Therapeutin zu passiv ?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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DieBeste
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Beitrag Do., 09.01.2020, 08:33

Das hast du aber sehr schön geschrieben.
Das kann ich gut nachvollziehen.
Meine T. Hat das in sofern aufgeklärt, dass sie nicht meinte, sie wüsste nicht weiter, sie Wolle mir nur kein Weg aufdrängen, der vielleicht Nichts für mich ist. Sie hat sich entschuldigt dass sie es falsch formuliert hat und es tat ihr leid dass es mir deshalb schlecht ging.

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Coriolan
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Beitrag Do., 09.01.2020, 21:23

Das klingt doch super, wenn sich das aufgeklärt hat.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Beitrag Fr., 10.01.2020, 06:08

Ja, jedenfalls war ich etwas erleichtert.
Mal schauen, wie es weiter geht.

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stern
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Beitrag Fr., 10.01.2020, 06:14

Und hast du auch klären können, wie dir emotional geholfen werden kann? Es geht ja auch darum, dass dir tatsächlich ausreichend geholfen wird (und diesbzgl. warst du ja unsicher).

Und hast du folgende angesprochen und klären können?
weil ich meine ganzen Probleme dahin trage und die dann so unbehandelt in der Luft stehen bleiben
Es gab schon öfter mal die Situation dass man selbst verletzendes Verhalten danach größer geworden ist weil ich einfach so verzweifelt war das jetzt wieder nichts passiert ist und ich wieder eine Woche warten muss.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Beitrag Fr., 10.01.2020, 07:48

Erstes ja.
Zweites hängt ja irgendwie damit zusammen. Ich denke, die Arbeit wird nun konkreter. Genau kann ich das aber erst nächste Woche sagen :)

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Beitrag Do., 16.01.2020, 09:25

Kleines Update. Wir haben letztens festgestellt dass sie so sehr passiv ist weil ich es eben auch bin sie ist um konkret weil ich ja nichts konkretes liefere das hatten wir hier im Forum auch schon festgestellt. Aber müsste sie dann nicht umso konkreter und aktiver werden wenn sie merkt dass ich es nicht kann? Lässt sie sich von meiner Passivität anstecken ich bin ja nicht mit Absicht so passiv ich kann einfach nicht mir fällt nichts ein.

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lisbeth
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Beitrag Do., 16.01.2020, 10:29

DieBeste hat geschrieben: Do., 16.01.2020, 09:25 Aber müsste sie dann nicht umso konkreter und aktiver werden wenn sie merkt dass ich es nicht kann? Lässt sie sich von meiner Passivität anstecken ich bin ja nicht mit Absicht so passiv ich kann einfach nicht mir fällt nichts ein.
Machst du es dir damit nicht einfach sehr bequem?
Laufen lernst du ja auch nicht, indem du immer sitzen bleibst oder dich in einer Sänfte durch die Gegend tragen lässt. Wenn die Therapeutin den aktiven Part für dich mit übernimmt, macht sie es dir ja einfach nur bequem und es gibt für dich noch weniger Grund, das mal auszuprobieren, wie du die Dinge selbst in die Hand nehmen kannst und wie sich das anfühlt.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Fairness
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Beitrag Do., 16.01.2020, 10:53

DieBeste, vielleicht kannst du ihr einfach sagen, dass du es brauchst, dass sie dich in die Tiefe befragt, weil es euch dann besser gelingen wird, die inneren Inhalte aufs Tageslicht zu bringen. In meiner früheren Therapie konnte ich meistens gut sprechen, doch bei manchen Themen brauchte ich seine Hilfe und als ich ihm das gesagt habe und er da ein bisschen mitgewirkt hat, kamen wir besser voran.. Vielleicht kann das bei dir so klappen?
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.


Waldschratin
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Beitrag Do., 16.01.2020, 11:19

DieBeste hat geschrieben:Aber müsste sie dann nicht umso konkreter und aktiver werden wenn sie merkt dass ich es nicht kann?
Vielleicht wäre ein Coaching passender für dich, denn da wird man "angeleitet" und motiviert etc.?
Ein Therapeut ist eher ein "Spiegel", auch ein VTler, der kann zwar konkrete Aufgaben stellen, aber dafür muss man ja vorher auch erstmal konkret benennen, wo es bei einem hakt.

Wenn du deiner Thera immer und immer wieder nur sagst "Ich wills besser hinkriegen" und "Helfen Sie mir doch mal!", worauf soll sie sich denn da beziehen mit "konkreten Aufgaben"?
Sicher, sie könnte sagen, "Mach mal dies oder das bis zur nächsten Stunde" - Und dann? Würdest du hergehen und es "so gut wie dir möglich" erledigen (Erledigen!), um dir dann ein "Gut gemacht!" mit Lob und Anerkennung von ihr zu holen.

Was wäre der therapeutische Nutzen da draus für dich?
Ich seh da keinen.
Das wird immer noch weitgehend missverstanden, was Therapie eigentlich ist. In erster Linie nämlich "Hilfe zur Selbsthilfe", und da find ich schon, dass sie dir die richtigen "Aufgaben" grade stellt, nämlich "Werde aktiv, ergreife die Initiative, übernimm die Verantwortung für dich selber und hör auf, die ständig "delegieren" zu wollen".

Das Paradoxe ist : Wenn sie das so benennen und dir gegenüber als "Aufgabe" aussprechen würde, wäre sie prompt wieder die Aktive und "Verantwortliche" und du die Passive und "Erleidende".

Ich finds ehrlich gesagt gut von deiner Thera, dass sie trotz deiner "Forderungen" und deiner Not damit (Die sie ja auch mitkriegt) da die Füße stillhält, aber auch gleichzeitig trotzdem an deiner Seite bleibt und "mit aushält" und das mitträgt.
Das ist als Thera dann auch ihre Aufgabe, nämlich nicht mit einsteigen in deine Dynamik, dich "suchen" und v.a. tun, "ausprobieren" lassen.

Dass der Einstieg dazu ne Herausforderung ist : Ja, ne ziemlich große grad für dich! :ja:
Aber mal ehrlich : Therapie ist manchmal halt auch einfach harte Arbeit, Risiko eingehen, sich den Ängsten etc. stellen, sich mit sich selber konfrontieren und der ganze Kladderatatsch. Und nicht immer nur Erleichterung, Entlastung und "wohltuendes Miteinander".

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DieBeste
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Beitrag Do., 16.01.2020, 13:44

[/quote]
Machst du es dir damit nicht einfach sehr bequem?
Laufen lernst du ja auch nicht, indem du immer sitzen bleibst oder dich in einer Sänfte durch die Gegend tragen läss.

Sorry aver ich mache es mir sicher andere als bequem. Ich weiß nicht ob du das nachvollziehen kannst wenn da nichts ist in dir und du alles Oder nichts bist oder sein kannst.

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Beitrag Do., 16.01.2020, 13:46

Fairness hat geschrieben: Do., 16.01.2020, 10:53 DieBeste, vielleicht kannst du ihr einfach sagen, dass du es brauchst, dass sie dich in die Tiefe befragt, weil es euch dann besser gelingen wird, die inneren Inhalte aufs Tageslicht zu bringen.

Hatten wir drüber geredet, ich glaube sie hat es letztens besser verstanden. Ich muss es einfach immer wieder ansprechen und einfordern dass sie es macht, bis ich es selbst kann

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Beitrag Do., 16.01.2020, 13:52

Wenn ich mit Einem konkreten Problem (Angst) komme, frage ich was ich dagegen tun Kann dass es besser wird,
Sie sagt dann, was würden sie sich Selbst raten oder was haben sie bisher gemacht?
Darauf ich: das und das und das
Sie: ja das machen sie richtig, das hätte ich ihnen jetzt auch geraten

So geht das immer, hab ich das Gefühl


Waldschratin
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Beitrag Do., 16.01.2020, 15:39

DieBeste hat geschrieben:Wenn ich mit Einem konkreten Problem (Angst) komme, frage ich was ich dagegen tun Kann dass es besser wird,
Sie sagt dann, was würden sie sich Selbst raten oder was haben sie bisher gemacht?
Darauf ich: das und das und das
Sie: ja das machen sie richtig, das hätte ich ihnen jetzt auch geraten
Ja, genau da seh ich ja auch deine Probleme (nach allem, was man hier übers Forum halt mitkriegen kann).

Du hast bestimmte Erwartungen, in deinem Beispiel in etwa : Problem ist die Angst, was kannst du faktisch dagegen tun. Das, was du schon von selber tust, ist auch das Angebrachte und Hilfreiche, aber dann geht's auseinander : Du erwartest offenbar sowas wie "Die unangenehmen Gefühle/die Angst sollte/n dann auch prompt weg sein und nicht mehr auftauchen", und da du trotzdem immer wieder dieselbe Angst noch hast, wünschst du dir von der Thera ne "Anleitung", wie du es "richtiger" machen kannst, damit sie wegbleibt.

Das Dumme an der Angst (und allen anderen Gefühlen…) ist halt, dass die nicht "abzustellen" ist, weil es nicht nur "angenehme" Gefühle ganz normal vorhanden im Leben gibt, sondern es geht um einen adäquaten Umgang mit allen Gefühlen, wie und in welcher Intensität sie auch auftauchen mögen in einem.

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DieBeste
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Beitrag Do., 16.01.2020, 17:18

Du hast bestimmte Erwartungen, in deinem Beispiel in etwa : Problem ist die Angst, was kannst du faktisch dagegen tun. Das, was du schon von selber tust, ist auch das Angebrachte und Hilfreiche, aber dann geht's auseinander : Du erwartest offenbar sowas wie "Die unangenehmen Gefühle/die Angst sollte/n dann auch prompt weg sein und nicht mehr auftauchen", und da du trotzdem immer wieder dieselbe Angst noch hast, wünschst du dir von der Thera ne "Anleitung", wie du es "richtiger" machen kannst, damit sie wegbleibt.

[/quote]

Natürlich habe ich Erwartungen und wenn Sie mir nur rät, was ich mir selber auch schon raten würde aus reinem vernünftigen Menschenverstand her dann frage ich mich warum ich da bin.

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mathilda1981
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Beitrag Do., 16.01.2020, 17:42

DieBeste hat geschrieben: Do., 16.01.2020, 13:52 Wenn ich mit Einem konkreten Problem (Angst) komme, frage ich was ich dagegen tun Kann dass es besser wird,
Sie sagt dann, was würden sie sich Selbst raten oder was haben sie bisher gemacht?
Darauf ich: das und das und das
Sie: ja das machen sie richtig, das hätte ich ihnen jetzt auch geraten
Hallo,

so läuft es bei mir eigentlich auch. Ich merke mittlerweile durchaus, dass mir "meine Wege" mehr helfen als "ihre". Sonst wäre ich auch nach dem lesen eines Buches panikattackenfrei geworden (was leider nicht so war). Manchmal habe ich den Eindruck, sie hilft mir beim selber nachdenken...

Ich höre auch oft "was würden sie darüber denken/empfinden, wenn Ihnen das ein Patient erzählt/was würden Sie ihm raten" (bin selber im med. Bereich und habe teilweise auch sehr persönliche Pat.gespräche)
Und ja, manchmal nervt es :lol: (eigentlich auch meist öfter als nur manchmal :anonym: ). Ich find eigentlich nie sofort eine (nachhaltige) Antwort (die ich nicht nur theoretisch sage sonder auch so fühlen/leben kann) drauf, aber ich denke darüber nach - nach der Therapiestunde und finde meist doch irgendwann (dauert auch oft länger...) fast "von ganz allein" den Weg - der nachhaltig ist (meine Termine haben den Abstand von 14 Tage oder länger...da hab ich Zeit :anonym: )

Es hat gedauert, bis ich gemerkt habe, dass es ein guter, selbstständiger Weg ist. Aber, zugegeben, ich hätte verdammt oft einfach eine Antwort gewollt :anonym: :anonym: - auch heute noch.

Lg Mathilda

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