Erschreckende Wahrheit / Kinderpornographie

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Gauloises
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Beitrag Di., 29.01.2008, 11:42

Andererseits -das stimmt gewiss- ist klar, dass ich junge Menschen durch meine Neigungen zwangsweise in einen Kontext setze, der ihnen fremd ist.
das ist eine gute Präzisierung dessen, was ich mit verunsichert meine.
Denkst du nicht, wenn sich so Kinder oder Jugendliche mit einen Mann dann einlassen, der ihr Vater sein könnte,daß diese dies das dann nur tun weil sie vielleicht eine Art Vaterersatz suchen.

Ja das dürfte schon oft so sein.
usw. usf. Merkst Du eigentlich, wie sehr Du das alles relativierst und die Auswirkungen, die ein Pädophiler auf Kinder hat, maßlos unterschätzt? Was meinst Du mit „das dürfte schon oft so sein“? Was „könnte“ es denn noch sein?
Als Pädophiler tendiere ich dazu übliche Regeln des sozialen Umgangs zu durchbrechen.
Das ist neben „Houston, wir haben ein Problem“ die Untertreibung des Jahrhunderts. Ich bin selbst als Kind im Kino von einem Mann begrabscht worden. Natürlich war ich dadurch „verunsichert“ und in einem „Kontext“, der mir „fremd war“, wie Du es so schön ausdrückst, jedoch in Wahrheit habe ich mich geekelt und mich geschämt. Mein Vater ist auf der anderen Seite von mir gesessen und ich war sehr bemüht, mir nichts anmerken zu lassen bzw. habe auch aus Scham nie etwas gesagt. Es macht für mich da keinen großen Unterschied, ob die Kinder durch Blicke oder was auch immer „verunsichert“ und in einen „ihnen fremden Kontext gesetzt“ werden. Was übrig bleibt ist Ekel und Scham und im schlimmeren Fällen ein bleibender Schaden.

Du kannst mir auch nicht einreden, dass es um den „sozialen Kontakt“ geht. Hör‘ bitte auf, Dich selbst und uns zu belügen. Hör‘ aber vor allem auf, Dich selbst zu belügen.
Hinterrgrund ist der frühere Tod eines 21-jährigen, der unter der Jugendhilfe für Heranwachsende stand und für dessen Tod das Jugendamt mir damals die Verantwortung gab.

An dieser Stelle wird es aber doch unrealistisch. Wie soll ich denn ein Leben führen, in dem ich jedem Kontakt zu jungen Menschen aus dem Weg gehe.
Vielleicht solltest Du auch aufhören, nur an Dich selbst zu denken. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das einem Pädophilen möglich ist.

Ich habe nicht vor, Dich zu verurteilen – wie ich in einem vorangegangenem Posting bereits geschrieben habe, obliegt diese Bürde anderen – aber es wäre schon einmal ein Anfang, wenn Du beginnen würdest, über die Konsequenzen Deines Tuns nachzudenken anstatt diese mit großen Worten zu rechtfertigen und Dich zu bemitleiden.

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Sabrina187
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Beitrag Di., 29.01.2008, 11:53

paramann hat geschrieben:schön langsam finde ich auch dass das thema geschlossen werden sollte. wenn soviel unsinn von manchen postern verbreitet wird (ich warte nur auf die kastrations-folter-todesstrafen-postings), schadet das nicht nur dem täter sondern leider auch den opfern. die problematik ist ein gutes beispiel wo die masse zu dumm ist die problematik zu begreifen (insofern macht unsere eingeschränkte demokratie sinn - schon aristoteles meinte: hüte dich vor dem pöbel, der masse, denn sie ist verhetzt).
Du wieder!!!
Dass das Thema geschlossen werden sollte gebe ich dir Recht, aber nicht aus dem Grund den du hier nennst...Ich finde du hast garkeinen Grund dich zu beschweren oder hier irgendein Posting als Unsinn zu bezeichnen!!!
Ich finde, das gerade hier in diesem Thread eine ganze Menge Verständnis und Toleranz aufgebracht wurde(bei einem der heikelsten und abwertesten Themen überhaupt...)...Aber sei doch ma ehrlich, was nützt das ganze drum herum gelaber hier im Forum?? Was nützt es Mischa und was nützt es uns??? Nix...Ausser das hier alle befriedigt werden,die vor lauter Neugier schon fast platzen( )...und wir hier über eine Sache reden die verdammt noch mal nicht einfach so zu bequatschen ist, weil keiner Ahnung davon hat!!!
Mich kotzt diese Sensationsgeilheit der Leute einfach nur an...Ich weiß nicht wie man so morgens noch in den Spiegel gucken kann???
Und soll ich dir ma was sagen, aber ohne das du direkt von der Brücke springst??? Ein Mensch, der einem anderen schadet, hat in meinen Augen genau das selbe und kein Verständnis, verdient!!!
Hier wird alles nur schön geredet...und "Ach der arme Pädophile"...tzz, was ist denn mit den ganzen Kindern die hier ungewollt zum Lustobjekt werden???
Davon mal abgesehen ist hier ein Psychotherapieforum und kein "Wie verstehe ich den Pädophilen Forum"!!!
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Lea1970
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Beitrag Di., 29.01.2008, 11:59

Anmerkung zu Expat:
Hat die Gesellschaft nicht vielleicht durch die Folgehandlungen bei so einem Missbrauchsfall am traumatischen Erlebnis mitgestrickt, wenn sie dem oder der Missbrauchten durch die nachfolgenden Prozeduren erst so richtig vermittelt, was Furchtbares doch geschehen ist, und wie schlimm sich das Kind doch fühlen muss?
Eine nahe Verwandte von mir wurde missbraucht - des öfteren, ab dem sie 7 (!) war - von einem über 70ig-jährigen.

Sie hat über 40(!) Jahre geschwiegen - und ihr Leben war die Hölle. Ihre Waschzwänge enorm. Ihr Gefühl des "Besudeltseins", des "Schmutzig-Seins". Vor kurzem konnte sie sich öffnen und anderen diese schrecklichen Ereignisse anvertrauen.

Fazit: in dem von mir beschriebenen Fall wäre Deine Aussage (Anteil der Gesellschaft bzgl. Folgehandlungen) null und nichtig.

Was (für mich) beweist, dass sich ein Kind (nach dem Missbrauch) auch "einfach so", "ganz alleine für sich", ohne gesellschaftliche Verstärkung/Ächtung so richtig mies und schrecklich und zerstört und traumatisiert fühlen kann - sein Leben lang.

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Gauloises
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Beitrag Di., 29.01.2008, 12:13

ad Sabrina: ich verstehe irgendwie nicht, worüber Du Dich so maßlos aufregst. „Sensationsgeilheit“, „wem nützt es…“ usw. – das passt auf jeden einzelnen der Beiträge hier. Ich kann auch bislang kein Verständnis für die Neigung des oder irgendeines Pädophilen aus den Beiträgen herauslesen (am Beginn kam es mir zwar schon auch so vor, jedoch hat sich mittlerweile das Blatt etwas gewendet). Der einzige, der hier etwas schön redet, ist Mischa. Und wer will hier irgend jemanden den Mund verbieten? Auch Mischa kann sich hier – so wie alle – auskotzen. Ich sehe darin aber keine Unterstützung seiner Neigung, sondern maximal für Mischa (wenn überhaupt).

ad paramann: kannst Du erklären, warum genau dieser Thread geschlossen werden sollte und was genau sich dann dadurch ändern wird? Es wird niemand pädophil, weil er die Beiträge liest und es steht jedem frei, sich durch diese Massen an Meinungen, Verurteilungen, Vorschlägen, Ratschlägen usw. durchzukämpfen.

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dorothy
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Beitrag Di., 29.01.2008, 12:22

bin neu hier,muss dir recht geben sabrina,ähnlich wie deiner Bekannten ist diese Begrabschung des öfteren in meiner Kindheit passiert.Da spürst du jahrzehnte danach bartstoppeln und hast heute noch ein schlechtes gewissen dabei.

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Sabrina187
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Beitrag Di., 29.01.2008, 12:22

Gauloises hat geschrieben:ad Sabrina: ich verstehe irgendwie nicht, worüber Du Dich so maßlos aufregst. „Sensationsgeilheit“, „wem nützt es…“ usw. – das passt auf jeden einzelnen der Beiträge hier. Ich kann auch bislang kein Verständnis für die Neigung des oder irgendeines Pädophilen aus den Beiträgen herauslesen (am Beginn kam es mir zwar schon auch so vor, jedoch hat sich mittlerweile das Blatt etwas gewendet). Der einzige, der hier etwas schön redet, ist Mischa. Und wer will hier irgend jemanden den Mund verbieten? Auch Mischa kann sich hier – so wie alle – auskotzen. Ich sehe darin aber keine Unterstützung seiner Neigung, sondern maximal für Mischa (wenn überhaupt).

ad paramann: kannst Du erklären, warum genau dieser Thread geschlossen werden sollte und was genau sich dann dadurch ändern wird? Es wird niemand pädophil, weil er die Beiträge liest und es steht jedem frei, sich durch diese Massen an Meinungen, Verurteilungen, Vorschlägen, Ratschlägen usw. durchzukämpfen.
Ja ganz einfach...Mir kann doch keiner erzählen das hier nicht über die hälfte aller Leute nur aus Sensationsgeilheit auflaufen...
Guck dir doch nur mal die Themenzugriffe an!!!
Is doch klar...keiner von uns kennt wirklich einen Pädophilen, also kann man doch hier die Chance mal ausnutzen, ihn aus zu quetschen!!!
Anfangs fand ich das ja auch noch interessant und auch ich hab angefangen Verständnis aufzubauen, aber ich finde das Blatt hat sich einfach gewendet und artet hier komplett aus...
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Gauloises
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Beitrag Di., 29.01.2008, 12:41

Ich finde, am Anfang war es sensationsgier – oder wie Du es für Dich beschrieben hast: „interessant“ – und ist ausgeartet, weswegen ich mich auch längere Zeit herausgehalten habe. Jetzt ist es eine Diskussion mit pro und contra. Das einzige pro liefert übrigens Mischa – sonst kann ich es bei niemanden herauslesen. Die enormen Zugriffe kommen deshalb zustande, da bereits seit 12 Seiten diskutiert wird. Welcher Beitrag, der höhere Zugriffszahlen aufweist, wird nicht auch aus Sensationsgeilheit gelesen?

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expat
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Beitrag Di., 29.01.2008, 12:58

Lea1970 hat geschrieben:Anmerkung zu Expat:
Hat die Gesellschaft nicht vielleicht durch die Folgehandlungen bei so einem Missbrauchsfall am traumatischen Erlebnis mitgestrickt, wenn sie dem oder der Missbrauchten durch die nachfolgenden Prozeduren erst so richtig vermittelt, was Furchtbares doch geschehen ist, und wie schlimm sich das Kind doch fühlen muss?
Eine nahe Verwandte von mir wurde missbraucht - des öfteren, ab dem sie 7 (!) war - von einem über 70ig-jährigen.

Sie hat über 40(!) Jahre geschwiegen - und ihr Leben war die Hölle. Ihre Waschzwänge enorm. Ihr Gefühl des "Besudeltseins", des "Schmutzig-Seins". Vor kurzem konnte sie sich öffnen und anderen diese schrecklichen Ereignisse anvertrauen.

Fazit: in dem von mir beschriebenen Fall wäre Deine Aussage (Anteil der Gesellschaft bzgl. Folgehandlungen) null und nichtig.

Was (für mich) beweist, dass sich ein Kind (nach dem Missbrauch) auch "einfach so", "ganz alleine für sich", ohne gesellschaftliche Verstärkung/Ächtung so richtig mies und schrecklich und zerstört und traumatisiert fühlen kann - sein Leben lang.

Lea1970
Gutes Beispiel für das, was ich auch unter Versagen der Gesellschaft, aber auch der engeren Umgebung, also der Familie, verstehe. Warum hat sie denn geschwiegen? Weil mit ihr nicht geredet wurde, und weil sie kein Vertrauen zu den Personen hatte, die für ihr Wohl und Wehe zuständig waren. Sie "wusste" offensichtlich schon, dass man über so was nicht spricht und dass man vor allen Dingen mit den Eltern nicht drüber sprechen kann. Ihe leid ist ja auch aufgrund einer Fehlbewertung so verstärkt worden. Dein Fall ist daher kein Argument gegen das, was ich zur Diskussion gestellt habe. Du versuchst stattdessen auf der Grundlage eines Einzelfalles zu emotionalisieren.
Jedes Kind sollte alles hier lesen, was wir schreiben. Nicht Schließen ist angesagt, sondern Öffnen. Kinder müssen wissen, dass nicht jeder liebe Onkel ein lieber Onkel ist. Sie müssen auch wissen, dass sie noch nicht alles wissen können und daher ihre Eltern befragen müssen, wenn etwas Merkwürdiges - nicht etwas Schlimmes - passiert. Und das alles nicht etwa wegen des Verständnisses mit den Tätern, sondern wegen der Unversehrtheit der Kinder. Die garantiert man nicht durch die Vorspiegelung einer heilen Welt.
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Mischa
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Beitrag Di., 29.01.2008, 13:32

Man kanns nicht nur vermuten, es wird bei der Therapie alles klar, woher das kommt und was da früher schief gelaufen ist.
Eine klare Ursachenbenennung ist im Einzelfall nicht nachweisbar. Bei mir ist auffällig, dass ich schon sehr früh in der Kindheit sexuell sehr interessiert und aktiv war. Bereits mit 8 Jahren wurde ich auffällig, weil ich explizite sexuelle Erlebniss zu anderen Jungen suchte und mit 14 Jahren kam es sogar zu einem Strafverfahren weil ich zu einem 1 1/2 jahre jüngeren Klassenkameraden eine sexuelle Beziehung hatte. Dieser Klassenkamerad musste dann die Schule wechseln. Später kam ich wieder für jahre mit ihm zusammen, bis er sich mit 16 Jahren mit grosser Wehemenz von mir trennte und mir vorwarf, ich sei Schuld daran, dass er sich sehr krank fühlte. Ich war damals 18. Das ganze hatte nochmals ein strafrechtliches Nachspiel, da homosexuelle Handlungen mit Minderjährigen für Volljährige damals noch verboten waren. Tatsächlich hat er kurz hinterher seine jetzige Frau kennengelernt, die er bald heiratete. Jetzt ist er schon gut 20 jahre verheiratet und hat zwei Kinder.

Spätestens ab da interssierte ich mich sexuell nur noch für wesentlich jüngere Jungen.
Merkst Du eigentlich, wie sehr Du das alles relativierst und die Auswirkungen, die ein Pädophiler auf Kinder hat, maßlos unterschätzt? Was meinst Du mit „das dürfte schon oft so sein“? Was „könnte“ es denn noch sein?
Ich meinte nur, dass die Suche nach so etwas wie einer Vaterfigur bei Beziehungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen ein häufiges Motiv ist.
Du kannst mir auch nicht einreden, dass es um den „sozialen Kontakt“ geht. Hör‘ bitte auf, Dich selbst und uns zu belügen. Hör‘ aber vor allem auf, Dich selbst zu belügen.
Ich habe nur gesagt, dass die beschriebenen Verunsicherungen eben auch bereits im sozialen Kontakt vorkommen, nicht erst bei einer egal-wie-geartteten intimeren Annäherung.
Fühlst du dich denn schuldig für den Tod des 21-jährigen?
Ja, ich fühle mich schuldig. ich hatte mich auf ihn eingelassen, obgleich er homosexuell war. Als er sich in mich verliebte, habe ich mich distanziert. Dabei war er in einer sehr schlechten sozialen Situation, die man gar nicht angemessen mit wenigen Sätzen umschreiben kann. Das ganze führte dann zum Suizid.
Vielleicht hast du die Therapie zu schnell beedet? Mit was man als Kind geprägt wird, kann man nicht in ein paar Monaten/Jahren ablegen.
Man kann es vermutlich gar nicht ablegen. Zumindest was die sexuelle Orientierung anbetrifft, ist das auch die Mehrheitsmeinung der Wissenschaft.

Therapien sind zudem schon aus Kostengründen zeitlich beschränkt. Ich habe jetzt wieder eine Kostenzusage für 50 Stunden. Allerdings mit hohem Selbstbeteiliugungsanteil.
Zuletzt geändert von Mischa am Di., 29.01.2008, 13:37, insgesamt 2-mal geändert.

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kalika
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Beitrag Di., 29.01.2008, 13:32

Was wollten wir wissen und verstehen?
- wie wir uns schützen können
- wie ein Pädophiler tickt, bzw. wie die Mechansimen sind
- gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
etc.
Dei Fragen sind wohl nun geklärt, oder?
Die Wahrnehmungsverzerrung kann man nun schwarz auf weiß lesen. Man kann auch lesen, daß Hilfe nur schwer möglich ist. Heilung vermutlich vorerst gar nicht (es gibt Pädos, die bringen sich freiwillig in die Verwahrung, weil sie wissen, wie es um sie steht; sie können schwer ein 100%iges Mitglied der Gesellschaft werden, weil sie viel Schaden anrichten).

@expat:
Hab mir erlaubt ein wenig zu recherchieren. Da bin ich u.a. auf einen netten Artikel der Zeit gestoßen, mit einem Interview dieses 'tollen' Genies und seiner Klinik.
http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/i ... janov.html
Da der Journalist damals nicht das Wissen von heute hat, das ich teilweise ergänzen möchte:
Man weiß, daß psychische Krankheiten z.T. durch die Umwelt ausgelöst werden können. Es muß aber eine physische, bzw. genetische Voraussetzung dafür vorhanden sein. Gezeigt werden konnte das z.B. bei Suchtkranken und anderen Krankheiten (Basis war, warum best. Kankheiten in Familien gehäufter vorkommen).
Bezüglich der Homosexualität wurden schon erste Ergebnisse gewonnen: Sie wird scheinbar nicht vererbt, sondern während der Schwangerschaft ausgelöst (es kann sein, daß es auch hierfür eine genetische Veranlagung gibt, die statistisch noch nicht analysiert werden kann). Stress könnte beim Menschen ein Auslöser während einer best. Entwicklungsphase sein. Bei Vögeln hat man festgestellt, daß ein Enzym im Gehirn nicht funktioniert und während einer Entwicklungsphase ein Hormon nicht umsetzen kann. Die Vögel zeigen später ein homosexuelles Verhaltensmuster. So gibt es mehrere Indizien dafür, daß nicht immer Mama und Papa etwas während der Erziehung falsch machen....übrigens gibt es keinen statistischen Zusammenhang zw. Erziehungsformen und den von Janov erklärten Neurosen 'Homosexualität, Raucher und Alkoholiker'.
Desweiteren sind seine Methoden und Therapieverträge (s. gaaaaaanz unten) mehr als fragwürdig, wenn nicht kriminell. Ach ja: Seine Statistik, daß 9 von 10 Leuten, die diese fragwürdige Therapie durchgezogen haben 'geheilt' sind beruht nur darauf, daß der Rest entweder gegangen ist, abgebrochen hat, nicht nach seinem Willen funktionieren wollte (nicht heilbar, bzw. ein komplizierter Fall war) und deshalb rausgeschmissen wurde (abgesehen von den Selbstmorden)..... und noch was: Die 'geheilten' Leute sind in der Gesellschaft oft nicht mehr integrierbar, da isoliert. Janov meinte dazu, daß seine Patienten sich ja gut untereinander verstehen können... klingt wirklich nach Gehirnwäsche.
Übrigens: Eine Ohrfeige mit sexuellem Mißbrauch zu vergleichen... das kann auch nur ein Theoretiker.
Außerdem macht eine Ohrfeige nicht gleich aus jedem einen Alkoholiker, Mörder, etc. (Ach ja, psychosomatische Symptome (Janov), die zufällig auch genetische Ursachen haben können!)
Freilich ist es so, daß das soziale Umfeld festsetzt, was gut und schlecht ist. Eltern nutzen das aus: sobald ihr Kind hinfällt, dann tun sie so, als wäre nichts passiert. Dieses 'so tun, als ob' hat aber eine Grenze bei einem tiefgreifenderen Schaden. Da kann kein Lächlen über den Schmerz hinwegtäuschen - ob dieser nun physischer oder psychischer Natur ist.

Die Frage ist, was können wir hier noch tun? Mischa helfen? Wie? Wir können ihn nicht heilen... er will sich auch nicht wirklich heilen lassen, da er ja ein Recht auf das Ausleben seiner Sexualität hat... egal, mit welchen Folgen (denkt er; wurde deshalb die Therapie abgebrochen? Janov wäre dann übrigens der Falsche Therapeut!)
Welche Möglichkeiten gibt es noch? Medikamente, die seinen Trieb dämfen? Würde er diese nehmen, auch wenn es Nebenwirkungen gibt? Hilft die Medikation überhaupt?
Wir haben hier einen Mann, der bereits öfter auffällig wurde und der wohl schon oft in therapeutischer Behandlung war. Er benötigt zum Aufrechterhalten seiner Kontrolle ständige Therapie, die er nun abgebrochen hat.

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expat
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Beitrag Di., 29.01.2008, 13:47

kalika hat geschrieben: Übrigens: Eine Ohrfeige mit sexuellem Mißbrauch zu vergleichen... das kann auch nur ein Theoretiker.
Außerdem macht eine Ohrfeige nicht gleich aus jedem einen Alkoholiker, Mörder, etc. (Ach ja, psychosomatische Symptome (Janov), die zufällig auch genetische Ursachen haben können!)
Freilich ist es so, daß das soziale Umfeld festsetzt, was gut und schlecht ist. Eltern nutzen das aus: sobald ihr Kind hinfällt, dann tun sie so, als wäre nichts passiert. Dieses 'so tun, als ob' hat aber eine Grenze bei einem tiefgreifenderen Schaden. Da kann kein Lächlen über den Schmerz hinwegtäuschen - ob dieser nun physischer oder psychischer Natur ist.
Ich frage mich ernsthaft, ob du nicht verstehen willst oder nicht kannst.
Spiegelfechtereien in jedem Falle.
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Gauloises
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Beitrag Di., 29.01.2008, 14:41

Es ist wohl immer etwas kritisch, Gewalt mit Gewalt zu vergleichen – denn was ist die „bessere“ Gewalt? „Weine nicht über die Ohrfeige, ich habe Dich ja immerhin nicht mißbraucht!“ ? Ich glaube auch nicht, dass man eine Tracht Prügel von der Mutter oder ein Begrabschen in dem Sinne quantifizieren kann, was nun „mehr“ schadet. Es ist beides Gewalt gegen einen Wehrlosen und daher ist beides gleichermaßen verwerflich und feig, da beides dem Kind in der einen oder anderen Art schadet bzw. zumindest nichts bringt.

Gibt es eigentlich schon Erkenntnisse, wie viele Pädophile oder Päderasten durch Janov’sche Methode „geheilt“ wurden? Danke, an dieser Stelle, an Kalinka für den interessanten Link.

Ich denke, dass an erster Stelle die Einsicht des potentiellen Täters stehen muss, die ich aus keinen von Mischas Beiträgen herauslesen kann. Du (Mischa) weichst aus und gehst auf keine Meinung, keinen Ratschlag, keine Frage konkret ein, sondern versuchst mit schönen Worten, die Dich gebildet erscheinen lassen, einen Mantel aus Selbstmitleid und Rechtfertigungen und Verharmlosungen über eine grauenhafte Tatsache zu stülpen. Ich habe Verständnis – und zwar dafür, dass Dein Leidensdruck enorm sein muss. Ich habe aber kein Verständnis dafür, dass hilflose Opfer darunter leiden müssen – und sei es nur unter Deinen Blicken, die sie in „keinen ihnen bekannten Kontext“ bringen können und sie so „verunsichern“ (aber eigentlich wohl eher darunter leiden).

Ein weiteres Beispiel für Deine Verschleierung und Deine Uneinsichtigkeit:
Ich meinte nur, dass die Suche nach so etwas wie einer Vaterfigur bei Beziehungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen ein häufiges Motiv ist.
Absolut richtig – aber nur in einem Kontext, den die Kinder/Jugendlichen sehr wohl verstehen und einordnen können (und auch heilsam sein kann). Kein heterosexueller Jugendlicher würde sich einen pädophilen Erwachsenen zur Vaterfigur wählen, wenn er die wahren Absichten erkennen würde.

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Mischa
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Beitrag Di., 29.01.2008, 14:51

Kein heterosexueller Jugendlicher würde sich einen pädophilen Erwachsenen zur Vaterfigur wählen, wenn er die wahren Absichten erkennen würde.
Nunja, es gibt ja in der Tat solche Verbindungen. Aber es erscheint auch klar, dass für einen heterosexuellen Jungen, eine sexuelle Verbindung zu einem homosexuell strukturierten Mann, egal aus welchem Motiven oder Umständen heraus es dazu kommt, keine sinnvolle Entwicklungsmöglichkeit bietet. Im Grunde ist das auch gar keine Altersfrage. Das macht auch die Sackgasse aus, in denen Pädophile stecken. Sie sind keine klassischen Homosexuellen, suchen sich als auch keine homosexuellen Partner. Selbst wenn sie ihre Alterspräferenzen nach ober hin erweitern, kommt nichts wirklich glückbringendes dabei heraus. Nein, es wird im Gegenteil noch konfliktreicher, Während ein 15-jähriger es sich vielleicht noch leisten kann unentschlossen mit beiden Geschlechtern zu experimentieren, muß sich ein 18-jähriger entscheiden um ein sicheres Selbstbild zu gewinnen. Eine homosexuelle Beziehung trotz heterosexueller innerer Struktur, stösst ihn also zwangsweise in einen Identitätskonflikt.

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Gauloises
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Beitrag Di., 29.01.2008, 15:25

Aber es erscheint auch klar, dass für einen heterosecxuellen Jungen, eine sexuelle Verbindung zu einem homosexuell strukturierten Mann, egal aus welchem Motiven oder Umständen heraus es dazu kommt, keine sinnvolle Entwicklungsmöglichkeit bietet.

Kannst Du mir folgende Frage beantworten und zwar so konkret, wie es Dir eben möglich ist: Welche Konsequenzen ziehst Du aus dieser Erkenntnis. Findest Du es richtig, im Sinne von moralisch unbedenklich, dass Du bis an die legalen Grenzen gehst?

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Lea1970
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Beitrag Di., 29.01.2008, 15:27

@Expat:
Dein Fall ist daher kein Argument gegen das, was ich zur Diskussion gestellt habe. Du versuchst stattdessen auf der Grundlage eines Einzelfalles zu emotionalisieren.
Deine anfänglichen Worte in deinem obigen Post (über die Familie, in der es nicht möglich war, sich auszusprechen etc.) konnte ich nachvollziehen bis sogar unterschreiben.
Das hier zitierte allerdings: ein deutliches Nein. Von meiner Seite. Vor allem gegen die "Unterstellung", ich versuche zu emotionalisieren auf der Grundlage eines Einzelfalles.

Der "Einzellfall": stimmt, es ist "nur" ein Fall.

Ansonsten war es mir wichtig, das "gefühlte" Leben eines Kindes (jahrzehnte nach dem Missbrauch) zu schildern. Das habe ich versucht, sachlich zu beschreiben (mit mies und schrecklich fühlen etc.).

Lea
Jedes Kind sollte alles hier lesen, was wir schreiben.
....wie bitte? ab welchem Alter denn? Nein, Danke! Es gibt weit passendere pädagogisch und menschlich durchdachte Literatur, die WIRKLICH auf Kinder zugeschnitten ist als dieser Thread hier.............
Ohne eine heile Welt vorgaukeln zu wollen: Kinder müssen ja wohl nicht jeden *** in sich aufsaugen (müssen), nur weil er ein Quäntchen Wahrheit enthält.... und wenn sie über die abgründlichen Seiten der menschlichen Spezies erfahren sollen - dann doch bitte, im besten Falle, angemessen und kindgerecht.
Lese - Beispiel: "Das große und das kleine Nein"

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