das Gefühl, getestet zu werden
Ich bin auch nicht für alleiniges PA-bashing. Aber ich muss dennoch sagen, dass mich einige Aussagen von titus hier zutiefst beunruhigen und bdfremden. Und nicht nur in diesem Thread. Ich sag es ganz offen, auf mich wirkt das fast sektenähnlich. Ich weiß, wie leicht man in dieses Fahrwasser kommt. Ich war da ja auch. Deshalb mache ich mir Sorgen. Die PA ist so lange nicht gefährlich, solange man kritisch bleibt u d die Therapie nicht zur Religion macht.
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In einem bestimmten Punkt möchte ich titus2 (ja ich!) mal in Schutz nehmen. Ich hatte auch eine Phase, wo ich hinter jeder Kleinigkeit etwas "dahinterliegendes, das aus dem Unbewussten kommt" gesehen habe. Und gerade dieses führte mich in die Wirklichkeit zurück. Für mich ist und war das eine typische Entwicklung, wie sie in der Begeisterung für jedes "Etwas" vorkommt - und auf den Boden der Tatsachen zurückführt. Von da aus - geht es dann weiter... (aus meinem Erleben).
Mir geht's überhaupt nicht darum, titus anzugreifen. Dafür schãtze ich sie zu sehr. Ich glaube, sie verrennt sich nur etwas. Und ich weiß, wie schnell das geht und auch, wie gefährlich das ist.
Jeder sollte seine Eindrücke schildern dürfen ohne von anderer Seite deshalb eine Meinung aufgezwungen zu bekommen oder zu behaupten, dass diese Eindrücke falsch wären. Auch jemand anderen warnen zu wollen oder so zu tun als wollte man jemanden vor weiteres Unheil beschützen, halte ich für bedenklich und auch grenzüberschreitend.
LG Sirius
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Zumindest beruhigt es mich, dass ich nicht die einzige bin, die die Vermutung hat, dass der Therapeut testet und somit einsehen kann, dass es ein gängiges oder nicht unübliches Arbeitsmittel zu sein scheinttitus2 hat geschrieben:Sirius, es freut mich ehrlich, dass diese Diskussion dazu beigetragen hat, dich zu beruhigen
LG Sirius
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die eine Einbahnstrasse ist genauso langweilig wie die andere.
Derartige Diskussionen, die ja gar keine sind sondern in denen es nur ums Rechthaben und Bestaetigen geht, sind so ziemlich das Fruchtloseste was es im Forum zu
lesen gibt.
Schoener Zeitvertreib an einem verregneten Samstag und dazu ganz kostenfrei *zwinker
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Zuletzt geändert von **AufdemWeg** am Sa., 01.06.2013, 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
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sirius, wichtig ist halt - wenn ich daran denke, dass dich diese Frage ja recht misstrauisch gemacht hat -, dass du nicht das Gefühl bekommst: "Der will mir was Böses" oder so. Also, ich würde einen Test - oder meinetwegen: das Gefühl, getestet zu werden - nicht als etwas Bedrohliches sehen, aber WENN es sich bedrohlich anfühlt (und für das eigene Gefühl kann ja niemand was), dann würde ich das thematisieren.
Nicht hinter jeder Äußerung eines Psychotherapeuten muss irgendein 'dramatischer' Hintergrund vermutet werden; aber ich glaube, es wäre naiv, gerade in Psychotherapien, alles nur als das zu nehmen, was es zu sein scheint.
Nicht hinter jeder Äußerung eines Psychotherapeuten muss irgendein 'dramatischer' Hintergrund vermutet werden; aber ich glaube, es wäre naiv, gerade in Psychotherapien, alles nur als das zu nehmen, was es zu sein scheint.
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ich könnte mr vorstellen, dass es wie immer in der pa sinn macht, darüber nachzudenken, welche funktion eine phantasie, eine vorstellng hat. damit wäre dann übrigens noch gar nicht gesagt, dass alles nur einbildung ist. auch wenn die phantasie stimmt, ist doch das interessantere und weiterführende immer noch die frage, warum denk ich das eigentlich?
bei den hier beschriebenen tests fallen mir 2 sachen ein und auf:
1. dinge die mir schwerfallen, dinge, die ich mir versage, wie in ein zimmer reingehen, mich umzugucken, tue oder lasse ich vielleicht leichter, wenn ich mir sage, ich werde getestet. so nach dem motto: eigentlich würde ich gerne, aber ich will ja nicht, dass ich als jemand erkannt werde, der grenzen überschreitet, also tue ich es lieber nicht. wie gut, dass ich den test noch rechtzeitig erkannt habe.
2. die vorstellung hat vielleicht auch was tröstliches. mein therapeut tut kaum etwas, ohne an mich zu denken, er macht sich intensiv gedanken um mich.
bei den hier beschriebenen tests fallen mir 2 sachen ein und auf:
1. dinge die mir schwerfallen, dinge, die ich mir versage, wie in ein zimmer reingehen, mich umzugucken, tue oder lasse ich vielleicht leichter, wenn ich mir sage, ich werde getestet. so nach dem motto: eigentlich würde ich gerne, aber ich will ja nicht, dass ich als jemand erkannt werde, der grenzen überschreitet, also tue ich es lieber nicht. wie gut, dass ich den test noch rechtzeitig erkannt habe.
2. die vorstellung hat vielleicht auch was tröstliches. mein therapeut tut kaum etwas, ohne an mich zu denken, er macht sich intensiv gedanken um mich.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Genau, ziegenkind!
Das sind die beiden Punkte, die ich genauso unterschreiben würde.
Zum 1.: Mein Ziel in den ersten Monaten war tatsächlich, die gute Patientin zu sein. Der Gedanke daran, dass wir mal streiten würden, erschien so lächerlich; ich dachte, wenn ich immer alles richtig mache, dann wird er mich mögen und alles wird gut - vereinfacht gesagt. Ich wollte sozusagen vorhersehen, was er wohl von mir erwarten würde und diese Erwartungen wollte ich mehr als gut erfüllen. Wie ein Streber, der der Lehrerin die Tasche trägt und die Tür aufhält. Und gleichzeitig war da die Neugier, genau diese Grenzen am liebsten zu übertreten. Aber die Gefahr bestand nie.
Zum 2.: Auch das war der Fall! So, dass es nicht sein KONNTE, dass er etwas tut, ohne dass das irgendwie therpeutisch wertvoll sei - vermutlich hätte ich mir auch problemlos phantasieren können, dass er sogar beim Putzen daran denkt, die Krümel auf dem Boden so anzuordnen, dass es MIR hilft.
Das ist natürlich völlig überspitzt dargestellt. Und ich merke, dass ich es heute anders sehe. Es ist so, als 'bräuchte' ich diesen Gedanken nicht mehr so. Als sei die Art der Verbindung eine andere. Das war möglich, in dem Maße, in dem die Beziehung tiefer und enger wurde. Heute bin ich mir einfach sicher, dass wir verbunden sind - und gleichzeitig weiß ich: Er macht manchmal Mist, und ich mache manchmal Mist. Und wir beide wissen das.
Davon abgesehen, bin ich immer noch der Meinung, dass nicht jede Äußerung, jede Tat authentisch dem entspricht, was der Therapeut EIGENTLICH sagen würde, wenn ich jetzt nicht der Patient wäre.
Das sind die beiden Punkte, die ich genauso unterschreiben würde.
Zum 1.: Mein Ziel in den ersten Monaten war tatsächlich, die gute Patientin zu sein. Der Gedanke daran, dass wir mal streiten würden, erschien so lächerlich; ich dachte, wenn ich immer alles richtig mache, dann wird er mich mögen und alles wird gut - vereinfacht gesagt. Ich wollte sozusagen vorhersehen, was er wohl von mir erwarten würde und diese Erwartungen wollte ich mehr als gut erfüllen. Wie ein Streber, der der Lehrerin die Tasche trägt und die Tür aufhält. Und gleichzeitig war da die Neugier, genau diese Grenzen am liebsten zu übertreten. Aber die Gefahr bestand nie.
Zum 2.: Auch das war der Fall! So, dass es nicht sein KONNTE, dass er etwas tut, ohne dass das irgendwie therpeutisch wertvoll sei - vermutlich hätte ich mir auch problemlos phantasieren können, dass er sogar beim Putzen daran denkt, die Krümel auf dem Boden so anzuordnen, dass es MIR hilft.
Das ist natürlich völlig überspitzt dargestellt. Und ich merke, dass ich es heute anders sehe. Es ist so, als 'bräuchte' ich diesen Gedanken nicht mehr so. Als sei die Art der Verbindung eine andere. Das war möglich, in dem Maße, in dem die Beziehung tiefer und enger wurde. Heute bin ich mir einfach sicher, dass wir verbunden sind - und gleichzeitig weiß ich: Er macht manchmal Mist, und ich mache manchmal Mist. Und wir beide wissen das.
Davon abgesehen, bin ich immer noch der Meinung, dass nicht jede Äußerung, jede Tat authentisch dem entspricht, was der Therapeut EIGENTLICH sagen würde, wenn ich jetzt nicht der Patient wäre.
Ich finde auch, das führt zu nix. Es ist auch nicht meine Absicht jemanden zu warnen. Du machst das schon, titus. War wirklich nicht bös von mir gemeint. Aber du bist manchmal auch so schonungslos offen, dass ich mir dachte, du würdest mir das bestimmt nicht übel nehmen.
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ich denke mir, das könnte wirklich wichtig sein: mit dem therapeuten über diese test-phantasie sprechen, auch über die gedanken zu der funktion, die das mal hatte. nicht darüber sprechen hat, denke ich, ein bisschen was von phantasien schützen wollen. wovor eigentlich? wenn man dann spricht, merkt man vielleicht, das braucht man gar nicht, das schützen. es ist auf jeden fall immer ein stück von realitätsgewinn. man gewinnt mehr von echtem, realen boden, auf dem die beziehung steht.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
bzw. in Ergänzung zu ziegenkind: Wahrnehmung der Realität entsprechend seiner Vorstellung:
http://books.google.de/books?id=Ek9mhQ9 ... en&f=false
Will nicht sagen, dass ein Therapeut nicht mal den einen oder anderen Test macht (kann sein, muss aber nicht)... aber wissen, ob es wirklich einer war, kann man nur, wenn man fragt (und der Therapeut insoweit transparent ist). Meine Thera lässt auch ab und an die Türe zum Therapiezimmer offen, wenn ich komme. Aber bereits beim Erstkontakt wurde mir der usus erläutert, wie sie sozusagen den Übergang von Patient zu Patient handhabt, so dass es nichts zu spekulieren gibt, warum etwas mal so und mal anders ist.
Und vielleicht wäre es auch für den Therapeuten von Interesse, wo sich ein Patient so erlebt, dass er getestet und beobachtet wird.
Wenn ich als Patient Abwägen müsste, ob doch etwas anders ist als es scheint (und das dringt an mehren Stellen im Thread ex- oder impliziter durch) kann das durchaus mit Misstrauen zu tun haben...
Dass Psychologen andere Menschen röntgenblick-diagnostisch durchschauen können, ist im übrigen ein gängiges Klischee, über das Psychologen eher lachen, welche besonderen Fähigkeiten ihnen zugeschrieben werden, vgl. zum Beispiel hier zum Klischee:Ich selbst wurde am Anfang ziemlich direkt getestet und ich hab mich dabei sehr unwohl gefühlt, aber da dieses Getestetwerden genau dem Bild entsprach, das ich als Laie von einer therapeutischen Beziehung hatte, hat es mich noch nicht mal besonders gestört. Ich dachte, dass Psychologen das immer so machen: testen, hinter die Fassade gucken.
In meinem Verwandtenkreis hatte mal jemand eine Psychologie-Studentin als Freundin. Als die Dame dann der Familie auf einer Feier vorgestellt wurde, verstummten alle - so meine Erinnerung -, bis sich meine Mutter traute, das auszusprechen, was wohl alle dachten: "Oh, eine Psychologin - da müssen wir ja jetzt aufpassen, was wir sagen" - auf einer Gartenfeier... Aber eigentlich hab ich auch nicht anders getickt.
Ich habe regelrecht gemerkt, wie ich in den ersten Wochen und Monaten der Therapie immer mal getestet wurde: ...
http://books.google.de/books?id=Ek9mhQ9 ... en&f=false
Will nicht sagen, dass ein Therapeut nicht mal den einen oder anderen Test macht (kann sein, muss aber nicht)... aber wissen, ob es wirklich einer war, kann man nur, wenn man fragt (und der Therapeut insoweit transparent ist). Meine Thera lässt auch ab und an die Türe zum Therapiezimmer offen, wenn ich komme. Aber bereits beim Erstkontakt wurde mir der usus erläutert, wie sie sozusagen den Übergang von Patient zu Patient handhabt, so dass es nichts zu spekulieren gibt, warum etwas mal so und mal anders ist.
Und vielleicht wäre es auch für den Therapeuten von Interesse, wo sich ein Patient so erlebt, dass er getestet und beobachtet wird.
Wenn ich als Patient Abwägen müsste, ob doch etwas anders ist als es scheint (und das dringt an mehren Stellen im Thread ex- oder impliziter durch) kann das durchaus mit Misstrauen zu tun haben...
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
aber dass der analytiker testet könnte ja genau DAS auch wieder repräsentieren. es ist doch dieselbe idee dahinter, nur in anderem gewand. es steckt demnach absicht in seinem verhalten. der hat sozusagen einen plan... mE liegt darin auch eine überhöhung seiner möglichkeiten. neben dem,was ziegenkind schon schrieb. so als ob er nicht, wie alle menschen, auch mal etwas achtlos, ohne tiefen - auf einen selbst gerichteten - plan dahinter machen könnte... und ja - damit phantasiert man sich ja, dass er IMMER an einen denkt, immer im blick hat... das wehrt auch gut die angst ab, er können achtlos sein oder gar doch nicht so "ein guter" oder einen auch mal aus den augen verlieren.... die vorstellung kann gar nicht zugelassen werden, wenn klar ist, dass jemand mit voller (guter) absicht den patienten testet.titus2 hat geschrieben:Auch das war der Fall! So, dass es nicht sein KONNTE, dass er etwas tut, ohne dass das irgendwie therpeutisch wertvoll sei - vermutlich hätte ich mir auch problemlos phantasieren können, dass er sogar beim Putzen daran denkt, die Krümel auf dem Boden so anzuordnen, dass es MIR hilft.
Das ist natürlich völlig überspitzt dargestellt. Und ich merke, dass ich es heute anders sehe. Es ist so, als 'bräuchte' ich diesen Gedanken nicht mehr so.
also nicht, dass ich sowas nicht kennen würde, nur haben sich meine phantasien nicht so direkt ums testen gedreht. ich hatte eher damals das gefühl, dass der alles mit absicht macht. und DAS war absolut nicht so. da hilft tatsächlich nur reden, reden, reden.. diese phantasien wirklich offenlegen, sonst bleibt man darauf sitzen und zementiert sie. aber vermutlich halt solange, wie man das so braucht....
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Stimmt schon, ziegenkind. Ich muss mal darüber nachdenken, wenn ich das nächste Mal so ein Gefühl habe, sozusagen 'aus der Beziehung herauskatapultiert zu werden'. Ich bin eigentlich sehr offen und gehe Konflikten, auch in der Therapie, nicht aus dem Weg. So aus dem Kontext heraus fällt es mir jetzt jedoch schwer, mich darauf zu beziehen.
Stern, auf mich wirkt das verlinkte Buch eher folgendermaßen: Ein Verhaltenstherapeut möchte den depressiven Noch-Nicht-Patienten die Angst vor der Psychotherapie nehmen und stellt diese Behandlung als etwas nahezu Praktisches dar, fast wie etwas, das man erlernen kann wie ein Tischler-Lehrling es lernen kann, ein Bett zu bauen:
"(Die Psychotherapie) beinhaltet in erster Linie klar beschreibbare und erlernbare Techniken"
Das klingt für mich so wie: "Machen Sie sich keine Sorgen; es spielt sich nichts ab, das Sie nicht durchschauen. Sie haben jederzeit die Kontrolle über das Geschehen. Ihr Therapeut ist eigentlich niemand, der ihre Seele untersuchen will; er ist eigentlich ein Handwerker, der mit seinen klar erlernbaren Techniken dem Patienten sagt, was er tun muss, um gesund zu werden". So wundert es mich auch nicht, dass der Autor schreibt, dass analytische Therapien der Verhaltenstherapie bei Depressionen unterlegen ist.
Für mich stellt es sich eben anders dar (nicht bezogen auf die Therapieform!): Ich sehe Therapie eher als ein kompliziertes Beziehungsgeschehen, bei dem man mit 'klar beschreibbaren und erlernbaren Techniken' recht schnell an eine Grenze kommen KANN. Ein Therapeut xy kann sich m.E. keine erlernbare Technik aneignen, die sich auf jeden beliebigen Patienten übertragen lässt. Es gibt wohl schon so etwas wie eine 'Technik', aber das alleine ist es nicht; das wäre zu mager.
Wie gesagt: Mag sein, dass es Therapien gibt, in denen es wichtig ist, so zu arbeiten. Ich glaube aber, dass sich vieles eben doch im 'Dunklen' bewegt - manchmal ist es für beide dunkel, manchmal nur für einen der Beteiligten. Manchmal stecken beide fest. Aber wenn man das einem Menschen sagt, den man überzeugen möchte, eine Psychotherapie zu beginnen, dann kann man seine Zeit eigentlich sinnvoller verbringen...
Stern, auf mich wirkt das verlinkte Buch eher folgendermaßen: Ein Verhaltenstherapeut möchte den depressiven Noch-Nicht-Patienten die Angst vor der Psychotherapie nehmen und stellt diese Behandlung als etwas nahezu Praktisches dar, fast wie etwas, das man erlernen kann wie ein Tischler-Lehrling es lernen kann, ein Bett zu bauen:
"(Die Psychotherapie) beinhaltet in erster Linie klar beschreibbare und erlernbare Techniken"
Das klingt für mich so wie: "Machen Sie sich keine Sorgen; es spielt sich nichts ab, das Sie nicht durchschauen. Sie haben jederzeit die Kontrolle über das Geschehen. Ihr Therapeut ist eigentlich niemand, der ihre Seele untersuchen will; er ist eigentlich ein Handwerker, der mit seinen klar erlernbaren Techniken dem Patienten sagt, was er tun muss, um gesund zu werden". So wundert es mich auch nicht, dass der Autor schreibt, dass analytische Therapien der Verhaltenstherapie bei Depressionen unterlegen ist.
Für mich stellt es sich eben anders dar (nicht bezogen auf die Therapieform!): Ich sehe Therapie eher als ein kompliziertes Beziehungsgeschehen, bei dem man mit 'klar beschreibbaren und erlernbaren Techniken' recht schnell an eine Grenze kommen KANN. Ein Therapeut xy kann sich m.E. keine erlernbare Technik aneignen, die sich auf jeden beliebigen Patienten übertragen lässt. Es gibt wohl schon so etwas wie eine 'Technik', aber das alleine ist es nicht; das wäre zu mager.
Wie gesagt: Mag sein, dass es Therapien gibt, in denen es wichtig ist, so zu arbeiten. Ich glaube aber, dass sich vieles eben doch im 'Dunklen' bewegt - manchmal ist es für beide dunkel, manchmal nur für einen der Beteiligten. Manchmal stecken beide fest. Aber wenn man das einem Menschen sagt, den man überzeugen möchte, eine Psychotherapie zu beginnen, dann kann man seine Zeit eigentlich sinnvoller verbringen...
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