Ich-Gefühl bei multiplen Persönlichkeiten

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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gesprungenesWasser
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 19:17

Zerrissene hat geschrieben:
gesprungenesWasser hat geschrieben: Ohnehin mag ich es, in Schichtungen und Reflektierungen, in Spiegelungen und Gegenspiegelungen zu denken und zu fühlen und auch mein Leben zu leben.
Das heißt, es muss ein Gesamt-Ich geben, der das alles kann,...
Wie kommst du darauf?

LG gW

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Zerrissene
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 07:10

.... weil du es so beschrieben hast.


LG Zerrissene


Zerrissene
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 07:48

gesprungenesWasser hat geschrieben:
Persönlichkeitsanteil ist ein zu kleiner Begriff für das was ich empfinde wenn bestimmte "Identitäten" draußen sind. Weil ich viele von ihnen als sehr ausgeprägt und in sich gechlossen erlebe.
Also du meinst bestimmt, für das, was du im nachhinein empfindest, wenn bestimmte "Identitäten" draußen sind
, denn du bist gW. Und du kannst sie ja auch nicht (direkt) erleben, weil gar nicht anwesend. Meinst du es so?

LG Zerrissene

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ENA
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 10:02

gesprungenesWasser hat geschrieben:Es ist mehr ein Wissen oder eine Art Erinnerung. Und ich versuche das gerade herauszufinden. Meine ganz laienhafte Vermutung ist daß sie vielleicht mit anderen meiner Identitäten Kontakt haben? Ich weiß es nicht.
Dann wünsche ich Dir, und auch Offy, ganz viel Erfolg dabei, das herauszufinden!!!

Ich derweil werde mich jetzt ein bisschen aus diesem Thread zurückziehen. Ich komm nicht mehr richtig mit. Gibt zuviel zu lesen hier. Ist viel und intensiv und ich habe mein eigenes Ding auch noch. Hin- und wieder mitlesen werde ich sicherlich. ...aber schreiben wohl erstmal nicht.

Lieben Gruß, ENA!

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gesprungenesWasser
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 11:10

Zerrissene hat geschrieben:Also du meinst bestimmt, für das, was du im nachhinein empfindest, wenn bestimmte "Identitäten" draußen sind
, denn du bist gW. Und du kannst sie ja auch nicht (direkt) erleben, weil gar nicht anwesend.
Ich erlebe das ganz anders. Bei bestimmten "Identitäten" habe ich ein sehr bewußtes Ich-Erleben, ein Gefühl dafür was es ist Ich zu sein. Irgendwoher weiß ich das und ich habe auch ein Erinnern an dieses Gefühl. Als Ka/Ba und als gW. Hier ist irgendwann der Begriff "BeobachterIn" gefallen. Es hat etwas damit zu tun glaube ich. Und irgendein Kontakt, von dem ich nichts weiß und der zwischen diesen "BeobachterIdentitäten" und einzelnen anderen "Identitäten" ist. So ungefähr erkläre ich mir das im Augenblick. Ich weiß es nicht. Tatsächlich ist es so daß da etwas in mir geschieht, von dem ich nur einen Teil mitbekomme.

LG gW

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gesprungenesWasser
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 11:17

Hallo ENA,
wie schade! Deine Fragen haben mich immer sehr angeregt und mir weitergeholfen.
Ich versteh´s aber und schicke dir erst einmal alle lieben Wünsche und herzlichen Dank für dein Interesse. Wir werden uns aber sicher wieder begegnen

LG gesprungenesWasser


Zerrissene
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 13:35

Hallo gW,

ich kann das alles nicht verstehen, besonders, dass du bei bestimmten "Identitäten" ein sehr bewußtes Ich-Erleben hast und du dich auch an deren Gefühle erinnern kannst. Also bist du als gW doch anwesend, sonst könntest du nicht so empfinden.

Mir wird das jetzt alles zu kompliziert und ich werde auch keine Fragen mehr stellen.

LG Zerrissene

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ENA
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 16:49

gesprungenesWasser hat geschrieben:Hallo ENA,
wie schade! Deine Fragen haben mich immer sehr angeregt und mir weitergeholfen.
Ich versteh´s aber und schicke dir erst einmal alle lieben Wünsche und herzlichen Dank für dein Interesse. Wir werden uns aber sicher wieder begegnen
LG gesprungenesWasser
Hallo G. Wasser!
Ich bin ja nicht ganz aus der Welt und ich will auch nicht, dass Du vielleicht denkst, Du bzw. ihr habt mich mit Eurem Thema verschreckt. Ich komme im Moment nur einfach nicht mehr hinterher, mit dem Mitlesen. Ich werde sicherlich hier immer Mal ins Thema reinschauen und wenn mir danach ist, etwas zu schreiben oder zu fragen (ich will´s ja eigentlich schon noch gerne klar bekommen), nur halt nicht mehr so sehr wie in den letzten Wochen.
Lieben Gruß also, bis dann dann mal,
ENA !

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RehAug´
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 17:58

Hallo Euch!
Ich würd gern von Euch wissen, wie es für euch ist in den Spiegel zu schauen, z.B. wenn ihr euch abwechselnd mit jeweils geschlossenen Augen in die eigenen Augen schaut.Bei mir ist das so, dass ich das Gefühl hab mich schauen zwei verschiedene Personen an
beste Grüße

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heissundkalt
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Beitrag So., 13.02.2011, 12:30

gesprungenesWasser hat geschrieben: Hier ist irgendwann der Begriff "BeobachterIn" gefallen. Es hat etwas damit zu tun glaube ich. Und irgendein Kontakt, von dem ich nichts weiß und der zwischen diesen "BeobachterIdentitäten" und einzelnen anderen "Identitäten" ist. So ungefähr erkläre ich mir das im Augenblick. Ich weiß es nicht. Tatsächlich ist es so daß da etwas in mir geschieht, von dem ich nur einen Teil mitbekomme.
ich denke dieser "kontakt", von dem du sprichst, ist estwas sehr wichtiges, dem du vll nachgehen solltest... denn er führt dich zu deinem ganzheitlichen Ich. (wobei ja die frage ist, inwiewiet du überhaupt wieder alle identiäten vereinen willst - entschuldige, aber ich bin mit nicht mehr sicher, wer es war, du oder offy, der schrieb, dass eine "vereinigung" gar nicht unbedingt erwünscht ist). ich glaube dieser kontakt ist das, was ich bei mir selber als "fäden" beschreibe, die alles zusammenhalten.

dennoch ist der kommentar von zerrisse auch wegweisend: im grunde dürftest du nämlich nichts wissen... du kann eigentlich nicht wissen, wie Ka/Ba und all die anderen empfinden bzw, ob sie empfinden. ich meine diese erinnerung daran ist tatsächlich etwas sehr kompliziertes. da du weißt, dass Ka/Ba und wer auch immer so und so die welt sieht, stellst sich natürlich wieder die frage, wo gW dann ist... irgendwo ist gW dann und bekommt alles mit... daher habe ich auch gefragt, wie das vor der therapie war bzw vor der entdeckung dass du bzw offy viele sind... ich hatte angenommen, dass die existenz eines beobachters ein schritt im therapeutischen prozess ist...

doch ich erkläre es mir tatsächlicih so, dass diese aufsplitterung in viele eine steigerung und intensivierung eines zustandes ist, oder einer persönlichkeitsstruktur, die viele kennen. jeder hat in sich anteile, die miteinander "streiten". und trotzdem habe ich als H&K den überlick und bin in einer beobachter-position.
man könnte dafür vll auch das freud'sche modell mit über-ich, ich und es einsetzen, wobei ich das nur in den raum werfe, ich bin da zu wenig versiert.
ich kann also schon irgendwie nachvollziehen, was ihr schreibt über dieses beobachtenden identitäten.
das verwirrende ist nur, dass ich ja von in sich abgeschlossenen identitäten sprecht, mit einer eigene geschichte, erinnerungen, und nicht von anteilen. das ist nämlich der punkt an dem ich, und vll geht es ja auch zerrissene so, nicht ganz verstehen können, dass es da ein beobachtendes ich gibt.
weil ich mich frage wie es sein kann, dass eure anteile so weit auseinandergeschlittert sind bzw sich (auch aufgrund eines traumas, generell ist mit das schon klar, und logisch verständlich) so abgekapselt haben, und TROTZDEM eine "person" in euch existiert, die das alles überblickt...



lg, H&K
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ENA
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Beitrag So., 13.02.2011, 12:50

heissundkalt hat geschrieben:doch ich erkläre es mir tatsächlicih so, dass diese aufsplitterung in viele eine steigerung und intensivierung eines zustandes ist, oder einer persönlichkeitsstruktur, die viele kennen. jeder hat in sich anteile, die miteinander "streiten". und trotzdem habe ich als H&K den überlick und bin in einer beobachter-position.
Ja, genau das meine ich!!!!

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Offy
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Beitrag So., 13.02.2011, 13:58

Hallo ihr,

ich werds sicher auch nicht zufriedenstellend und endgültig erklären können, weil wir selber auch vieles nur erahnen, nicht jedoch wissen.
Das mit dem Beobachter ist sehr schwierig. Bei mir ist es so, dass er im Nachhinein vermitteln kann, was bei anderen los ist/war, nur in dem Moment, wo es passiert, bin "ich" nicht anwesend. Es muss also jemanden geben, der währenddessen den Überblick behält und später davon berichten kann. Das ist aber auch nicht immer so. Manchmal gibt es Lücken, die nicht gefüllt werden können...warum auch immer.
Dass andere Personen Empfindungen haben, weiß ich nur, weil bei einem Wechsel auch mal was davon zurückbleibt. Wenn z.B. ein bestimmtes Ereignis zusammen mit einem Anteil akut wird und dieser Anteil dabei Angst empfindet, ist unter Umständen von dieser Angst ein kleines bisschen auch nach dem Wechsel noch da und auch eine dunkle Ahnung von der Situation, in der der Anteil sich befunden hat.
Viel weiß ich auch nur, wenn meine Thera mir hinterher davon erzählt, was passiert ist und ich Rückmeldungen von ihr bekomme, was der Anteil gefühlt hat...so er es denn äußert.

Mh...jetzt hab ich mal wieder den Faden verloren...

LG Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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ENA
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Beitrag So., 13.02.2011, 14:07

Offy hat geschrieben:ich werds sicher auch nicht zufriedenstellend und endgültig erklären können, weil wir selber auch vieles nur erahnen, nicht jedoch wissen.
Naja, vielleicht es auch einfach so, dass es noch "zu" sehr im Prozess ist. Ihr wisst ja von der Diagnose z.T. auch noch nicht lange. Irgendwo stand hier auch, dass ihr (?) manchmal selber noch daran zweifelt, ob das wirklich so ist.
...und letztlich wollen hier wohl alle "Parteien", ob mit oder ohne DIS nur das eine: verstehen!
Wenn dem aber nun so ist, dass alles noch so sehr im Prozess ist, kann man nur versuchen, sich dem langsam zu nähern.
...und manchmal schaut man dann, so wie ich eigentlich vorhatte, nach einer Weile nochmal vorbei und dann hat sich in der Zeit dann doch schon einiges getan, vieles geklärt.
Manchmal ist es aber auch dann noch im Prozess oder bedarf grade eine Pause.

Letztendlich steht ihr hier in diesem Thread eh im Vordergrund, die, die eine DIS haben oder sich um diese Diagnose ranken.

Alle andere, können eh nur beobachten, Fragen stellen, mitverstehen lernen, mitfühlen, mitdenken.

Lieben Gruß, ENA!

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heissundkalt
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Beitrag So., 13.02.2011, 23:46

...da schließe ich mich ENA an!!

Ich mit DIS müßt natürlich auch unbedingt sagen, wenn ihr euch durch die fragen eher bedrängt fühlt.

ansonsten frage ich nämlich weiter in der hoffnung, dass auch euch das was bringt.

der titel "berichterstatter" gefällt mir. das macht es für mich nochmal klarer.

ich finde jedoch, ich kann mir das inzwischen gut nach vollziehen und durch das wort "bericht" ist es mir gerade eben noch klarer geworden.

irgendwie hatte ich eben das bild von einem bericht, wie er in antiken dramen vorkommt.
vll kennt ihr das stück von kleist: penthesilea. meroe erstattet bericht, wie penthesilea achilleus umgebracht und im wahrsten sinne des wortes "zerfleicht" hat...wie ein hund. diese meroe hat das mit angesehen. aber sie hat es nicht selbst getan. sie transportiert das grauen. wenn man sich jetzt vll noch vorstellt, dass meroe selbst so unter schock stände, dass sie absolut nichts mehr fühlen kann, taub ist, (ich weiß nicht, ob das dann auch schon als dissoziation gelten kann) während sie das erzählt, dann hat man vll eine berichterstatterin, die "neutral" (falsches wort, aber mir fällt gerade kein besseres ein) berichtet. und manchmal kommt eben doch ein klein bisschen empfindung zum vorschein ähnnlich wie offy meint, dass gefühle "übrigbleiben" bei einem identitätswechsel.

hmm... ist das beispiel wirgendwie eingermaßen übertragbar?
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

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gesprungenesWasser
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Beitrag Mo., 14.02.2011, 03:07

heissundkalt hat geschrieben:(wobei ja die frage ist, inwiewiet du überhaupt wieder alle identiäten vereinen willst - entschuldige, aber ich bin mit nicht mehr sicher, wer es war, du oder offy, der schrieb, dass eine "vereinigung" gar nicht unbedingt erwünscht ist).
Ich glaube daß waren wir beiden Ich jedenfalls kann es mir tatsächlich überhaupt nicht vorstellen. Nur manchmal habe ich den unbeschreiblichen Drang danach "einheitlich" zu sein. Wenn ich den Überblick verloren habe oder wenn ich mich hilflos einer Identität "ausgeliefert" fühle. Ambivalent. Eine "Vereinigung" aller bei mir wird aber auch gar nicht funktionieren. Viele sind zu unterschiedlich. Ich möchte mehr Respekt und Frieden untereinander. Und eine gute Zusammenarbeit. Daß alle das Ihre dazu beitragen um das hier zu schaffen. Ich möchte nicht daß sie alle zu einem „einheitlichen Brei“ vermischt werden.
heissundkalt hat geschrieben:... ich hatte angenommen, dass die existenz eines beobachters ein schritt im therapeutischen prozess ist...
Ja, so ist es auch, denke ich. Es gab vorher Ka/Ba nicht, oder ich habe nichts von dieser Identität und ihrem Tun gewußt. Ich denke aber daß sie tatsächlich bei meinem Psychologen erst geworden ist. Oder durch ihre ”Aufgabe” dort eben erst spürbar geworden ist. Meine ”Doppel-Identitet” Ka/Ba ist eine „VermittlungsIdentität“ alleine zwischen dem Psychologen und denjenigen Identitäten welche mit ihm kommunizieren wollen. Ka filtert (oder besser „zensiert“) das was sie sagen wollen und gibt das Ergebnis dann weiter an den Psychologen, während Ba außerhalb ist und die Situation beobachtet und diese Informationen dann an Ka weitergibt. Ka entscheidet dann, was wie gesagt wird.


Und übrigens, H&K, dein Fragen und das von ENA hilft mir sehr weiter. Denn es sind Fragen dabei, welche ich mir selber niemals stellen würde und diese auch von meinem Psychologen nicht kenne.

LG gW

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