doppelgängerin hat geschrieben: ↑Mo., 03.09.2018, 16:27Wenn ich mich so weg gerückt und ferngesteuert fühle und kaum wahrnehme..... Bisher definierte ich das als Derealistion o. Ä. Inzwischen frage ich mich, ob da nicht auch was anderes regiert und ich durch ein Gluckloch nur noch Zuschauer bin?
Na ja, Du handelst ja in diesen Momenten (auch wenn sich das fremd anfühlt und Du vielleicht nicht "eingreifen" kannst), dh. "irgendwas" tut da auch was und geht mit der Außenwelt um. Ob der Fachmann das nun Derealisation (die Umwelt erscheint unwirklich) oder Depersonalisation (Du kommst Dir selbst fremd vor) oder Dissoziation nennt ändert ja nichts daran dass es so ist. Das meine ich eben mit "nicht so sehr in den Kategorien" denken sondern eher schauen was ist.
Wann passiert das? Was geht voraus? Was tust Du/was kannst Du beobachten? Letztlich sind auch "Anteile" nix weiter als "Du", sie sind Teil Deines "Gesamtselbst", repräsentieren Erfahrungen, übernehmen Aufgaben (in ihrem Sinne bzw. aus der Erfahrung heraus) und zwar unabhängig davon ob Du dafür nun komplett amnestisch bist oder aber noch Zugang in irgendeiner Form hast. Wenn Du Zugang hast dann ist es allerdings leichter den "Teil" kennenlernen und zu ergründen wenn Du so willst, wenn Du keinen hast ist das weit schwieriger.
doppelgängerin hat geschrieben: ↑Mo., 03.09.2018, 16:27Weißt du, ich glaube, ich klammere mich so ein bisschen an Kategorien, weil ich hoffe, dass es mir Halt gibt. Wenn es nicht "so" ist, kann es nicht stimme. Wenn ich mich "darin" wieder erkenne, muss es stimmen.
Klingt das bekloppt?
Ich habe sogar letztens auf Youtube Videos dazu gesucht aber ganz ehrlich, die Mädels, die da stolz ihre Anteile vorführen, mit 7 jährigen, die kein vernünftiges Deutsch sprechen können (meine Tochter ist 6, kann mir keiner erzählen, dass man mit 7 noch in jedem Satz "tut" sagt)... Das lässt mich doch arg zweifeln und kommt mir schon sehr verquer vor.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Und ich (respektive der Rest vom System) würde never ever meine Anteile öffentlich "zur Schau stellen" bzw. das zulassen, wenn ich es verhindern könnte. Aber nun gut, vielleicht hilft es manchen? Jeder Jeck ist anders und es wird schon auch Menschen geben die da was inszenieren um Aufmerksamkeit zu bekommen oder zu "gefallen".
Meins wäre es nicht und ich hab auch keine guten Erfahrungen damit gemacht die Kleinen zu sehr (also sozusagen "unmoderiert") "mitmachen" zu lassen im Alltag. Ne Zeitlang hab ich das versucht, dass die auch ab und an mal selbst was im Alltag sagen dürfen (also bei Menschen wo ich dachte: Was solls? Lass es zu...), leider hat das in den meisten Fällen nur dazu geführt dass "ich" (also in dem Falle dann die Kleinen) nicht verstanden und komisch angeschaut wurde. Das war alles andere als produktiv für die, seit dem gilt der Deal: Im Zweifel trägt es wer von den Großen nach draußen. "Nicht verstanden werden" war für die total schlimm und diese "komischen Blicke" erst Recht. Heute "darf das" nur noch wenn wirklich "save" ist dass die Reaktion auch ok sein wird.
doppelgängerin hat geschrieben: ↑Mo., 03.09.2018, 16:27ich kann diese unterschiedlichen Realitäten, die ich wahrnehme, nicht zueinander ordnen.
Auch das kann ich gut verstehen, aber ich glaube wenn Du sie "ordnen" möchtest dann musst Du zu allererst anerkennen dass sie existent sind. Wie einen großen Haufen an Puzzelteilchen der am Anfang völlig unsortiert und scheinbar "zusammenhangslos" da liegt und erst nach und nach ein Bild ergibt wenn man sich nicht von ihm abwendet sondern jedes Teilchen mal genauer ansieht. Dass das nicht nur mühsam sondern bisweilen auch ziemlich überfordernd ist weiss ich, aber ich denke das was sich ganz deutlich zeigt dass wirst Du eh nicht mehr "aus Deiner Realität" nachhaltig "weg" bekommen.
Gibt es denn nix was Deine Thera da mit Dir machen könnte um Dir das ein bisschen zu erleichtern?
Mir hat es zB. immer geholfen, das erst mal ein bisschen auf so eine "abstraktere" Ebene zu heben - also Zettelsysteme, Bilder etc. die ich einfach "auf dem Boden ausbreiten" konnte und "ansehen", "auseinanderdiffidieren", "ordnen" etc..