Heilpraktiker für Psychotherapie = Psychotherapeut? (D)

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.

MariJane
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:02

Schneerose hat geschrieben:@marijane, kein Problem ich stehe nur ganz klar zu mir - das hab ich so gelernt die letzten Monate!
Das ist auch gut so, wie derehemalige Regierende in Berlin gesagt hätte. Ich hatte nur kurz den Eindruck, dass ich dich durch meine Frage in einen Rechtfertigungsmodus gebracht hatte und das lag mir fern. Deshalb hab ich mich nochmal kurz erklärt.

Persönlich würde ich mit meinem Problem wohl eher nicht zu einem HP gehen, aber die würden mich, glaube ich, auch nicht haben wollen, weil ich schon Schwierigkeiten hatte nen Psychologen zu finden, der sich damit auskennt. Ich zum Beispiel geh niemals wieder zu nem ärztlichen Psychotherapeuten- ich wittere da pure Selbstüberschätzung, die habituell angelegt ist. Der Gott in weiß... aber auch da gibt es sicher gute und schlechte, genauso wie bei Psychologen und Heilpraktikern. Aber wenn man mal schlechte Erfahrungen gemacht hat, meidet man eben die betreffende Berufsgruppe.

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isabe
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:09

kaja hat geschrieben:@isabe
Welcher Teil von "Störungen mit Krankheitswert" ist nicht angekommen ?
Welcher Teil dieses Zitats ist denn bei dir nicht angekommen?
"(...) Die Arbeit mit seelisch Erkrankten hingegen bleibt den Psychotherapeuten bzw. den Heilpraktikern für Psychotherapie vorbehalten" -- Quelle: viewtopic.php?f=24&t=25253&start=135

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Schneerose
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:10

@MariJane,
das kann ich nachvollziehen, wegen dem Rechfertigungsmodus...

OT: es war lange Monate gerade in dieser Therapie (HP) das Thema, "mir selbst zu glauben, dass es wahr ist, was ich erlebt hab", gerade weil ich meine Mutter vor einigen Monaten damit konfrontierte nach 30 Jahren, und sie sich einfach an nichts erinnern kann...
war eben für mich ein sehr aktuelles Thema, daher auch mein SCHROFFER TON, dass ich mir SELBSTVERTRAUE,

das kommt dann schon mal sehr deutlich rüber
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Schneerose
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:15

Es ist ja auch in der Medizin oft so, dass jahrelang im Krankenhaus, z.B. Krebs therapiert wird, dann gesagt wird, es sei auswegslos, mit diesem Statement geht man dann zum medizinischen Heilpraktiker und siehe da, plötzlich tritt Heilung ein...

schon klar, nicht immer... aber durchaus schon...

es ist oft einfach das klammern an diese eine Hoffnung dass dieser Mensch helfen kann, das macht es dann oft einfach aus...

es ist ja mittlerweile erwiesen, dass
Psychotherapie heilt und zwar:
ein Drittel durch die TherapieBEZIEHUNG
ein Drittel durch den Placeboeffekt

und
ein Drittel durch die Methode

also, ganz ehrlich die ersten zwei Drittel kann ein HP auf jeden Fall, auf jeden Fall
und das dritte Drittel, ja da braucht es dann schon einen HP der sich damit auch wirklich tief befasst - das stimmt.

Und mein HP der ist mittlerweile seit über 7 Jahren in Ausbildung in psychotherapeutischem Mileu - und das in teils hochkarätigen Kreisen, namhaften Therapeuten, wie Reddemann z.B.
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kaja
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:33

Es ist gesetzlich festgelegt. Es existiert ein Unterschied zwischen dem Beruf eines Psychotherapeuten und eines Heilpraktiker für Psychotherapie. Fakt.

Ja auch ein Heilpraktiker für Psychotherapie darf in seine Bereich ein bisschen rumtherapieren (und darauf bezieht sich das Zitat), ABER dieser Bereich ist beschränkt.

Mir wird es definitiv zu dumm wenn nicht mal der einfache Sachverhalt "Störungen mit Krankheitswert" verstanden wird. Das verschwendet meine Zeit.
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isabe
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:40

Ich glaube, dass du diejenige bist, die nicht verstanden hat (oder nicht verstehen will?), dass ein Heilpraktiker für Psychotherapie in der Tat psychisch kranke Menschen behandeln kann. Das lässt sich bei den von mir genannten Quellen nachlesen. Dass das natürlich verwirrt, weil die "Sicherheit", dass nur "richtige" Therapeuten "richtige" Therapie machen können, verlorengeht und der Patient / Klient dabei gezwungen ist, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, was mit Arbeit und Mühe verbunden ist, die offensichtlich nicht jeder aufwenden will oder kann. Ändert aber nichts an den Tatsachen.

http://www.vfp.de/verband/verbandszeits ... ndeln.html


kaja
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:43

Ich sagte bereits mehrfach das ein Heilpraktiker für Psychotherapie bestimmte Dinge behandeln darf.
Was er nicht darf ist Störungen mit Krankheitswert zu behandeln.

That's it.

Verstehst du denn Unterschied zwischen psychischen Störungen und psychischen Störungen mit Krankheitswert nicht oder wo ist dein Problem ?
Zuletzt geändert von kaja am Mo., 23.01.2017, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Tristezza
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:45

Doch, er darf Störungen mit Krankheitswert behandeln, allerdings keine wirklich schwerwiegenden Krankheitsbilder wie Psychosen, manisch-depressive Störungen etc.


isabe
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:49

"Der HPP darf psychische Störungen nur dann behandeln, wenn diese keine organischen (insbesondere hirnorganische, endokrinologische, infektiöse) Ursachen haben und das Vorliegen solcher Ursachen durch gründliche ärztliche Untersuchung ausgeschlossen wurde. Jedoch darf er solche Patienten bei dem Umgang mit ihrer Krankheit und bei ihrer konstruktiven Alltagsgestaltung therapeutisch begleiten"
http://www.vfp.de/verband/verbandszeits ... haden.html

Es handelt sich um ein Märchen, dass der HP keine Krankenbehandlung vornehmen darf. Du, kaja, verwechselst das offenbar mit einem Berater.

Oder deine Definition "psychisch krank" bezieht sich ausschließlich auf Psychotiker oder Menschen mit Alzheimer oder einem Hirntumor. Ich beziehe mich auf Neurotiker oder Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung, die einen "Rapport" herstellen können.
Zuletzt geändert von isabe am Mo., 23.01.2017, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.


shesmovedon
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:50

Ich persönlich habe keine gute Erfahrung mit einer Heilpraktikerin machen können, zu der mich meine Mutter wegen meinem Crohn schleppte. Die gute Dame bot auch Hypnose an, was sie auch gleich bei mir anwendete. Danach kam ein total Zusammenbruch meinerseits und zwei Wochen später saß ich bei meiner jetzigen Therapeuten auf dem Sessel.
Ich kann's nicht weiterempfehlen.


kaja
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:53

Psychische Störungen mit Krankheitswert, diese dürfen nicht durch einen Heilpraktiker für Psychotherapie behandelt werden :

http://www.nlp.de/aktuell/arc/ptg_wn_ICD10_10-98.shtml

Er darf den Umgang mit psychischer Störung mit Krankheitswert xyz therapieren, aber nicht die Krankheit xyz an sich.
Kann doch nicht so schwer sein das zu verstehen.

Ich gebe es jetzt aber auch auf. Es lohnt definitiv nicht.
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Schneerose
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 19:02

Tristezza hat geschrieben:Doch, er darf Störungen mit Krankheitswert behandeln, allerdings keine wirklich schwerwiegenden Krankheitsbilder wie Psychosen, manisch-depressive Störungen etc.
er darf sogar diese schweren Fälle behandeln! WEIL ER DEM MENSCHEN AN SICH HELFEN DARF - jedoch darf er diese schwerwiedenden Diagnosen nicht stellen im Sinne des Arztes, jedoch darf er schon eine Verdachtsdiagnose stellen - muss er sogar, denn daran erkennt er ob er überfordert ist mit dem Fall und abgeben muss oder nicht...

behandeln darf er jeden Menschen der sich ihm anvertraut und ihm den Auftrag erteilt... da es jedoch die Diagnose einer schweren Erkrankung nicht geben wird beim HP, kommt dieser garnicht in Versuch das zu therapieren...

ja, es ist kompliziert!

Tatsache ist einfach, der Patient trägt bei HP einfach die Verantwortung sich mit der Materie zu befassen und selbst zu entscheiden was er will, was ihm gut tut ect.
das ist aber vielleicht auch der Punkt in der Schulmedizin,
da geht der Patient oft hin,

so da bin ich, mach nun mit mir...

aber das ist eben nicht Therapie, ob beim HP oder beim Kassenarzt - man muss immer selber an sich arbeiten, und wenn mir Jemand nicht gut tut, dann hab ich die Verantwortung für mich selbst das zu stoppen.
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Schneerose
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 19:04

Radiohead hat geschrieben:Ich persönlich habe keine gute Erfahrung mit einer Heilpraktikerin machen können, zu der mich meine Mutter wegen meinem Crohn schleppte. Die gute Dame bot auch Hypnose an, was sie auch gleich bei mir anwendete. Danach kam ein total Zusammenbruch meinerseits und zwei Wochen später saß ich bei meiner jetzigen Therapeuten auf dem Sessel.
Ich kann's nicht weiterempfehlen.
ja, das kommt auch vor, und nicht selten, das muss man absolut sehen - es tut nicht immer alles gut.
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isabe
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 19:05

Ein psychologischer Psychotherapeut darf auch nicht alles behandeln, übrigens. Wenn er den Verdacht hat, die Störung des Patienten sei organisch bedingt, dann muss er an einen Arzt überweisen.


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Beitrag Mo., 23.01.2017, 19:12

Schneerose hat geschrieben: aber das ist eben nicht Therapie, ob beim HP oder beim Kassenarzt - man muss immer selber an sich arbeiten, und wenn mir Jemand nicht gut tut, dann hab ich die Verantwortung für mich selbst das zu stoppen.
Das ist aber in einer Psychotherapie auch so.

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