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Fr., 21.07.2023, 10:00
ich gestehe, die letzten Beiträge hier hab ich nur quergelesen.
Bei allem Verständnis für das Pro und Contra zu „Geschlechtseinträgen“ , den Folgen von „offiziell“ verlautbarten Geschlechtsänderungen und auch den Einzelfragen, wie alles zwischen m und w zu handhaben ist. Jeder einzelne Aspekt verdient sicher Beachtung.
Soooo einfach, wie vieles zunächst scheint, ist es oft wohl nicht, wenns um die Umsetzung geht.
Trotzdem: Mit manchem sollte das Grundthema eher nicht belastet werden, Und wenn Aspekte noch dazu gehören, dann sollte, finde ich, mit gedacht, mit kommuniziert werden, wie viele Menschen das einzelne Unterthema, Unterproblem eigentlich betrifft.
Gebiet Strafvollzug: Schon eine ganze Weile her, seit ich dazu mal was gelernt und erfahren habe.
Die Aufteilung in männlich/weiblich macht da sicher Sinn, es gibt da sicher viele Gründe, diese Aufteilung beizubehalten. Auch wenn der Strafvollzug in D noch halbwegs ok ist, es da auch diverse Abstufungen gibt, um dem eigentlichen Ziel des Strafvollzuges, nämlich der Resozialisierung, wenigstens etwas Genüge zu tun, zumindest beim geschlossenen Vollzug gab und gibt es ne Menge Probleme. Ganz sicher auch dabei, den einzelnen in einer Vollzugsanstalt vor anderen zu schützen. Gelingt nur graduell, soweit ich weiß. Auch bei strikter Aufteilung in Strafvollzug für m und für w. Eine Gefangene im Strafvollzug w, die als Mann geboren wurde, und darüber hinaus noch wegen Sexualdelikten, begangen an Frauen, einsitzt?
Bin mir nicht sicher, wer da dann vor wem zu schützen wäre.
Für mich aber vor allem ein Thema, das mehr direkt zum Strafvollzug gehört. Schon von der Anzahl der betroffenen Menschen her. Auch weil ich mir trotz vermutet geringer Anzahl ne Menge Varianten denken kann, es für mich in dem Bereich eher um Einzelfalllösungen geht. Und auch, weil ich beim Strafvollzug andere größere, umfangreichere Problemfelder sehe, die für mich deshalb Vorrang vor dem hier diskutierten hätten.
Gebiet Sport, auch grad Leistungssport:
Wenn auch ganz anders, aber wie beim Strafvollzug gibt es gute Gründe, bei Sportwettkämpfen/-wettbewerben nach dem biologischen Geschlecht m/w zu trennen.
Der Fall „Caster Semenya“? Also der Fall, dass es Mensch schon bei Geburt biologisch nicht eindeutig als Frau oder Mann „einzustufen“ ist. Wirklich gerecht wären wohl nur extra Wettkämpfe nur für diese Menschen. Problem dabei aber, dass es zu wenige Menschen gibt, die biologisch nicht eindeutig zuzuordnen sind, viel zu wenige, um für diese Menschen extra Wettkämpfe auszurichten.
Hinzu käme, dass zmindest ein teil diese Menschen diese „Extra Behandlung“ für sich wahrscheinlich gar nicht wollen, diese Sonderbehandlung an sich wiederum als diskriminierend empfinden würden, weil sie sich halt für sich entweder eindeutig als Frau oder als Mann sehen.
Eine Problemlösung, die für alle ganz gerecht ist, ich sehe sie in solchen Fällen nicht.
Das dürfte, ganz praktisch gesehen, häufiger vorkommen.
Was wohl oft geht, ist für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen. Allen Menschen im gleichen Maß gerecht zu werden, ist ein hehres Ziel, darf vielleicht auch eine Vision sein, aber ganz zu erreichen wird dies Ziel, diese Vision, nicht sein.
LG hawi
PS: Weils jetzt grad um Frauenhäuser geht noch kurz dazu: Es gibt entweder zu viel häusliche Gewalt und/oder zu wenig Frauenhäuser. Umgekehrt, für Männerhäuser scheinen die Fallzahlen nicht zu reichen, oder die betroffenen Männer werden diskriminiert (ich kanns mit meinen Kenntnissen schlicht nicht beurteilen). Mir kommt das, was ich dazu hier nun lese, doch etwas über dem für mich noch passenden Maß an Problembewusstsein zu sein.
Wie viele „Scheinfrauen“ schleichen sich wirklich in Frauenhäuser (egal wie die Gesetze aussehen)? Und sind Frauen wirklich so wenig selbstwirksam, so wenig zur Selbstverteidigung in der Lage, wie ich es vor allem bei dir, peponi. herauslese (vielleicht ja falsch herauslese).
In dem Bereich wünsch ich mir Frau heute stärker. Nicht die Frauen, die grad vor Gewalt flüchten. Jedenfalls nicht in dem Moment, in dem sie sich grad auf der Flucht befinden. Aber die Menschen, die ihnen Schutz bieten, die sollten sich auch selbst zutrauen, dass sie im Falle eines Falles Falles die Frauen auch wirklich vor Gefahren schützen können. Wer so unsicher ist, dass er vor lauter Angst, was persönlich falsch zu machen, den Schutz der geflüchteten Frauen nicht mehr gewährleisten kann, der ist aus meiner Sicht in Frauenhäusern an verantwortlicher Stelle schlicht fehl am Platz.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell