Widerstand gegen Therapie
Naja, wenn du selbst nicht (genau) weißt, was du willst, wie soll das deine Therapeutin wissen und damit so umgehen, dass es für dich ok ist?
Schade, dass du so schlechte Vorstellungen von einem Klinikaufenthalt hast. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob deine Vorstellungen auf eigenen Erfahrungen oder bloß dem Hörensagen basieren (ich vermute, letzteres). Trotzdem kann ich dir nur versichern, es sind WELTEN zwischen den einzelnen Kliniken bzw. den unterschiedlichen Stationen. Und es geht nirgends darum, "sich zum Affen zu machen".
Auch das betreute Wohnen (v. a. in der eigenen Wohnung) schaut nicht so aus, dass du nach den Regeln der Betreuer dort tanzen musst. Man vereinbart, was man an konkreter Unterstützung braucht und bekommt da Hilfestellung in einer festgelegten Anzahl an Stunden in der Woche. Wie du diese Stunden nutzt, wird ja vorher vereinbart. Ob du mit den Betreuern in der Zeit quatschst, putzt, Behördengänge erledigst oder Papierkram machst, wird ja vorher geklärt.
Naja, bevor ich meine Therapeutin anschweige, würde ich ihr lieber was zum Lesen geben und schauen, welcher Dialog sich daraus entwickelt.
Übrigens ist ein Aufenthalt auf einer offenen Station WEIT weg von Bevormundung. Meiner Erfahrung nach gibt es dort auch keine Regeln, die man nicht im normalen Leben auch einhält (keine Gewalt gegen andere zum Beispiel). Welche "furchtbaren" Regeln befürchtest du denn? Was ist für dich Bevormundung? Dass du in einer Klinik z. B. auf dem Zimmer nicht rauchen dürftest? (Keine Ahnung, ob du rauchst).
Regeln gibt es immer und überall. So ist das nunmal im Zusammenleben von Lebewesen (wenn man mal von Pflanzen absieht).
Ich hab' den Eindruck, du möchtest "Therapie light". Ein bisschen drüber reden und sonst soll alles so bleiben, wie es ist? Mag sein, dass das bei manchen funktioniert. Oft aber auch nicht und die Therapie beeinflusst das ganze Leben und nicht nur den Teilbereich, den man selbst meint, beackern zu müssen.
Ich hab' hier mal ein paar Regeln, die mir so über den Weg gelaufen sind:
- nachts keine Wäsche waschen
- im Gebäude (der Klinik) nicht rauchen
- keine Gewalt gegen andere
- Zimmerlautstärke (Musik, TV, etc.) ab 22:00/23:00
Sind das schon Dinge, wo du dich "bevormundet" siehst? Übrigens hab' ich die Erfahrung gemacht, dass sowohl in den Kliniken als auch in den betreuten WGs, die Betreuer sehr kulant waren, wenn die Regeln (nicht von mir) doch mal verletzt wurden.
Schade, dass du so schlechte Vorstellungen von einem Klinikaufenthalt hast. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob deine Vorstellungen auf eigenen Erfahrungen oder bloß dem Hörensagen basieren (ich vermute, letzteres). Trotzdem kann ich dir nur versichern, es sind WELTEN zwischen den einzelnen Kliniken bzw. den unterschiedlichen Stationen. Und es geht nirgends darum, "sich zum Affen zu machen".
Auch das betreute Wohnen (v. a. in der eigenen Wohnung) schaut nicht so aus, dass du nach den Regeln der Betreuer dort tanzen musst. Man vereinbart, was man an konkreter Unterstützung braucht und bekommt da Hilfestellung in einer festgelegten Anzahl an Stunden in der Woche. Wie du diese Stunden nutzt, wird ja vorher vereinbart. Ob du mit den Betreuern in der Zeit quatschst, putzt, Behördengänge erledigst oder Papierkram machst, wird ja vorher geklärt.
Naja, bevor ich meine Therapeutin anschweige, würde ich ihr lieber was zum Lesen geben und schauen, welcher Dialog sich daraus entwickelt.
Übrigens ist ein Aufenthalt auf einer offenen Station WEIT weg von Bevormundung. Meiner Erfahrung nach gibt es dort auch keine Regeln, die man nicht im normalen Leben auch einhält (keine Gewalt gegen andere zum Beispiel). Welche "furchtbaren" Regeln befürchtest du denn? Was ist für dich Bevormundung? Dass du in einer Klinik z. B. auf dem Zimmer nicht rauchen dürftest? (Keine Ahnung, ob du rauchst).
Regeln gibt es immer und überall. So ist das nunmal im Zusammenleben von Lebewesen (wenn man mal von Pflanzen absieht).
Ich hab' den Eindruck, du möchtest "Therapie light". Ein bisschen drüber reden und sonst soll alles so bleiben, wie es ist? Mag sein, dass das bei manchen funktioniert. Oft aber auch nicht und die Therapie beeinflusst das ganze Leben und nicht nur den Teilbereich, den man selbst meint, beackern zu müssen.
Ich hab' hier mal ein paar Regeln, die mir so über den Weg gelaufen sind:
- nachts keine Wäsche waschen
- im Gebäude (der Klinik) nicht rauchen
- keine Gewalt gegen andere
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Sind das schon Dinge, wo du dich "bevormundet" siehst? Übrigens hab' ich die Erfahrung gemacht, dass sowohl in den Kliniken als auch in den betreuten WGs, die Betreuer sehr kulant waren, wenn die Regeln (nicht von mir) doch mal verletzt wurden.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
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Bevormundung beginnt für mich schon, wenn mir ein Therapeut (egal, ob in der Klinik oder ambulant) sagt, dass ich X denken würde und Behauptung Y aufstellt. Das kenne ich so auch von früheren Bekannten. Die haben mir genauso Behauptungen entgegengeschleudert und nich dadurch schachmatt gesetzt, ich war zu perplex, um etwas entgegnen zu können. Genauso machen es sämtliche Therapeuten, die ich kenne, auch die aktuelle.Coriolan hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 15:29 Übrigens ist ein Aufenthalt auf einer offenen Station WEIT weg von Bevormundung. Meiner Erfahrung nach gibt es dort auch keine Regeln, die man nicht im normalen Leben auch einhält (keine Gewalt gegen andere zum Beispiel). Welche "furchtbaren" Regeln befürchtest du denn? Was ist für dich Bevormundung? Dass du in einer Klinik z. B. auf dem Zimmer nicht rauchen dürftest? (Keine Ahnung, ob du rauchst).
Ich hab' den Eindruck, du möchtest "Therapie light". Ein bisschen drüber reden und sonst soll alles so bleiben, wie es ist? Mag sein, dass das bei manchen funktioniert. Oft aber auch nicht und die Therapie beeinflusst das ganze Leben und nicht nur den Teilbereich, den man selbst meint, beackern zu müssen.
Ich hab' hier mal ein paar Regeln, die mir so über den Weg gelaufen sind:
- nachts keine Wäsche waschen
- im Gebäude (der Klinik) nicht rauchen
- keine Gewalt gegen andere
- Zimmerlautstärke (Musik, TV, etc.) ab 22:00/23:00
Sind das schon Dinge, wo du dich "bevormundet" siehst? Übrigens hab' ich die Erfahrung gemacht, dass sowohl in den Kliniken als auch in den betreuten WGs, die Betreuer sehr kulant waren, wenn die Regeln (nicht von mir) doch mal verletzt wurden.
Ich lasse mir nicht vorschreiben, was an meinem Denken "falsch" ist und was nicht.
Therapie "light"? Ich möchte eine Therapie, in welcher der Therapeut mich mit Respekt behandelt und ich ihn. Kein wildes Herumspekulieren, sondern erst mal ergründen, was eigentlich angegangen werden muss. Hat sich meine Therapeutin je einen genauen Überblick verschaffen wollen? Nein. Gleich abgewürgt.
Ich möchte an sämtlichen Lebensbereichen arbeiten, aber nicht in einer Klinik oder ähnlichen Orten.
Nein, die Rahmenbedingungen sind für mich kein Problem. Aber das, was einem eine Klinik bietet, nein danke.
Zum Betreuten Wohnen, ich wüsste nicht einmal, wofür ich das brauchen sollte. Das hat die Therapeutin in den Raum geworfen. Ich meine, dass ich sehr wohl alleine leben könnte und dass einfach nur mein Selbstvertrauen gestärkt werden muss. Wobei sie das ja auch schön in den Boden tritt, so wie sie mich gegen die Wand drängt.
Fantasie, verlass' mich nie!
Wie sähe es denn für dich aus, wenn sie dich (in deinen Augen) "respektvoll" behandeln würde? Dass sie dir in allen Dingen Recht gibt?
Wenn dein Denken überall so "richtig" wäre - warum dann Therapie? Dann gäb's doch eigentlich auch keine Probleme, oder? Du müsstest nichts ändern, deine Gedanken nicht hinterfragen und alles wäre tutti, oder? Aber gerade dein Denken beeinflusst ja dein Handeln und irgendwo scheint da ja ein Fehler zu sein, oder?
Was ist daran nicht respektvoll, wenn die Therapeutin dein Denken hinterfragt? Das hat weder was mit respektlos noch mit Bevormundung zu tun. Es sei denn, sie pöbelt dich dabei an - aber das glaube ich jetzt weniger.
Wenn dein Denken überall so "richtig" wäre - warum dann Therapie? Dann gäb's doch eigentlich auch keine Probleme, oder? Du müsstest nichts ändern, deine Gedanken nicht hinterfragen und alles wäre tutti, oder? Aber gerade dein Denken beeinflusst ja dein Handeln und irgendwo scheint da ja ein Fehler zu sein, oder?
Was ist daran nicht respektvoll, wenn die Therapeutin dein Denken hinterfragt? Das hat weder was mit respektlos noch mit Bevormundung zu tun. Es sei denn, sie pöbelt dich dabei an - aber das glaube ich jetzt weniger.
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Ich sehe das ähnlich, ein Leben/eine Welt ohne Regeln - auch welche, die man sich nicht aussucht - gibt es nicht. Man muss sich immer an Regeln anpassen, die einem nicht behagen. Egal ob es um die Arbeitswelt, den Umgang mit Behörden oder eben auch Therapie geht.
Sich an keine Regeln halten müssen, das funktioniert nicht. Bevormundet wirst du aber nur in den seltensten Fällen, meist im Umgang mit Behörden. Die meisten Regeln, durch die wir uns eingeengt fühlen, hängen damit zusammen, dass wir etwas von anderen Menschen wollen und uns dann eben den dortigen Regeln anpassen müssen. Hartz IV zum Beispiel: Viele regen sich darüber auf, dass sie dort zu Dingen "gezwungen" werden. Ist aber nicht so. Jeder ist frei, nach weitgehend eigenen Regeln für sich selbst zu sorgen. Kann er das nicht und bittet die Solidargemeinschaft um Hilfe (nix anderes ist ein Hartz IV Antrag, im Gegensatz zum ALG ist der ja an keinerlei eigene Beitragszahlungen gebunden), dann muss er halt nach deren Regeln spielen. Genauso ist es in der Therapie. Es ist ja niemand gezwungen, ein bestimmtes Therapieangebot anzunehmen. Wenn du dich in die Behandlung deiner Therapeutin weiterhin begibst, dann wirst du damit leben müssen, dass nach ihrer fachlichen Einschätzung (egal ob diese Einschätzung jetzt richtig oder falsch ist) ihr für dich ein Klinikaufenthalt angebracht erscheint und sie das auch dir gegenüber äußert.
Von uns kann keiner einschätzen, ob sie damit Recht hat oder nicht. Die Tatsache allein, dass du das nicht willst oder dir nicht vorstellen kannst, ist noch kein Beleg dafür, dass ihre Einschätzung falsch ist. Es kommt öfter mal vor, dass Patienten andere Dinge wollen, als aus therapeutischer Sicht gut für sie wäre. Es kann aber natürlich auch keiner sagen, ob sie dir zu Recht einen Klinikaufenthalt nahe legt, dafür kennt dich hier keiner gut genug, zumal du auch nicht gerade viel Einblick darin gibst, worin deine Problematik eigentlich besteht (musst du auch nicht, aber dann kann halt auch keiner viel dazu sagen). Mir kommt es hier im Thread jedenfalls so vor, dass alle irgendwie fleißig im trüben fischen, in dem Wunsch, dir zu helfen, aber für dich irgendwie nie was wirklich passendes dabei ist - fast so, wie bei deiner Therapeutin...
Dabei ist die Lösung ganz einfach: Niemand zwingt dich, mit dieser Therapeutin zu arbeiten. Du kannst dir auch eine andere suchen, die mehr deinen Erwartungen entspricht. Du kannst auch ganz auf Therapie verzichten. Aber fortwährend eine Fachperson aufsuchen und dann ihre fachliche Meinung nicht hören wollen, weil sie dir nicht ins Konzept passt, erscheint mir auf Dauer wenig sinnvoll. Entweder du lebst damit, dass sie das Thema Klinik anders beurteilt als du (zwingen hinzugehen, kann sie dich ja nicht) oder du gehst halt nicht mehr hin. Ist doch eigentlich gar nicht so schwer.
Sich an keine Regeln halten müssen, das funktioniert nicht. Bevormundet wirst du aber nur in den seltensten Fällen, meist im Umgang mit Behörden. Die meisten Regeln, durch die wir uns eingeengt fühlen, hängen damit zusammen, dass wir etwas von anderen Menschen wollen und uns dann eben den dortigen Regeln anpassen müssen. Hartz IV zum Beispiel: Viele regen sich darüber auf, dass sie dort zu Dingen "gezwungen" werden. Ist aber nicht so. Jeder ist frei, nach weitgehend eigenen Regeln für sich selbst zu sorgen. Kann er das nicht und bittet die Solidargemeinschaft um Hilfe (nix anderes ist ein Hartz IV Antrag, im Gegensatz zum ALG ist der ja an keinerlei eigene Beitragszahlungen gebunden), dann muss er halt nach deren Regeln spielen. Genauso ist es in der Therapie. Es ist ja niemand gezwungen, ein bestimmtes Therapieangebot anzunehmen. Wenn du dich in die Behandlung deiner Therapeutin weiterhin begibst, dann wirst du damit leben müssen, dass nach ihrer fachlichen Einschätzung (egal ob diese Einschätzung jetzt richtig oder falsch ist) ihr für dich ein Klinikaufenthalt angebracht erscheint und sie das auch dir gegenüber äußert.
Von uns kann keiner einschätzen, ob sie damit Recht hat oder nicht. Die Tatsache allein, dass du das nicht willst oder dir nicht vorstellen kannst, ist noch kein Beleg dafür, dass ihre Einschätzung falsch ist. Es kommt öfter mal vor, dass Patienten andere Dinge wollen, als aus therapeutischer Sicht gut für sie wäre. Es kann aber natürlich auch keiner sagen, ob sie dir zu Recht einen Klinikaufenthalt nahe legt, dafür kennt dich hier keiner gut genug, zumal du auch nicht gerade viel Einblick darin gibst, worin deine Problematik eigentlich besteht (musst du auch nicht, aber dann kann halt auch keiner viel dazu sagen). Mir kommt es hier im Thread jedenfalls so vor, dass alle irgendwie fleißig im trüben fischen, in dem Wunsch, dir zu helfen, aber für dich irgendwie nie was wirklich passendes dabei ist - fast so, wie bei deiner Therapeutin...
Dabei ist die Lösung ganz einfach: Niemand zwingt dich, mit dieser Therapeutin zu arbeiten. Du kannst dir auch eine andere suchen, die mehr deinen Erwartungen entspricht. Du kannst auch ganz auf Therapie verzichten. Aber fortwährend eine Fachperson aufsuchen und dann ihre fachliche Meinung nicht hören wollen, weil sie dir nicht ins Konzept passt, erscheint mir auf Dauer wenig sinnvoll. Entweder du lebst damit, dass sie das Thema Klinik anders beurteilt als du (zwingen hinzugehen, kann sie dich ja nicht) oder du gehst halt nicht mehr hin. Ist doch eigentlich gar nicht so schwer.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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Dass alle im Trüben fischen... Ja, das Gefühl habe ich auch, auch bei der Therapie. Reden ist zwecklos, ich schmetterte sowieso alles ab.spirit-cologne hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 16:02 Von uns kann keiner einschätzen, ob sie damit Recht hat oder nicht. Die Tatsache allein, dass du das nicht willst oder dir nicht vorstellen kannst, ist noch kein Beleg dafür, dass ihre Einschätzung falsch ist. Es kommt öfter mal vor, dass Patienten andere Dinge wollen, als aus therapeutischer Sicht gut für sie wäre. Es kann aber natürlich auch keiner sagen, ob sie dir zu Recht einen Klinikaufenthalt nahe legt, dafür kennt dich hier keiner gut genug, zumal du auch nicht gerade viel Einblick darin gibst, worin deine Problematik eigentlich besteht (musst du auch nicht, aber dann kann halt auch keiner viel dazu sagen). Mir kommt es hier im Thread jedenfalls so vor, dass alle irgendwie fleißig im trüben fischen, in dem Wunsch, dir zu helfen, aber für dich irgendwie nie was wirklich passendes dabei ist - fast so, wie bei deiner Therapeutin...
Dabei ist die Lösung ganz einfach: Niemand zwingt dich, mit dieser Therapeutin zu arbeiten. Du kannst dir auch eine andere suchen, die mehr deinen Erwartungen entspricht. Du kannst auch ganz auf Therapie verzichten. Aber fortwährend eine Fachperson aufsuchen und dann ihre fachliche Meinung nicht hören wollen, weil sie dir nicht ins Konzept passt, erscheint mir auf Dauer wenig sinnvoll. Entweder du lebst damit, dass sie das Thema Klinik anders beurteilt als du (zwingen hinzugehen, kann sie dich ja nicht) oder du gehst halt nicht mehr hin. Ist doch eigentlich gar nicht so schwer.
Warum? Nicht bereit für eine Therapie? Keine Ahnung. Für mich selbst ist das auch anstrengend und ich weiß nicht, was ich damit machen soll.
Wenn man keine Entscheidungen treffen kann, dann ist das Ganze schon deutlich schwerer.
Gehe ich nicht mehr in Therapie, kann ich nirgendwo mehr Dampf ablassen. Es könnte aber auch so sein, dass ich auf einmal freier bin. Das weiß niemand.
Gehe ich weiterhin zu ihr, wird mein Umfeld weiterhin dadurch strapaziert und ich selbst auch. Aber ich kann Dampf ablassen. Und neuen aufbauen.
Wenn du schon kurz von der Problematik sprichst... Das ist genauso trüb. Es gibt lauter kleine Einzelteile, die nicht passen, aber ich verstehe nicht, warum, wieso, weshalb. Wenn man mich fragt, was mein Problem ist, dann kann ich einen langen Roman schildern, aber nichts kurz runterbrechen. Deshalb mein Verdacht, dass ich in Wirklichkeit gar kein Problem habe oder Aufmerksamkeit will. Aber wenn ich selbst in trübem Gewässer sitze, kann ich nicht arg viel mehr als andere sagen.
Fantasie, verlass' mich nie!
Respektvoll - jeder hört sich gegenseitig zu, lässt den anderen ausreden, es wird sachlich und nicht emotional befeuert geredet, kein Diskutieren.Coriolan hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 15:57 Wie sähe es denn für dich aus, wenn sie dich (in deinen Augen) "respektvoll" behandeln würde? Dass sie dir in allen Dingen Recht gibt?
Wenn dein Denken überall so "richtig" wäre - warum dann Therapie? Dann gäb's doch eigentlich auch keine Probleme, oder? Du müsstest nichts ändern, deine Gedanken nicht hinterfragen und alles wäre tutti, oder? Aber gerade dein Denken beeinflusst ja dein Handeln und irgendwo scheint da ja ein Fehler zu sein, oder?
Was ist daran nicht respektvoll, wenn die Therapeutin dein Denken hinterfragt? Das hat weder was mit respektlos noch mit Bevormundung zu tun. Es sei denn, sie pöbelt dich dabei an - aber das glaube ich jetzt weniger.
Wobei ich mir dabei selber auch an die Nase fassen muss.
Du bringst mich gerade auf etwas.
Du sagst "wenn dein Denken überall so 'richtig' wäre".
Ich sehe auch keine Schuld bei mir, sondern lediglich im Außen.
Andere machen mich fertig? Die sind schuld.
Ich sauge die Emotionen meiner Umgebung auf? Deren Schuld.
Mir passiert etwas Schlimmes? Die Schuld des Schicksals.
Und so weiter.
Ich will von ihr die Bestätigung, dass das Leben und die Welt schlecht ist und ich möchte von ihr hören, wie ich die Welt ändern kann.
Ha, man macht hier also doch tiefere Entdeckungen als in der Therapie. Danke.
Fantasie, verlass' mich nie!
Für mich hört sich das sehr nach Wasch mich, aber mach mich nicht nass! an.
Ich finde es jetzt nicht verwunderlich, dass die Therapeutin nach dem, was du ihr zu deinen Ausnahmezuständen erzählst, zu der Einschätzung kommen könnte, dass vielleicht ein Klinikaufenthalt sinnvoll wäre.
Wenn deine Ausnahmezustände wirklich so extrem ist wie es deine Beschreibungen nahelegen - was hast du dann davon, wenn du den Kopf weiter in den Sand steckst und die Augen vor der Realität verschließt, die da lautet: Ja, du hast psychische Probleme und da braucht man manchmal Hilfe und manchmal auch intensivere Hilfe als es eine ambulante Therapie leistet. Was hast du davon, so zu tun, als gäbe es die Probleme nicht? Was hast du davon, vor der Realität davon zu laufen?
Oder das alles ist nicht so extrem und du dramatisierst in deinen Erzählungen (was ja noch nichtmal bewusst passieren muss) - und das deutest du ja auch irgendwie an - da würde ich mir an deiner Stelle die Frage stellen, was du damit vielleicht erreichen willst - und ob das wirklich der richtige Weg ist: Aufmerksamkeit? Eine Therapeutin, die endlich so handelt, wie du es dir von ihr wünschst? "Bemuttert" werden?
So isoliert wie in der grauen Theorie läuft das leider nicht. Veränderung passiert im Kontakt. Und zwar im Kontakt mit anderen Menschen. Weil du anfangen musst, die Dinge anders zu machen, und zwar nicht nur allein mit dir ausmachen, sondern auch im sozialen Kontext, mit anderen...
Das haut mir meine Therapeutin auch immer wieder um die Ohren und das kommt auch nicht immer gut an. Aber ich fürchte, sie hat damit trotzdem Recht...
Wenn du wirklich an deiner Situation was ändern willst, wenn du wirklich willst, dass sich etwas zum Besseren verändert, dann musst du auch mal anfangen, selbst was zu tun, dich wirklich mit deinem Gegenüber auseinander zu setzen und nicht beleidigt in der Ecke zu hocken, weil die Therapeutin nicht bereit ist, nach deiner Pfeife und deinen Regeln zu tanzen. Ja, das tut weh, das ist unbequem und ja, dazu gehört auch, dass die Therapeutin dich und deine Denkweise mal herausfordert.
Wenn das in deinen Augen zu viel verlangt ist und eine Zumutung ist, dann wird dir wahrscheinlich diese Therapie (und wahrscheinlich auch jede andere Therapie bei anderen Therapeuten) nix bringen.
Ich finde es jetzt nicht verwunderlich, dass die Therapeutin nach dem, was du ihr zu deinen Ausnahmezuständen erzählst, zu der Einschätzung kommen könnte, dass vielleicht ein Klinikaufenthalt sinnvoll wäre.
Wenn deine Ausnahmezustände wirklich so extrem ist wie es deine Beschreibungen nahelegen - was hast du dann davon, wenn du den Kopf weiter in den Sand steckst und die Augen vor der Realität verschließt, die da lautet: Ja, du hast psychische Probleme und da braucht man manchmal Hilfe und manchmal auch intensivere Hilfe als es eine ambulante Therapie leistet. Was hast du davon, so zu tun, als gäbe es die Probleme nicht? Was hast du davon, vor der Realität davon zu laufen?
Oder das alles ist nicht so extrem und du dramatisierst in deinen Erzählungen (was ja noch nichtmal bewusst passieren muss) - und das deutest du ja auch irgendwie an - da würde ich mir an deiner Stelle die Frage stellen, was du damit vielleicht erreichen willst - und ob das wirklich der richtige Weg ist: Aufmerksamkeit? Eine Therapeutin, die endlich so handelt, wie du es dir von ihr wünschst? "Bemuttert" werden?
Yo, und "I am a rock" von Simon & Garfunkel ist dein Lieblingslied, oder?
So isoliert wie in der grauen Theorie läuft das leider nicht. Veränderung passiert im Kontakt. Und zwar im Kontakt mit anderen Menschen. Weil du anfangen musst, die Dinge anders zu machen, und zwar nicht nur allein mit dir ausmachen, sondern auch im sozialen Kontext, mit anderen...
Das haut mir meine Therapeutin auch immer wieder um die Ohren und das kommt auch nicht immer gut an. Aber ich fürchte, sie hat damit trotzdem Recht...
Wenn du wirklich an deiner Situation was ändern willst, wenn du wirklich willst, dass sich etwas zum Besseren verändert, dann musst du auch mal anfangen, selbst was zu tun, dich wirklich mit deinem Gegenüber auseinander zu setzen und nicht beleidigt in der Ecke zu hocken, weil die Therapeutin nicht bereit ist, nach deiner Pfeife und deinen Regeln zu tanzen. Ja, das tut weh, das ist unbequem und ja, dazu gehört auch, dass die Therapeutin dich und deine Denkweise mal herausfordert.
Wenn das in deinen Augen zu viel verlangt ist und eine Zumutung ist, dann wird dir wahrscheinlich diese Therapie (und wahrscheinlich auch jede andere Therapie bei anderen Therapeuten) nix bringen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Sorry, bad news:
Die Welt mag zwar schlecht sein (aber auch wiederum nicht soooo schlecht), aber du wirst die Welt um dich herum nicht ändern können.
Du kannst - wie wir alle - nur bei dir selbst anfangen.
Und wenn du deswegen sauer auf die Therapeutin bist, weil sie dir die Wahrheit sagt...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Ich bin mir jetzt nicht so sicher, inwiefern dein letzter Post jetzt ironisch/sarkastisch gemeint ist. Das ist für mich jetzt grad schwer rauszulesen.
Lässt dich deine Therapeutin nicht ausreden? Ab wann wird ein Dialog für dich eine Diskussion? Wie soll sie "emotional nicht befeuern"? Willst du überhaupt einen Dialog oder einen Monolog, bei dem du dich einfach ausko... kannst und dein Gegenüber streichelt dir über's Köpfchen und sagt dir, wie besch... das Leben und die Welt sind? (Ja, ist jetzt auch etwas überspitzt formuliert). Was hast du davon, wenn sie genau das täte?
Die Welt ist wie sie ist - wir werden sie mit unseren Möglichkeiten nur begrenzt ändern können. Daran können wir uns täglich reiben und drüber jammern oder eben versuchen, unseren Platz dort zu finden. Wo auch immer der sein mag. Das einzige, was wir aber ändern können sind unsere Denk- und Verhaltensweisen.
Du bist ja in Therapie gegangen, weil du irgendein Problem hattest/hast, dass du mit deinen Strategien bisher offenbar nicht lösen konntest. Jetzt sagt deine Therapeutin sinngemäß: Dann müssen wir die Strategien ändern (= was anderes ausprobieren) und du sagst: Nö - meine Strategien sind doch richtig. Das ist das, was ich sinngemäß oben ja schon schrieb.
Vielleicht ist es für dich nicht die richtige Therapeutin. Nicht der richtige Zeitpunkt. Oder, oder, oder. Keine Ahnung. Vielleicht ist der Leidensdruck nicht (hoch) genug, um dich drauf einlassen zu können, auch mal was anderes auszuprobieren, was dich weiterbringen könnte.
Dampf ablassen kannst du sicher auch anders.
Lässt dich deine Therapeutin nicht ausreden? Ab wann wird ein Dialog für dich eine Diskussion? Wie soll sie "emotional nicht befeuern"? Willst du überhaupt einen Dialog oder einen Monolog, bei dem du dich einfach ausko... kannst und dein Gegenüber streichelt dir über's Köpfchen und sagt dir, wie besch... das Leben und die Welt sind? (Ja, ist jetzt auch etwas überspitzt formuliert). Was hast du davon, wenn sie genau das täte?
Die Welt ist wie sie ist - wir werden sie mit unseren Möglichkeiten nur begrenzt ändern können. Daran können wir uns täglich reiben und drüber jammern oder eben versuchen, unseren Platz dort zu finden. Wo auch immer der sein mag. Das einzige, was wir aber ändern können sind unsere Denk- und Verhaltensweisen.
Du bist ja in Therapie gegangen, weil du irgendein Problem hattest/hast, dass du mit deinen Strategien bisher offenbar nicht lösen konntest. Jetzt sagt deine Therapeutin sinngemäß: Dann müssen wir die Strategien ändern (= was anderes ausprobieren) und du sagst: Nö - meine Strategien sind doch richtig. Das ist das, was ich sinngemäß oben ja schon schrieb.
Vielleicht ist es für dich nicht die richtige Therapeutin. Nicht der richtige Zeitpunkt. Oder, oder, oder. Keine Ahnung. Vielleicht ist der Leidensdruck nicht (hoch) genug, um dich drauf einlassen zu können, auch mal was anderes auszuprobieren, was dich weiterbringen könnte.
Dampf ablassen kannst du sicher auch anders.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
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Ich glaube nicht, dass du hier tiefere Erkenntnisse generierst als in Therapie. Mir scheint du nimmst nur das was deine Thera dir vermittelt nicht ernst. Ist dann allerdings das Gegenteil von respektvoll. Du hast deine eigenen Vorstellungen von der Art wie sie dir gegenüber treten und was sie sagen soll (dich als Opfer sehen) und dem entspricht sie nicht - das macht es kompliziert für euch beide.
Wie soll denn die Therapie funktionieren, wenn du dich gar nicht auf deine Thera einlässt? Da kann ich schon verstehen, wenn du mal wieder ihre Worte ablehnst, dass sie deinen Kritiker heranzieht. Was würdest du an ihrer Stelle mit dir als Patientin machen - wenn du selbst viel eher zu wissen scheinst was richtig ist, dennoch aber weiterhin mit deinen Problemen belastet bist?
Das du den Klinikaufenthalt ablehnst finde ich jetzt nicht schlimm - auch wenn es eine weitere Hilfsmöglichkeit wäre - das ist für viele Patienten nichts. Aber in der Therapie dich auf die Therapeutin einzulassen, wäre doch mal ein guter Anfang.
Übrigens sind in der VT die Faktoren Gedanken, Handlung, Körper und Gefühle Elemente, die sich gegenseitig beeinflussen (sicher auch in anderen Verfahren, aber in der VT wird damit speziell gearbeitet). Wenn du dich gedanklich dauerhaft als Opfer anderer (bzw aller) Menschen siehst, dann beeinflusst dies natürlich auch deine Gefühle allen Menschen gegenüber - was natürlich falsch ist, denn nicht alle Menschen wollen dich zum Opfer machen. Dies führt unweigerlich zu Konflikten mit anderen, deren Verursachung aber bei Dir liegt.
In Therapie geht es ua darum an den eigenen Anteilen dieser Konflikte zu arbeiten.
Wie soll denn die Therapie funktionieren, wenn du dich gar nicht auf deine Thera einlässt? Da kann ich schon verstehen, wenn du mal wieder ihre Worte ablehnst, dass sie deinen Kritiker heranzieht. Was würdest du an ihrer Stelle mit dir als Patientin machen - wenn du selbst viel eher zu wissen scheinst was richtig ist, dennoch aber weiterhin mit deinen Problemen belastet bist?
Das du den Klinikaufenthalt ablehnst finde ich jetzt nicht schlimm - auch wenn es eine weitere Hilfsmöglichkeit wäre - das ist für viele Patienten nichts. Aber in der Therapie dich auf die Therapeutin einzulassen, wäre doch mal ein guter Anfang.
Übrigens sind in der VT die Faktoren Gedanken, Handlung, Körper und Gefühle Elemente, die sich gegenseitig beeinflussen (sicher auch in anderen Verfahren, aber in der VT wird damit speziell gearbeitet). Wenn du dich gedanklich dauerhaft als Opfer anderer (bzw aller) Menschen siehst, dann beeinflusst dies natürlich auch deine Gefühle allen Menschen gegenüber - was natürlich falsch ist, denn nicht alle Menschen wollen dich zum Opfer machen. Dies führt unweigerlich zu Konflikten mit anderen, deren Verursachung aber bei Dir liegt.
In Therapie geht es ua darum an den eigenen Anteilen dieser Konflikte zu arbeiten.
Das kann ich nicht genau beurteilen. Ich kenne das auch noch nicht lange, dass es Ausnahmezustände gibt. Das hat mit der Therapie begonnen. Vorher hatte ich andere Probleme, da waren die Dinge gleichmäßig schlecht. Ich konnte genau sagen, was schieflief.lisbeth hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 16:47 Wenn deine Ausnahmezustände wirklich so extrem ist wie es deine Beschreibungen nahelegen - was hast du dann davon, wenn du den Kopf weiter in den Sand steckst und die Augen vor der Realität verschließt, die da lautet: Ja, du hast psychische Probleme und da braucht man manchmal Hilfe und manchmal auch intensivere Hilfe als es eine ambulante Therapie leistet. Was hast du davon, so zu tun, als gäbe es die Probleme nicht? Was hast du davon, vor der Realität davon zu laufen?
Oder das alles ist nicht so extrem und du dramatisierst in deinen Erzählungen (was ja noch nichtmal bewusst passieren muss) - und das deutest du ja auch irgendwie an - da würde ich mir an deiner Stelle die Frage stellen, was du damit vielleicht erreichen willst - und ob das wirklich der richtige Weg ist: Aufmerksamkeit? Eine Therapeutin, die endlich so handelt, wie du es dir von ihr wünschst? "Bemuttert" werden?
Aber das muss nicht zwangsläufig mit der Therapie zusammenhängen, die hat nämlich mit Beginn einer enormen Lebensänderung begonnen, diese Umstände können genauso Auslöser gewesen sein.
Was ich weiß ist, dass sie schlimm sind. Aber ob berechtigt oder ob ich mich für Aufmerksamkeit hochschaukle, das weiß ich nicht.
Fantasie, verlass' mich nie!
Mein Post war sehr ehrlich gemeint. Ich habe mich ernsthaft für meine Erkenntnis bedankt.Coriolan hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 16:52 Ich bin mir jetzt nicht so sicher, inwiefern dein letzter Post jetzt ironisch/sarkastisch gemeint ist.
Lässt dich deine Therapeutin nicht ausreden? Ab wann wird ein Dialog für dich eine Diskussion? Wie soll sie "emotional nicht befeuern"? Willst du überhaupt einen Dialog oder einen Monolog, bei dem du dich einfach ausko... kannst und dein Gegenüber streichelt dir über's Köpfchen und sagt dir, wie besch... das Leben und die Welt sind?
Du bist ja in Therapie gegangen, weil du irgendein Problem hattest/hast, dass du mit deinen Strategien bisher offenbar nicht lösen konntest. Jetzt sagt deine Therapeutin sinngemäß: Dann müssen wir die Strategien ändern (= was anderes ausprobieren) und du sagst: Nö - meine Strategien sind doch richtig. Das ist das, was ich sinngemäß oben ja schon schrieb.
Das letzte Mal wollte sie eine Unterhaltung mit dem Kritiker führen. Dirigierte mich dann auf den Stuhl des Kritikers, obwohl ich nicht mal aus dessen Sicht sprach. Ich war dort und wollte einfach nur wissen, wie ich die zu dem Zeitpunkt vorhandene Leere in mir füllen konnte, aber sie ging nicht darauf ein und bestand darauf, dass ich den Kritiker heraushole, obwohl ich ihn nicht fühlen konnte. Das musste ich ihr ewig erklären und trotzdem hat sie es nicht verstanden. Irgendwann kam dann noch ein Stuhl dazu und dann habe ich gefragt, was ich denn bitte machen soll, wenn es mir schlecht geht. Klinik.
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Für sie ist inzwischen alles der Kritiker und ich erwarte bei jedem Wort, dass sie von einer Klinik spricht.
Es wird zu einer Diskussion, wenn sie Behauptungen aufstellt ("das ist der Kritiker"), welche nicht stimmen und die ich einfach nur richtig stellen möchte. Wenn ich dann ruhig und sachlich antworte, dass meine Aussage nichts mit dem Kritiker zu tun hat, dann sagt sie, dass das auch der Kritiker sei und oh, der sei ja so stark und der wolle mit ihr diskutieren. Nein. Ich wollte einfach nur sagen, dass nicht jedes Wort, das ich sage, vom Kritiker kommt und dass das in dem Moment auch nicht das war, was ich gebraucht hätte.
In der Stunde wollte ich eine verständnisvolle Person vor mir haben, der ich meine Gedanken anvertrauen konnte und die mir dann hilft, diese zu sortieren, Licht ins Dunkel bringt... Nicht mit dem Feuerzeug in die Scheune geht.
Fantasie, verlass' mich nie!
Zu Anfang habe ich mich völlig auf sie eingelassen, das hat sie selbst gesagt. Die Frustration kam, als sie mich in der ersten Krise sitzen ließ. Das war ein Ereignis, über das wir seit Wochen im Voraus gesprochen hatten und trotzdem halfen sie mir nicht bei der Bearbeitung. Immer nur "spannend", mehr Kommentare gab es nicht dazu. Stellt euch vor, ihr hättet euer ganzes Leben wie eine Lüge gelebt, ohne es zu wissen und dann erfahrt ihr die Wahrheit. Das muss man doch verarbeiten?peppermint patty hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 16:55 Wie soll denn die Therapie funktionieren, wenn du dich gar nicht auf deine Thera einlässt? Da kann ich schon verstehen, wenn du mal wieder ihre Worte ablehnst, dass sie deinen Kritiker heranzieht. Was würdest du an ihrer Stelle mit dir als Patientin machen - wenn du selbst viel eher zu wissen scheinst was richtig ist, dennoch aber weiterhin mit deinen Problemen belastet bist?
Wenn du dich gedanklich dauerhaft als Opfer anderer (bzw aller) Menschen siehst, dann beeinflusst dies natürlich auch deine Gefühle allen Menschen gegenüber - was natürlich falsch ist, denn nicht alle Menschen wollen dich zum Opfer machen. Dies führt unweigerlich zu Konflikten mit anderen, deren Verursachung aber bei Dir liegt.
In Therapie geht es ua darum an den eigenen Anteilen dieser Konflikte zu arbeiten.
Ich glaube, dieser Vergleich kommt der damaligen Situation noch am nächsten.
Ich war mein Leben lang wiederholt Opfer. Ich hatte nie Gelegenheit, auch nur eines dieser Erlebnisse zu verarbeiten. Ist es dann nicht normal, dass ich mich weiterhin als Opfer erlebe?
Ja, jeder trägt selbst dazu bei. Aber besonders bei Kindern sieht die Sache noch etwas anders aus. Kinder sind noch leicht formbar und müssen sich finden. Wenn schon ein kleines Kind zum Opfer wird, dann war das ein unglückliches Zusammenkommen, kein Eigenverantworten. Das wird es frühestens, wenn sich so etwas wiederholt, wie es bei mir der Fall war. Aber das Urereignis, das sitzt tief.
Fantasie, verlass' mich nie!
Irgendwie verstehe ich langsam dein Anliegen hier grad nicht mehr so ganz. Worum geht's dir? Dich über die Therapeutin auszuko...? Weil sie nicht das macht und sagt, was du dir wünschst?
Du warst dein ganzes Leben lang Opfer. Das sind viele Menschen. Aber man kann sich auch aus der Opferrolle befreien. Man muss kein Opfer bleiben. Manche schaffen das mit, manche ohne Therapie, da rauszukommen.
Natürlich könnte sie dich theoretisch bemitleiden für all das Leid, das dir widerfahren ist. Davon hast du aber nichts, sondern wirst in deiner Opferrolle nur bestätigt. Denn das ist etwas Passives (sich bemitleiden lassen), wo du selbst nichts tun musst. Aus der Opferrolle musst DU dich aber SELBST aktiv rauskämpfen.
Inwiefern ließ sie dich in der Krise sitzen? Was hattest du dir gewünscht? Für eine ambulante Therapie ist eine gewisse Stabilität notwendig - inwiefern sie dich da bei Krisensituationen unterstützen kann/will, ist ihre Entscheidung. Es ist völlig legitim, dich auf einen Klinikaufenthalt hinzuweisen, wenn sie sich mit deiner Krisensituation überfordert fühlt. Auch Extra-Termine, Telefonate etc. in Krisensituationen macht nicht jeder Therapeut, denn zum einen hat der Pat. unter Umständen dann noch eine "Belohnung" für (u. U. selbst inszenierte) Krisensituationen und zum anderen muss eben auch gelernt werden, Krisen ein Stück weit auch auszuhalten. Ein Therapeut ist ja keine 24/7 Notfallseelsorge.
Wenn du mit dem "inneren Kritiker" nichts anfangen kannst, dann musst du IHR das sagen. Sie wird noch anderes Handwerkszeug haben, womit sie arbeiten kann. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es egal ist, was sie benutzen wird und von dir sowieso ein Kontra kommt, warum das, was sie sagt, auf keinen Fall stimmen kann.
Du schreibst von Kindern. Du bist aber kein Kind mehr. Jetzt bist du erwachsen und es ist Deine Entscheidung, was du draus machst. Du kannst weiterhin in der Opferrolle verharren und drauf pochen, dass alle, die dir nicht nach dem Mund reden "respektlos" sind und dich "bevormunden" wollen (wobei beide von dir gewählten Begriffe meiner Meinung nach hier unpassend sind).
Du warst dein ganzes Leben lang Opfer. Das sind viele Menschen. Aber man kann sich auch aus der Opferrolle befreien. Man muss kein Opfer bleiben. Manche schaffen das mit, manche ohne Therapie, da rauszukommen.
Natürlich könnte sie dich theoretisch bemitleiden für all das Leid, das dir widerfahren ist. Davon hast du aber nichts, sondern wirst in deiner Opferrolle nur bestätigt. Denn das ist etwas Passives (sich bemitleiden lassen), wo du selbst nichts tun musst. Aus der Opferrolle musst DU dich aber SELBST aktiv rauskämpfen.
Inwiefern ließ sie dich in der Krise sitzen? Was hattest du dir gewünscht? Für eine ambulante Therapie ist eine gewisse Stabilität notwendig - inwiefern sie dich da bei Krisensituationen unterstützen kann/will, ist ihre Entscheidung. Es ist völlig legitim, dich auf einen Klinikaufenthalt hinzuweisen, wenn sie sich mit deiner Krisensituation überfordert fühlt. Auch Extra-Termine, Telefonate etc. in Krisensituationen macht nicht jeder Therapeut, denn zum einen hat der Pat. unter Umständen dann noch eine "Belohnung" für (u. U. selbst inszenierte) Krisensituationen und zum anderen muss eben auch gelernt werden, Krisen ein Stück weit auch auszuhalten. Ein Therapeut ist ja keine 24/7 Notfallseelsorge.
Wenn du mit dem "inneren Kritiker" nichts anfangen kannst, dann musst du IHR das sagen. Sie wird noch anderes Handwerkszeug haben, womit sie arbeiten kann. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es egal ist, was sie benutzen wird und von dir sowieso ein Kontra kommt, warum das, was sie sagt, auf keinen Fall stimmen kann.
Du schreibst von Kindern. Du bist aber kein Kind mehr. Jetzt bist du erwachsen und es ist Deine Entscheidung, was du draus machst. Du kannst weiterhin in der Opferrolle verharren und drauf pochen, dass alle, die dir nicht nach dem Mund reden "respektlos" sind und dich "bevormunden" wollen (wobei beide von dir gewählten Begriffe meiner Meinung nach hier unpassend sind).
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
Ich bin mit meiner Therapiesituation überfordert und frage mich, wie ich damit umgehen soll und was zu tun ist. Das ist mein Anliegen.Coriolan hat geschrieben: ↑So., 08.03.2020, 18:28 Worum geht's dir? Dich über die Therapeutin auszuko...? Weil sie nicht das macht und sagt, was du dir wünschst?
Inwiefern ließ sie dich in der Krise sitzen? Was hattest du dir gewünscht?
Wenn du mit dem "inneren Kritiker" nichts anfangen kannst, dann musst du IHR das sagen.
Es war ein extrem seltenes Ereignis, welches den meisten Menschen nie widerfährt. Nach so etwas ist es letztendlich auch ganz normal, das Erlebte besprechen und sich finden zu wollen. Ich kann wegen meiner Privatsphäre nicht sagen, was es war.
Ihr hätte klar sein müssen, dass dieses Erlebnis bearbeitet werden muss, da es eng verbunden ist mit der Identität und Herkunft eines Menschen. Das hätte ich kommunizieren müssen? Wir haben bereits im Voraus darüber gesprochen. Und wenn ich sagen würde, was es war, dann wäre das auch vollkommen logisch.
Jedenfalls saß ich dort wie ein Häufchen Elend, meine Welt auf den Kopf gestellt. Sortierung und Verarbeitung der Situation wären doch wohl angebracht gewesen?
Wenn der Ehepartner eines Menschen stirbt, ist ja auch klar, dass dieser für eine Weile aus der Bahn gerät und Unterstützung benötigt, das Ganze verarbeiten muss. Da wird ein Therapeut ja wohl hoffentlich auch nicht direkt auf eine Klinik verweisen, sondern erstmal Ordnung reinbringen und dann schauen, wie die Lage wirklich ist. Am Anfang, wenn man erzählt, kommen schließlich auch die Emotionen ins Rollen und müssen dann erstmal beruhigt werden.
Ich habe ihr mehrfach gesagt, dass in dieser Stunde die Arbeit mit dem Kritiker nicht das Richtige war. Mehr als es zu kommunizieren kann ich ja nicht machen?
Ich will doch einfach nur, dass die Therapie wieder harmonisch wird und nicht noch zusätzlich belastet.
Fantasie, verlass' mich nie!
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