Danke an
hungry,
für noch einmal für den Trost - dein letzter Absatz ist wirklich ein guter Wunsch: ich werde es versuchen. Doch, um nach vorne zu schauen, ist es wohl noch ein Tick zu früh. Ich muß den
Schock erst einmal 'verdauen', denn das sitzt ordentlich ...
Liebe
Stöpsel,
an dich habe ich noch eine Frage:
du hast gestern geschrieben, daß du es grundsätzlich (von ihrer Art der 'Vertretung' mal ab) gut fandest, diese Entscheidung nun verpaßt zu bekommen, weil ich es nicht gekonnt hätte.
Oh, da habe ich erst schlucken müssen (keine Sorge, ich fasste das nicht als Angriff o.ä. auf) als ich das las, aber ok.
Ich frage mich nur, woraus ziehst/gewinnst du diesen Eindruck? Und auch diesen:
... Du hättest es doch so oder so nicht akzeptiert?!
Weil das ja sowohl Frage als auch Aussage beinhaltet, oder?
Sicher, ist es letztendlich "wurscht" ... da hast du recht. Doch so ganz kann ich das eben nicht stehen lassen bzgl. der Akzeptanz: ich bin durchaus in der Lage, eine solche Entscheidung anzunehmen.
Es kommt für mich ganz darauf an, WIE sie mir gegenüber vertreten/umgesetzt wird und in welchem Kontext: am besten persönlich, von Angesicht zu Angesicht, ehrlich und offen - messe ich doch die Form auch als Achtung und Respekt vor mir als Mensch mit den zugehörigen Gefühlen.
Hier ging es jedoch um etwas Spezielleres (im Vgl. zu persönlichen Beziehungen im RLife) und da erwarte ich professionelles Handeln unter Berücksichtigung der Ab- und Auflösung der therapeutischen Beziehung als Prozeß (nicht als was statisches), wofür man sich halt eben
nicht nur eine halbe Stunde Zeit nimmt und die Patientin abfertigt.
Sorry, es entsetzt mich (noch) und ist hammerkrass für mein emotionales Empfinden - obwohl ich da rational mitgehen kann: offensichtlich kann sie es nicht. Nein, ich werd' mich daran "echt nicht aufhängen" so gut ich momentan KANN.
Ich will noch etwas zu deinen letzten Fragen anführen:
Dieser Neurologe ist ihr Kollege in der selben Praxis. Ich kenne ihn von damals, als ich den totalen körperlichen Zusammenbruch hatte. Meine Hausärztin hatte mich überwiesen. Er hat mich damals auch in die Klinik eingewiesen und mich nur medikamentös behandelt, ohne Therapie.
Nach meiner Entlassung und zur ambulanten Weiterbehandlung empfahl er diese Therapeutin, die damals die andere Hälfte der Praxis neu übernommen hatte. Weil ich noch depressiv unterwegs war, nahm ich natürlich dankend an:
keine langen Wartezeiten und nach 5 Gesprächen paßte es zunächst ganz gut mit ihr ...
Mein Problem jetzt ist, daß ich zu verstört und verärgert bin, daß ich eigentlich kein Bein mehr in diese Räume setzen möchte. Ich möchte IHR vorerst nicht begegnen, nicht aus Angst, sondern wegen dem Ärger, den ich auch spüre. Außerdem sitzen die quasi Tür an Tür (nur 'ne gepolsterte) dazwischen und ich käme mir total
unwohl vor, wenn ich bei ihm sitzen würde und sie nebenan arbeiten wüßte - mein Vertrauen ist momentan sowas von 'im Eimer'.
Was soll ich ihm erzählen? Etwa, daß ich eine stark schädigende Erfahrung mit ihr gemacht habe und nun auch noch deswegen Hilfe benötige? Ich weiß nicht ... Die kennen sich doch gut als Kollegen und stecken sicher 'unter einer Decke'. Außerdem, was soll ich dieser Praxis noch Geld bescheren!
Oder bin ich da jetzt zu stolz oder bockig? Was meint ihr?
(Mal sarkastisch gesagt: vielleicht sollte ich da erst recht aufkreuzen und von ihr eine Überweisung zu einer anderen Therapeutin fordern, wenn ich die Kraft hätte: kämpferisch aufzutreten).
Denn gestern nacht sagte man mir am Krisentelefon u.a. recht deutlich, daß der Frau als Fachärztin fast schon "unterlassene Hilfeleistung" anzulasten sei, nachdem sie wohl mitbekommen haben muß WIE verzweifelt ich am Telefon drauf war (eben kein simulieren oder erpressen wollen) und WORUM ich sie gebeten hatte. Sie hätte sich
absichern müssen bei meiner Diagnose: z.B. mich gleich noch in die Praxis zu bitten, um weitere stützende Schritte zu besprechen, mir konkrete Hilfe übers Wochende an die Hand oder mir eine Adresse bei jemand anders zu geben, Notfallmanagment. Und ernst zu nehmen, was sie einer Pat. so am Telefon zugemutet hat und was die Folgen sein können.
Auweia, als ich das so hörte ... das verdeutlichte mir noch einmal so einiges.
Denn es hieß ja nur, "soll ich einen Termin beim Doc machen" und das hörte sich nicht kurzfristig an. Ich weiß doch, wie voll das Wartezimmer bei ihm immer ist.
Und wegen Klinik fragte ich gestern, weil ich im Akutschock das Gefühl hatte: das verkrafte ich nicht und ich verliere den Boden unter den Füßen. Da wollte ich mich zur Sicherheit/im Notfall selbst einweisen lassen - die Option steht noch für die nächsten Tage.
Jetzt erst einmal: kleine Schritte gehen bis morgen und hoffentlich besser schlafen.
Kommt ihr bitte gut durch die Nacht,
Klaro.