Habt ihr Eure Eltern mit ihren Taten konfrontiert?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:07

aber die retterin treibt auch ein doppeltes spiel. sie lenkt damit von ihrer eigenen schuld, scham und ihren schmerz ab
ja sara , wie meinst du das ?

ich kann das nicht nach vollziehen ?


lg sahra-marie

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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:27

Schuld weil man sich nicht gewehrt hat?
Schuld weil man es hat mehrfach über sich ergehen lassen hat?
Schuld weil man es selbst provoziert hat?

Scham weil womöglich dieser Körper irgendwie positiv reagiert hat?

Schmerz...der Schmerz...der Schmerz


Schuld, Scham und Schmerz
wie kann man um diese Gefühle drum herum kommen?
Die TOTALE Verdrängung?
Und dann?
Der Preis?

Ich bin gespannt wie du es gemeint hast

LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:33

schuldig an mir selbst
mache ich mich
wenn ich weitherin meinen Mund halte
alles über mich ergehen lasse
dafür könnte ich mich schämen
und es würde mir schmerzen bereiten

heute als erwachsene Frau
würden diese Gefühle in mir entstehen
wenn ich heute nicht für mich einstehe
und mich nicht positioniere

aber niemals
niemals
nie
in der Rolle des Kindes
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:37

Liebe adw ,

reg dich bitte nicht auf , laß uns erst die erklärung lesen -

ich verstehe dich , -

lg sahra-marie
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren

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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:40

@ Sarah-Marie

du hast recht: ich rege mich auf

aber nicht
weil Sara das so gemeint haben könnte
sondern weil ich es so empfinde
weil es irgendwie immer noch da ist

es ist zum kotzen
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:44

ich sehe es genau wie du , möchte aber erst eine erklärung haben -

es ist niemals die schuld von dem kleinen mädchen -
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren

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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:46

selbst WENN Sara es so gemeint hat
so sind es doch genau diese beschissenen Gefühle
die uns alle begleiten
ich bin wütend darauf
dass diese Gefühle bei mir anscheinend noch immer latent vorhanden sind
und ich bin erschrocken darüber
dass ein einziger gelesener Satz
das in mir immer noch
einfach noch immer
aktivieren kann
so
dass ich aus der Haut fahren könnte
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Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:51

das es immer noch in uns ist , latent ? ich glaube nur unter einer dünnen
schicht , nur deshalb reagieren wir auf so einen satz ,
in mir lief dabei auch gleich ein sturm von gefühlen die ich
versuchte aufzuhalten -
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
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Sergio Bambaren

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Beitrag Do., 06.01.2011, 20:53

Ich dachte sie wären
beherrschbarer
nicht mehr so mächtig
aber es erging mir wie dir
ein Sturm von Gefühlen
und nicht einmal aufhaltbar


@ Sarax das ist wirklich kein Angriff gegen dich
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saraX
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Beitrag Do., 06.01.2011, 22:39

ihr lieben!
und das meine ich so von ganzem herzen.

ich versuche das was ich so unachtsam hingeworfen habe zu erklären. ich bin kein mensch der vorsichtigen wortwahl, weil ich mich immer auch bemühe möglichst klar zu formulieren und das kann aber brutal wirken, darum:

***achtung kann triggern***













natürlich meine ich nicht, dass das kleine mädchen schuld hat. 100% keine schuld! aber es fühlt sich schuldig und deswegen schämt es sich. das ist das eigentlich perfide und nachhaltig zerstörende an der gewalt. aber nur weil man dieses schuldgefühl nicht positiv integrieren kann. (edit: satz rausgelöscht, der von chandell als im kontext irreführend/missverständlich erkannt wurde) vielleicht rettet genau dieses schuldgefühl (ich habe etwas dazu beigetragen) das kleine mädchen vor der totalen vernichtung des selbst. sich nicht wehren zu können, das gefühl völliger ohnmacht, ist mit absoluter todesangst verbunden. das schuldgefühl (ich war handelnd) ermöglicht es das zu überleben.

aber es ist schrecklich mit dieser ambivalenz zu leben. da ist dieser täter, diese tat und irgendwo tief in einem drinnen brodelt eine unglaubliche wut, die den vernichtungswillen in sich trägt.
und dann kommt dieses schuldgefühl. hab ich nicht doch auch schuld? hätte ich etwas anders machen können? wäre es in meiner macht gestanden?

und genau an dieser dünnen grenze agiert die retterin.
als retterin erhebt man sich auf eine höhere position. es ist eine position, die es ermöglicht sich zumindest zum teil nicht mit diesen gefühlen auseinandersetzen zu müssen. man versucht die guten teile zu retten. die des täters, die der mitwissenden oder auch mitopfer, die sich nicht damit auseinandersetzen wollen. und versucht sich damit selbst zu retten. wieder eine heile welt herzustellen.

es ist eine vermeidende position. eine kindliche. die nächste überlebensstrategie.

vielleicht gilt es anzuerkennen: ja das kleine mädchen hat stillgehalten, ja es hat nicht zurückgeschlagen, ja es hat nicht getötet, ja es sind sogar irgendwelche erregenden gefühle entstanden. es hat sich an sich mitschuldig gemacht. und das war der einzige weg zu überleben.

diese scheisse nicht abwehren zu wollen, sondern zu integrieren kommt mir fast übermenschlich vor.

ich bin offenbar noch nicht so weit.

ich schwanke zwischen trotz, bagatellisieren, rachegefühlen, ekel, misstrauen, naivität. die wut, die manchmal hochkommen will, ist absolut vernichtend. ich habe angst, dass sie alles um mich herum vernichtet und mich selbst mit. das ist die wut des kleinen mädchens.

solange man das trauma nicht integriert hat. bleibt man in diesem opfer-retter-täter dreieck, in diesem schmerz-scham-schuld dreieck. und irrt von einer ecke in die andere.

das meinte ich. und ich verstehe es selbst kaum.

lg sara
Zuletzt geändert von saraX am Do., 06.01.2011, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.

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chandelle
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Beitrag Do., 06.01.2011, 22:44

saraX hat geschrieben: so lange man sich schuldig fühlt, fühlt man sich auch noch irgendwie mächtig. handelnd.
Das habe ich jetzt nicht verstanden.

chandelle

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saraX
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Beitrag Do., 06.01.2011, 23:04

@chandelle

na wenn der "rest" verständlich ist, bin ich ja zufrieden. ist ja nicht nur ein einzeiler

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chandelle
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Beitrag Do., 06.01.2011, 23:07

Das wäre mir aber wichtig. Bitte um Aufklärung.

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saraX
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Beitrag Do., 06.01.2011, 23:24

chandell, tut mir leid, aber das verstehe ich nicht. ich versuche genau dieses phänomen von gewalt und schuldgefühl des opfer auf fast einer A4 seite zu erklären. möglich, dass dieser satz nicht gut formuliert ist, aber wenn du den rest verstanden hast, dann kannst du diesen satz einfach streichen, weil der will nur das selbe sagen, wie viele sätze danach.

lg sara

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chandelle
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Beitrag Do., 06.01.2011, 23:27

Na gut. Mich hätte das interessiert, weil ich mich eher ohn- mächtig gefühlt habe. Vielleicht meinst Du es ja so.

Manchmal stehen und fallen Texte auch mit unklaren kleinen Details.

chandelle

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