Corona - Der Thread zum Virus 7

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saffiatou
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 11:51

wenn es nur um Eigenverantwortung gehen würde, das ist es aber nicht, sondern ich trage in diesem Fall die Verantwortung für andere, denen ich durch mein Verhalten schädigen kann. Ich finde es geht um die Verantwortung unseren Mitbrügern gegenüber, die wir durch unser Verhalten schützen oder wie es manche eben nicht tun.
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leonidensucher
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 12:44

wusstet Ihr, dass alle mit einer schweren psychiatrischen Krankheit ( Schizophrenie, schwere Depression...) in Gruppe 2 der Impfpriorisierung liegen?

https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... ng-1829940
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Kellerkind
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 13:19

Ja, wusste ich. Hab ich aber nicht verstanden.

Obwohl das ziemlich zynisch klingen mag, aber diejengen, die wegen "schweren Depressionen" eh schon länger zuhause hocken, da man damit wohl kaum arbeitsfähig ist UND die Krankheit dann ja wohl auch schon länger hat (kommt ja nicht über Nacht!), die sind doch am wenigstens von dem Corona-Lockdown betroffen.
Anders allerdings, wenn jemand leichte bis mittlere Depressionen hat, jemand der noch unter Menschen geht und wo die Impfung durchaus Einfluss haben kann, ob es sich verschlechert oder nicht.

Bei ANGST-kranken macht es natürlich Sinn, wenn sie sich durch Angst vor Ansteckung noch mehr verschanzen würde. Und bei Schizophrenie? Na ja, wenn sie unter Betreuung stehen, dann vielleicht, aber ansonsten fällt mir nicht wirklich ein, wieso Menschen mit solchen Diagnosen bevorzugt werden sollen.

Ausser vielleicht wenn man davon ausgeht, dass diese Menschen regelmäßig in Therapie/zur Behandlung müssen, so wie andere (chronisch) Kranke ja auch. Aber das würde schon ein sehr idealisiertes Bild von unserem psychotherapeutischen System vorrausetzen. In einer ideale Welt vielleicht bekäme jeder den Therapeuten, die Diagnose und die Behanldung, die er braucht.Davon scheinen wir aber sehr weit entfernt. Und Therapie in Corona-Zeiten, das ist ja auch so ne Sache. Hatte im ersten Lockdown zwangsweise Video-Sitzungen. Bäh, no-way, nie wieder. Was für ein Murks! Gerade dann, wenn man es meisten gebraucht hätte..

Dennoch: so wirklich versehe ich nicht, wieso "schwer Depressive" bevorzugt werden sollen. Also MEHR als andere. Ich wurde neulich in Gruppe 4 eingestuft laut meiner Ärztin, trotz Autoimmunerkrankung. Das hat man davon, wenn man sich anstrengt, "stabil" zu bleiben, aber wenn man sich nur genug gehen lässt und jammert:... *zack*...Bevorzugung. Land der Jammerlappen.Hmmpf.

Wie findet man das z.B. als Alleinerziehende mit 3 Kids, die in Grundschule, KiTa und Mittelstufe Kids hat, nebenbei noch im Halbtagsjob das HarztIV-aufstockt, 30h die Woche bei Aldi an der Kasse sitzt, viel unter Menschen ist... aber die schwer Depressiven, die eh nur zuhause hocken, DIE werden bevorzugt?

Doch nichts für ungut: wenn genug Impfstoff da wäre, müsste man über so ein Nonsens ja gar nicht diskutieren. Der Hund lieg da sicherlich woanders begraben.
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leonidensucher
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 13:30

Ich habe es auch nicht ganz verstanden, warum das dann Gruppe 2 ist, wäre auch nie auf die Idee gekommen, dass das einen Einfluss hat - deshalb habe ich es hier gepostet, weil ich mir dachte " da kommt doch keiner von sich aus drauf".

Mein Rheuma hat auch keinen Einfluss auf die Priorisierung.

Jammerlappen: ich nenne es defizitorientiert, teile also Deine Meinung.
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luciabava
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 14:02

Kellerkind hat geschrieben: Sa., 17.04.2021, 13:19
... aber die schwer Depressiven, die eh nur zuhause hocken, DIE werden bevorzugt?
Also ich habe absolut keine Probleme, die Priorisierung von schwer psychisch Erkrankten in Gruppe 2 nachzuvollziehen, wenn ich darüber nur einmal kurz nachdenke.

Unter diesem Link findet ihr übrigens eine Stellungnahme inklusive ausführlicher Begründungen:

https://www.dgppn.de/presse/stellungnah ... vid19.html

Zitat:
"Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen infizieren sich deutlich häufiger mit COVID-19, zeigen einen schwereren Verlauf und haben ein höheres Sterberisiko als die Allgemeinbevölkerung."

Insofern sind sie z.B. Menschen mit Demenz gleichgestellt und außerdem geht es auch noch um die Häufung von schweren körperlichen Begleiterkrankungen bei psychisch schwer erkrankten Menschen, nochmals Zitat:

"Menschen mit Demenzen und anderen schweren psychischen Erkrankungen haben erwiesenermaßen ein erhöhtes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, an COVID-19 mit schwerem Verlauf zu erkranken und daran zu versterben (STIKO-Impfempfehlungen, DGPPN-Policy Brief). Somatische Begleiterkrankungen wie Übergewicht und Diabetes, unter denen schwer psychisch kranke Menschen besonders häufig leiden, erhöhen dieses Risiko weiter, ebenso wie prekäre Lebensverhältnisse, z. B. Obdachlosigkeit."

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Kellerkind
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 14:16

Hi, und danke für die Begründungen.
"Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen infizieren sich deutlich häufiger mit COVID-19, zeigen einen schwereren Verlauf und haben ein höheres Sterberisiko als die Allgemeinbevölkerung."
Und genau DEN Teil verstehe ich nicht. Soll das heißen, dass psychisch schwer depressive Menschen schlichtweg "keinen Sinn" in Hygiene-Vorschriften sehen und sich körperlich vernachlässigen, oder wie soll man das verstehen? Das würde ich schon für sehr harsches Vorurteil halten. Oder werden sie hier mit Menschen gleichgesetzt, die nicht selbstverantwortlich handeln können, z.B. eben Betreuung nötig haben bzw. das was man früher "Geschäftsunfähig" nannte?

Ist dies eine staatliche Unterstellung, dass... (provokant formuliert)... schwer Depressive alle Assis sind, die nich in der Lage sind, sich um die eigene Hygiene zu kümmern, an Vorschriften zu halten UND noch dazu in prekären Verhältnissen leben? *uff*

Irgendwie finde ich das sogar noch viel schlimmer als mein kleines Vorurteil, dass schwer Depressive zuhause hocken, denn...

...bei meinem Nicht-Verständnis gehe ich davon aus, dass ein schwer psychisch erkrankter Mensch vermulich eh arbeitsunfähig zuhause sitzt und wenig bis kaum Kontakte hat, und deswegen ja weniger gefährdet wäre sich anzustecken, oder?

Wenn Leute in Betreuung UNTERGEBRACHT sind, ist das natürlich was anderes. Das sehe ich absolut ein. Aber die generalisierte Gleichstellung mit Obdachlosen und Demenzkranken? Und geht es dabei WIRKLICH um den Schutz dieser Personen, oder... das scheint mir dabei eher der Fall(?)... um den Schutz des Umfeldes? Um die Fremdgefährdung, die durch all die verwahrlosten schwer psychisch erkrankten stattfindet? Die Ansteckungsgefahr die VON IHNEN ausgeht.

Je mehr ich darüber nachdenke, um so irritierter werde ich. Soll man da lachen oder weinen drüber? Mal an alle wegen psychisch Erkrankungen Erwerbsunfähigen: ist euch klar, wie der Staat euch sieht?

---

Anderer Punkt:

Dass sich starke seelische Erkrankungen vermutlich nicht so prickelnd auf das Immunssystem auswirken, kann ja irgendwo nachvollziehen, aber würde mich nun doch mal interessieren, wie es sich wissenschaftlich belegen lässt, dass aufgrund (!) von psychischen Erkrankungen das Riskio eines schweren Verlaufs erhöht ist?
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stern
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 14:19

Ich kann die Priorisierung schon längst nicht mehr so ernst nehmen, spätestens seit sie an so vielen Stellen ausgehebelt wurde.

Aber es bringt auch nichts, die Prio zu hinterfragen... höchstens könnte man klagen, was es vereinzelt auch gab.

Wenn es ein Kästchen gibt, in das man passt, kann man sich darauf berufen. Wichtig ist nur, dass man den Nachweis erbringt, der verlangt ist. Mein Impfzentrum beschreibt, was jeweils verlangt wird. Weil es ja verschiedene Gründe gibt.
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Lena
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 15:31

Wird hier wirklich in einem Psychotherapieforum so abwertend über die Impfpriorisierung von psychisch schwer erkrankten Menschen geschrieben?

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leonidensucher
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 15:33

Ein Diskurs, der ein eventuell empfindsam aufgenommenes Thema als Kern hat, ist nicht automatisierend " abwertend".

Bitte einfach nochmal lesen. Reflexhaftes Empören bringt nämlich niemanden etwas. Die Fragen von kellerkind sind absolut berechtigt.
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Lena
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 15:36

Die Fragen finde ich auch berechtigt. Aber das, was ich hier gelesen habe, fand ich in Teilen durchaus auch abwertend. Und dass das diskutiert wird und hinterfragt (wie die Priosierung von Bezugspersonen von Schwangeren z. B.), ist mir klar. Dass es ausgerechnet hier passiert, wundert mich einfach.
Mal blöd gesagt - die meisten von uns wissen doch, wie schrecklich eine schwere Depression (als Beispiel) ist. Ich neide das keinem. Und wenn sie sich impfen lassen dürfen, auch nicht.

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Kellerkind
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 15:40

Nein, nicht abwertend, sondern ich versuche es gerade wirklich nachzuvollziehen wieso psychisch Erkrankte mit Obdachlosen und Demenz-Erkrankten in einem Hut geworfen werden. Findest du das etwa gut? Dass psychisch Kranke von den Behörden so "verwahrlost" und "prekär" wie Obdachlose und so unmündig die Demenzkranke hingestellt werden? Per se?

Was anderes wäre es, wenn es um Heimbewohner geht, um psychische Kranke die unter Betreuung und/oder Unterbringung stehen. DAS könnte ich sehr wohl nachvollziehen. Oder wenn es darum geht, einer Verschlechterung entgegen zu wirken. Aber wieso soll denn um Himmels Willen die Ansteckungsgefahr beim jemanden, der arbeitsunfähig zuhause sitzt...(überspitzt gesagt) ... größer sein als bei Alleinerziehenden Berufstätigen? Ich.verstehe.es.nicht.


---

Natürlich kann man die Priorisierung (mittlerweile) nicht mehr wirklich ernstnehmen, ich versuche dennoch die dahinter stehende Begründung nachzuvollziehen, wie man damals, als man damit um die Ecke kam, auf so was kam?

Ich geb ja zu, ich hab bereits ein schlechtes Gewissen, davon auszugehen ("Vorurteil"), dass schwer Depressive arbeitsunfähig zu hause sind. Aber wenn DAS da, das oben Zitierte, die offizielle Begründung ist, finde ich das in der Tat noch viel, viel diskriminierender.

Man spinne den Gedankengang mal weiter:
Angenommen es wäre medienwirksamer publik, und man hat einen Schwer-Depressiven mit wenig Konakten, und diese WENIGEN Kontakte ziehen sich dann noch ZUSÄTZLICH zurück, weil ja der Staat/die Impfkompension behauptet, dass sie Risikogruppe sind wegen Verwahrlosung und preskären Situationen, sich häufiger anstecken und deshalb auch häufiger andere anstecken?!

Umgekehrt, mal von mir ausgehend: ich neige zu Depressionen und hab sehr viel Zeit und Mühe darin investiert, mir Resilenzen aufbauen: Sozialkontake, Sport, Hobbies, all dem kann ich nun kaum bis gar nicht mehr nachgehen. Weswegen ich immer sehr akut aufpassen muss, dass ich nicht wieder in die Depression rutsche oder aus einem leichten Schub kein schwerer wird. Es gab in den vergangenen 12 Monaten Zeiten, in denen eine Quarantäne buchstäblich eine suizidale Krise ausgelöst hätte. Ein Risiko, dass sich durch Impfen definitiv reduzieren ließe. Und ein Rattenschwanz mit sich zieht: denn ich war zwei, dreimal sehr kurz davor, mich wegen Depressionen wieder krank schreiben zu lassen, und wir wissen: da bleibt es nicht bei 2 Wochen.Dann fiele die Struktur noch weg, und bald schon mein ansonsten sicherer Arbeitsplatz, die Abwärtsspirale beginnt...

Gehört hier zwar nur bedingt hin, aber ich persönlich fühle mich vom psychotherapeutischen System rech im Stich gelassen. Ich bin wohl nicht krank genug... aber genau eben drum, so war es doch schon immer mi der Psychotherapie: sie greift erst, NACHDEM das Kind in den Brunnen gefallen ist.Eigenverantwortliches Vorbeugen? No chance! Getreu dem Motto. "Pfeiff, wenn du keine Luft mehr kriegst!". Nö. Ich bin berufstätig, es ist alles weggebrochen, was ich mir mühselig aufbaute, ich bin auch psychisch krank, aber,.... oh wunder...nicht krank genug. Ach, das ist doch dämlich!

Wobei es jeden gegönnt sei.Dass sei unumstritten.
Wie schon gesagt, das EIGENTLICHE Problem liegt ja ganz woanders, da ist die Impf-Priorisierung ja eh nur ein so kleiner Tropfen...
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Kellerkind
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 15:45

Nachtrag.

Ja, ich gebe zu, dass ich mitunter provokant formuliere, es ist dennoch nicht "abwertend" gemeint, sondern ein ernstgemeinte Diskussion.

Bei SUCHT-Kranken würde ich es auch sofor verstehen, dass die priorisiert werden. In welcher Gruppe sind die denn aufgeführt? Weiß das einer?
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Lena
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 15:45

Nein, nicht abwertend, sondern ich versuche es gerade wirklich nachzuvollziehen wieso psychisch Erkrankte mit Obdachlosen und Demenz-Erkrankten in einem Hut geworfen werden. Findest du das etwa gut? Dass psychisch Kranke von den Behörden so "verwahrlost" und "prekär" wie Obdachlose und so unmündig die Demenzkranke hingestellt werden? Per se?
Ich empfinde das nicht so, dass sie mit ihnen in "einen Hut geworfen" werden. Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen ich schwer depressiv war. Ja, ich war viel zuhause, aber ich war um jeden Kontakt froh, den ich haben konnte. Wenn ich Besuch bekommen konnte, wenn ich jemanden besuchen konnte, wenn ich es sogar geschafft habe, arbeiten zu gehen und unter Menschen zu sein. Ich war nicht verwahrlost und auch nicht unfähig am Leben teilzunehmen. Aber ich war schwer depressiv. Wenn ich mir vorstelle, dass in dieser Zeit die Pandemie begonnen hätte, wäre es für mich eine Katastrophe gewesen. Weil Homeoffice für mich wohl die Hölle geworden wäre und die letzten Kontakte entweder weggefallen wären oder zu einer zusätzlichen Angst vor Erkrankung geführt hätten. Dann wäre ich (ich spreche nur für mich) wohl wirklich sehr isoliert gewesen. Und als schwer depressiv hätte das böse ausgehen können. Wenn man die letzten Studienergebnisse der Stiftung Dt. Depressionshilfe liest, scheint das auch Realität und nicht nur in meinem Kopf zu sein. Daher freut es mich für jeden, der jetzt geimpft werden darf und vielleicht ein letztes Stück Lebensqualität dadurch für sich behalten kann oder ein Stück Sicherheit zurückgewinnt.
Meine Meinung.

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stern
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 15:53

Ich denke, man könnte jede Position hinterfragen.

Z.B. ist ein hohes Expositionsrisiko einer jungen und gesunden Person ein ganz anderes Risko als ein hohes Risko für einen schweren oder tödlichen Verlauf. Wird aber in der Verordnung vermixt. Wieso wurde Gruppe xy auch noch priorisiert? Selbst bei Autoimmunerkrankungen könnte man (je nach Art und Ausprägung sowie Behandlung wie Immunsuppression) noch Abstufungen treffen.

"Gerecht" fand ich die Kampagne schon nicht mehr, als von vielen Vordränglern berichtet wurde. Auch hier war schwupps die Klinik nebst Verwaltung durchgeimpft... während Krebskranke teils mit Klagen scheiterten oder Ältere sich isolierten.

Insofern: Falls es ein Kästchen gibt: Nutzen... und das Beste hoffen.
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leonidensucher
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Beitrag Sa., 17.04.2021, 16:08

aber die Depression hat Dich doch nicht mental so beeinträchtigt, dass du nicht mehr in der Lage warst, Dich an gültige Regeln zu halten wie zB AHA und Dich (was bei einer Depression eh schon lustig ist als Vorurteil) jedem mit Körperkontakt an ebenselbigen geworfen hast.

Ich will ja jetzt hier nicht die Diagnostikdebatte lostreten, aber Depression ist in erster Linie durch Antriebsarmut gekennzeichnet, etwas was so ziemlich konträr zu den durch die Impfung dann gerade geplanten Lockerungen läuft.

Mit einer derartigen Priorisierung stigmatisiert man psychisch Kranke (wie Kellerkind schrieb) oder, noch schlimmer, man reisst die Deutungshoheit an sich, gemäß dem Motto " wenn sie wieder Kaffee trinken dürfen, geht's ihnen auch wieder gut". Wir wissen beide, dass das nicht Kern einer Depression ist.

Ich könnte das nachvollziehen, wenn man explizit manische Phasen als Indikation zur Höhergruppierung definiert. Aber "schwere Depression" (also nicht mittel oder leicht, sondern " schwer"), die definiert wird wie folgt: (mit Hervorherbung von mir)

...Episoden, leidet der betroffene Patient unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität. Die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die Konzentration sind vermindert. Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten. Der Schlaf ist meist gestört, der Appetit vermindert. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt. Sogar bei der leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit vor. Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von sogenannten "somatischen" Symptomen begleitet werden, wie Interessenverlust oder Verlust der Freude, Früherwachen, Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit, Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust. Abhängig von Anzahl und Schwere der Symptome ist eine depressive Episode als leicht, mittelgradig oder schwer zu bezeichnen.

Aber wie Stern schon schrieb: es ist eh ein Witz, deshalb zucke ich mit den Schultern und denk mir: nehmt was ihr kriegen könnt als Bonus zum Höhergruppiertwerden - deshalb postete ich das ja auch ursprünglich hier. Weil, gerecht, ausgewogen, fair und transparent ist das nicht mehr.
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