Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?
@neko und vallée: Ich hab grad noch mal nachgelesen. Irgendwie scheint mir, dass so ziemlich alles als Trauma bezeichnet wird, unabhängig davon, welche (psychischen Langzeit-)Folgen es für den Einzelnen hat. Natürlich ist ein Trauma subjektiv. Nach der Definition ist und bleibt es trotzdem ein Trauma, selbst dann, wenn der Betroffene keinerlei Folgeschäden davonträgt. Alles ziemlich verwirrend, imo.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?
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Ja, das ist ja der Punkt. Lange traumatische Belastung scheint mir da der wichtigste Punkt, warum man dann zur Therapie geht (für längere Zeit). Es gibt ja auch reaktive Belastungen, die dann schneller in den Griff zu bekommen sind.
candle
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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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@Offy: Ja ist eben auch verwirrend. Aber hey, es ist die Seele und keine sch.eiß Maschine, an der man genau sagen kann: Teil x kaputt, ausgetauscht, alles wieder klar. So das musste ich mal sagen.
Es heißt ja nicht, das unbedingt nach einem Trauma gesucht werden muss. Und selbst wenn gesucht wird, wird vielleicht nichts gefunden. Was nicht heißt, das nichts da war. Vielleicht war es zu subtil oder zu früh. An die ersten drei Jahre kann man sich naturgemäß kaum erinnern, da kann man suchen wie man will, an das präsprachliche Material kommt man nur schwer direkt ran. Man kann dann nur aus der aktuellen therapiesituation auf diese Zeit schließen.
@neko:
Was genau so eine Situation nun sein kann, die so etwas auslöst, ist eben ganz, ganz unterschiedlich, wie ich schon schrieb.
Man kann nicht sagen: Dies Ereignis verurscht ein Trauma und dies nicht. Und selbst wenn jemand etwas traumatisches erlebt hat, heißt es nicht, dass die person das Trauma in pathologischer Weise, also strukturell oder neurotisch verarbeitet. Vielleicht verarbeitet sie es im nachhinein auch in gesunder, reifer Weise. Vielleicht aber auch nicht....
Es heißt ja nicht, das unbedingt nach einem Trauma gesucht werden muss. Und selbst wenn gesucht wird, wird vielleicht nichts gefunden. Was nicht heißt, das nichts da war. Vielleicht war es zu subtil oder zu früh. An die ersten drei Jahre kann man sich naturgemäß kaum erinnern, da kann man suchen wie man will, an das präsprachliche Material kommt man nur schwer direkt ran. Man kann dann nur aus der aktuellen therapiesituation auf diese Zeit schließen.
@neko:
Ja eben, es ist sehr subjektiv. Wenn die psychischen Verarbeitungsmöglichkeiten des Individuums überschritten werden. Das ist der Kernpunkt. Der Inhalt kann also nicht verarbeitet werden, nicht integriert werden, er erhöht die innerseelsiche Konflikthaftigkeit (die ja jeder hat) des Individuums.ch kann hier nicht den neuesten wissenschaftlichen stand referieren - aber ist nicht trauma etwas unheimlich subjektives? kommt es bei der frage, wie jemand ein ereignis erlebt, nicht ganz heftig auf den kontext an (konnte drüber geredet werden oder nicht etc) und nicht nur auf die qualität/dimension dessen, was passiert ist?
Was genau so eine Situation nun sein kann, die so etwas auslöst, ist eben ganz, ganz unterschiedlich, wie ich schon schrieb.
Man kann nicht sagen: Dies Ereignis verurscht ein Trauma und dies nicht. Und selbst wenn jemand etwas traumatisches erlebt hat, heißt es nicht, dass die person das Trauma in pathologischer Weise, also strukturell oder neurotisch verarbeitet. Vielleicht verarbeitet sie es im nachhinein auch in gesunder, reifer Weise. Vielleicht aber auch nicht....
amor fati
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Ich habe mal eine kleine Frage an euch.
WER von euch IST komplex traumatisiert?
... um mal zum eigentlichen Betreff dieses threads: "Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?" zurückzukehren.
Zerrissene
WER von euch IST komplex traumatisiert?
... um mal zum eigentlichen Betreff dieses threads: "Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?" zurückzukehren.
Zerrissene
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Ich meine, ich kann doch nur dann mitdiskutieren, wenn ich selber betroffen bin, oder?
Mh...dann "oute" ich mich mal.
Ja, ich bin komplex traumatisiert. Trotzdem richte ich mich nicht nach irgendwelchen wissenschaftlichen Studien o.ä.
Für MICH ist der positive Kontakt zur Therapeutin und die persönliche Seite (überdimensional) wichtig. Und dann ist es mir relativ egal, welche Therapierichtung angeboten wird. Allerdings hat meine Thera gerade letztens zu mir gesagt, dass ich doch bitte keine Analyse machen soll, wenn die Therapie bei ihr beendet ist. Das würde bei mir nicht gehen, da ich mit der Abstinenz des Theras heftige Probleme hätte. Und ich denke, da hat sie Recht.
Ja, ich bin komplex traumatisiert. Trotzdem richte ich mich nicht nach irgendwelchen wissenschaftlichen Studien o.ä.
Für MICH ist der positive Kontakt zur Therapeutin und die persönliche Seite (überdimensional) wichtig. Und dann ist es mir relativ egal, welche Therapierichtung angeboten wird. Allerdings hat meine Thera gerade letztens zu mir gesagt, dass ich doch bitte keine Analyse machen soll, wenn die Therapie bei ihr beendet ist. Das würde bei mir nicht gehen, da ich mit der Abstinenz des Theras heftige Probleme hätte. Und ich denke, da hat sie Recht.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Eben, nur wer wirklich betroffen ist, kann wirklich mitreden.
Und Trauma ist ein feststehender medizinischer Fachbegriff. Es heißt, dass sich das Gehirn und/oder die Verarbeitungsprozesse im Gehirn geändert haben. Diese sind in CTs nachweisbar. Und wenn da nicht gefunden wird, wenn die typischen Areale nicht in den Abweichungen nicht aktiviert sind, dann ist man kein Traumapatienten, ganz egal, was man erlebt hat.
Es gibt eben einen Riesenunterschied zwischen potentiell traumatischem Erlebnis und dem Trauma selbst. Vom Trauma ist zu unterscheiden: Trauer - Anpassungsstörung - (akute) Belastungsreaktion.
Ich möchte wetten, dass sich hier sehr viele für Traumapatienten halten, quasi in Eigendiagnose, weil sie etwas erlebt haben, was man als potentiell traumatisches Erlebnis einstuft. Aber das ist noch lange keine Traumatisierung. Es kann eine sein, muss aber nicht.
Und für traumatisierte Patienten eignen sich eben die allgemeinen Verfahren nicht, sondern nur traumaspezifische Verfahren, weil die auf die durch (primäre/sekundäre/tertiäre) Dissoziation ausgelegt sind und andere nicht.
Und das wäre mal die Frage hier, wer hier wirklich von einem erfahrenen Traumatherapeuten eine gesicherte Diagnose von Traumafolgestörung bekommen hat?? Wer hat von der hier Diskutierenden denn CT-Aufnahmen, wo's ersichtlich ist, oder traumaspezifische Interviews gemacht, die in einer entsprechenden Ambulanz ausgewertet wurden?
Was der Thera um die Ecke oder man selber glaubt, ist die eine Sache, eine gescheite Diagnostik von erfahrenen Traumatherapeuten ist was ganz anderes. Und wenn mir hier einer erzählt, dass er eine kl. PA übersteht, dann kommen bei mir ganz ernstliche Zweifel auf, dass es tatsächlich ein echter Traumapatient ist.
Es geht nicht, dass man nach Trauma sucht, da ein Trauma sein soll und man es im CT nicht sehen würde. Entweder es ist da oder es ist nicht da, dann hat derjenige auch keins.
Ebenso kann man nach einer erfolgreichen Traumatherapie im CT sehen, dass sich diese traumabedingten Veränderungen zurückgebildet haben.
Das ist alles kein Budenzauber, sondern es ist Wissenschaft, die nachprüfbar und nachweisbar ist.
ausgefuchst
PS Steht bei Wikipedia unter ich meine "psychisches Trauma" und auch bei "BL", kam zudem im ZDF, im SWR, auch im SR und wer weiß, wo sonst noch bei einigen Wissenschaftsmagazinen und findet man beim ZI Mannheim, die haben das nämlich erforscht an den Opfern der Ramstein-Katastrophe. Trauma verändert das Gehirn. Und wo keine Gehirnveränderung ist, ist kein Trauma und damit kein Traumapatient.
Und Trauma ist ein feststehender medizinischer Fachbegriff. Es heißt, dass sich das Gehirn und/oder die Verarbeitungsprozesse im Gehirn geändert haben. Diese sind in CTs nachweisbar. Und wenn da nicht gefunden wird, wenn die typischen Areale nicht in den Abweichungen nicht aktiviert sind, dann ist man kein Traumapatienten, ganz egal, was man erlebt hat.
Es gibt eben einen Riesenunterschied zwischen potentiell traumatischem Erlebnis und dem Trauma selbst. Vom Trauma ist zu unterscheiden: Trauer - Anpassungsstörung - (akute) Belastungsreaktion.
Ich möchte wetten, dass sich hier sehr viele für Traumapatienten halten, quasi in Eigendiagnose, weil sie etwas erlebt haben, was man als potentiell traumatisches Erlebnis einstuft. Aber das ist noch lange keine Traumatisierung. Es kann eine sein, muss aber nicht.
Und für traumatisierte Patienten eignen sich eben die allgemeinen Verfahren nicht, sondern nur traumaspezifische Verfahren, weil die auf die durch (primäre/sekundäre/tertiäre) Dissoziation ausgelegt sind und andere nicht.
Und das wäre mal die Frage hier, wer hier wirklich von einem erfahrenen Traumatherapeuten eine gesicherte Diagnose von Traumafolgestörung bekommen hat?? Wer hat von der hier Diskutierenden denn CT-Aufnahmen, wo's ersichtlich ist, oder traumaspezifische Interviews gemacht, die in einer entsprechenden Ambulanz ausgewertet wurden?
Was der Thera um die Ecke oder man selber glaubt, ist die eine Sache, eine gescheite Diagnostik von erfahrenen Traumatherapeuten ist was ganz anderes. Und wenn mir hier einer erzählt, dass er eine kl. PA übersteht, dann kommen bei mir ganz ernstliche Zweifel auf, dass es tatsächlich ein echter Traumapatient ist.
Es geht nicht, dass man nach Trauma sucht, da ein Trauma sein soll und man es im CT nicht sehen würde. Entweder es ist da oder es ist nicht da, dann hat derjenige auch keins.
Ebenso kann man nach einer erfolgreichen Traumatherapie im CT sehen, dass sich diese traumabedingten Veränderungen zurückgebildet haben.
Das ist alles kein Budenzauber, sondern es ist Wissenschaft, die nachprüfbar und nachweisbar ist.
ausgefuchst
PS Steht bei Wikipedia unter ich meine "psychisches Trauma" und auch bei "BL", kam zudem im ZDF, im SWR, auch im SR und wer weiß, wo sonst noch bei einigen Wissenschaftsmagazinen und findet man beim ZI Mannheim, die haben das nämlich erforscht an den Opfern der Ramstein-Katastrophe. Trauma verändert das Gehirn. Und wo keine Gehirnveränderung ist, ist kein Trauma und damit kein Traumapatient.
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- Forums-Insider
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Hm, also lt. professionelle Diagnose (traumaspezifische Interviews, obwohl würde "nur" vom Thera um die Ecke ausgewertet und auch ohne CT) ja.
Kann es aber, wie ich es hier auch schon auch mal angesprochen habe, nicht verstehen (anerkennen ). Naja, sollte wohl doch mal ein CT machen lassen.
@Zerrissene
warum solltest du nicht mitdiskutieren können? Du hast doch auch eine Meinung ob komplex Traumatisiert, Traumatisiert oder auch nicht. Meine Meinung.
Kann es aber, wie ich es hier auch schon auch mal angesprochen habe, nicht verstehen (anerkennen ). Naja, sollte wohl doch mal ein CT machen lassen.
@Zerrissene
warum solltest du nicht mitdiskutieren können? Du hast doch auch eine Meinung ob komplex Traumatisiert, Traumatisiert oder auch nicht. Meine Meinung.
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- Forums-Gruftie
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Drücke ich mich so dämlich aus? Hier geht es doch nicht um eine Meinung.
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- Forums-Insider
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Da habe ich mich wohl dämlich ausgedrück, sorry.
Ich meinte damit, auch wenn man nicht komplex Traumatisiert ist, kann man mitdiskutieren. Sonst würde das ja auch bedeuten (mal ganz krass ausgedrückt), das ein Therapeut der nicht traumatisiert ist, auch keine Ahnung davon hat. Ach, doofes Beispiel, ich kann mich nicht verständich ausdrücken, sorry.
Ich meinte damit, auch wenn man nicht komplex Traumatisiert ist, kann man mitdiskutieren. Sonst würde das ja auch bedeuten (mal ganz krass ausgedrückt), das ein Therapeut der nicht traumatisiert ist, auch keine Ahnung davon hat. Ach, doofes Beispiel, ich kann mich nicht verständich ausdrücken, sorry.
das musste ja früher oder später passieren - ausgrenzen von denen, die nicht dazu passen, unterstellungen pi pa po. ich find das echt traurig. aber das gehört halt zu verschwörungstheorien dazu. und bevor mir hier die mitsprachefähigkeit abgesprochen wird, ich hab kein ct, "nur" ein paar diagnosen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ausgefuchst (nach einem blick auf den stadtplan, oder was?) ganz pofessionell feststellen würde, die therapeuten kommen alle "nur" von um die ecke. ich mag nicht gerne ironisch werden, aber kinder,ihr habt echt einen sockenschuss. sorgt ihr mal nur weiter für die exklusibität eures clubs, das wird euch ganz viel weiter helfen
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- Forums-Gruftie
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neko, hier schreiben keine Kinder (mal ganz am Rande bemerkt).
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- Forums-Gruftie
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Und ja, WARUM bist du so wütend? Verstehe ich nicht. Ich habe die ganze Zeit über still mitgelesen, und habe mich z.T. sehr gewundert, doch wütend geworden bin ich nicht.
ich bin wütendund ich bin enttäuscht und ich bin traurig. ich mags nicht, wenn man andere leute abwertet.
Ich kann dich verstehen, neko, und frage mich, ob DU dich ausgegrenzt fühlst.
Meiner Meinung nach ist es eher nebensächlich, ob man nun eine entsprechende Diagnose hat, ein CT... whatever. Das ändert nichts daran, dass man trotzdem eine Meinung haben kann. Ich bin grundsätzlich eigentlich eher Kopfmensch und daher den wissenschaftlichen Aspekten nicht abgeneigt, ABER ich bin auch wiederum nicht so intolerant, andere Ansichten nicht daneben stehen lassen zu können.
Ist es denn wirklich wichtig und richtig, uns in Kategorien einzuteilen und dadurch eventuell einige zu verletzen? Davon hatten wir schon viel zu viel in unserem Leben. Und gerade hier würde ein wenig mehr Empathie nicht schaden.
Meiner Meinung nach ist es eher nebensächlich, ob man nun eine entsprechende Diagnose hat, ein CT... whatever. Das ändert nichts daran, dass man trotzdem eine Meinung haben kann. Ich bin grundsätzlich eigentlich eher Kopfmensch und daher den wissenschaftlichen Aspekten nicht abgeneigt, ABER ich bin auch wiederum nicht so intolerant, andere Ansichten nicht daneben stehen lassen zu können.
Ist es denn wirklich wichtig und richtig, uns in Kategorien einzuteilen und dadurch eventuell einige zu verletzen? Davon hatten wir schon viel zu viel in unserem Leben. Und gerade hier würde ein wenig mehr Empathie nicht schaden.
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