EMDR

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Di., 05.07.2011, 01:05

*candle* hat geschrieben:Und wieviel Stunden hat man da so?
Denke das ist individuell. Da ich neulich auch mal wieder etwas ungeduldiger war (obwohl mir meine Thera verklickert, dass manches eben Zeit braucht, was ich aber nicht immer so gut annehmen will, weil ich mit manchem Mist echt möglichst bald endgültig abschließen möchte), fragte ich auch mal wieder: Und wie lange dauert das noch? Sie: kann ich ihnen nicht sagen.

Ich denke also nicht, dass es Sinn macht mit der Erwartung ranzugehen: So und soviele EMDR Situngen absolvieren, und das ist alles durch. Wenn man gut darauf anspricht, soll das wirklich eine effektive Methode sein... aber es ist eben so, dass manche Prozesse in der Tat Zeit brauchen können, und man es nicht mit dem Holzhammer forcieren kann (obwohl ich das manchmal am liebste würde, weil mir manches echt auf den Senkel geht) oder man von vorneherein sagen kann: So und so viel Sitzungen oder EMDR-Sitzungen und dann ist alles behoben. Deswegen werden ja Therapien für gewöhnlich auch in Etappen beantragt.

Außerdem gibt's ja verschiedene Zugangswege... als EMDR ist ja nicht die einzige Möglichkeit. Wichtig ist etwas zu finden, was für den Patienten passt. Insofern: Ich erlebe es schon als hilfreich... also probiere durchaus mal aus, was es bei dir bewirkt. Also ich bin so in der Tat an manches näher rangekommen... blöderweise allerdings teils zu nah. Und meine auch, damit manches korrigiert zu kriegen auf Erlebensebene. Nur kann man IMO in der Tat schwer im voraus sagen: ja, genau das isses... sondern bei mir ist es meist so, dass ich erst ausprobieren muss... und dann sehe ich ob's passt oder nicht.
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*candle*
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Beitrag Di., 05.07.2011, 01:09

Ich dachte, dass es da auch ein festgelegtes Kontingent gibt.

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stern
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Beitrag Di., 05.07.2011, 11:46

*candle* hat geschrieben:Ich dachte, dass es da auch ein festgelegtes Kontingent gibt.
ja, eine bewilligte Therapie in einem anerkannten hat ein festgelegtes Kontingent... und zwar in dem Unmfang, was bewilligt wird (wobei es Obergrenzen gibt).

Wie es bei einer reinen EMDR-Therapie wäre, weiß ich nicht... also in der Konstellation, dass DU eine Genehmigung durch die Kasse bewirken sollst. Mich würde das ehrlich gesagt auch etwas überfordern, wenn ein Thera sagen würde, ICH sollte mich darum kümmern, dass die Kasse etwas (was auch immer) genehmigt (ohne weiterführende Hinweise).

Bei mir stand auch nie anderes zur Debatte als ein reguläres Verfahren (Gutachterverfahren nennt sich das, meine ich), dass ein Thera einen Bericht schreibt (und ich den Antrag dazu unterschreibe)... und ein Gutachter dann entscheidet, ob eine Psychotherapie bewilligt wird oder nicht. Dementsprechend erlebe ich das auch als PT, was ich mache... weil es sich eben auch nicht nur auf eine Methode (z.B. EMDR) beschränkt ist, sondern schon umfassender ist. Nichts destotrotz hatte ich die eine oder andere Sitzung auch mal EMDR gemacht.
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*candle*
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Beitrag Di., 05.07.2011, 11:55

Das finde ich jetzt wirklich seltsam, dass es hier wohl keiner als eigenständige Methode kennst. Ich bin nahe dran, es zu lassen.

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stern
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Beitrag Di., 05.07.2011, 12:17

Und nochwas: Ich kann mir auch schwer vorstellen, wie jemand EMDR machen kann, der sich vorher nicht ansatzweise manche stabilisierungsmöglichkeiten angeeignet hat. Denn das was hochkommen kann, ist schon heftig. Aber gut, kann ich letztlich auch nicht beurteilen, ob manche das besser abfedern können als ich. Aber ein Spaziergang dürfte es für niemanden sein (außer es läuft insofern nicht eh nicht so optimal, weil man dank x Widerstände an manches eh nicht rankommt... was dann aber auch gut ist, wenn man das nicht gewaltsam auszuhebeln versucht). Insofern sehe ich es etwas skeptisch, wenn sich dich Therapie darauf beschränken soll, REIN EMDR zu machen, also ausschließlich... ohne vorangegangenes Erlernen von Stabilisierungsmöglichkeiten. Aber da kannst du ja mit dem Thera reden, wie er sich das vorstellt. Kann mir durchaus auch vorstellen, das Theras schlichtweg unterschiedlich arbeiten können bzw. je nach Schwierigkeiten unterschiedliche Vorgehensweisen Sinn machen könnte. Ich kann halt nur aus meinen Erfahrungen heraus schreiben.

Jetzt sag' nicht, dass du es lässt... sondern schau doch mal, wie es bei dir anschlägt. Nur kenne ich es aus meiner THerapie eben nicht so, dass ich jede Sitzung streng klaschisches EMDR mache... was schlichtweg auch daran liegt, dass ich das gar nicht packen würde. Aber das kommt auch darauf an, wie ein Thera das anwendet. Also wenn deiner dann vor hat, Stabilisierungselemente bzw. Ressourcen über EMDR zu verankern, so ist das was anderes als eine klassische Konfrontation mit etwas.

Nur mich wundert, warum du dich um die Genehmigung kümmern sollst, wenn er Tiefenpsychologe ist und er ein Gutachten schreiben könnte, um dann zu sehen, was die Kasse sagt (sofern du gesetzlich versichert bist). Sprich: Er könnte ja auch eine PT beantragen, und EMDR, wenn es sinnvoll erscheint, einbetten. Nur erachte ich es nicht als sinnig, wenn jemand (z.B. 20 Sitzungen) mal munter konfrontiert wird, weil EMDR ja so effektiv sein soll... sondern wenn man das jemand in Erwägung zieht, so sollten sich Behandler und Patient einig sein, dass wirklich hinreichende Stabilität gegeben ist (kann ich für dich nicht abschätzen... bei mir wäre sie nicht gegeben gewesen, sondern musste mir erst mit der Zeit manches aneignen... glaube dazu steht im Thread auch etwas). Aber wie gesagt: EMDR kann man auch vielfältig einsetzen, also auch für Ressourcenverankerung und tralala. Nur weiß ich nicht, was dein Thera mit dir vor hat.

Zur Finanzierung: So gibt es Theras, die sagen:
Die Wirksamkeit dieser Methode konnte in vielen Studien belegt werden. Sie ist aber noch nicht als Kassenleistung anerkannt. Da sich EMDR aber gut mit verhaltenstherapeutischen Methoden kombinieren lässt, biete ich sie als Teil einer verhaltenstherapeutischen Behandlung für Kassenpatienten an.
http://www.psychotherapie-fohr.de/40609.html
Oder:
Dauer:
Die Dauer einer EMDR-Behandlung liegt zwischen 10 und 25 Sitzungen. Die Behandlung kann als Ergänzung zu einer Verhaltenstherapie durchgeführt werden. Sinnvoll sind dann mindestens 5 Sitzungen. EMDR stellt bislang keine Kassenleistung dar. Die Kosten betragen € 65,- pro Sitzung.
http://www.oberaltenallee.de/schneeberg/014emdr.htm
Und deiner geht vermutlich den Weg: Schauen dann sie, dass sie es bewilligt kriegen, keine Ahnung. Kläre es mit ihm, bevor du es in den Wind schießt.

Das ist jetzt auch nix ungewöhnliches. D kennt halt nunmal nur 3 Verfahren an (schau was im Ggs. dazu in Ö anerkannt ist... dafür lässt es sich schwerer über die Kasse abrechnen). Und so haben auch in D einige Theras Fortbildungen in weiteren Verfahren (mein letzter z.B. auch in systemischer Therapie plus Hypnotherapie). Oder andere in Gestaltherapie, andere in katathym imaginative PT, Gesprächstherapie, EMDR usw. Wenn's jemand ausschließlich anbietet oder ich nur eine bestimmte Methode will (z.B. reine Gestalttherapie oder Hypnotherapie), dürfte es privat abzurechnen sein (weil D eben nur 3 Methoden anerkennt). Oder eben der Thera orientiert sich vorwiegend an seiner Methode und lässt halt manches, worin er sich zusätzlich fortbildete, wenn es sinnig erscheint, einfließen, so dass er faktisch etwas methodenübergreifender arbeitet. So selten ist das meines Eindrucks nach gar nicht.

Und last but not least: Das ist jetzt auch nur meine Meinung... ein paar weitere wären vielleicht schon sinnig. Oder du wühlst dich mal durch den Thread.
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candle.
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 13:17

So, da bin ich wieder. Also ich habe nun eine positive Erfahrung gemacht mit EMDR. Es wurde eine negative Sitzuation nachhaltig zu einer Sache, die geschen ist, aber nun nicht mehr mit einem Gruseln von mir umgangen werden muß. Eine Situation ca. 3 Jahre alt an die ich mich freiwillig nicht erinnern wollen würde. Nun scheint es tatsächlich neutralisiert und anders abgelegt. Das war nur erstmal ein "kleiner Fisch" um mich dort heranzuführen.

Anschließend gab es noch ein "Positiv EMDR". Ich fühle mich gerade ganz wohl und hoffe, dass es etwas vorhält.

Ich habe über EMDR gelesen, mir wurde es einleuchtend erklärt und ich glaube daran an diese neurowissenschaftliche Methode. Jedenfalls erscheint mir die Funktion des Gehirnes und was alles durch EMDR passiert einfach logisch.

Und zu verlieren habe ich ja auch nichts. *hmpf

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abendrot79
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Beitrag Do., 09.02.2012, 21:03

Darf ich mal fragen was ein "Positiv EMDR" ist? Ich habe ansich die Wirkwese des EMDR verstanden (ich darf demnächst auch), aber den Begriff "Positiv EMDR" kenne ich nicht ....
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Beitrag Do., 09.02.2012, 21:53

Also ich habe mir einen bestimmten Satz ausgewählt und der wurde dann mit EMDR verankert im Gehirn. Ich zehre heute noch davon.

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abendrot79
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Beitrag Do., 09.02.2012, 22:16

candle. hat geschrieben:Also ich habe mir einen bestimmten Satz ausgewählt und der wurde dann mit EMDR verankert im Gehirn. Ich zehre heute noch davon.
Das klingt ja toll! Von dieser Seite des EMDR habe ich noch nie gehört, bisher habe ich das nur mit dem Neutralisieren von Erinnerungen verbunden. Warst du danach eigentlich müde? Ich habe von meiner Thera ein "Aufklärungsheft" bekommen und darin steht, man solle sich nach der Stunde nichts vornehmen, weil EMDR "echte Arbeit" sei und man danach evtl. sehr viel Ruhe brauche ...
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candle.
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Beitrag Fr., 10.02.2012, 13:25

Also der Therapeut sagte, dass ich wohl müde sein könnte. Das war ich auch, aber andererseits war ich auch aufgewühlt und habe die Energie für den Haushalt genutzt. Bei mir ist es eh immer etwas merkwürdig, weil alles bei mir erst am nächsten Tag durchkommt.

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Lady Amalzia
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 10:47

Ich hab jetzt hier nicht alles gelesen - hoffe, es stört nicht, wenn ich mal was dazwischen frage: Im Normalfall muss der Thera einem ja wohl schon ein bisschen näher rücken als sonst. Habt ihr irgendwelche Vorübungen gemacht, damit das geht?! Ich krieg sonst bestimmt wieder ne Krise....

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candle.
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 11:28

Hallo Lady Amalzia!

Bei mir war es kein Problem, habe auch eine Frau. Am besten sprichst du das an, da wird es schon die Möglichkeit der Annäherung geben.

Viele Grüße!
candle
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Lady Amalzia
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 11:34

Danke, Candle!

Ist bei mir egal, ob Weiblein oder Männlein... beides problematisch - aber Du hast sicher recht. Er weiß das ja auch, dass das nicht immer so einfach ist. Aber vielleicht hat ja jemand eine gute Erfahrung mit einer solchen Möglichkeit gemacht und könnte mit ein paar Anregungen dienen

LG
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 11:46

Was meinst du mit Anregungen? Wenn ich überlege, wurde ich wohl zu Beginn gefragt, weil sie das Gerät eingestellt hat und da um mich rumwuselte und dann wird dicht neben mir gesessen. Warum sind beide Geschlechter problematisch bei dir?

candle
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Lady Amalzia
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 11:55

Weil ich grundsätzlich bei zu viel Nähe anfange zu flüchten... das hat weniger was mit Frau/Mann zu tun, sondern mit dem Faktor Mensch an sich. Wir sind der Sache nach dem "Warum" gerade auf der Spur. So ganz ist das noch nicht raus. Hm, wird schon...

Was meinte ich mit Anregungen? Hmmmm, vielleicht hat jemand noch was anderes als einfach nur "wir setzen uns jetzt mal so lange dicht zusammen, bis es nicht mehr stört" gemacht?!

LG
LA

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