Psychotherapiemethode in Diskussion
@Jenny: Du hast es ganz richtig verstanden. Ich meinte es auch so wie das, woran du zuerst gedacht hattest.
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Eiswürfel:
Wegen der Person des Therapeuten: Wenn sich das nur auf die Diagnostik usw. bezieht, dann trifft das auf jeden anderen Job auch zu: Wenn ich zum Friseur gehe, kann es gut oder schlecht ausgehen. Zehn Ärzte, zehn Meinungen. Dasselbe mit Juristen. Geh vor Gericht und Richter A gibt dir Recht und Richter B nicht. So ist das Leben nun mal.
Sandrin:
Ich kann meinen Th. auch nicht ständig anrufen. Trotzdem kann ich doch Anteilnahme bekommen. Ich verstehe einfach nicht, wieso das hier so häufig kleingeredet wird, von wegen, es sei nur geschäftlich. Oder: "Wenn man eh nicht ständig anrufen kann, dann ist es auch nichts wert".
Wenn ich ein akutes Problem hab, kann ich auch eine handvoll Leute anrufen. Aber es muss nicht sein, dass das hilfreicher ist als das Gespräch mit dem Therapeuten. Für mich ist diese professionelle Anteilnahme etwas ganz Kostbares. Das hat auch nichts damit zu tun, dass es ein Ersatz wäre für Freunde. Es ist etwas Anderes. Aber trotzdem gilt: Wenn ich z.B. in meiner Kindheit wahrgenommen worden wäre, dann bräuchte ich ihn vermutlich nicht. Seelisch Gesunde, die in ihrer Kindheit nicht traumatisiert wurden, brauchen keine Therapie.
Wegen der Person des Therapeuten: Wenn sich das nur auf die Diagnostik usw. bezieht, dann trifft das auf jeden anderen Job auch zu: Wenn ich zum Friseur gehe, kann es gut oder schlecht ausgehen. Zehn Ärzte, zehn Meinungen. Dasselbe mit Juristen. Geh vor Gericht und Richter A gibt dir Recht und Richter B nicht. So ist das Leben nun mal.
Sandrin:
Ich kann meinen Th. auch nicht ständig anrufen. Trotzdem kann ich doch Anteilnahme bekommen. Ich verstehe einfach nicht, wieso das hier so häufig kleingeredet wird, von wegen, es sei nur geschäftlich. Oder: "Wenn man eh nicht ständig anrufen kann, dann ist es auch nichts wert".
Wenn ich ein akutes Problem hab, kann ich auch eine handvoll Leute anrufen. Aber es muss nicht sein, dass das hilfreicher ist als das Gespräch mit dem Therapeuten. Für mich ist diese professionelle Anteilnahme etwas ganz Kostbares. Das hat auch nichts damit zu tun, dass es ein Ersatz wäre für Freunde. Es ist etwas Anderes. Aber trotzdem gilt: Wenn ich z.B. in meiner Kindheit wahrgenommen worden wäre, dann bräuchte ich ihn vermutlich nicht. Seelisch Gesunde, die in ihrer Kindheit nicht traumatisiert wurden, brauchen keine Therapie.
Nicht alle Leute, die in einer Therapie sind, sind in ihrer Kindheit traumatisiert worden. Das halte ich für wichtig, festzuhalten!!!!!!!
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Dann denk dir die Kindheit weg. Eine psychische Störung hat eine Ursache. Ich denke dabei an Beziehungserfahrungen.
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Tja, es sind AUCH Beziehungserfahrungen. Ein großes Problem ist, dass hier immer in absoluten Kategorien gedacht wird!
Bei mir sind es nebenbei bemerkt ganz eindeutig Kindheitserfahrungen. Und trotzdem kann ich die nicht durch eine Beziehung zu einem Therapeuten heilen. Ich halte das für Quatsch. Tut mir leid. Aber ich gönne es jedem, der meint, dass es bei ihm hilft. Beziehung findet vornehmlich außerhalb einer Therapie statt.
Bei mir sind es nebenbei bemerkt ganz eindeutig Kindheitserfahrungen. Und trotzdem kann ich die nicht durch eine Beziehung zu einem Therapeuten heilen. Ich halte das für Quatsch. Tut mir leid. Aber ich gönne es jedem, der meint, dass es bei ihm hilft. Beziehung findet vornehmlich außerhalb einer Therapie statt.
Wenn ich zum Friseur gehe, kann es gut oder schlecht ausgehen. Zehn Ärzte, zehn Meinungen. Dasselbe mit Juristen.
Nur geht es hier nicht um eine Frisur, die in einem Monat wieder nachgewachsen ist, sondern um die Psyche eines Menschen.
Würdest du auch so denken, wenn du krank bist und zum Arzt gehst und der eine sagt dir "sie haben Krebs", der andere sagt Dir "alles psychisch", der dritte sagt dir wieder was anderes, ...? Würdest du dann auch sagen "So ist nun mal das Leben!"?
Was ich nicht begreife ist, warum von Klienten, die in Therapie sind, weil sie psychischen Schäden erlitten haben, die Verletzung der Psyche durch einen Psychotherapeuten so runterspielen.
Das wäre so, als würde ich zu dir sagen "Titus, warum machst du denn Therapie? Deine Kindheit war Scheiße? Du hast Schaden durch deine Kindheit erlitten? Na und, so ist nun mal das Leben! Hör mal auf zu Jammern".
Anteilnahme, die vom Therapeuten gefordert wird, würde so manchen hier auch im zwischenmenschlichen Bereich nicht schaden.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Finde ich auch!sandrin hat geschrieben: Beziehung findet vornehmlich außerhalb einer Therapie statt.
Und übrigens gehen weitgehend alle am Thema völlig vorbei.
candle
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Sandrin: Woher weißt du, dass du deine schlechten Beziehungserfahrungen nicht in der Beziehung zum Therapeuten heilen kannst? Wobei 'heilen' hier ja auch nicht heißt, dass man völlig neu programmiert wird; darüber dürfte Einigkeit bestehen.
Eine Therapie IST Beziehung. Aber indem du das so abwehrst, kannst du diese Beziehung natürlich auch nicht aufbauen.
Jenny: Medizinische Fehldiagnosen sind extrem häufig. Ich denke, das muss man hier nicht erst darlegen: Es kommt NATÜRLICH vor, dass bösartige Krankheiten übersehen werden. Genauso, wie es vorkommt, dass harmlose Sachen für ein Todesurteil gehalten werden. Alles schon erlebt. Und ja, so ist das Leben. Nicht perfekt eben.
DAS ist doch absolut formuliert: Du sprichst von 'Quatsch' und davon, dass Menschen 'meinen', dass es hilft.Ich halte das für Quatsch. Tut mir leid. Aber ich gönne es jedem, der meint, dass es bei ihm hilft. Beziehung findet vornehmlich außerhalb einer Therapie statt.
Eine Therapie IST Beziehung. Aber indem du das so abwehrst, kannst du diese Beziehung natürlich auch nicht aufbauen.
Jenny: Medizinische Fehldiagnosen sind extrem häufig. Ich denke, das muss man hier nicht erst darlegen: Es kommt NATÜRLICH vor, dass bösartige Krankheiten übersehen werden. Genauso, wie es vorkommt, dass harmlose Sachen für ein Todesurteil gehalten werden. Alles schon erlebt. Und ja, so ist das Leben. Nicht perfekt eben.
Weißt du, so wie du glaubst, ich könne das alles nicht sehen, weil ich mich nicht auf die Therapie einlassen will, so kann ich dir auch sagen, dass du alles durch eine rosarote Brille siehst, weil du deine Illusion nicht verlieren willst. Auch das ist eine Form von Abwehrechanismus (du bist übrigens bereits sehr psychoanalyseinfiltriert, da du ja anderen schon Abwehrmechanismen unterstellst). Aber das muss jeder für sich entscheiden. Das ist das, was ich immer wieder betone.
Zuletzt geändert von sandrin am Mi., 02.01.2013, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
titus, aber nicht jeder muß wie du immer erst unter schweren Umständen eine Beziehung aufbauen. Ich denke, dass es bei der Masse auch weniger ein Thema ist.
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Übrigens: Frohes neues Jahr
Zuletzt geändert von Jenny Doe am Mi., 02.01.2013, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Sandrin: Der Unterschied ist: ICH wehre mich nicht gegen diese Erfahrung. Ob die nun rosarot ist oder nicht oder ob ich mir die Farbtöne nur einbilde, das ist alles eine ganz andere Frage. Aber ohne dass du dich einlässt, KANN es nicht helfen. Das ist sozusagen ein Naturgesetz. Denn ein Thrapeut kann nicht zaubern. Er kann nur mit dir arbeiten, wenn du dich öffnest. Wenn du dich verschließt, indem du diese Arbeit als Geschäft bezeichnest, dann wird daraus auch nichts Heilsames werden.
Candle, naja, mein Ausgangspunkt war, dass Sandrin meinte, die Anteilnahme und die menschliche Beziehung sei nicht ein wesentlicher Faktor in der Therapie. Ich habe hier im Forum fast ausschließlich Beiträge von Menschen gelesen, für die diese Beziehung enorm wichtig war - das kannst du in jedem Thread lesen.
Candle, naja, mein Ausgangspunkt war, dass Sandrin meinte, die Anteilnahme und die menschliche Beziehung sei nicht ein wesentlicher Faktor in der Therapie. Ich habe hier im Forum fast ausschließlich Beiträge von Menschen gelesen, für die diese Beziehung enorm wichtig war - das kannst du in jedem Thread lesen.
Das ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen. Mir kommt es halt manchmal vor, als herrsche die Haltung "Nimmt mir ja nicht meine Illusion weg" vor. Ich meine das jetzt nicht abwertend und ich würnsche jedem das Beste, wirklich!
Aber wenn man schon mal andere Erfahrungen gemacht hat (und das passiert so vielen!!!), dann sieht man die Dinge anders.
Aber wenn man schon mal andere Erfahrungen gemacht hat (und das passiert so vielen!!!), dann sieht man die Dinge anders.
Naja, enorm wichtig bedeutet eigentlich was genau? Bei mir ist es jedenfalls nicht alltagsfüllend. Und Abhängigkeiten gibt es auch überall im Leben, da denke ich, ist die Tendenz schon vorher da und kommt nicht erst beim Therapeuten zum Tragen. Vernünftig wäre es dann das gezielt als ein Problem anzugehen, wenn Abhängigkeiten immer über das Maß hinaus im Leben stattfinden.
candle
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Ich weiß nicht, wie du auf Illusionen bei mir kommst: Ich habe eine Therapie angefangen. Und die läuft gut. Besonders illusionär finde ich das nicht. Sicher ist es auch nicht alltäglich und 'üblich' und das hab ich auch nicht behauptet.
Nur: Mit einer negativen Haltung wird es halt auch nicht einfacher...
Nur: Mit einer negativen Haltung wird es halt auch nicht einfacher...
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