Problem mit dem Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Maika
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 12:13

maika, das ist ja interessant, hast du da auch beratungsgespräche gehabt, weil du mit deinem thera ein problem hattest? ich denke swowieso nicht,, das die einen zu irgendetwas bewegen, ich stelle mir das so vor, das die irgendwie mit einem herausfinden, was das beste für einen ist, also das man dann selber irgendwie klarer sieht oder vielleicht auch den mut zu diesem oder jenem schritt hat. haben die dir denn eher zugeredet zu bleiben?
Ja - das ist jetzt meine persönliche Erfahrung, muss also nicht auf dich zutreffen. Ich hatte mehrere Beratungsgespräche (Krisenintervention, Vertrauensanalytiker) weil es durch Aggressionen meines Therapeuten einen massiven Vertrauensbruch gab.
Ich hatte gehofft, durch diese Gespräche klarer zu sehen, ob ein Therapeutenwechsel sinnvoll wäre.
Der Tenor der Gespräche ging aber eher in die Richtung, dass Probleme vorrangig innerhalb der Therapie zu klären seien (was ja allgemein sicher nicht verkehrt ist). Mich hat es glaube ich entmutigt oder verunsichert, dass mir niemand direkt zu einem Wechsel geraten hat sondern eher ein "Versuchen Sie, es zu klären" kam.
Ich hatte einfach nicht den Mut, dann den Therapeuten zu wechseln und habe mich an der Hoffnung festgehalten, dass es schon irgendwie zu klären sein wird, und bin geblieben.

Resultat war, dass ich mein Vertrauensproblem zwar immer wieder angesprochen habe, es sich aber nicht mehr geändert hat, es gab auch weitere Aggressionen seinerseits und aus heutiger Sicht hat mir die Therapie eher geschadet als geholfen.
Aus dieser Erfahrung heraus würde ich sagen: Ohne Vertrauen geht eine Therapie nicht.

Die mögliche Gefahr von Beratungsgesprächen sehe ich tatsächlich darin, dass man eigentlich ein ziemlich deutliches Gefühl hat (Vertrauen weg), die Beratung auf Konsens und Klärung setzt und dadurch die Möglichkeit des Therapeutenwechsels in den Hintergrund gerät und man in der Situation verharrt.
So ist jetzt meine Erfahrung. Vor einem Jahr hätte ich das sicher nicht so geschrieben.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 13:10

Maika hat geschrieben: Ich hatte gehofft, durch diese Gespräche klarer zu sehen, ob ein Therapeutenwechsel sinnvoll wäre.
Der Tenor der Gespräche ging aber eher in die Richtung, dass Probleme vorrangig innerhalb der Therapie zu klären seien.

Da hackt wohl eine Krähe einer anderen kein Auge aus

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Maika
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Beiträge: 226

Beitrag Mo., 30.01.2012, 13:15

bin mir nicht sicher, ob das der grund ist.
vielleicht hat sich die situation von außen wirklich nicht so klar dargestellt. ich hatte glaube ich gehofft, dass mir jemand die entscheidung abnimmt und mir sowas sagt wie "gehen Sie da besser weg".
bei dem vertrauensanalytiker gab es schon auch eine offenheit, ich würde nicht sagen dass ich zum bleiben gedrängt wurde, aber eben auch nicht zum gehen ermutigt. aber dass er gesagt hat "sowas entscheidet man nicht über nacht, da sollten sie noch mal in ruhe drüber nachdenken", das hat schon gereicht um mich zu verunsichern.
und selbst hab ich mich dann eben nicht (mehr?) getraut zu gehen. Vielleicht weil ich dachte, wenn mir da keiner zurät, dann wird es wohl alles seine Richtigkeit haben, wird sich schon klären...

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Sunny girl
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Beiträge: 175

Beitrag Mo., 30.01.2012, 14:33

Hallo Maika,

magst du sagen, bei welchen Einrichtungen du die Beratung gemacht hast? Mustest du sie bezahlen?

Ich hatte vor etwa einem halben Jahr dasselbe Problem, wusste jedoch nicht, dass man sich deswegen an eine Beratungsstelle wenden kann. Ich dachte Beratungsstellen beschäftigen sich mit einem nur wenn man keinen Therapeuten, also gar keinen Ansprechtpartner hat.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Th. dich nicht zum Therapieabbruch ermutigen wollten. Allerdings habe ich es selbst so erlebt, dass sich einige sogar wunderten, als ich erzählte, dass ich ein Jahr durchgehalten habe, obwohl mir die Therapie nicht half. Das könnte vlt. daran liegen, dass ich ihnen von der Therapie zu einer Zeit erzählte zu der sie schon beendet war und die quasi vor vollendeten Tatsachen standen.

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