Verwirrend - Therapeutin ist 'offen für alles'

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zucker
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Beitrag Fr., 17.04.2009, 23:54

Alles_Klaro hat geschrieben:Ihr Ton blieb streng "es reicht ihnen wohl wieder nicht, was ich ihnen anbiete ..." und es wäre nicht gut, wenn wir weiter zusammenarbeiten, sie habe da Verantwortung "es wäre nicht gut für sie als Pat. ..."
Nach allem, was ich hier lese - auch die Art, wie die Therapeutin nun zu "ihrem eigenen Abschluss" gekommen ist - habe ich ganz stark den Eindruck, dass sie absolut überfordert ist und wie sie selbst sagt, die Verantwortung für ihre therapeutisches Handeln nicht mehr tragen kann. Wohlgemerkt: für ihr eigenes Handeln, nicht für dich. Das ist zwar eine späte Einsicht, aber eine Einsicht, die zu einer Entscheidung und insofern zum Handeln geführt hat. Endlich.

Ich muss gestehen, dass ich den leisen Verdacht hatte, dass du zu keiner Entscheidung kommen könntest, weil du immer noch die Hoffnung, den Wunsch hast, dass sie eines Tages sagen wird: "Sie hatten recht, ich sehe es jetzt ein, ich habe Fehler gemacht, die für sie ungünstig waren, jetzt sehe ich es ein und es tut mir leid." Das würde sie nie, niemals. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie es nicht kann, weil sie selbst viel zu gefangen ist in der Situation. Ihre Art des Therapieabschlusses, d.h. im Grunde ihre Art der Grenzziehung, ist eine völlig hilflose, impulsive und inadäquate, wie mir scheint.

Klaro - klingt jetzt banal - aber: Es ist gut so.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 08:33

Meine Antwort besteht aus 4 Worten:

Das war zu erwarten....

Daß du eine andere Reaktion erwartet/erhofft hast als die eingetretene war eine pure Wunschfantasie von dir.
Und manchmal muss man aus Wunschfantasien erst mal ganz radikal abstürzen (mit allen dazugehörigen blauen Flecken und Schrammen) daß man mal aufwacht und anfängt sich von diesen Fantasiegebilden zu trennen...

Sorry. Unschön. Aber der kürzteste Weg raus.

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lamedia
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 09:55

Hi liebe Klaroline,

was muß ich da lesen?



Immerhin kannst Du sagen, dass es mit dieser Frau und Dir nicht langweilig war. Das nennt man aber wohl trotzdem eine "schlechte Erfahrung".

Verrückt ist die ganze Ambivalenz-Geschichte drumherum, dieses Ja-Nein-Vielleicht, aus dem ja nun leider ein dramatischer Nein-Ausweg geworden ist.
Der Ja-Ausweg war der von Dir erhoffte, aber nicht erfüllbare Weg.
Und der dritte Weg wäre ein weiteres Herumeiern im Dazwischen und Vielleicht gewesen.

Ich selbst versuche, mir gegenüber ambivalente Gegenüber nicht mehr mit Rettungsphantasien zu begegnen, denn ich glaube allmählich, das führt zwangsläufig zu einer Endlosschleife oder zu solch dramatischen Szenen. Und zu einem endlosen Kopfkino.

Vielleicht bräuchtest Du jetzt ein bißchen Bestätigung, dass Du eine ganz wunderbare, authentische Frau bist, die schon gar nichts auf die leichte Schulter nimmt. Ein bißchen Souveränität zurück und das Gefühl, dass Du selbst Dich auch retten darfst, wenn Dir ab und an mal ein zweifelhafter Mensch begegnet. Pack diese Erfahrung in eine Kiste zu den anderen doofen Erfahrungen, dann wird sie kleiner.

Alles Liebe vorerst!

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estelle
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 11:31

Hallo Alles Klaro,
ich denke du bist deiner Therapeutin intelektuell haushoch überlegen,du analysierst alles ganz genau und wählst deine Worte sorgfältig aus.Dem fühlt sich deine Therapeutin nicht gewachsen.
Sie redet wahrscheinlich "frei nach Schnauze" und nimmt alles nicht so genau,dadurch redet ihr
aneinander vorbei.
Dann,habe ich es hier richtig gelesen(ich kann es hier gerade nicht mehr wiederfinden),meinte sie
sie wäre keine Notfall(ärztin)?Ich finde jeder normale Mensch würde im Notfall helfen nur einzig und
allein den Psychotherapeuten ist dieses dann gleich "grenzüberschreitend" und sie meinen sie müßten
einen erziehen und maßregeln,dann vielleicht lieber doch keine Therapie.So sehe ich es jedenfalls für
mich.So etwas haben wir doch nicht nötig als erwachsene Menschen uns so etwas bieten zu
lassen!!!!!!!!!Violetta.

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Alles_Klaro
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 14:06

Hallo die Damen,
nach einer fast schlaflosen Nacht und ganz langen Spaziergang mit Hund (dabei laut zu schreien, zum 'Rauslassen' ging nicht, da waren Menschen im Park), fange ich mal an auf eure Beiträge einzugehen, diesmal von rückwärts.

Ich danke dir Vio für das Kompliment. Ist ja gut, des von dieser Seite zu betrachten.
Denn ich selber fühlte mich gestern alles andere als "überlegen". Mir geht es auch nicht darum im Gespräch/Kontakt zu meinem Gegenüber: auf Augenhöhe gehen oder bleiben, ist da mein Motto.

Ja, das hast du richtig gelesen (steht auf S. 10, ganz unten). Sie ist übrigens Fachärztin und Psychotherapeutin. Was ich gestern meinte mit "sehr getroffen" ist nicht so der Fakt, daß sie keine Notärztin ist, sondern der barsche unfreundliche Ton (man hat ja am Telefon nur paar Sinneskanäle), mit dem sie mir 'das' ins Ohr schleuderte, während ich beim Sprechen und fast "betteln" (auwei peinlich, wenn ich es heute sehe) mit den Tränen kämpfte. Das hatte für mein Gefühlsleben schon fast demütigende Tendenzen in diesem Moment. Wenn ich bedenke, daß sie im letzten Gespräch (Ende März) anbot: " jetzt wäre es zwar nicht gut ... doch, wenn sie klar sind/werden, daß sie die Therapie fortsetzen wollen, dann bin ich für sie da".

Und dann die Erfahrung zu machen, sie ist eben nicht da und läßt mich fallen - hält sich wieder nicht an ihr Wort - das ist für mich so das perfide. Als wäre ich geradezu in eine Falle gelatscht ...

Ich hatte nicht vor, noch ewig und drei Tage in diesen Spiralen zu verweilen, wollte spätestens bis zum Termin nächste Woche zu meiner Entscheidung finden und habe sie gestern aus der Not heraus bzw. angstgesteuert zwangsläufig ja getroffen - tja, und was passiert?: Betrug und Verrat.

"Es geht ihnen doch anschließend immer schlecht, wenn sie bei mir waren", bekam ich noch zu hören, laut und recht vorwurfsvoll in meinen Ohren.
(Oh man, wie ich Verallgemeinerungen oder Pauschalaussagen in solchen Kontexten ablehne/hasse.)
Mal davon abgesehen, daß ich in diesem Jahr erst zwei Gespräche (nachdem ein halbes Jahr Pause war) mit ihr hatte. Außerdem was soll so eine Ansage?
Gestern meckerte ich mit dem Mut der Verzweiflung ins Fon: "ist eine echt 'empathische' Reaktion auf meinen Hilferuf nach dem letzten Gespräch im März. Und wieso werfen sie mir das vor? Ist es nicht ihr Job, mit solchen Befindlichkeiten whatever umzugehen, diese auszuhalten?"
Als ich mich dann drei Minuten später entschuldigte und begründete, daß ich nicht gut finde, was hier gerade läuft, falls ich unverschämt o.ä. rüber komme, bekam ich zur Antwort "das entschuldige ich jetzt eben nicht."
Zuletzt geändert von Alles_Klaro am Sa., 18.04.2009, 14:36, insgesamt 2-mal geändert.

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hungryheart
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 14:18

ach man du arme.
das war echt nicht nett von deiner thera.
mir scheint sie auch überfordert (u.a. aufgrund einer situation die nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenen unklarheit so verfahren ist)
und ich kann an deiner bedürftigkeit und der art, wie du sie vorgestragen hast unter den gegebenen umständen (am telefon überrumpelt, quasi beziehungsabbruch, dem du ohnmächtig gegenüberstehst) nichts doofes oder demütigendes finden.
du warst halt überrumpelt und verzweifelt.
wer weiß was deine thera, wenn sie überrumpelt (und verzweifelt, überfordert whatever) ist für dummes zeug redet. das geht sicher jedem so.

was du jetzt machen kannst ist vielleicht: nach vorne schauen, dich nicht ins schneckenhaus zurückziehen und keinem mehr vertrauen, sondern dir eine neue thera suchen, der du wieder vertraust und die erfahrungen aus dieser missglückten therapeutischen beziehung konstruktiv (so unter dem motto "wieder was gelernt" in die neue beziehung mit einbringst.

lg, hh
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Alles_Klaro
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Beitrag Sa., 18.04.2009, 23:58

Danke an hungry,
für noch einmal für den Trost - dein letzter Absatz ist wirklich ein guter Wunsch: ich werde es versuchen. Doch, um nach vorne zu schauen, ist es wohl noch ein Tick zu früh. Ich muß den Schock erst einmal 'verdauen', denn das sitzt ordentlich ...

Liebe Stöpsel,
an dich habe ich noch eine Frage:
du hast gestern geschrieben, daß du es grundsätzlich (von ihrer Art der 'Vertretung' mal ab) gut fandest, diese Entscheidung nun verpaßt zu bekommen, weil ich es nicht gekonnt hätte.
Oh, da habe ich erst schlucken müssen (keine Sorge, ich fasste das nicht als Angriff o.ä. auf) als ich das las, aber ok.
Ich frage mich nur, woraus ziehst/gewinnst du diesen Eindruck? Und auch diesen:
... Du hättest es doch so oder so nicht akzeptiert?!
Weil das ja sowohl Frage als auch Aussage beinhaltet, oder?

Sicher, ist es letztendlich "wurscht" ... da hast du recht. Doch so ganz kann ich das eben nicht stehen lassen bzgl. der Akzeptanz: ich bin durchaus in der Lage, eine solche Entscheidung anzunehmen.
Es kommt für mich ganz darauf an, WIE sie mir gegenüber vertreten/umgesetzt wird und in welchem Kontext: am besten persönlich, von Angesicht zu Angesicht, ehrlich und offen - messe ich doch die Form auch als Achtung und Respekt vor mir als Mensch mit den zugehörigen Gefühlen.
Hier ging es jedoch um etwas Spezielleres (im Vgl. zu persönlichen Beziehungen im RLife) und da erwarte ich professionelles Handeln unter Berücksichtigung der Ab- und Auflösung der therapeutischen Beziehung als Prozeß (nicht als was statisches), wofür man sich halt eben nicht nur eine halbe Stunde Zeit nimmt und die Patientin abfertigt.
Sorry, es entsetzt mich (noch) und ist hammerkrass für mein emotionales Empfinden - obwohl ich da rational mitgehen kann: offensichtlich kann sie es nicht. Nein, ich werd' mich daran "echt nicht aufhängen" so gut ich momentan KANN.

Ich will noch etwas zu deinen letzten Fragen anführen:
Dieser Neurologe ist ihr Kollege in der selben Praxis. Ich kenne ihn von damals, als ich den totalen körperlichen Zusammenbruch hatte. Meine Hausärztin hatte mich überwiesen. Er hat mich damals auch in die Klinik eingewiesen und mich nur medikamentös behandelt, ohne Therapie.
Nach meiner Entlassung und zur ambulanten Weiterbehandlung empfahl er diese Therapeutin, die damals die andere Hälfte der Praxis neu übernommen hatte. Weil ich noch depressiv unterwegs war, nahm ich natürlich dankend an:
keine langen Wartezeiten und nach 5 Gesprächen paßte es zunächst ganz gut mit ihr ...

Mein Problem jetzt ist, daß ich zu verstört und verärgert bin, daß ich eigentlich kein Bein mehr in diese Räume setzen möchte. Ich möchte IHR vorerst nicht begegnen, nicht aus Angst, sondern wegen dem Ärger, den ich auch spüre. Außerdem sitzen die quasi Tür an Tür (nur 'ne gepolsterte) dazwischen und ich käme mir total unwohl vor, wenn ich bei ihm sitzen würde und sie nebenan arbeiten wüßte - mein Vertrauen ist momentan sowas von 'im Eimer'.
Was soll ich ihm erzählen? Etwa, daß ich eine stark schädigende Erfahrung mit ihr gemacht habe und nun auch noch deswegen Hilfe benötige? Ich weiß nicht ... Die kennen sich doch gut als Kollegen und stecken sicher 'unter einer Decke'. Außerdem, was soll ich dieser Praxis noch Geld bescheren!

Oder bin ich da jetzt zu stolz oder bockig? Was meint ihr?
(Mal sarkastisch gesagt: vielleicht sollte ich da erst recht aufkreuzen und von ihr eine Überweisung zu einer anderen Therapeutin fordern, wenn ich die Kraft hätte: kämpferisch aufzutreten).

Denn gestern nacht sagte man mir am Krisentelefon u.a. recht deutlich, daß der Frau als Fachärztin fast schon "unterlassene Hilfeleistung" anzulasten sei, nachdem sie wohl mitbekommen haben muß WIE verzweifelt ich am Telefon drauf war (eben kein simulieren oder erpressen wollen) und WORUM ich sie gebeten hatte. Sie hätte sich absichern müssen bei meiner Diagnose: z.B. mich gleich noch in die Praxis zu bitten, um weitere stützende Schritte zu besprechen, mir konkrete Hilfe übers Wochende an die Hand oder mir eine Adresse bei jemand anders zu geben, Notfallmanagment. Und ernst zu nehmen, was sie einer Pat. so am Telefon zugemutet hat und was die Folgen sein können.
Auweia, als ich das so hörte ... das verdeutlichte mir noch einmal so einiges.
Denn es hieß ja nur, "soll ich einen Termin beim Doc machen" und das hörte sich nicht kurzfristig an. Ich weiß doch, wie voll das Wartezimmer bei ihm immer ist.

Und wegen Klinik fragte ich gestern, weil ich im Akutschock das Gefühl hatte: das verkrafte ich nicht und ich verliere den Boden unter den Füßen. Da wollte ich mich zur Sicherheit/im Notfall selbst einweisen lassen - die Option steht noch für die nächsten Tage.

Jetzt erst einmal: kleine Schritte gehen bis morgen und hoffentlich besser schlafen.

Kommt ihr bitte gut durch die Nacht,

Klaro.

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Stöpsel
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Beiträge: 978

Beitrag So., 19.04.2009, 02:11

Hallo Klaro,
du hast gestern geschrieben, daß du es grundsätzlich (von ihrer Art der 'Vertretung' mal ab) gut fandest, diese Entscheidung nun verpaßt zu bekommen, weil ich es nicht gekonnt hätte.
...
Ich frage mich nur, woraus ziehst/gewinnst du diesen Eindruck?
Weil mein Eindruck ist, daß Du Dich die ganze Zeit an Dingen abkämpfst, die halt nun mal nicht zu ändern sind. Und klar, vielleicht hätte ich das gestern nochmal mehr betonen müssen: welche Umgangsweise Du von ihr forderst, ist völlig ok und richtig, aber, wie eben schon öfter von mir und anderen in diesem Thread erwähnt: Von dieser Frau offenbar einfach nicht zu erwarten.
Und meinem Eindruck nach kämpfst Du Dich die ganze Zeit daran ab, weil es halt wirklich schwer zu glauben ist, daß eine Therapeutin so drauf ist: Im allgemeinen schwer zu glauben und wenn man betroffen ist natürlich besonders.
Doch so ganz kann ich das eben nicht stehen lassen bzgl. der Akzeptanz: ich bin durchaus in der Lage, eine solche Entscheidung anzunehmen. Es kommt für mich ganz darauf an, WIE sie mir gegenüber vertreten/umgesetzt wird und in welchem Kontext
Aber Du kannst ihre Art ja da nicht rausdividieren. Sie IST eben so, und hätte sie es Dir auf einfühlsamere Art sagen können, wäre sie von ihrer ganzen Art her wohl anders gewesen und damit hätte es das ursprünglichere Problem ja gar nicht gegeben.
Sorry, es entsetzt mich (noch) und ist hammerkrass für mein emotionales Empfinden - obwohl ich da rational mitgehen kann
Ja, das kann ich bestens verstehen. Und sorry, ich glaub, das war gestern von mir eben doch zu hart geschrieben. In der Situation das Ganze noch unerwartet an einem Freitag mal grade so eben am Telefon reingewürgt zu bekommen, ist schon heftig. Daß Du da mit Deinen Gefühlen nicht so schnell hinterherkommst, ist ja nicht zu erwarten.

Zu dem Neurologen: Ok, daß Du Dich in solch einer Situation unwohl fühlst und es lieber nicht machst, ist doch ok. Und da brauchst Du uns doch nicht nach der Meinung zu fragen, es reicht doch, daß Du für Dich merkst, daß Du Dich damit unwohl fühlst.

Dann hoff ich mal, daß Du ggf. mit Krisentelefon gut übers Wochenende kommst und dann nächste Woche einen Weg findest, wie Du das ganze so gut wie möglich verarbeiten kannst.


Lena
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Beitrag So., 19.04.2009, 07:26

Hallo Klaro,

es tut mir wirklich leid zu lesen, wie es Dir geht. Ich finde das Verhalten der Therapeutin verantwortungslos und unprofessionell. Und ich kann Deine ganze Wut, Enttäuschung, Traurigkeit gut verstehen.
Ich würde auch nicht zu diesem Arzt gehen, wenn er sich mit ihr die Praxis teilt. Abstand von ihr ist mit Sicherheit wesentlich hilfreicher für Dich.

Und deswegen:
(Mal sarkastisch gesagt: vielleicht sollte ich da erst recht aufkreuzen und von ihr eine Überweisung zu einer anderen Therapeutin fordern, wenn ich die Kraft hätte: kämpferisch aufzutreten).
Ich hoffe, dass ziehst Du nicht wirklich in Erwägung? Ihr jetzt irgendwas beweisen oder reinwürgen wollen? Egal wie nachvollziehbar der Gedankengang ist, die Einzige, der Du damit wirklich schadest, bist Du. Mach sowas bitte nicht... zumindest nicht in Deiner jetzigen emotionalen Situation.

Ich finde es gut, dass Du Dir über das Krisentelefon Hilfe geholt und da auch Unterstützung bekommen hast. Vielleicht ist eine Klinik eine gute Lösung erstmal. Und von dort aus nach einem neuen ambulanten Therapeuten suchen? Ich drücke die Daumen!

LG Lena


montagne
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Beiträge: 4599

Beitrag So., 19.04.2009, 07:56

"Es geht ihnen doch anschließend immer schlecht, wenn sie bei mir waren"
Da ist was dran, oder?
Trotzdem hätte es natürlich deine Entscheidung bleiben können, du bist eine erwachsene Frau. Du braucht "Mutti" nicht, die dir sagt was gut für dich ist und was nicht.
Macht micht echt ein bisschen traurig, Klaro. Weil ich nämlich in meiner Therapie eine ähnliche Situation hatte. Aber die Therapeutin ist souverän damit umgegangen. Gab mir Chancen darüber wirklich erstmal zu reden. Und am Ende war es MEINE Entscheidung. Ich blieb und es war und ist gut so.
Weril ich denke schon, das es der Job einer Therapeutin ist sowas, was du da veranstaltet hast (und ich ja auch und viele andere auch) auzuhalten und die Chance zu geben es aufzulösen, einen dabei zu unterstützen. Denn DAS ist der Unterschied zwischen einer Beziehung im real life und einer therapeutischen.

Ach dieses ganze Hin und her, Klaro, das ist wirklich total ärgerlich. Es ist die Aufgabe einer Therapeutin dir Stabilität zu vermitteln, egal was für ein extremes Hin und Her DU veranstaltest. Ich denke so ein Kern, so ein Grundgefühl von Stabilität, eben NICHT ihren Launen ausgeliefert sein (so wie früher vielleicht bei den Eltern), das ist für mich eine unabdingbare Essenz.
Und ich finde, Klaro, so eine Therapeutin hast auch du verdient. Ich sehe es wie Stöpsel. Insgesamt ist es vielleicht besser für dich von ihr los zu sein.

Trotzdem bleiben deine Themen natürlich und die sind sicher nicht einfach. Aber ich weiß, man kann sie bearbeiten in einer Therapie. Ich wünsche dir, das du noch mal die Kraft dazu findest.
amor fati

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hungryheart
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Beitrag So., 19.04.2009, 08:46

klärchen, hier nochmal ein knutscher, falls du magst.


fühle mit dir.

vielleicht ist es auch deshalb so schwer, weil du -so meine wahrnehmung- dich in wirklichkeit innerlich und vielleicht nur halb bewusst, sehr wohl entschieden hattest.
und zwar für eine fortsetzung der therapeutischen beziehung bei deiner thera.
und vielleicht nur von ihr noch irgendeine (kleine) geste von ihr erwartet hast, die es dir möglich gemacht hätte, die entscheidung ganz in dein bewusstsein rutschen zu lassen und ihr mitzuteilen.

dann so vor die tür gesetzt zu werden ist besonders schmerzlich.

ich sehe es wie die anderen: nämlich dass es gerade bei jemandem, dessen thema "beziehung", "enttäuschun in beziehung" etc. ist wichtig ist, dass in der therapeutischen beziehung GERADE solche schwierigkeiten (die ja einfach dein grundproblem spiegeln) durchlebt werden sollten.......
naja.
konnte sie wohl nicht.
und das ist nicht dein versagen.
im grunde bist du da vielleicht sogar einen schritt weiter, als deine thera, weil DU die beziehung nicht abgebrochen hast, trotz enttäuschung.
lg, hh
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Flugente
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Beitrag So., 19.04.2009, 20:02

Hey alles Klaro, wie geht es dir? Wie hast du das Wochenende überstanden?
Eisberg voraus!

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Alles_Klaro
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Beitrag So., 26.04.2009, 13:43

Oh,
hier gab es sogar "knutscher" *erröteleicht*:
doch, ich mag liebes, Herz'chen und hier bekommst ein Bussi-links-und-rechts zurück, ok

Doppel-Sorry, 'meine' liebe Ente,
für die verspätete Antwort auf deine Frage - DANKE für die Aufmerksamkeit - vom letzten Wochenende *kniefall*: hatte sie zwar noch lesen können, wegen WLanNetzproblemen dann nix Gescheites schreiben können.

Ich habe mir dann ein paar Tage eine Auszeit ( "o welt, o welt ... laß mich sein") genommen, da ich seit dem Schock nicht arbeitsfähig und hier mal raus mußte (ich lebe z.Z. allein mit Hund & Co), beste Freundin in Reich-/Hörweite *göttinseidank* und aus Angst vor Klinik etc.

So habe ich mit 'Ach und Krach', vielen Tränen das akut Schlimmste überstanden, so spüre ich das momentan. Gut und verarbeitet ist es jedoch noch nicht - einiges macht mich nachwievor noch bestürzt ...

An einigen meiner Gedanken und Gefühlen möchte ich euch noch teilhaben lassen - brauche bissl Zeit zum Formulieren. Außerdem gehe ich noch auf ein paar Aspekte aus euren letzten Beiträgen ein - bin euch so dankbar für das Bemühen und die Unterstützung.

Laßt euch herzlich drücken.

Wir lesen uns,
Klaro.


PS: mit einem ganz lieben Gruß für Lena:
...Ich hoffe, dass ziehst Du nicht wirklich in Erwägung? Ihr jetzt irgendwas beweisen oder reinwürgen wollen? Egal wie nachvollziehbar der Gedankengang ist, die Einzige, der Du damit wirklich schadest, bist Du.
Wollte da noch sagen, da hast du schon 'richtig' gehofft usw. - keine Sorge, ich ziehe das nicht wirklich in Erwägung. Es war letztens ein Anflug von verzweifeltem Sarkasmus o.ä., was ich hier diesbezgl. schrieb. Manchmal hilft mir mein Galgenhumor etwas (manchmal auch nicht). Und "beweisen" will ich der Dame ohnehin nichts. Das habe ich nicht nötig, glaub' ich.
Obwohl ich den Rat bekommen habe: bei der Therapeutenkammer eine Beschwerde einzureichen ... Schon allein der Ton (das hätte man auf Band aufnehmen sollen) in dem sie mit mir am Telefon redete, gehört: geahndet bzw. verboten.


Lena
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Beiträge: 881

Beitrag So., 26.04.2009, 16:59

Hallo Klaro,

da bin ich sehr beruhigt Schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast!

LG Lena

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hungryheart
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Beitrag Di., 28.04.2009, 09:16

hallo alles klärchen,

das ist aber schön, dass es dir "soweit" ok geht. hatte mir schon sorgen um dich gemacht.

und ich finde es ziemlich prima, dass du ja, bei allem schmerz, doch gut zurecht kommst und für dich sorgen kannst.
wie geht es dir denn jetzt?

wie geht es dir mit deinem bedürfnis, mit deiner thera etwas klären zu wollen, zu einem "ergebnis" zu kommen, eine klare aussage von ihr zu erhalten usw
ist das noch so stark? wie gehst du damit um?
hast du jemanden zum reden?


lieben gruß
hh
Nimm was du willst und zahl dafür.

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