürzt? Mit dir hat das nichts zu tun. Interessant ist auch noch, dass er ja einen Kumpel dabei hatte - Regression tritt ja häufig auf, wenn Andere dabei sind; oder meinst du, er hätte es dir auch unter vier Augen gesagt? Sicher nicht. Das wird irgendein männliches Imponiergehabe gewesen sein.

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:30

titus2 hat geschrieben:Dann wäre interessant, wie häufig so was auftritt; es ist ja auch - Kindergarten hin oder her... - nicht angenehm, mit solchen Aggressionen rumzulaufen. Darunter leidet sie ja sicher mehr, als der Doofie, der das ausgelöst hat, unter einer Attacke leiden würde.
Nö, die Aggressionen sind nur ein Thema wenn ich beleidigt werde was ja jetzt nicht täglich vorkommt, ansonsten bin ich recht peaceful und ausgeglichen....
titus2 hat geschrieben:
Und das wiederum führt mich zur Frage zurück, inwieweit die (christliche) Moral einem dabei helfen kann, mit den Gefühlen umzugehen. Und ich fürchte, die Antwort lautet: gar nicht. Moral ist immer gut, wenn man sowieso mit sich selbst im Reinen ist. Ich möchte hier niemanden anklagen, aber aus der Kirche ist mir bekannt, dass viele Menschen dort voll sind von Neid und Missgunst und Aggressionen, dass sie aber meinen, bessere Menschen zu sein, einfach dadurch, dass sie zum Gottesdienst gehen. Die schlagen dann zwar nicht um sich und drücken sich auch gewählt aus, aber die Frage: wohin mit der Wut?, die kann nicht jeder für sich beantworten; ich glaube, hinter der christlichen Moral kann man sich gut verstecken und von den eigenen tiefen Gefühlen ablenken.
Es ist ja nicht nur die Moral, sondern auch ein Gefühl wie Mitgefühl dass es mir verbietet einen anderen Menschen wirklich körperlich zu schädigen. Dieses Gefühl wird nach der Wut immer sehr deutlich spürbar...

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stern
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:30

Was ich aber dann nicht verstehe: Warum regt es dann auf, wenn man befindet, dass es mit einem selbst nichts zu tun hat. Genau dann, also wenn ich etwas nicht sönderlich persönlich nehme, habe zumindest ich relativ viel Distanz, dass es mir nicht weh tut und ich auch relativ gelassen bleibe.
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:36

Aber das Mitgefühl ist ja zunächst weg; da ist ja kein Mitgefühl, das dir sagt: "Oh, der Arme, schlimm, wenn der sich jetzt die Eier prellen würde", oder?

Vielleicht ist es doch eher der Verstand denn das Mitgefühl? Oder: Wenn zuerst die Wut kommt und dann das Mitgefühl, nachdem du dich wieder beruhigt hast - dann könnte das doch ein eindeutiger Hinweis auf dein Trauma (ich meine, hier mal davon gelesen zu haben) sein? Dass du dich wieder so hilflos fühlst wie damals und dich - natürlich - wehren möchtest? Ich hab davon aber keine Ahnung, denn mein 'Schaden' sieht anders aus; aber beiden ist wohl gemein das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit. Das hätte dann auch nichts mit fehlender Reife zu tun - denn wir wissen ja, wie es 'richtig' geht -, sondern mit dem traumatischen Ereignis.
Zuletzt geändert von leberblümchen am Mo., 29.07.2013, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:41

yamaha1234 hat geschrieben:Ist ehrlich gesagt auch nicht mein Anspruch, Ist mir egal ob das reif ist, es ist verletzend und ich will dass diese Verletzung gesehen wird..
Und was erhoffst du dir von jemanden, der dich zuvor Drecksau nannte? Mitgefühl? Eine Entschuldigung?

Ich glaube eher, er hat es geschafft den Spieß umzudrehen.

Und Aggression bewirken nicht unbedingt, dass jemand eine Verletzung sieht, sondern eher Verteidigungshaltung, wehren oder Gegenangriff, etc.

Wenn mich etwas verletzt, kommuniziere ich das eher, wenn ich jemanden kenne. Und weniger wenn ich jemanden nicht wirklich kenne. Und gerade in letzterem Fall ist es umso leichter, es nicht persönlich zu nehmen, so tendenziell.

Z.B. ein Typ, der mal eine Frau übelst beschimpfte, weil sie mit ihrem Kinderwagen angeblich einen Weg blockierte. Ich glaube das Mitgefühl der Passanden war bei der Frau, während der Typ sich ins abseits schoß.

Selbst wenn jemand recht hat, der Streit: Souverän und respektvoll ist anders als zu schreien und Schimpfworte zu benutzen. Sagt oft mehr über den Absender aus.
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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:47

@titus,
Ja das Mitgefühl wird von der Wut verdrängt.aber da ich mich schon ein wenig "kenne" weiß ich dass dieser wutimpuls wieder verfliegt nach einiger zeit.....
Als Kind habe ich mal mit einem jungen gestritten, ich war vielleicht so 6'jahre alt, ich konnte nicht von ihm ablassen bis ein Erwachsener dazwischen ging. Ich habe,ihn körperlich so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste. Ich habe mich dafür im anschluss so unendlich geschämt und am liebsten wäre ich damals weggezogen....jedenfalls war das,die letzte körperliche Auseinandersetzung mit einem Mitmenschen an Die ich mich erinnern kann, dieses Erlebnis hat,sich sehr eingeprägt und so weiß ich halt auch, dass,ich im Grunde diese,körperliche Auseinandersetzung nicht will, dass es falsch ist diesem Impuls nachzugeben...
Das mit dem Trauma ist ein guter Hinweis. Im Grunde will ich ja niemandem von mir aus Schaden, also ich würde nicht mit der pöblerei beginnen aber wenn damit jemand beginnt und mich anpöbelt, kann ich halt auch alles nur nicht meine Klappe halten....


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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:53

stern: Ich glaube, es geht gar nicht darum, dass der Andere zur Einsicht gebracht werden oder bekehrt werden soll. Er wird aber lernen, dass er sich besser nicht mit Frauen anlegt, weil die ihm widersprechen. Vermutlich wollte er doch genau das Gegenteil vor seinem Kumpel erreichen, nämlich verletzen und beeindrucken - leider ist ihm das gelungen... Aber beim nächsten Mal bekommt er eine Antwort, die ihm unangenehm ist und die ihm sagt: "Nee, so was will ich lieber nicht noch mal riskieren". Darum geht's doch, denke ich.

Es geht ja auch nicht ums Schreien; denn Schreien ist immer Ausdruck von Hilflosigkeit. Man kann ganz ruhig bleiben beim Sich-Wehren. Es geht auch nicht - oder doch? - um die Sympathien der Passanten; ich reagiere ja für mich und nicht fürs Publikum. Mich persönlich überzeugt es halt nicht so, wenn mit 'äußeren' Argumenten wie 'Moral', 'christliche Werte', 'Respekt', 'Sympathien' oder 'Angst vor Konsequenzen' argumentiert wird. Wobei das jeder so handhaben kann, wie es für ihn selbst passt. Aber ich fänd es schade, wenn jemandem, der wütend ist, gesagt wird: "Du wirst eher respektiert, wenn du es so und so machst", weil das ja mit der Wut nichts zu tun hat.

Dies ist ja ein Psychotherapie-Forum, und ich kenne das aus der PT so, dass es ums Verstehen geht und nicht ums Bewerten. Und halt auch nicht darum, demjenigen ein 'Reifezeugnis' auszustellen für sein Verhalten oder für seine Gefühle.

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Beitrag Mo., 29.07.2013, 22:55

titus2 hat geschrieben:Das hätte dann auch nichts mit fehlender Reife zu tun - denn wir wissen ja, wie es 'richtig' geht -
"Reif" heißt nicht nur zu wissen, wie es "richtig" bzw. anders gehen könnte. Sondern es auch, dass man es einigermaßen umsetzen kann. Das Ausagieren etwaiger Gefühlen (woher auch immer die resultieren) halte zumindest ich nicht für sonderlich reif. Ohne die Verletzung bzw. mit aufgearbeiteter Verletzung schafft man es mglw. anders zu reagieren, was dann eher einer reiferen Reaktionen entsprechen dürfte.
yam. hat geschrieben:Im Grunde will ich ja niemandem von mir aus Schaden, also ich würde nicht mit der pöblerei beginnen aber wenn damit jemand beginnt und mich anpöbelt, kann ich halt auch alles nur nicht meine Klappe halten....
Aber was ist der Unterschied zwischen zuschlagen. Was bremst dich da genau? Und zwischen Pöbelei? Warum kannst du da deine Klappe nicht halten? Andere Bewertung? Zuschlagen ist falsch, verbale Angriffe hingegen moralisch für dich noch vertretbar? Oder dass dann doch die Pferde mit dir durchgehen?
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 23:01

Es ist schon deshalb nicht unreif, weil sie ja reflektiert. Wenn du mal diese ganzen Diagnosekriterien anschaust: Da geht es immer auch um das Bewusstsein für das eigene Verhalten und die eigene Verantwortung. Es geht gar nicht darum, sich immer 'richtig' zu verhalten, sondern darum, reflektieren zu können: "Was ist da gelaufen? Wo ist mein Anteil?" - das ist sehr reif; nur kann das nicht immer und überall 'abgerufen' werden, was zunächst nichts weiter heißt, als dass es da eine 'Störung' gibt, die das Abrufen des Gelernten verhindert. So wie eine Blockade bei einer Mathearbeit: Der Schüler weiß, wieviel 2x2 ist, kann es aber in dem Moment nicht lösen. Dennoch würde ein Lehrer vielleicht nicht sagen: "Du kannst das nicht", sondern er würde erkennen: "Das Wissen ist da" - und so ist das mit der emotionalen Reife auch. Da gilt es dann nicht, dem Betroffenen beizubringen, dass der Andere z.B. Schmerzen empfindet oder dass man sich besser anders verhalten sollte; sondern es geht eher darum, das vorhandene Wissen, die vorhandene Reife in einer Bedrohungssituation nicht zu blockieren - oder so ähnlich.

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