Therapeut denkt auf einmal ich manipuliere

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Schneerose
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 15:44

@Philosophia,
Die Aussagen der Th. waren ja da, also von daher reine Uebertragung allein war das nicht, finde ich?
Die Aussagen ausgeloest, haben wohl Uebertragung.
Aber egal... ich war nicht dabei :roll:
Ich denke nur, wenn Kristina am Do ein gutes Gespraech erlebt, hat das was Heilsames.
Und es gibt schon Therapiearten die etwas so arbeiten und dann kommen da auch whatsapp Kontakte vor oder aehnliches... das ist dann das Notprogramm.
Natuerlich darf nie Retraumatisiert werden.
Aber ich denke an die Konfrontation bei der Verhaltenstherapie z.B.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Philosophia
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 15:52

Es ist nie nur ne reine Übertragung, würde ich mal behaupten. Und ich will auch gar nicht in Abrede stellen, dass die Therapeutin auch was Doofes gemacht hat. Die Frage ist doch: War sie wirklich exakt wie die früheren Übeltäter oder erschien sie im Eifer des Gefechts so?
Konfrontationstherapie ist nicht gleich Reinszenierung von Seiten des Therapeuten. (Reinszenieren tun in der Regel die Patienten)
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Kristina1974
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 15:57

Lieben 💕 Dank Schneerose, Schnee igitt

Montana ich weiß was du meinst. Wenn es die vieler unzähligen anderen "Opfer" nicht gäbe wuerde ich dir Recht geben. Aber ich war halt nicht die Einzige. Das waren wirklich so viele wie ich erzählt hatte. Und alle wurden verrückt gemacht, zu Unrecht beschuldigt, gepiesackt, auch und das ist echt de Knaller, bewusst Fehler eingeschoben. Bewiesen. Eine Kollegin hatte als Beispiel alle Post, die sie bearbeitet und weitergegeben hatte, gescannt weil ihr vorgeworfen wurde, dass sie Schreiben verschlampt. Wenn ich nicht so ein schlechtes Gedächtnis haette, koennte ichs unzählige Beispiele nennen. Ach eins fällt mir spontan ein. Allerdings nicht mehr vollständig.. Ich hatte mit einem Inkassounternehmen, welches für uns arbeitete zu tun. Es kam eine Rechnung für Ihre Leistung. Und irgendwas war dann mit der Mehrwertsteuer, ich habe glaube, dass dieser an den Schuldner nicht weitergegeben werden kann. Dann hat meine Chefin (Personal, Finanzen, Buchhaltung) zu mir gesagt, ich solle der vom Inkassobüro sagen, sie soll uns eine Rechnung ohne MwSt senden. Da mir klar, dass da irgendwas nicht koscher ist (was hab ich erst im Nachhinein geschnallt, war nur Intuition) habe ich dem Inkasso geschrieben, die Buchhaltung lässt ausrichten, dass sie gerne eine Rechnung ohne haben möchte. Als die Inkasso Dame zurück schrieb (alles per Mail) dass der Gesetzgeber das leider erlaubt, kam meine Chefin in mein Büro gerannt und schrie mich an, von wegen dass ich keine Verantwortung übernehmen kann, was ich mir einbilde das so zu formulieren..
Nochwas fällt mir spontan ein. Eine Kollegin ist schwanger geworden und weil sie den Druck und die Quälerei nicht mehr aushielt, dann relativ bald weggeblieben. Sie hatte dann angerufen und mich gebeten ihren Stundenzettel aus ihrem Schub zu holen und der Chefin zu geben. Was ich getan habe. Wurde ich nieder gemacht, dass ich mich nicht in Personalsachen einzumischen hätte. Usw usw
Unzählige Situationen wie diese über sieben Jahre hinweg

Ob meine Therapeutin jetzt exakt so war kann ich nicht beurteilen. Mein hilfloses, erniedrigt, erschuettertes Gefühl war auf jeden Fall dasselbe.

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Kristina1974
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:01

Dieses Beschuldigen und aus dem Nichts fertig machen, das war auf jeden Fall gleich

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Kristina1974
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:03

Meine Therapeutin ist tiefenpsychologisch und aber auch Ärztin, sprich ihr sind wohl alle Methoden gelaeufig

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:05

... also, ich glaube dir...

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Montana
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:05

Aber du hast das sieben Jahre mitgemacht. Mein Ex hat in einer Firma angefangen, da war der Chef auch so. Er ist innerhalb der Probzeit wieder gegangen. Aber in der Zeit hat er versucht, herauszufinden, warum die anderen sich das bieten lassen. Fazit: die waren so lange da, dass sie ernsthaft dachten, sie fänden bestimmt eh nichts anderes, schon gar nichts besseres. Niemand würde sie nehmen (dabei waren die in ihren Jobs gut). Mein Ex hat das einzig richtige gemacht; er ist gegangen. Hat sich was anderes gesucht. Warum konntest du das sieben Jahre lang nicht? Du gehörst niemandem, du bist nur angestellt. Du bist jederzeit frei, zu gehen. Und es gibt Situationen, da muss man das tun. Du hast dieser Chefin die Macht gegeben, dich fertigzumachen. Obwohl du genau wusstest, was da abgeht.

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Schneerose
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:07

Weisst du warum ich Schneerose heisse?
Die bluehen schon waehrend noch Schnee liegt :)
Das ergab fuer mich das Sinnbild von Therapie.
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Schneerose
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:09

Montana,
vermutlich ist das das Problem von Kristina?
Sag einem Depressiven, jetzt reiss dich mal zusammen...
Das funktioniert nicht
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Philosophia
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:13

Ich glaube dir, dass dein Gefühl haargenau dasselbe war - so funktioniert das nämlich mit der Übertragung. Das hat ja auch nen Sinn: Dass dir nie wieder so ein Mist passiert. Aber das System ist fehlbar. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass es haargenau so war. Aber die Gefühle sagen dir das - und die haben in dem Moment immer das sagen. Versuch mal, das mit ihr aufzudröseln.
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Montana
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:15

Ja, natürlich, das gehört zum Problem. Ganz, ganz viele Menschen können in so einer Situation nicht gehen. Aber das macht das Ganze auch schwierig nachzuvollziehen. War sie sooo schlimm? Warum ist Kristina nicht gegangen? Wir hier können das noch am ehesten nachvollziehen, im Gegensatz zur Normalwelt. Was trieb die Therapeutin zu ihrer Aussage? Kann sie es selber nicht verstehen? Oder wollte sie ein Thema draus machen, in dem Kristina erkennt, dass sie da anders hätte handeln müssen?

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:16

Lerneffekt der Therapie könnte auch sein: ich mache keine Therapie mit, in der mir Sachen unterstellt werden, die nicht stimmen - ich beende es und lasse sowas nicht mehr mit mir machen.
Sofern es zu keiner Annäherung mehr kommt und ihr euch gegenseitig nicht mehr verstehen könnt.

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Montana
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:18

Was ich damit sagen möchte: lasse ich mich sieben Jahre lang als Fußabtreter behandeln und jammere dann über die böse Chefin? Oder gebe ich ihr nach einer gewissen Beobachtungszeit den "Arsc*tritt", den sie verdient und suche mein Glück woanders?

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Schneerose
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:22

Vermutlich ist das genau Kristinas Prozess?
Was hab ich mir alles in Therapie gefallen lassen.
Ich brauchte sage und schreibe 8 Jahre um das zu lernen. Heute seh ich das, was hier mir oft im Forum geschrieben wurde. Dass ich das bin...
Aber damals haett ich das nicht sehen koennen. Ich war einfach noch nicht soweit.
Zuletzt geändert von Schneerose am Mo., 25.03.2019, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Philosophia
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Beitrag Mo., 25.03.2019, 16:24

Ist ja auch nicht schön, so was zu sehen, und wer mag schon unschöne Dinge an sich selbst sehen - vor allem, wenn das Selbstbewusstsein nicht gerade auf dem Höhepunkt seiner Macht ist
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