Dauer Psychoanalyse-Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Gedankentanz
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Beitrag Di., 03.07.2018, 10:35

Ihr Lieben erst einmal vielen Dank. Ihr habt mir sehr geholfen.
Ich durfte heute einen Termin bei einer Erfahrenen Analytikerin wahrnehmen. Dort könnte ich mein Problem äußern. Und obwohl ich gehofft habe, es käme was anders bei rum, hat sich mein ungutes Gefühl bestätigt.
Es tut mir leid wenn ich es hier nicht immer so auf dem Punkt bringe, was in meiner Therapie läuft, aber nichtsdestotrotz darf ich mein Gefühl ernst nehmen.
Mir wurde heute sehr ans Herz gelegt, die Therapie abzubrechen. Laut Einschätzung der Therapeutin passiert gerade eine retraumatiesierung. Sie war entsetzt was bei mir, in Beziehung mit meiner Therapeutin abläuft.
Und ja, ich würde mein Packet mitnehmen, aber das darf kein Grund sein in einer unguten Beziehung zu bleiben.
Ihre Worte waren sehr deutlich und direkt und sehr konfrontierend. Sie ist schockiert wie viel ich dulde....
Das muss ich erstmal sacken lassen..... Bin irgendwie emotional total geschafft, müde, enttäuscht, traurig,.... ziemlich am Boden
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Philosophia
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Beitrag Di., 03.07.2018, 10:40

Boa voll gut, dass du das gemacht hast!!!!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 10:42

Sehr gut dass Du etwas unternommen hast! Und auch, dass Du DEINEM GEFÜHL gefolgt bist.

Hat Sie Dir denn auch irgendeine Perspektive mitgeben können?

Erhol Dich erst mal gut und lass es gemächlich sacken, vielleicht kommt ja irgendwann auch ein wenig Wut dazu die Dir hilft einen neuen, hilfreicheren Weg einzuschlagen...

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Gedankentanz
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Beitrag Di., 03.07.2018, 10:42

Sie würde mir sogar mit dem Absprung helfen und könne mir 1 Sitzung pro Woche anbieten. Paralell könnte ich zusätzlich in einer ihrer Gruppen kommen.
Sie ging sogar soweit, zu sagen, dass sie mir empfehle nie wieder hinzugehen
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 10:47

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 10:42 Sie ging sogar soweit, zu sagen, dass sie mir empfehle nie wieder hinzugehen
Das würde ich Dir ehrlich gesagt auch empfehlen. Ich würde sogar jedes persönliche Gespräch vermeiden.

Lass Deinen Mann bei ihr anrufen, er soll Deine Termine absagen. Oder teile es ihr schriftlich mit.

Wenn das Kosten verursacht würde ich die unter Lehrgeld verbuchen, alles besser als Dich erneut ihrem manipulativen Einfluss auszusetzen.

Und das mit ein Termin die Woche und gleichzeitig Gruppe klingt doch vielversprechend, ich hoffe es tut Dir gut!


isabe
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Beitrag Di., 03.07.2018, 10:54

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 10:42 Sie würde mir sogar mit dem Absprung helfen und könne mir 1 Sitzung pro Woche anbieten. Paralell könnte ich zusätzlich in einer ihrer Gruppen kommen.
Sie ging sogar soweit, zu sagen, dass sie mir empfehle nie wieder hinzugehen
Klingt seltsam.

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Philosophia
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Beitrag Di., 03.07.2018, 10:59

Wieso isabe??? Ist doch gut. Gerade meintest du doch es sei doch krass von hundert auf null runterzufahren
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Gedankentanz
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:02

Warum seltsam?
Das ist ein Angebot von ihr. Eins was ich annehmen kann oder auch nicht. Sie zwingt mich zu nichts. Weder zum aufhören, noch Einzel und oder Gruppentherapie zu machen.
Sie hat nur ihre Sicht der Dinge dazu gesagt. Gleichzeitig möchte sie mir helfen, falls ich es mir nicht alleine zutraue...
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Gedankentanz
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:06

Sie gibt mir die Möglichkeit nicht von 100 auf 0 zu fallen. Sondern von 4 auf eine Sitzung. Und optional könnte ich zusätzlich auch Gruppentherapie bei ihr machen. Aber ich kann mir das frei aussuchen ob und was ich bei ihr machen möchte. Wenn ich zu ihr wechsle, was auch kein muss ist.
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diesoderdas
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:15

@Gedankentanz: Wow, Hut ab, dass du dich getraut hast! Wahrscheinlich ist jetzt das schwierigere es tatsächlich durchzuziehen. Dafür wünsche ich dir viel Kraft. Trau deiner Wahrnehmung! Es gibt nunmal auch gestörte Psychotherapeuten. So, wie es sich für mich anhört, bist du bei einer davon.

Ich hatte gerade noch etwas geschrieben, bevor du selbst geschrieben hattest. Ich kopiere es einfach nachfolgend:
Ich glaube, die Wahrnehmungen von Gedankentanz sind meist ziemlich korrekt. Sie bekommt aber ständig von der Therapeutin zu hören, dass sie falsch wären (eigentlich immer wenn sie etwas an der Thera kritisiert). Dass alles null und nichts mit der Therapeutenperson zu tun habe (und schon gleich gar nicht, dass die mal einen Fehler machen könnte; wobei sie es ja 1 x zugegeben hat), sondern nur aus der Klientenvergangenheit käme. Heißt im Resultat eigentlich entweder: ich als Patient bin tatsächlich völlig verquer und habe eine komische Wahrnehmung (aber spüre doch eigentlich, dass es nicht so ist und will das auch nicht auf mir sitzen lassen) oder aber: meine Therapeutin ist völlig verquer und macht da etwas mit mir, das nicht gut ist, ihre eigene Wahrnehmung ist komisch (und ich will nicht wahrhaben, dass ich bei so jemanden gelandet bin).
Eine Kommunikation läuft ins Leere – der Therapeut ist immer außen vor, der Klient der verkorkste Wahrnehmungsgestörte.
Sowas kann einen in psychische Ausnahmezustände katapultieren. Wer das nicht kennt, darf sich glücklich schätzen, es ist nämlich der absolute Horror.

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candle.
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:21

Das ging ja extrem schnell mit einem Termin bei einer anderen Therapeutin. Ich bin baff!

candle
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:22

Ja, jetzt darf ich das durchziehen. Und das hat die Andere Therapeutin betont, ich darf das durchziehen.
Sie hat mir empfohlen nicht mehr hinzugehen, sondern wie Mio schon geschrieben hat, es ihr per Email mitzuteilen.
Obwohl ich das jetzt weiß tobt ein Wahnsinnger Kampf in mir. Das ist erschreckend. Diesen Schritt gehen zu "müssen", irgendwie ist mir echt zum heulen zu mute. Aber ich weiss, dass ich das jetzt für mich entscheiden muss. Vor allem wenn ich nicht immer wieder hier abklopfen möchte. Damit ich endlich aus meinem Jammertall rauskomme.....
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mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:34

Gedankentanz hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 11:22 Obwohl ich das jetzt weiß tobt ein Wahnsinnger Kampf in mir.
Ich an Deiner Stelle würde diese email schreiben. Kurz, schmerzlos, ohne viel Nachdenken darüber.

Schreib sie, schick sie ab, mach den Rechner aus, mach Dein Handy aus und tu was "nur für Dich" (also wenn sich das irgendwie einrichten lässt...) was Dich ein bisschen ablenkt.

Und wenn Du bei der Therapeutin heute ein gutes Gefühl hattest dann kannst Du ihr ja mitteilen, dass Du ihr Angebot gerne annehmen möchtest damit es "in trockenen Tüchern" ist. Das mit der Gruppe kannst Du ja immer noch kucken, eins nach dem anderen.

Bei so "Geschichten" ist ein "klarer Cut" wirklich das Beste, kurz und schmerzlos, sonst kommst Du da nie raus.

Und sollte sie von Dir eine Erklärung oder ein Abschlussgespräch fordern sag ihr ruhig, dass Du Dich diesbezüglich nicht erklären möchtest und wirst, dass Du neue Unterstützung hast und dass Du auf ein Abschlussgepräch verzichtest und sie Dich nicht mehr kontaktieren soll.

Ohne großes Drumrum. Sachlich, distanziert, kein Erklärungen oder Entschuldigungen.


shesmovedon
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:37

Sorry, aber nur weil deine Therapeutin 5 Minuten unterschlägt, wirst du nicht retraumatisiert. Das ist ärgerlich, aber sonst auch nichts. Ich finde es immer wieder erschütternd, wie mit dem Wort Trauma umgegangen wird.

Trotzdem finde ich gut, wenn du für dich Konsequenzen ziehst. Sei es nun den Abbruch oder eben das Hinnehmen und Weitermachen.


mio
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Beitrag Di., 03.07.2018, 11:40

Schlendrian hat geschrieben: Di., 03.07.2018, 11:37 Sorry, aber nur weil deine Therapeutin 5 Minuten unterschlägt, wirst du nicht retraumatisiert.
Das retraumatisierende sind nicht die 5 Minuten sondern das bewusst herbeigeführte Ohnmachtserleben.

Eine Retraumatisierung geht auch nur bei einem bereits bestehenden, ähnlich gelagertem, Trauma. Es ist ja eine "Wiederholung" der ursprünglich traumatisierenden Situation, also keine "normale" Traumatisierung.

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