Sterbehilfe für psychisch Kranke?
Sorry, ärztliche Tätigkeit und assistierter Suizid geht nicht zusammen. Es kann nicht die Aufgabe solche Organisationen sein, die Angemessenheit der Sterbehilfe festzustellen. Und wenn dadurch jemand Opfer seiner Leichtfertigkeit wird - selbst Schuld. Man darf annehmen, dass jemand, der ausdrücklich die Sterbehilfe in Anspruch nimmt, das auch will. Und sei es, dass jemand "nur" depressiv ist.
Dass sich jemand in eine Sterbehilfeorganisation verirrt, glaube ich nicht.
Der Leichtfertige kann sich auch einfach vor den Zug werfen. Die meisten tun es nicht, sie versuchen alles, um leben zu können. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn es Sterbehilfe für alle gäbe. Vermutlich wird man dann merken, dass es die von der Gesellschaft ausgestoßenen sind, die sterben wollen. Diese werden heute sich selbst überlassen, als untherapierbar abgestempelt. Es ist nicht so, dass diese hoffnungslosen Fälle gern behandelt werden, falls jemand meint, die Ärzte würden in solchen Fällen zur Sterbehilfe raten.
Dass sich jemand in eine Sterbehilfeorganisation verirrt, glaube ich nicht.
Der Leichtfertige kann sich auch einfach vor den Zug werfen. Die meisten tun es nicht, sie versuchen alles, um leben zu können. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn es Sterbehilfe für alle gäbe. Vermutlich wird man dann merken, dass es die von der Gesellschaft ausgestoßenen sind, die sterben wollen. Diese werden heute sich selbst überlassen, als untherapierbar abgestempelt. Es ist nicht so, dass diese hoffnungslosen Fälle gern behandelt werden, falls jemand meint, die Ärzte würden in solchen Fällen zur Sterbehilfe raten.
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Also doch keine Kommission sondern Exitpag für alle ?
Dann brauchen wir keine Organisation, keine Apotheke, dann gehts ja gleich im Supermarkt Regal 1 C
Dann brauchen wir keine Organisation, keine Apotheke, dann gehts ja gleich im Supermarkt Regal 1 C
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Kann man dann als Angehoeriger gegen so eine Organisation wegen des Schadens durch den Suizid klagen?
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Sub7even
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Könnte man, müsste die Frage ( die ich mir auch schon gestellt habe) lauten denn es gibt sie ja nicht.
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Es wird ja nicht direkt das Leid klassifiziert.Nico hat geschrieben:Ja aber wie bitte soll subjektiv empfundenes Leid von einer Kommission klassifiziert werden ???Ombra hat geschrieben: Es geht ja auch mehr um subjektiv empfundes Leid.
In Zusammenhang mit einer psychischen Krankheit.
Es muss zum Beispiel klar sein, dass die Person alle gängigen Therapiemöglichkeiten ín angemessener Dauer durchlaufen hat.
Dass die Suizidgedanken schon so und so lange bestehen, weil die Person sie zu Beispiel schon früher geäußert hatte.
Dass eine angemessene Zeit der Beratung durch die Organisation in Anspruch genommen wurde. usw.
Daraus lässt sich in einer indirekten Weise der Leidensdruck der Person ableiten.
Direkt lässt sich das Leid natürlich nicht messen. Muss es aber meiner Meinung nach auch gar nicht.
Nein, solange sich die Person aus wirklich freien Stücken für den Suizid entschließt, geht das natürlich nicht.Sabriel hat geschrieben:Kann man dann als Angehoeriger gegen so eine Organisation wegen des Schadens durch den Suizid klagen?
Sonst könnte man ja auch den Autohersteller verklagen, der das Auto hergestellt hat mit dem der Suizidant dann unangeschnallt gegen den Baum knallt. Oder in den Gegenverkehr auf der Autobahn rast.
attitude to life : dispensable
Die letzten Seiten habe ich jetzt nicht gelesen.Eiswürfel hat geschrieben:Sorry, ärztliche Tätigkeit und assistierter Suizid geht nicht zusammen. Es kann nicht die Aufgabe solche Organisationen sein, die Angemessenheit der Sterbehilfe festzustellen. Und wenn dadurch jemand Opfer seiner Leichtfertigkeit wird - selbst Schuld. Man darf annehmen, dass jemand, der ausdrücklich die Sterbehilfe in Anspruch nimmt, das auch will. Und sei es, dass jemand "nur" depressiv ist.
Also ich finde, genau wie in der Palliativmedizin, sollte eine vorherige Begleitung bis zum Tod stattfinden, genau wie dort den Sterbenden
noch nach Möglichkeit alle letzten Wünsche erfüllt werden,
sollte dies bei Suizidwilligen auch gehandhabt werden.
Ein Tropfen Liebe hat mehr Bedeutung als ein Ozean von Wissen.
Blaise Pascal
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@Ombra
Hüstel... Ich glaub der Vergleich hinkt a bissl.
Ein Exitbag hat eine eindeutige Verwendbarkeit und wird nur zu einem einzigen Zweck ausgehändigt zu dem er dann ja auch gebraucht und nicht mißbraucht wird.
Hüstel... Ich glaub der Vergleich hinkt a bissl.
Ein Exitbag hat eine eindeutige Verwendbarkeit und wird nur zu einem einzigen Zweck ausgehändigt zu dem er dann ja auch gebraucht und nicht mißbraucht wird.
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Ich finde es nur witzig, dass die ganze Zeit aufs Selbstbestimmungsrecht gepocht wird, und dann soll die Entscheidung über Leben oder Tod erst wieder eine Kommission treffen. Das gabs doch in der Geschichte auch schon mal: Daumen nach oben - Daumen nach unten!
Naja, irgendeine übergeordnete Instanz (bzw. mehrere voneinander unabhängige) muss ja Richtlinien festlegen und die Einhaltung kontrollieren. Meine Meinung nach.Sunny75 hat geschrieben:Ich finde es nur witzig, dass die ganze Zeit aufs Selbstbestimmungsrecht gepocht wird, und dann soll die Entscheidung über Leben oder Tod erst wieder eine Kommission treffen. Das gabs doch in der Geschichte auch schon mal: Daumen nach oben - Daumen nach unten!
Wenn jetzt die einzelnen Organisationen im Alleingang bestimmen würden, wann ein Suizid durchgeführt werden würde und wann nicht, dann wäre es eher eine Parallele zu deinem - etwas drastischen - Beispiel, oder?
Die "Kontrollorgane" haben ja dann mit der direkten Entscheidung aus guten Grund nichts mehr zu tun.
Ein Arzt entscheidet ja auch über die Behandlungsmethoden, die er einsetzt relativ eigenständig in einem Ärzteteam, muss sich dabei aber auch an die Richtlinien von Kontrollorgane halten.
Sonst könnte man ja auch sagen, kein Arzt darf mehr operieren, weil die Möglichkeit besteht, dass er Organe ins Ausland verkauft und sein Amt für irgendwas ausnutzt, was nicht ethisch vertretbar ist.
Naja, wenn alle Menschen mit einer völlig freien Selbstbestimmung verantwortungsvoll umgehen würden, dann bräucht man ja keine Regelungen. Aber so viel Vertrauen habe ich nicht in die Menschheit.
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Ja, ein bisschen hinkt es tatsächlich.Nico hat geschrieben:Hüstel... Ich glaub der Vergleich hinkt a bissl.
Ein Exitbag hat eine eindeutige Verwendbarkeit und wird nur zu einem einzigen Zweck ausgehändigt zu dem er dann ja auch gebraucht und nicht mißbraucht wird.
Aber wenn ein Suizidant mit der Absicht sich umzubringen ein Leihwagen leiht, dann hat der Wagen in diesem Moment ja auch nur diesen einen Zweck für den Suizidanten. Nur das niemand davon weiß.
Im Fall von Medikamentaushändigung wäre der Unterschied, dass welcher Zweck genau sie erfüllen würden, klar wäre.
Was ich auch nicht so richtig verstehe:
Die Menschen werden ja so oder so irgendwann sterben: Durch Unfall, Krankheit oder sonst irgendwas.
Warum also sollen es ihnen nicht einfacher gemacht werden durch Suizid zu sterben?
Falls du dich schon mal mit dem Sterbeprozess auseinander gesetzt hast.
Wirst du ja wahrscheinlich wissen, wie abartig grausam er ist.
Und wenn sich jetzt jemand auf eine laienhafte Art und Weise umbringt, kann es sein, dass sein Todeskampf tagelang dauert. Es gibt ja leider zu Suizidmethoden auch ziemliche Fehlinformationen im Internet. Oder er macht irgendwas nach, was er im Fernsehen gesehen hat oder oder oder ....
Also wird er sich tagelang halb tot halb lebendig, halb erstickt..., mit qualvollen Schmerzen auf dem Boden rumwinden bis er endlich sterben darf.
Klar, wenn man wirklich sterben will, ist einem das egal. Man nimmt es in Kauf.
Aber ich finde sowas nun mal unmenschlich.
Der menschliche Körper ist nicht so märchenhaft einfach kaputt zu kriegen, wie du dir das vorstellst. Dazu braucht man erst mal wirkliches Fachwissen, was aber nicht so leicht zu beschaffen ist und manche Menschen vertrauen dann vielleicht falschen Quellen usw.
Ich weiß nicht, ob du schon mal in einem Forum warst, wo offen über Methoden diskutiert wird. Teilweise kursieren da einfach Fehlinformationen usw., die sich immer weiter verbreiten.
Zuletzt geändert von Ombra am Mo., 28.01.2013, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Zwölf Seiten hier für ein "Was-wäre-wenn-Szenario", für reine Phantasie!
Ich glaube, wir (latent Sterbewilligen) können schon heilfroh sein, dass man uns nach einem gescheiterten Versuch nicht alle Kosten für Rettungseinsatz, Intensivpflege etc. auf's Auge drückt.
Ach, was bin ich froh, dass ich das ganz allein entscheiden darf!Naja, irgendeine übergeordnete Instanz (bzw. mehrere voneinander unabhängige) muss ja Richtlinien festlegen und die Einhaltung kontrollieren. Meine Meinung nach.
Wenn jetzt die einzelnen Organisationen im Alleingang bestimmen würden, wann ein Suizid durchgeführt werden würde und wann nicht
Ich glaube, wir (latent Sterbewilligen) können schon heilfroh sein, dass man uns nach einem gescheiterten Versuch nicht alle Kosten für Rettungseinsatz, Intensivpflege etc. auf's Auge drückt.
Wenn der Suizidbegehende tatsaechlich bei klarem Verstand ist und keine behandlungswuerdige psychische Stoerung vorliegt, also bei einem "Bilanzselbsmord", muessen Krankenkasse etc nicht bezahlen.
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Aber es ist doch noch etwas anderes, ob man sich zu einer 'brutaleren' Methode überwindet (was man ja ohne Hilfe tun müsste), oder ob man sich mit seiner von der Sterbehilfe zugeordneten Dosis Tabletten oder Gift ins Bett legt und leise 'kontrolliert' und 'sicher' stirbt.biber hat geschrieben:Vermutlich werden gerade Menschen, die selbst Threapie nicht (mehr) nutzen möchten, auch vor einer solch langen Beratung zurückschrecken und, da sie es körperlich können, den Schritt mit dem derzeitigen Möglichkeitsrepertoire selbst tun.
Ich bleibe dabei: Wer sich töten will, muß das alleine schaffen. Wenn er sich nicht überwinden kann, bleibt er eben am Leben. Dann war es auch noch nicht soweit. (Und das Überwinden ist ja gerade das Schwierigste am Selbstmord.)
Mir fällt dazu gerade ein, dass es da einen sehr eindrücklichen Doku-Film gibt -"Das Summen der Insekten". Da geht jemand in den Wald, um zu sterben. Seine Methode: Verhungern. Dieser Mensch hat jeden einzelnen Tag bis zu seinem Tod akribisch protokolliert; aufgeschrieben, wie sein Körper abbaut und wie sich seine geistige Verfassung verändert. Er ging konsequent einen dieser Wege, die gegangen werden müssen.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Ja, ist schon krass, was hier abgeht!Rilke hat geschrieben: Zwölf Seiten hier für ein "Was-wäre-wenn-Szenario", für reine Phantasie!
Aber wie gesagt gibt es ja in Deutschland bereits einen SH-Verein, der auch psychisch Kranke in den Tod begleitet.
Dieser Verein finanziert sich übrigens über Mitgliedsbeiträge, die dann nach einem begleiteten Suizid in voller Höhe an die Hinterbliebenen zurückgezahlt werden, damit ihm keine kommerzielle Tätigkeit vorgeworfen werden kann.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 48
- Beiträge: 1294
Anmerkung zwischendurch: Was sind das für Menschen, die Suizidwillige begleiten? Was geht in solchen Leuten vor, dass sie diese Verantwortung übernehmen?
Meinetwegen kann sich jeder umbringen, der das möchte. Aber helfen werde ich keinem dabei. Never.
Meinetwegen kann sich jeder umbringen, der das möchte. Aber helfen werde ich keinem dabei. Never.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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