Die Arbeit mit dem inneren Kind

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 03.06.2009, 16:04

Interessant, weil ihr gerade von Gegenständen aus der Kindheit sprecht...
Es gibt Situationen in letzten Zeit int denen mich ein wohliges Gefühl überkommt , das ich von der Kindheit kenne. Spricht man da vom Inneren Kind? zb:

Als ich neulich in der Grünanlage bei unserem Wohnsitz joggen war an einer Ecke wo das Gras wild gewachsen ist. ich weiss nicht wieso gerade diese Ecke, oder Wegabschnitt. Meine Joggingstrecke ist 3 km lang. Die Luft roch nach Sommer und war kühl durch vom Wald und Wasser.
Ich kann mir das nicht erklären was das war, es war schön.
Ich rannte als Kind oft auf der Wiese herum, und es war kühler als hier.

Ebenfalls wenn ich im Wald mit einem Hund spazieren gehe, der im Wald herumrennt , da fühl ich mich genau so, sogar noch mehr wie damals.

Ich wurde mit 14 aus meinem gewohntem Umfeld herausgerissen, das war das erste mal dass ich mich so gut und ähnlich wie damals fühlte. Bzw das zweite, das erste mal als ich mit dem Hund der Eltern meines Exfreundes im Wald spazieren war.
Kann ich davon sprechen, dass ich irgendwie einen Kontakt zum Inneren Kind herstellte?
Oder wenn ich und mein Freund wie Kinder miteinander herumalbern, da fühl ich mich irgendwie so geborgen, als wäre mein Urvertrauen wieder hergestellt.

Das klappt allerdings mit Gegenständen gar nicht, zumal wir sehr wenige davon haben.
Neulich fand ich einen Stiftebecher von früher der im Büroregal meines Vaters stand, als ich damals unter seinem Schreibtisch spielte, und da sagte ich meiner Mutter, den schmeissen wir nicht weg, kannst du dich erinnern?...

Normalerweise schmeisse ich gerne Sachen meiner Mutter weg, bzw überrede ich sie Sachen wegzuwerfen weil sie eine kleine Messie neigung hat .

Das klappt bei meiner alten Barbiepuppe nicht, sie ist so verstaubt und leblos. Als wäre sie eine mumifizierte Leiche. eine Barbiepuppe als Sinnbild der mumifizierten Kindheit?
Practice what you preach

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Nurse_with_wound
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 13:18

hmm hab ich was falsches gesagt? wieso sagt niemand was, mich würde das wirklich interessieren, ob der Begriff "inneres Kind" etwas mit den Gefühlen der Sorglosigkeit und Unbefangenheit zu tun haben die man von der Kindheit kennt? Irgendwie erinnern mich die Gefüehle die ich beschrieb an die kindliche Sorglosikgeit und sind angenehm . Aber so fühle ich bereits seit 20 Jahren sehr selten.
Vielleicht habt ihr momentan eher schlechte erinnerungen an die Kindheit? Aber egal wie die Kindheit war, fast jedes Kind hat schöne momente.

PS ich habe den Wikipedia Artikel darüber gelesen, und auch früher einen guten Freund gehabt der von der Methode überzeugt war. Aber ich raff das irgendwie nicht was das eigentlich ist, und wozu das gut ist. Ich raff das was in mir für das innere Kind stehen könnte
Practice what you preach


montagne
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 16:36

Dein inneres Kind, bzw. dein kindlicher Anteil hat das gleiche Gefühlsspektrum wie andere Anteile oder dein erwachsener Anteil. Nur hat es, wie ein echtes Kind andere Schwerpunkte und andere Wünsche.
Im Grunde sind es die Gefühle, die du als Kind hattest. und wen da auch Sorglosigkeit war, klar, warum nicht?
PS ich habe den Wikipedia Artikel darüber gelesen, und auch früher einen guten Freund gehabt der von der Methode überzeugt war. Aber ich raff das irgendwie nicht was das eigentlich ist, und wozu das gut ist. Ich raff das was in mir für das innere Kind stehen könnte
Es muss ja nicht für jeden stimmig sein. Jede rhat sicher so seine Konzepte, mit denen er klar kommt und auch solche, die er nicht mag.

Da du keine konrkete Frage hast, ist es natürlich schwer zu antworten. Denn es kann ja niemand wissen, WAS du nicht verstehst.
amor fati


montagne
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 16:52

Ich will eine Mami und einen Papi.
Liebe Laura,
Ich glaube dein weinen ist der Schmerz darum. Weil du es willst, so wie jeder Mensch es will und wie jesdes Kind es braucht. Und du hattest es nie. Das tut weh, ganz schlimm. Nur was nützt es, dich selbst fertig zu machen? Dein kindlicher Anteil ist nicht dumm, er ist liebesbedürftig und es ist gut, das du das wahrnehmen kannst. Weil wne nicht wird es erst ganz haarig, glaub mir. Dann wird der Weg, den man zu gehe hat nochmal schwerer.
Es ist wahr, du, ich und viele hier, wir werden nie wieder eine liebende Mutti oder Papa haben. Aber wir können durchaus die Zuneigung und das Wohlwollen derer annehmen, die es uns jetzt schon schenken. Deine Mann/Partner, Kinder, Freunde und auch von deinem Therapeuten. Er ist schon ein bisschen wie ein Papa, oder? Er gibt dir Sicherheit und Wärme. Das alles ist da.
Also vielleicht kannst du deinen kindlichen Anteil dort mal rauslassen, damit er auftanken kann. und damit erlebst wie sich jemand um es kümmert. Damit du es irgendwann lernen kannst.
amor fati

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Laura13
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 18:13

Hallo vallee,

wie soll ich denn meinen kindlichen Anteil rauslassen?

Soll ich meinem Thera sagen, was ich mir wünschen würde? Oder was meinst du jetzt?
Außerdem muss mir doch klar sein, dass er ja gerade NICHT mein Papa ist....oder?

Ich bin etwas verwirrt....

liebe Grüße
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
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jennyfer
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 20:24

Hallo,

mein inneres Kind sehnt sich momentan nach seinem Vater. Mir als erwachsene ist ganz klar, dass ich auch heute noch neben ihm emotional verhungern würde. Doch meine kleine sehnt sich danach "Papa" sagen zu dürfen. Ich finde in mir keinen "männlichen" Anteil der meine kleine trösten/nähren könnte. Meine weiblichen Anteile können dies nicht übernehmen.

Ich habe zwar jetzt in einem thread vorhin etwas anderes über meinen Vater geschrieben, doch könnte es schon sein das ich eine Begegnung mit ihm "brauche". Auch wenn mir mein Herz sagt "riskiere nicht noch einmal nicht geliebt zu werden". Wie ist es aber wenn ich ihn lieben möchte, auch mit der Gefahr abgelehnt zu werden?

Ich bin da grad konfus, und muss darüber nachdenken.

Liebe Grüße

jennyfer_
...

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Sarah
Helferlein
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Beiträge: 86

Beitrag Fr., 05.06.2009, 22:59

Laura13 hat geschrieben: wie soll ich denn meinen kindlichen Anteil rauslassen?
Hallo Laura,

zum Beispiel, indem du deinem Therapeuten von deinen Wünschen und Sehnsüchten erzählst. Nicht, um sie von ihm erfüllt zu bekommen, sondern um zu erleben, um dein inneres Kind erleben zu lassen, dass diese in Ordnung und berechtigt sind, dass du darüber sprechen kannst, ohne verurteilt oder verlassen zu werden. Das wäre doch schon mal Balsam für die Kinderseele, zu spüren, dass es mit solchen Anteilen in Beziehung gehen kann.

LG
Sarah
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

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Wildkatze
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 18:12

Sarah hat geschrieben:zum Beispiel, indem du deinem Therapeuten von deinen Wünschen und Sehnsüchten erzählst
Ich habe mir vor einiger Zeit mal meinen Mut zusammengenommen und meiner Therapeutin gesagt, dass ich nie im Leben wirklich das Gefühl hatte, eine Mutter zu haben und deswegen mein Leben lang auf der Suche nach einer Mutter bin.

Eigentlich wollte ich noch sagen, dass mein inneres Kind in ihr jetzt eine Mutter gefunden hat und dass das Kind möchte, dass sie jetzt wie eine Mutter für mich ist. Aber da stockten mir die Worte; das habe ich mich dann plötzlich nicht getraut.

Aber kann sie sich das denn nicht auch denken?
Wartet sie darauf, dass ich auch DAS anspreche? Ich würde mir wünschen, sie würde mir ein wenig dabei helfen, dass ich das sagen kann. Einfach nur, indem sie nachfragt.

Aber für mich ist das sooo schwer.

Dabei ist es genau genommen gar nicht schlimm (das sowieso objektiv gesehen nicht), aber ich habe da so Blockaden, das zu erzählen.

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Laura13
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 19:38

Hallo ihr Lieben alle,

tja......ich habe mich mal ganz ehrlich gefragt, warum ich meinem Thera nichts von meinen Wünschen und Sehnsüchten erzählen kann....hab da sozusagen mal in mich hinein gehört, wie mein Thera sagen würde....

.....ich fürchte, ich bin da wohl in eine Übertragung gerutscht...ohne es zu wollen oder zu merken....ist keine Liebe, aber so eine Vater-Übertragung vermutlich....ich würde mir also von IHM diese Vaterliebe wünschen....wie lächerlich!

DAS werde ich ihm mit Sicherheit NICHT sagen...eher versinke ich für alle Zeiten im Erdboden....


Jetzt gehts mir eh schon ziemlich mies...nun auch noch der Quatsch...das ist ja nun in diesem Thread wohl off topic....aber ich mache keinen weiteren mit diesem Thema auf...nö....ich versuche es wegzuschieben.....

Es ist so ätzend....

Laura
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Elena
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 19:58

Hallo Wildkatze,
Wildkatze hat geschrieben:Eigentlich wollte ich noch sagen, dass mein inneres Kind in ihr jetzt eine Mutter gefunden hat und dass das Kind möchte, dass sie jetzt wie eine Mutter für mich ist. Aber da stockten mir die Worte; das habe ich mich dann plötzlich nicht getraut.
Ich habe dies in dieser Art meiner Therapeutin gesagt, nämlich, dass ich mein ganzes Leben auf der Suche nach einer Ersatzmutter war. Sie fragte mich, ob sie jetzt diese Rolle habe? Ich bejahte dies, daraufhin bedankte sie sich für meine Offenheit und meinte, dass wir uns in einer Übertragung befinden. Sie habe auch dass Gefühl für mich, wie das einer Tochter. Sie arbeitet mit mir daran.
Ich will Dir einfach nur Mut machen, dies anzusprechen und warte nicht, bis sie nachfragt. Mache den Anfang, Du wirst dann sehen was kommt. Sie wird sicher gut darauf eingehen können.

Liebe Grüsse von
Elena

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Wildkatze
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Beiträge: 206

Beitrag Sa., 06.06.2009, 21:24

Laura13 hat geschrieben:tja......ich habe mich mal ganz ehrlich gefragt, warum ich meinem Thera nichts von meinen Wünschen und Sehnsüchten erzählen kann
Ich glaube, ich kann meiner Thera von meinen Wünschen und Sehnsüchten nichts erzählen, weil ich mich durch dieses Sich-Öffnen noch verletzlicher mache als ich es eh schon bin. Davor habe ich eine riesengroße Angst.
Ich weiß nicht, ob sie vorsichtig genug damit umgehen würde bzw. ich bin so misstrauisch, dass sie eigentlich nur vieles falsch machen kann. Ich lerne gerade, dass meine Thera auch Fehler machen kann und darf und dass dies kein Weltuntergang ist.

Ich habe immer noch diesen Allmachtssanspruch an meine "Mutter", dass sie immer auf die richtige Art und Weise auf mich eingehen soll. Und wenn sie das nicht tut, war es bisher eben immer wie ein Weltuntergang für mich und ich weiß nicht, wie weit ich heute schon bin; wo die Toleranzgrenze bei mir ist, bis es doch wieder ein Weltuntergang ist, wenn sie etwas falsches sagt, anders reagiert als ich es mir wünsche, distanziert wirkt oder böse guckt. Ich habe manchmal diesen kindlichen Eindruck, dass sie mich böse anguckt. Es ist so ein Gefühl, obwohl mein Verstand mir sagt, nu mal halblang, das sind nur Erinnerungen an früher, sie guckt ganz normal. Oh man

Ich habe Angst, dass sie dann willkürlich mit mir machen kann, was sie will, gar nicht mal aus Boshaftigkeit, sondern aus Überzeugung, weil sie mir irgendetwas verdeutlichen will. Es ist so ein Quatsch, den ich hier schreibe, denn "Willkür" - das Wort passt gar nicht zu meiner Thera - aber es ist ein Gefühl jenseits vom Erwachsenenverstand.

Genau so habe ich mich als Kind mit meiner Mutter gefühlt.

Eigentlich ist alles ganz leicht verständlich und nachvollziehbar für mich, aber diese Gefühle dabei, hauptsächlich diese Angst, sind so übermächtig.

Genau diese Ängste könnte ich ja mal in der Stunde ansprechen, genau, vielleicht bringt mich das dann ja zu meiner Kernaussage.
Elena hat geschrieben:Ich habe dies in dieser Art meiner Therapeutin gesagt, nämlich, dass ich mein ganzes Leben auf der Suche nach einer Ersatzmutter war.
Elena hat geschrieben:Sie fragte mich, ob sie jetzt diese Rolle habe? Ich bejahte dies,
Genau das wäre meine Kernaussage.

Wenn ich dann die gleiche Antwort wie Elena erhalten würde......
Elena hat geschrieben:Sie habe auch dass Gefühl für mich, wie das einer Tochter
..... wäre das für mich - och, ich weiß nicht - ich finde die Antwort so warmherzig, aber ich glaube, ich wäre wieder ein Stück innerlich abhängiger und anhänglicher. Und ich glaube, das wäre auch nicht so gut, weil ich dann wieder so unselbständig werde.

Mensch, das ist so kompliziert.

Ich danke Dir, Elena, dass Du mir Mut machst!
Zuletzt geändert von Wildkatze am Sa., 06.06.2009, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Wildkatze
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Beitrag Sa., 06.06.2009, 21:38

Laura13 hat geschrieben:gehts mir eh schon ziemlich mies...nun auch noch der Quatsch...das ist ja nun in diesem Thread wohl off topic....aber ich mache keinen weiteren mit diesem Thema auf...nö....ich versuche es wegzuschieben.....
Liebe Laura,

ich finde, eine Vaterübertragung ist überhaupt nicht lächerlich und es ist erst Recht kein Quatsch, der off topic ist. Ich finde diese Übertragung sogar sehr on topic (falls man das im Umkehrschluss so nennt ), denn das hat doch ganz viel mit Deinem und auch meinem inneren Kind zu tun. Die Arbeit mit dem inneren Kind hat - so denke ich - ihren Kern in dieser Übertragung, in diesem Wunsch, einen Vater oder eine Mutter zu finden.

Auf diesem Übertragungsthema kann man so viel aufbauen, könnte ich soviel aufbauen, WENN ICH MICH DENN NUR ENDLICH MAL TRAUEN WÜRDE.

Ach, ich trau mich schon so viel in der Therapie, das hat noch Zeit...

Während ich das so schreibe, nehme ich mir wieder fest vor, diesen Satz, diesen einen Satz, dass ich mir wünsche, dass meine Thera wie eine Mutter für mich sein soll, in der nächsten Stunde auszusprechen, es ist doch nur EIN Satz, aber wenn ich dann da wieder sitze....

Uff.......

Liebe Grüße

Wildkatze

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Laura13
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Beitrag So., 07.06.2009, 11:06

Hallo Wildkatze,

weißt du, mein Problem ist ja, dass ich das leider nicht so sachlich sehen kann.

Ich denke wirklich viel an ihn und ich mag ihn eben auch als Mensch sehr sehr gern...ab und zu erzählt er mal was Privates und er hat mir auch schon mal etwas aus seiner Vergangenheit erzählt...er ist insgesamt schon eher offen. Alle Seiten, die ich von ihm kenne, mag ich...
Mir ist die Woche zu lang, weil ich einfach gerne in seiner Nähe bin, auch, wenn die Therapiethemen natürlich schlimm sind und alles andere als ein Kaffeeklatsch...
Ich freue mich auf ihn und die Nähe zu ihm und bin richtig traurig, wenn ich wieder gehen muss....am liebsten würde ich mich wie ein kleines Kind an ihn klammern und bei ihm bleiben wollen...

Ich finde mich so bescheuert. Und ich möchte ja an den für mich wichtigen Themen weiter arbeiten, und nicht mit diesem blöden Übertragungskäse meine Zeit verschwenden.

Deshalb denke ich: In meinem Fall ist es wohl besser, wenn ich das für mich behalte...aus meiner Sicht würde das unser Arbeitsverhältnis zu sehr belasten und ich kann damit sicher nicht gut umgehen...und wer weiß, vielleicht will er dann die Therapie mit mir nicht mehr fortsetzen, wenn er das alles weiß.... ...dann würde ich ihn verlieren...das wäre das Schlimmste....also,sag ich besser nichts...

Ich komme ja damit zurecht. Ich hake es für mich unter Vater-Übertragung ab und hoffe, dass ich wieder normal werde!

liebe Grüße
Laura
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Rainer Maria Rilke

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Wildkatze
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Beitrag So., 07.06.2009, 11:40

Laura13 hat geschrieben:vielleicht will er dann die Therapie mit mir nicht mehr fortsetzen, wenn er das alles weiß.... ...dann würde ich ihn verlieren...das wäre das Schlimmste....also,sag ich besser nichts...
Liebe Laura,

ich kann das von Dir Geschriebene 1:1 für mich umsetzen.

Diese Angst, nichts darüber sagen zu wollen, weil ich befürchte, meine Thera würde mich dann verlassen, ist der Auslöser, warum ich diese Übertragung lieber für mich behalten möchte.

Aber mittlerweile habe ich die Angst etwas überwunden, indem ich wenigstens Andeutungen mache.

Ich habe mir fest vorgenommen, weiter dran zu bleiben, denn das ist für die Arbeit mit dem inneren Kind meines Erachtens enorm wichtig.

Aber die Übertragungen bis ins Detail zu erzählen, das kann ich mir im Moment beim besten Willen nicht vorstellen.

Ich hätte mir vor einigen Monaten aber im Traum auch nicht vorstellen können, dass ich das einmal sagen kann, was ich jetzt schon gesagt habe.
Laura13 hat geschrieben:Ich hake es für mich unter Vater-Übertragung ab und hoffe, dass ich wieder normal werde!
Nein, tu das nicht!! Und bescheuert musst Du Dich dabei überhaupt nicht finden.

Es ist so wichtig. Du musst Dich nur trauen. (und ich auch)

Dass meine Thera mich dann verlässt, da bin ich mir mittlerweile sicher, dass sie das nicht tut.

Kannst Du Dir das ernsthaft von Deinem Thera vorstellen?

Ich habe in der Therapie schon so viel geschafft und Du bestimmt auch; ich bin optimistisch, dass wir das Übertragungsthema auch noch packen.

Liebe Grüße

Wildkatze

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Laura13
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Beiträge: 643

Beitrag So., 07.06.2009, 13:59

Liebe Wildkatze,
Aber mittlerweile habe ich die Angst etwas überwunden, indem ich wenigstens Andeutungen mache.
...also Andeutungen mache ich schon auch....
Ich habe mir fest vorgenommen, weiter dran zu bleiben, denn das ist für die Arbeit mit dem inneren Kind meines Erachtens enorm wichtig.
So weit bin ich dann wohl noch nicht....
Dass meine Thera mich dann verlässt, da bin ich mir mittlerweile sicher, dass sie das nicht tut.
Kannst Du Dir das ernsthaft von Deinem Thera vorstellen?
JA, das ist schon meine Angst...oder, dass unser "Arbeitsverhältnis" dann verklemmter wird....
Ich habe in der Therapie schon so viel geschafft und Du bestimmt auch; ich bin optimistisch, dass wir das Übertragungsthema auch noch packen.

Ich weiß gar nicht, ob ich das möchte....ich möchte seine Nähe und Zuwendung...Übertragung hin oder her...da muss ich erstmal selbst einen Zugang zu mir finden....

Naja...wird sich noch alles irgendwie zeigen....
Meinst du nicht, es könnte vielleicht auch sein, dass ER mich auch so ein bisschen lieb hat...?

Nein...ist klar, warum sollte er....? Ich bin ja wohl eher die gestörte Patientin....


Laura
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