Therapeutenwechsel?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Hallo Betti,
auch wenn ich all deine Bedenken und Überlegungen und und und nur zu gut verstehen kann, aber ganz ehrlich:
Du klingst mir sehr danach, dass du noch gar nicht wirklich zu einer Therapie bereit bist bzw. eine ambulante Therapie noch gar nicht nutzen kannst für dich.
Vielleicht bist du auch ganz einfach noch viel zu sehr auf Aufrechterhaltung deines Alltags aus, denn du schreibst ja auch, du musst dir die Zeit für Therapie regelrecht reinquetschen in dein Übliches.
Was spricht dagegen, das jetzt, wie es nunmal ist, zu akzeptieren und zu "leben", ohne schlechtes Gewissen und dran rum zu überlegen, was wäre wenn etc.?
Denn in ne Therapie, die sich auch so nennen kann (und dir damit nutzen kann), bist du ja auch nicht bereit einzusteigen.
Ich meine das nicht vorwurfsvoll oder sowas. Therapie ist nicht immer der "bessere" Weg. Mir gehts eher drum, dass du aus dem "Karussell" rausfindest und dann halt mal bei dem bleiben kannst, was zur Zeit vielleicht die bessere Lösung ist.
Was meinst du dazu?
auch wenn ich all deine Bedenken und Überlegungen und und und nur zu gut verstehen kann, aber ganz ehrlich:
Du klingst mir sehr danach, dass du noch gar nicht wirklich zu einer Therapie bereit bist bzw. eine ambulante Therapie noch gar nicht nutzen kannst für dich.
Vielleicht bist du auch ganz einfach noch viel zu sehr auf Aufrechterhaltung deines Alltags aus, denn du schreibst ja auch, du musst dir die Zeit für Therapie regelrecht reinquetschen in dein Übliches.
Was spricht dagegen, das jetzt, wie es nunmal ist, zu akzeptieren und zu "leben", ohne schlechtes Gewissen und dran rum zu überlegen, was wäre wenn etc.?
Denn in ne Therapie, die sich auch so nennen kann (und dir damit nutzen kann), bist du ja auch nicht bereit einzusteigen.
Ich meine das nicht vorwurfsvoll oder sowas. Therapie ist nicht immer der "bessere" Weg. Mir gehts eher drum, dass du aus dem "Karussell" rausfindest und dann halt mal bei dem bleiben kannst, was zur Zeit vielleicht die bessere Lösung ist.
Was meinst du dazu?
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- Helferlein
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Liebe Betti,
du wirkst auf mich sehr bereit für Therapie und du hast ja auch konkrete Themen, die du bearbeiten möchtest:
Gerade dass viele Arbeiten ist nicht ein Grund, keine Therapie zu machen, sondern gerade mittels Therapie zu lernen, sich Auszeiten und Freiräume zu schaffen, das ist nämlich wichtig.
Für mich wirkst du sehr motiviert, einen passende Therapie zu finden, wovon nicht zuletzt auch dein Thread hier zeugt und wie genau du dir anschaust, wie die Therapeutinnen mit dir umgehen, um diesmal eine passende Therapie zu beginnen.
Zur alten Therapeutin:
Ich sehe da 2 Motive:
1) diesen Abbruch aufzuarbeiten.
2) Hinzugehen mit der Überlegung, dort nochmal Therapie anzufangen.
Das würde ich nur erwägen, wenn sie sagt, sie hat in Zwischenzeit neue Therapiemethoden dazugelernt und/oder sieht selber den Fall heute ganz anders und würde anders herangehen. Wenn sie das nicht sagt, ist die Chance hoch, dass es wieder ähnlich laufen würde. Aber man kann das auch ansprechen, wie sie die Therapie damals heute sieht.
Ich bin mal nach Jahren zu einem alten Therapeuten zurückgegangen weil ich ihn sehr mochte und ich hatte schnell wieder Probleme mit seiner Art, Therapie zu machen, das passte einfach nicht und er hat es nicht verändert.
Mir hat es trotzdem viel gebracht, zu verstehen, was da zwischen ihm und mir passiert ist in der Therapie.
Meine eigentlichen Problemen habe ich aber nicht mit ihm lösen können, das mache ich jetzt mit wem anderen.
du wirkst auf mich sehr bereit für Therapie und du hast ja auch konkrete Themen, die du bearbeiten möchtest:
Betti hat geschrieben: ↑Mi., 21.07.2021, 23:14 Sprich "ich funktioniere" und verdränge alles was diese Stabilität ins wanken bringen könnte. [...] Ich arbeite gefühlt rund um die Uhr für die Familie, das Haus, meinen Job. Und ich schaffe es nicht mehr mir Auszeiten zu nehmen für mich oder meinen Mann. Und schön langsam spitzt sich alles zu.
Das sind alles gute Gründe, um Therapie zu machen.
Gerade dass viele Arbeiten ist nicht ein Grund, keine Therapie zu machen, sondern gerade mittels Therapie zu lernen, sich Auszeiten und Freiräume zu schaffen, das ist nämlich wichtig.
Für mich wirkst du sehr motiviert, einen passende Therapie zu finden, wovon nicht zuletzt auch dein Thread hier zeugt und wie genau du dir anschaust, wie die Therapeutinnen mit dir umgehen, um diesmal eine passende Therapie zu beginnen.
Zur alten Therapeutin:
Ich sehe da 2 Motive:
1) diesen Abbruch aufzuarbeiten.
2) Hinzugehen mit der Überlegung, dort nochmal Therapie anzufangen.
Das würde ich nur erwägen, wenn sie sagt, sie hat in Zwischenzeit neue Therapiemethoden dazugelernt und/oder sieht selber den Fall heute ganz anders und würde anders herangehen. Wenn sie das nicht sagt, ist die Chance hoch, dass es wieder ähnlich laufen würde. Aber man kann das auch ansprechen, wie sie die Therapie damals heute sieht.
Ich bin mal nach Jahren zu einem alten Therapeuten zurückgegangen weil ich ihn sehr mochte und ich hatte schnell wieder Probleme mit seiner Art, Therapie zu machen, das passte einfach nicht und er hat es nicht verändert.
Mir hat es trotzdem viel gebracht, zu verstehen, was da zwischen ihm und mir passiert ist in der Therapie.
Meine eigentlichen Problemen habe ich aber nicht mit ihm lösen können, das mache ich jetzt mit wem anderen.
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mmh muss man sich anschauen. Grundsätzlich ist für mich das erste Gebot immer, dass ein Therapeut meine Grenzen akzeptiert. Also dann so auf Umwegen nochmal...das würde mich irritieren, denn ich will, dass die mit dem mitgeht, was von mir freiwillig kommt. Klar können Fragen auch unterstützend sein, wenn man sich schwer tut, von sich aus etwas zu sagen...bleib einfach wachsam und schau, wie es sich weiter anfühlt...Betti hat geschrieben: ↑Di., 17.08.2021, 22:42 Sie ist auch sehr direkt und hakt bei manchen Themen aus der Vergangenheit immer wieder nach. Themen welche nicht nach so kurzer Zeit besprochen werden können (von mir ausgesehen). Beim letzten Mal habe ich auch gesagt, ich möchte nicht darüber reden. Sie hat mich zwar nicht mehr darauf angesprochen, trotzdem kam sie auf Umwegen immer wieder darauf, ohne mir direkt Fragen zu stellen...
hätte mich auch irritiert. Ich finde es wichtig, dass einen die Therapeutin da einfach drauf vorbereitet.
Die weiss ja wohl auch nicht erst 5 Tage vor ihrem Urlaub, dass sie da weg sein wird, also sowas finde ich, sollte man immer schon frühzeitig ankündigen.
nein gar nicht, du machst das genau richtig. Du bist immer noch in der Kennenlernphase.
Du lernst sie kennen, sie dich. Dass du jetzt so genau auf ihr Verhalten achtest und wie du dich dabei fühlst, wird dir helfen, für dich zu fühlen, ob und in welcher Weise du von der Therapie, die sie anbietet, profitieren kannst.
Kein Therapeut muss perfekt sein, aber es muss grundsätzlich einfach passen, das kriegst du schon raus mit der Zeit
ja, ich kenn das. Wie im vorigen post geschrieben, ich habe es ausprobiert, zu meinem alten Therapeuten zurückzugehen. Bei mir war es sicher die Sehnsucht, diese therapeutische Beziehung doch noch zum "Funktionieren zu bringen".
Hier kann ich dir nur raten, dich ehrlich zu fragen, wie hoch du die Chancen WIRKLICH einschätzt, dass du deine aktuellen Probleme mit ihr lösen kannst.
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Sprich es an, und sag, dass du es nächstes Mal gerne früher wissen würdest.
Ich würde den Termin mit der 1. Thera sein lassen, mir würde das alles nichts bringen.
ABER Das ist mein. Das musst du entscheiden, da kann dir niemand helfen.
Ich würde den Termin mit der 1. Thera sein lassen, mir würde das alles nichts bringen.
ABER Das ist mein. Das musst du entscheiden, da kann dir niemand helfen.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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So, jetzt habe ich mich ewig nicht blicken lassen hier und bin nie auf eure Beiträge eingegangen. Sorry. Danke trotzdem (auch wenn etwas spät) für eure Antworten.
Kurzes Update: Das Erstgespräch bei meiner ersten Thera, welches ja noch geplant gewesen wäre habe ich schlussendlich abgesagt. Ich habe es nicht geschafft, da nochmals hinzugehen. Ich bin bei der Therapeutin geblieben, wir duzen uns nach wie vor und ich bin erstaunt, dass das so gut klappt. Bzgl. dem ganzen Terminchaos das zu Beginn herrschte (unregelmäßig Termine, langen Urlaub nicht ankündigen etc.) hab ich ihr irgendwann eine Mail geschrieben, sagen konnte ich es einfach nicht. Seitdem klappt das super. Es gibt einen wöchentlichen Termin und diesen weiß ich immer für ca. einen Monat im Voraus. Sie hat schlussendlich auch eingesehen, dass ich Abendtermine möchte, da einfacher handhabbar und sie kann sich das nun super einteilen. Nach meiner ersten Mail bzgl. Termine war sie sehr erstaunt und begeistert, wie gut ich meine inneren Prozesse verschriftlichen kann und hat mich gebeten weiterhin zu schreiben. Seitdem schreibe ich meist nach der Therapiestunde, was mich bewegt, in mir ausgelöst wurde etc. Das Schweigen war bisher kaum Thema.
Ich bin nun knapp ein halbes Jahr bei ihr und sie hat es meist wirklich gut hinbekommen, dass ich „Da bleibe“, nicht in ewiges Schweigen verfalle oder nicht weiß was ich überhaupt von mir geben soll. Diesbzlg. glaube ich, dass ich diesmal vielleicht eine Chance habe und wirklich mal bei der richtigen Thera gelandet bin.
Es ist nach wie vor so, dass in meinem Leben extrem viel los ist und ich einen Termin um den anderen habe. Job und meine drei Kids fordern mich extrem und ich muss immer noch schauen, dass ich alles irgendwie unter einen Hut bekomme. Ich habe ja mal geschrieben, dass ich die Therapie „reinquetschen“ muss, da so viel los ist. Die Therapie habe ich von Anfang an gewollt, mir ja auch aus diesem Grund bewusst unterschiedliche Theras angeschaut und auch sicher immer gebraucht. Es ist halt oft extrem anstrengend von Termin zu Termin zu hetzen, noch dazu mit meinen kleinen Kindern.
Mittlerweile ging es aber eh nicht mehr ohne Therapie. Ich weiß gar nicht, ob das jetzt hier Platz hat. Aber ich wüsste jetzt auch nicht ob es sinnvoll wäre einen neuen Thread zu eröffnen, bzw. in welchem Bereich, daher hänge ich es einfach hier dran.
Kurzes Update: Das Erstgespräch bei meiner ersten Thera, welches ja noch geplant gewesen wäre habe ich schlussendlich abgesagt. Ich habe es nicht geschafft, da nochmals hinzugehen. Ich bin bei der Therapeutin geblieben, wir duzen uns nach wie vor und ich bin erstaunt, dass das so gut klappt. Bzgl. dem ganzen Terminchaos das zu Beginn herrschte (unregelmäßig Termine, langen Urlaub nicht ankündigen etc.) hab ich ihr irgendwann eine Mail geschrieben, sagen konnte ich es einfach nicht. Seitdem klappt das super. Es gibt einen wöchentlichen Termin und diesen weiß ich immer für ca. einen Monat im Voraus. Sie hat schlussendlich auch eingesehen, dass ich Abendtermine möchte, da einfacher handhabbar und sie kann sich das nun super einteilen. Nach meiner ersten Mail bzgl. Termine war sie sehr erstaunt und begeistert, wie gut ich meine inneren Prozesse verschriftlichen kann und hat mich gebeten weiterhin zu schreiben. Seitdem schreibe ich meist nach der Therapiestunde, was mich bewegt, in mir ausgelöst wurde etc. Das Schweigen war bisher kaum Thema.
Ich bin nun knapp ein halbes Jahr bei ihr und sie hat es meist wirklich gut hinbekommen, dass ich „Da bleibe“, nicht in ewiges Schweigen verfalle oder nicht weiß was ich überhaupt von mir geben soll. Diesbzlg. glaube ich, dass ich diesmal vielleicht eine Chance habe und wirklich mal bei der richtigen Thera gelandet bin.
Es ist nach wie vor so, dass in meinem Leben extrem viel los ist und ich einen Termin um den anderen habe. Job und meine drei Kids fordern mich extrem und ich muss immer noch schauen, dass ich alles irgendwie unter einen Hut bekomme. Ich habe ja mal geschrieben, dass ich die Therapie „reinquetschen“ muss, da so viel los ist. Die Therapie habe ich von Anfang an gewollt, mir ja auch aus diesem Grund bewusst unterschiedliche Theras angeschaut und auch sicher immer gebraucht. Es ist halt oft extrem anstrengend von Termin zu Termin zu hetzen, noch dazu mit meinen kleinen Kindern.
Mittlerweile ging es aber eh nicht mehr ohne Therapie. Ich weiß gar nicht, ob das jetzt hier Platz hat. Aber ich wüsste jetzt auch nicht ob es sinnvoll wäre einen neuen Thread zu eröffnen, bzw. in welchem Bereich, daher hänge ich es einfach hier dran.
Wie eh schon immer wieder erwähnt kämpfe ich mich schon das ganze Jahr durch. Ich muss funktionieren, für die Kinder, Haus, Job. Ich komme nicht mehr zur Ruhe, laut Thera schwebe ich immer kurz vor der Erschöpfungsdepression neben meinen anderen vielen belastenden Themen. In der Therapie ging es bisher meist um meinen Alltag, wie komme ich zurecht mit Kids und meiner Selbständigkeit, welche mich extrem fordert. Immer wieder hat sie ansatzweise versucht tiefer zu graben, Vergangenheitsthemen aufzuwühlen. Schwieriges Unterfangen. Vieles blocke ich ab oder möchte ich noch nicht besprechen. Sie sagt dann auch immer wieder, dass wir noch viel mehr stabilisierend arbeiten müssen, ich erst Strategien erlernen müsse um nicht abzustürzen, retraumatisiert zu werden etc. Jetzt merke ich einerseits, dass ich schon gerne tiefer graben würde. Erwähne häppchenweise immer wieder etwas in meinen Mails. Sobald sie mich drauf anspricht, bin ich aber weg. Ich kämpfe ja schon das ganze Jahr um meine Stabilität, Verfassung, Fassade. Die Fassade steht auch wunderbar. Innerlich geht’s aber gerade rasant bergab. Die letzten Wochen wurden immer schwieriger. Ich hatte immer öfter richtig antriebslose, ja fast depressive Tage. Immer wieder wurden Themen aufgewühlt oder eben auch von mir via Mails angesprochen, die mich zunehmend belasten. Meine Thera hat mich bisher meist halbwegs gut aufgefangen. Bzw. war ich einfach durch meinen Alltag auch sehr gut abgelenkt.
Nun kämpfe ich seit dem Sommer mit meiner Gesundheit. Diverse Schmerzen, weshalb ich von Arzt zu Arzt gelaufen bin und nun regelmäßig Physiotherapie mache. Die Schmerzen waren zwischenzeitlich etwas besser und kehren gerade mit voller Wucht zurück. Das zerrt schon die ganzen Monate an mir und drückt natürlich auch meine Stimmung.
Und gleichzeitig kämpfe ich seit Monaten mit meinen Augen. Ich sehe seit meiner Kindheit schlecht. Bis Sommer konnte dies allerdings mit Brille/Kontaktlinsen immer problemlos ausgeglichen werden. Nun geht es gerade Schlag auf Schlag und ich erhalte alle paar Wochen eine neue Diagnose. Meine Augen werden schlechter und schlechter und die Rennerei von Arzt zu Krankenhaus etc. beginnt von neuem. Letzte Woche teilte mir mein Augenarzt mit, dass ich vielleicht damit leben muss und nie mehr wirklich gut sehen kann. ☹ Das war der Tropfen auf dem heißen Stein.
Die ganzen letzten Monate habe ich mich durchgekämpft, immer wieder irgendwie hochgerappelt, Therapien, Ärzte, Optiker. Nun habe ich das Gefühl ich kann nicht mehr. Die letzte Therapie war schrecklich. Meine Thera war glaub ich so überrumpelt von meiner akuten Verschlechterung, dass sie momentan etwas überfordert mit mir war. Ich verfiel wieder mal in das Schweigen, war nur am dissoziieren und konnte kaum mitarbeiten. Dann wollte sie sogar noch die Stunde früher beenden, obwohl ich sie so dringend gebraucht hätte. Dies hat mich nur getriggert, da ja die letzten Theras auch oft nicht wussten was mit mir anfangen, wenn ich schwieg und mich schlussendlich aufgegeben haben. Ich hätte so sehr eine Hand gebraucht, die mich da irgendwie hochzieht. Ich hatte aber das Gefühl, sie wollte mich nur loshaben und hält meine extrem niederschmetternde Stimmung nicht aus. Ich glaube zwar, dass ich da jetzt sicher auch hineininterpretiere, aber es fühlte sich in dem Moment halt so an. Ich habe ihr nach der Stunde auch eine Mail geschickt und ihr alle meine Gedanken mitgeteilt. Ändert aber nichts daran, dass es mir gerade einfach nur schrecklich schlecht geht. Ich bin einfach nur antriebslos, kämpfe mich von Tag zu Tag, bin gereizt, wütend und genervt, weil ich so schlecht sehe. Muss aber Kids und Arbeit irgendwie hinbekommen. Ich habe Angst und bin extrem verzweifelt, was mir die Zukunft bringt und sehe gerade keinen Funken Hoffnung. Die Augen scheinen sich nicht zu stabilisieren. Ich kann zusehen, wie meine Sehleistung von Woche zu Woche schlechter wird. Ich bin nur mehr am kompensieren mit Essen und SVV, habe Suizidgedanken und weiß einfach nicht mehr wohin mit mir. Ich habe gerade das Gefühl, der Boden unter meinen Füßen tut sich auf und ich falle einfach nur mehr.
Nun kämpfe ich seit dem Sommer mit meiner Gesundheit. Diverse Schmerzen, weshalb ich von Arzt zu Arzt gelaufen bin und nun regelmäßig Physiotherapie mache. Die Schmerzen waren zwischenzeitlich etwas besser und kehren gerade mit voller Wucht zurück. Das zerrt schon die ganzen Monate an mir und drückt natürlich auch meine Stimmung.
Und gleichzeitig kämpfe ich seit Monaten mit meinen Augen. Ich sehe seit meiner Kindheit schlecht. Bis Sommer konnte dies allerdings mit Brille/Kontaktlinsen immer problemlos ausgeglichen werden. Nun geht es gerade Schlag auf Schlag und ich erhalte alle paar Wochen eine neue Diagnose. Meine Augen werden schlechter und schlechter und die Rennerei von Arzt zu Krankenhaus etc. beginnt von neuem. Letzte Woche teilte mir mein Augenarzt mit, dass ich vielleicht damit leben muss und nie mehr wirklich gut sehen kann. ☹ Das war der Tropfen auf dem heißen Stein.
Die ganzen letzten Monate habe ich mich durchgekämpft, immer wieder irgendwie hochgerappelt, Therapien, Ärzte, Optiker. Nun habe ich das Gefühl ich kann nicht mehr. Die letzte Therapie war schrecklich. Meine Thera war glaub ich so überrumpelt von meiner akuten Verschlechterung, dass sie momentan etwas überfordert mit mir war. Ich verfiel wieder mal in das Schweigen, war nur am dissoziieren und konnte kaum mitarbeiten. Dann wollte sie sogar noch die Stunde früher beenden, obwohl ich sie so dringend gebraucht hätte. Dies hat mich nur getriggert, da ja die letzten Theras auch oft nicht wussten was mit mir anfangen, wenn ich schwieg und mich schlussendlich aufgegeben haben. Ich hätte so sehr eine Hand gebraucht, die mich da irgendwie hochzieht. Ich hatte aber das Gefühl, sie wollte mich nur loshaben und hält meine extrem niederschmetternde Stimmung nicht aus. Ich glaube zwar, dass ich da jetzt sicher auch hineininterpretiere, aber es fühlte sich in dem Moment halt so an. Ich habe ihr nach der Stunde auch eine Mail geschickt und ihr alle meine Gedanken mitgeteilt. Ändert aber nichts daran, dass es mir gerade einfach nur schrecklich schlecht geht. Ich bin einfach nur antriebslos, kämpfe mich von Tag zu Tag, bin gereizt, wütend und genervt, weil ich so schlecht sehe. Muss aber Kids und Arbeit irgendwie hinbekommen. Ich habe Angst und bin extrem verzweifelt, was mir die Zukunft bringt und sehe gerade keinen Funken Hoffnung. Die Augen scheinen sich nicht zu stabilisieren. Ich kann zusehen, wie meine Sehleistung von Woche zu Woche schlechter wird. Ich bin nur mehr am kompensieren mit Essen und SVV, habe Suizidgedanken und weiß einfach nicht mehr wohin mit mir. Ich habe gerade das Gefühl, der Boden unter meinen Füßen tut sich auf und ich falle einfach nur mehr.
Jetzt weiß ich natürlich, dass ich mir in Notsituationen diverse Hilfen holen könnte. Klinik geht aber überhaupt nicht, zumal ja Weihnachten vor der Tür steht und ich drei kleine Kids zu Hause habe, welche sich so sehr auf das Christkind freuen. Abgesehen davon habe ich es bisher immer ohne Klinik geschafft und das soll auch so bleiben. Meine Kinder wissen überhaupt nicht wie schlecht es mir geht. Sie wissen ja nicht mal, dass ich in Therapie bin. Mein Mann kann es erahnen, ich verstecke aber alles vor ihm. Ich esse heimlich und hoffe immer drauf, dass die Schnittverletzungen nicht entdeckt werden. Ich habe gerade das Gefühl alle rund um mich sind hilflos. Jeder meint, es tut ihnen ja so leid. Aber helfen kann mir schlussendlich ja auch keiner. Ich könnte schreien. Meine Thera hat mich letztens auch gefragt ob ich Suizidgedanken hätte. Dies habe ich verneint. Zu groß die Angst, dass sie mich auch in der Klinik sehen will. Es sind ja auch nur Gedanken. Und es wird auch keine Handlungen in diese Richtung geben. Das weiß ich. Dafür liebe ich meine Familie zu sehr. Aber schon alleine, dass diese Gedanken da sind finde ich einfach erschreckend. Und dieser tägliche Kampf. Es ist so schwer täglich drei Kinder zu versorgen. Für sie da zu sein, die Fassade aufrecht zu erhalten. Und gleichzeitig macht mich das so traurig. In ein paar Tagen ist Weihnachten und ich kann mich kein bisschen auf irgendwas freuen. Ich kann mich nicht mit meinen Kindern freuen. Nächste Woche wieder ein Termin im Krankenhaus. Ich habe einfach nur Angst davor was die mir sagen werden. Am Donnerstag ist der letzte Termin vor Weihnachten bei der Thera. Dann hat sie Urlaub und ich muss da irgendwie alleine durch. Aber das muss ich ja eh jetzt auch schon. Ich bin einfach nur mehr verzweifelt.
Sorry für den extrem langen Text. Ich weiß ja nicht mal was ich damit bezwecken möchte. Ich glaube ich wollte mir einfach wieder alles von der Seele schreiben. Hier gibt es vielleicht mehr die nachvollziehen können wie es mir geht als in meiner realen Umwelt. Danke für alle die mitlesen.
Sorry für den extrem langen Text. Ich weiß ja nicht mal was ich damit bezwecken möchte. Ich glaube ich wollte mir einfach wieder alles von der Seele schreiben. Hier gibt es vielleicht mehr die nachvollziehen können wie es mir geht als in meiner realen Umwelt. Danke für alle die mitlesen.
Liebe Betti,
aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, aufdeckend Arbeiten, auch wenn man nur an Themen kratzt ist solange alles drum herum im Alltag wackelt und man nur im funktionsmodus ist, der absolute Overkill.
Völlig sinnvoll wenn dein Körper dich dann mit wegbeamen da raus nimmt. Mehr wie Stabilisierung sollte nicht laufen, nicht von Seiten deiner Therapeutin aber auch nicht von deiner, auch nicht in Mails Themen anreisen.
Wenn es dir wirklich so schlecht geht wäre schon zu überlegen ob du erstmal medikamentöse Unterstützung brauchst (Antidepressiva) und auch Klinik wäre eine Option. Es gibt auch Tageskliniken. Die Frage ist halt was du deinen Kindern nützt wenn du irgendwann unter der Belastung zusammen klappst. Dann kannst du dir Ort und Zeit nicht mehr aussuchen.
Es wäre sicher auch gut dir Unterstützung zu holen, deinen Mann und Freunde einzuweihen, Aufgaben im Haushalt abzugeben und dir Entlastung zu schaffen. Mir ist klar wie schwer das ist wenn das Bild nach außen stark sein soll, manchmal zeigt es aber mehr Mut und Stärke um Unterstützung zu bitten. Ihr seid beide Eltern.
Vielleicht solltest du mit deiner Thera einen Notfallplan für die Zeit um Weihnachten rum stricken, damit dich die therapiefreie Zeit nicht ausnockt. Niemand muss irgendwo alleine durch, das ist ja eine Ursache deine Überforderung mit.
Also ich möchte dich ermuntern andere um Unterstützung zu bitten, dir die im Alltag einzufordern. Die meisten Männer die ich kenne sind zb sehr dankbar wenn sie konkrete Aufgaben übertragen bekommen und helfen können.
Lg
aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, aufdeckend Arbeiten, auch wenn man nur an Themen kratzt ist solange alles drum herum im Alltag wackelt und man nur im funktionsmodus ist, der absolute Overkill.
Völlig sinnvoll wenn dein Körper dich dann mit wegbeamen da raus nimmt. Mehr wie Stabilisierung sollte nicht laufen, nicht von Seiten deiner Therapeutin aber auch nicht von deiner, auch nicht in Mails Themen anreisen.
Wenn es dir wirklich so schlecht geht wäre schon zu überlegen ob du erstmal medikamentöse Unterstützung brauchst (Antidepressiva) und auch Klinik wäre eine Option. Es gibt auch Tageskliniken. Die Frage ist halt was du deinen Kindern nützt wenn du irgendwann unter der Belastung zusammen klappst. Dann kannst du dir Ort und Zeit nicht mehr aussuchen.
Es wäre sicher auch gut dir Unterstützung zu holen, deinen Mann und Freunde einzuweihen, Aufgaben im Haushalt abzugeben und dir Entlastung zu schaffen. Mir ist klar wie schwer das ist wenn das Bild nach außen stark sein soll, manchmal zeigt es aber mehr Mut und Stärke um Unterstützung zu bitten. Ihr seid beide Eltern.
Vielleicht solltest du mit deiner Thera einen Notfallplan für die Zeit um Weihnachten rum stricken, damit dich die therapiefreie Zeit nicht ausnockt. Niemand muss irgendwo alleine durch, das ist ja eine Ursache deine Überforderung mit.
Also ich möchte dich ermuntern andere um Unterstützung zu bitten, dir die im Alltag einzufordern. Die meisten Männer die ich kenne sind zb sehr dankbar wenn sie konkrete Aufgaben übertragen bekommen und helfen können.
Lg
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Das hört sich ja nun alles andere als gut an.
Aber als jemand der auch den totalen Zusammenbruch durch Arbeit provoziert hat:
So lange du diesen selbstzerstörerischen Lebensstil betreibst kann dir keine Therapie helfen. Und dass diese körperlichen gesundheitlichen Probleme durch deine massive, langdauernde Überlastung zumindest mitangetrieben werden, das ist dir klar, oder?
Ganz klar, Kinder müssen versorgt werden. Aber alles andere. Ein Haus. Ein Job. Das ist es definitiv NICHT wert, sich dafür dauerhaft die Gesundheit zu ruinieren. Und ich kann dich nur warnen. Im Moment läufst du noch irgendwie auf dem Notstromaggregat. Aber das versagt bei dir ja nun auch langsam. Das gibt dann in auch mal komplett den Geist auf und dann wird nichts mehr gehen. Und DANN wird es ohne LANGEN Ausfall nicht mehr gehen.
Du kannst jetzt den strategischen und selbstbestimmten Ausstieg aus dem zu viel an Anforderungen machen, oder dein Körper wird es für dich auf die harte Tour machen.
Ich hab mich von meinem Totalzusammenbruch nie wieder so erholt dass an auch nur halbtags arbeiten zu denken wäre. Ich bin seit 10 Jahren berentet deswegen.
Willst du den Weg wirklich gehen?
Aber als jemand der auch den totalen Zusammenbruch durch Arbeit provoziert hat:
So lange du diesen selbstzerstörerischen Lebensstil betreibst kann dir keine Therapie helfen. Und dass diese körperlichen gesundheitlichen Probleme durch deine massive, langdauernde Überlastung zumindest mitangetrieben werden, das ist dir klar, oder?
Ganz klar, Kinder müssen versorgt werden. Aber alles andere. Ein Haus. Ein Job. Das ist es definitiv NICHT wert, sich dafür dauerhaft die Gesundheit zu ruinieren. Und ich kann dich nur warnen. Im Moment läufst du noch irgendwie auf dem Notstromaggregat. Aber das versagt bei dir ja nun auch langsam. Das gibt dann in auch mal komplett den Geist auf und dann wird nichts mehr gehen. Und DANN wird es ohne LANGEN Ausfall nicht mehr gehen.
Du kannst jetzt den strategischen und selbstbestimmten Ausstieg aus dem zu viel an Anforderungen machen, oder dein Körper wird es für dich auf die harte Tour machen.
Ich hab mich von meinem Totalzusammenbruch nie wieder so erholt dass an auch nur halbtags arbeiten zu denken wäre. Ich bin seit 10 Jahren berentet deswegen.
Willst du den Weg wirklich gehen?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ich hab auch Leute getroffen die den völlig überlastenden Lebensstil nicht aufgegeben haben und stattdessen dazu Antidepressiva etc geschluckt haben. Das geht auch nicht ewig gut. Und ich würde es NICHT empfehlen, das hat ja auch was von Selbstverletzung, sich völlig zu überfordern und dann mit Psychopharmaka quasi Doping zu betreiben damit man das "durchhält".
Ich fände es fahrlässig von einem Arzt hier ohne auf Lebensstiländerungen zu bestehen Psychopharmaka zu verschreiben.
Stimmt schon, aber manchmal braucht es Medikamente um überhaupt erst wieder mitwirkungsfähig zu werden. Gerade bei Depressionen sieht man irgendwann den Ausstieg gar nicht mehr weil die kognitive und emotionale Einengung zu weit fortgeschritten ist.
Wenn sich die Depression etwas abmildert ist es leichter wieder Ausgänge wahrzunehmen weil sich das Blickfeld wieder geweitet hat.
Wenn sich die Depression etwas abmildert ist es leichter wieder Ausgänge wahrzunehmen weil sich das Blickfeld wieder geweitet hat.
Danke für eure Antworten. Ja, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit sind und viele meiner physischen Beschwerden zum Teil auch mitangetrieben werden durch meine psychische Verfassung ist mir klar. Zum Teil gibt es aber auch ärztliche Diagnosen schwarz auf weiß. Ich habe auch mal meine Thera gefragt ob sie glaubt, dass meine immer schlechter werdenden Augen mit meiner immer schlechter werdenden psychischen Verfassung zusammenhängen könnten. Diesbzgl. war sie überfragt und meinte nur, sie hätte es bisher zumindest noch nie so erlebt. Ich sehe ja auch wirklich sehr schlecht seitdem ich Kind bin, sprich es wird sicher auch alles einen Grund haben. Dass es durch diverse Umstände noch alles getriggert wird ist aber sicher auch der Fall. Das sehe ich selbst auch so.
Ja ihr habt alle Recht. Ich nütze meinen Kindern nichts mehr, wenn ich dann wirklich zusammenklappe und nicht mehr selbst entscheiden kann wie ich meinen Zustand wieder hinbekomme. Aber es fällt so extrem schwer mein Level runter zu schrauben. In der Therapie geht es seit dem Start sehr viel darum wie ich meinen extremen Perfektionismus etwas drosseln kann. Natürlich kommen dann infolgedessen Fragen auf, woher dieser Perfektionismus kommt. Und dann landen wir schon wieder bei der Kindheit. Ist ein Kreislauf.
Meine Selbständigkeit ist unerwartet gut angelaufen und daher fällt es mir so extrem schwer nein zu sagen. Ich habe immer Sorge und Angst, dass dies sonst wieder schädlich für meinen Ruf sein könnte, wenn ich immer absage, weil ich nicht mehr hinbekomme. Und natürlich weiß ich, dass die Gesundheit bevor gehen muss. Ich schaffe es nur gerade nicht. Aufgeben war für mich noch nie drin und daher kämpfe ich halt. Immer und immer wieder.
Und Klinik kann ich mir wirklich überhaupt nicht vorstellen. Wenn das bekannt wird, und das wird es auf dem Land wo ich wohne auf alle Fälle, dann kann ich meinen Job (im Gesundheitsbereich) auf den Nagel hängen. Und das möchte ich wirklich nicht. Es muss ambulant funktionieren.
Freunde sind zum Teil eingeweiht, unterstützen können die mich aber auch schwer, da entweder so weit weg oder selber kleine Kinder zu Hause. Die Familie weiß kaum etwas wie es mir wirklich geht. Da stoße ich nur auf Unverständnis. Die Erfahrung habe ich schon gemacht mit einem anderen Familienangehörigen, welcher im Burnout landetet. Mein Mann hilft mir eh wo er kann. Aber diesbzlg. ist es halt auch so, wenn ich gerade ganz unten bin, macht er was er geht. Sobald es mir etwas besser geht, vergisst er wieder drauf. Und manchmal bin ich echt schon zu müde um um Hilfe zu bitten. Da bin ich halt schneller, wenn ich es gleich selbst erledige.
Naja hilft eh alles nichts. Eine Lösung muss her. So kann ich nicht weitermachen. Das ist mir klar. Antidepressiva habe ich auch schon überlegt, hat auch meine Thera schon mal gemeint (vor längerem), dass dies wahrscheinlich kein Fehler wäre um zumindest mal stabiler zu werden. Dann müsste ich nicht immer so extrem kämpfen. Aber da brauche ich jetzt auch nirgends mehr anklopfen. Und bis ich dann einen Termin wo bekomme, dauert dies sicher Wochen...
Über Weihnachten/Neujahr habe ich mir, bis auf einer kleinen Ausnahme, Urlaub eingeteilt. Sprich ich werde die Zeit hoffentlich auch etwas nutzen können um runter zu kommen. Therapiepause ist Gott sei Dank nur knapp zwei Wochen. Das schaffe ich hoffentlich. Ich glaube kaum, dass mir meine Thera anbietet, dass ich mich im Notfall melden dürfte. Abgesehen davon, weiß ich nicht ob ich das dann in Anspruch nehmen könnte. Naja Step by Step, irgendwie komme ich immer über die Runden...
Ja ihr habt alle Recht. Ich nütze meinen Kindern nichts mehr, wenn ich dann wirklich zusammenklappe und nicht mehr selbst entscheiden kann wie ich meinen Zustand wieder hinbekomme. Aber es fällt so extrem schwer mein Level runter zu schrauben. In der Therapie geht es seit dem Start sehr viel darum wie ich meinen extremen Perfektionismus etwas drosseln kann. Natürlich kommen dann infolgedessen Fragen auf, woher dieser Perfektionismus kommt. Und dann landen wir schon wieder bei der Kindheit. Ist ein Kreislauf.
Meine Selbständigkeit ist unerwartet gut angelaufen und daher fällt es mir so extrem schwer nein zu sagen. Ich habe immer Sorge und Angst, dass dies sonst wieder schädlich für meinen Ruf sein könnte, wenn ich immer absage, weil ich nicht mehr hinbekomme. Und natürlich weiß ich, dass die Gesundheit bevor gehen muss. Ich schaffe es nur gerade nicht. Aufgeben war für mich noch nie drin und daher kämpfe ich halt. Immer und immer wieder.
Und Klinik kann ich mir wirklich überhaupt nicht vorstellen. Wenn das bekannt wird, und das wird es auf dem Land wo ich wohne auf alle Fälle, dann kann ich meinen Job (im Gesundheitsbereich) auf den Nagel hängen. Und das möchte ich wirklich nicht. Es muss ambulant funktionieren.
Freunde sind zum Teil eingeweiht, unterstützen können die mich aber auch schwer, da entweder so weit weg oder selber kleine Kinder zu Hause. Die Familie weiß kaum etwas wie es mir wirklich geht. Da stoße ich nur auf Unverständnis. Die Erfahrung habe ich schon gemacht mit einem anderen Familienangehörigen, welcher im Burnout landetet. Mein Mann hilft mir eh wo er kann. Aber diesbzlg. ist es halt auch so, wenn ich gerade ganz unten bin, macht er was er geht. Sobald es mir etwas besser geht, vergisst er wieder drauf. Und manchmal bin ich echt schon zu müde um um Hilfe zu bitten. Da bin ich halt schneller, wenn ich es gleich selbst erledige.
Naja hilft eh alles nichts. Eine Lösung muss her. So kann ich nicht weitermachen. Das ist mir klar. Antidepressiva habe ich auch schon überlegt, hat auch meine Thera schon mal gemeint (vor längerem), dass dies wahrscheinlich kein Fehler wäre um zumindest mal stabiler zu werden. Dann müsste ich nicht immer so extrem kämpfen. Aber da brauche ich jetzt auch nirgends mehr anklopfen. Und bis ich dann einen Termin wo bekomme, dauert dies sicher Wochen...
Über Weihnachten/Neujahr habe ich mir, bis auf einer kleinen Ausnahme, Urlaub eingeteilt. Sprich ich werde die Zeit hoffentlich auch etwas nutzen können um runter zu kommen. Therapiepause ist Gott sei Dank nur knapp zwei Wochen. Das schaffe ich hoffentlich. Ich glaube kaum, dass mir meine Thera anbietet, dass ich mich im Notfall melden dürfte. Abgesehen davon, weiß ich nicht ob ich das dann in Anspruch nehmen könnte. Naja Step by Step, irgendwie komme ich immer über die Runden...
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- sporadischer Gast
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Liebe Betti,
dies ist mein allererster Beitrag in diesem Forum und ich hab jetzt den gesamten Thread gelesen und möchte dir ein paar Zeilen da lassen.
Ich erkenne viele Parallelen zu mir und meinem
Leben und vielleicht kann ich dir Mut machen. Auch ich hab drei Kinder, 3,1 und 6 Monate und ich war vor 4 Wochen an dem selben Punkt, wo du jetzt gerade bist- kurz vor der totalen Überforderung und dem Gefühl, es bricht alles auseinander. Vielleicht hilft dir das Niederschreiben ohne Abzuschicken an deine Therapeutin. Deine Beiträge haben mich sehr berührt und ich wünsche dir viel Kraft, bei dir zu bleiben.
dies ist mein allererster Beitrag in diesem Forum und ich hab jetzt den gesamten Thread gelesen und möchte dir ein paar Zeilen da lassen.
Ich erkenne viele Parallelen zu mir und meinem
Leben und vielleicht kann ich dir Mut machen. Auch ich hab drei Kinder, 3,1 und 6 Monate und ich war vor 4 Wochen an dem selben Punkt, wo du jetzt gerade bist- kurz vor der totalen Überforderung und dem Gefühl, es bricht alles auseinander. Vielleicht hilft dir das Niederschreiben ohne Abzuschicken an deine Therapeutin. Deine Beiträge haben mich sehr berührt und ich wünsche dir viel Kraft, bei dir zu bleiben.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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wie lange denkst du geht das noch so weiter ?Betti hat geschrieben: ↑Mi., 22.12.2021, 18:00 Und Klinik kann ich mir wirklich überhaupt nicht vorstellen. Wenn das bekannt wird, und das wird es auf dem Land wo ich wohne auf alle Fälle, dann kann ich meinen Job (im Gesundheitsbereich) auf den Nagel hängen. Und das möchte ich wirklich nicht. Es muss ambulant funktionieren.
Es gibt immer Gründe warum man meint man kann auf keinen Fall in eine Klinik.
Bitte schieb nicht andere vor, ich komme auch vom Land und auch da ist es heutzutage kein Problem mehr!
Komm weg von den Katastrophengedanken dass du dann deinen Job an den Nagel hängen kannst. Das wird nicht passieren, auch nicht in der tiefsten Provinz.
Willst du wirklich bis zum totalen Zusammenbruch warten?
Es wäre sicher leichter das vorher anzugehen, leichter und besser für dich, für deine Kinder, für dein Umfeld und auch für deinen Job
Ich komme auch vom Land, und wenn man hier mal ganz vorsichtig erwähnt, eine Therapie zu machen, dann kommt oft zurück: "Ich auch, ich sag das nur in der Regel keinem".
Und insbesondere Kollegen haben mir mit dem Wissen um meine Erkrankung ihre dann auch anvertraut. Es sind so viele die das betrifft. In meiner Branche sagt die Statistik das auch, aber man kennt sie nicht, diese Leute, weil es keinem auf der Stirn tätowiert ist und man selbst bei einem längeren Ausfall von mehreren Monaten normalerweise nicht daran denkt. Es gibt doch auch viele andere mögliche Erklärungen dafür.
Und insbesondere Kollegen haben mir mit dem Wissen um meine Erkrankung ihre dann auch anvertraut. Es sind so viele die das betrifft. In meiner Branche sagt die Statistik das auch, aber man kennt sie nicht, diese Leute, weil es keinem auf der Stirn tätowiert ist und man selbst bei einem längeren Ausfall von mehreren Monaten normalerweise nicht daran denkt. Es gibt doch auch viele andere mögliche Erklärungen dafür.
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