Führt zwar IMO von Emma ab, aber ich kenne das aus der Psychosomatik so (bei mir, aber ich meine das ist auch üblich, wurden akut suizidale Patienten oder Patienten mit bestehenden Suchterkrankungen wie Alk oder Drogen gar nicht erst aufgenommen. Eben weil keine hinreichende Stabilität für die Behandlung dort besteht, so dass dann auch nicht wirklich geholfen werden kann. Ich nahm den Klinikaufenthalt jedenfalls durchaus als teils seeehr anstrengend/intensiv wahr, wozu man halt auch wirklich stabil genug sein muss. sonst schadet es evtl. eher als das es nutzt).
Bei Patienten mit einschlägiger Vorgeschichte bzw. wenn es etwas "wackeliger" war, gab es dann teils solche Verträge bzw. Absprachen. Das sah dann z.B. so aus, dass eine Patientin, die auf meinem Zimmer war, regelmäßig zum Drogenscreening musste, weil sie in der Vorgeschichte mal welche nahm (aber ohne größere Abhängigkeit, meine ich). Andere mussten regelmäßig mit ihrem Atem vorstellig werden, usw. Bruch dieser (ich nehme mal an, individuell ausgestalteten) Verträge (vermutlich auch durch selbstschädigungen oder deren Versuche, je nach Absprache halt) hätte regelmäßig zur Entlassung geführt. So viele Freiheiten auch bestanden, so gab es auch einiges, wo recht konsequent gehandelt wurde. Ich habe (aus verschiedenen Gründen) jedenfalls einige Mitpatienten "verloren", darunter auch den einen oder die andere, zu denen ich an sich einen guten Draht hatte . Nicht aus Schickane, sondern oft auch aus Schutz des Patienten oder zum Schutze andere Patienten... oder auch weil klare Regeln nicht eingehalten wurden.
Weil ich gestern zufällig darüber gestolpert bin (als ich was zur Schweigepflicht in Erfahrung bringen wollte) meine ich, dass das aber den Therapeuten rechtlich nicht aus jeder Verantwortung nimmt. Also (überspitzt gesagt), "ok, wir lassen so einen Vertrag unterzeichnen und dann bin ich [aus der Verantwortung] draußen" iss [rechtlich] nicht. Auch bei mir hat mein Thera schon sehr genau (und auch zeitlich intensiv) in Richtung Suizid hinterfragt (natürlich auch Alk und Drogen, weil es da eben bestimmte Voraussetzungen gibt, um überhaupt behandelt werden zu können)... puh. Wobei natürlich nicht Suizidgedanken und akute Suzidgefährung gleichzusetzen sind, aber wie es darum bestellt ist, gilt es halt auch möglichst genau abzuschätzen zu versuchen. Ich rede von versuchen, denn niemand kann in einen anderen Menschen sehen.
Wenn ausgefuchst das anders kennt, dann wird sie berichten, nehme ich an. Und wie auch immer:
Wäre sicher ein interessantes Thema, aber vielleicht in einem anderen Thread? denn von Emma führt es vielleicht doch ein bissi zu arg weit weg. Hab' jetzt den Rest nich mehr so genau gelesen, sondern bin nun gespannt, ob sich Emma nochmals zu Wort meldet, die jetzt vielleicht zwischen der gekränkt-narzisstischen, unprofessionellen und sicherheitsbedachten Kurpfuscherin einerseits und der Thera, die ihre Schwierigkeiten sieht, aber nicht ausreichend helfen kann, hin- und hergerissen ist?Ein Umdenken wäre nötig, damit die besonders gefährdeten und kaputten Patienten auch Chance auf Behandlungsplätze haben. Das haben sie im Moment nur sehr bedingt.