Du sagst es, es gibt bestimmt Gründe. Wenn du jeden Tag 8 Stunden lang Menschen nur zuhören müsstest (ja, sie hat den Beruf gewählt, das heißt aber nicht, dass es ihr nicht auch mal auf den Wecker geht, wenn jemand einfach dann irgendwie irgendwas so aus dem Leben erzählt, was vll nicht akut nen Problem darstellt, irgendwas "Belangloses ist" oder eben einfach nicht spannend), dann bist du sicher auch müde, gelangweilt, manchmal nicht wirklich in den Bann der Erzählung gezogen...alverde hat geschrieben:
Unsere Beziehung würde ich als sehr gute Arbeitsbeziehung einstufen, aber es ist auch nicht mehr. Es ist wie eine Beratung. Gestern habe ich ihr etwas vorgelesen und habe kurz gesehen, dass sie wenig interessiert war.
Oder ich erzähle von meiner jetzigen Arbeit mit Kleinkindern und sie wirkt manchmal desinteressiert und gelangweilt, obwohl das ein sehr wichtiges Thema für mich war. Ich habe es dann nicht mehr angesprochen.
Es gibt bestimmt Gründe dafür, dass es so ist.
Gibt doch auch Studien darüber, dass Therapeuten sich teilweise langweilen
Klar ist das irgendwie verletzend. Aber hast du das nicht auch mit Freunden, dass sie dir manchmal was erzählen, was du jetzt nicht so spannend findest? Ich glaub das ist völlig normal. Und damit will ich auch nicht sagen, dass du dir jetzt zwanghaft was Spannendes aus dem Ärmel ziehen sollst, nur damit sie weniger gelangweilt wirkt. Das bringt dich ja auch kaum weiter. Und davon ab, je heftiger das Thema, umso mehr muss sich der Thera auch innerlich distanzieren, auch wenn er vielleicht weitaus aufmerksamker zuhört. Und auch wenn es sie langweilen sollte, so hört sie sicher trotzdem aufmerksam zu.
Viel Aufmerksamkeit und Distanzlosigkeit sind eigentlich in einer professionellen Psychotherapie nicht wirklich kombinierbar, zumindest nicht Dauerhaft, denn sie muss ja auch einer Abhängigkeit vorbeugen.
Denke aber auch, wie die Person vor mir, dass du am Besten das mal so ausformulierst gegenüber deiner Therapeutin. Kann mir vorstellen, dass sie einfach denkt "ich höre normal zu".